Dienstag, 30. November 2021: Hygiene – auch in den Gedanken

Seit Corona muss man kaum noch jemandem erklären, was das ist: Hygiene. Sie hat die Verhütung von Infektionskrankheiten zum Ziel, sie soll die Gesundheit erhalten und festigen. Durch fachgerechte Reinigung, Desinfektion und Sterilisation ergreift man vorbeugende Maßnahmen. Im Alltag verwendet man den Begriff auch anstelle von Sauberkeit. Und was man für Sauberkeit und Hygiene – inzwischen sehr viel bewusster, weil selbstverständlicher – nicht alles tut: Man wäscht und desinfiziert Hände, putzt Zähne, duscht, badet, spült Geschirr und Essbesteck, wäscht Kleider, reinigt Fußböden etc. Die Tatsache, dass die Weiterbildung des »Facharztes für Hygiene und Umweltmedizin« 60 Monate umfasst, verdeutlicht die Wichtigkeit des Themas. Man investiert also aus gutem Grund intensiv in Hygiene!
Wie aber ist es mit der Hygiene unserer Gedankenwelt? Passiert es da nicht, dass sich unversehens ein negativer, unguter Eindruck oder böser Gedanke festsetzt und einen wie die Endlos-Melodie der Telefonwarteschleife immer und immer wieder nervt? Oft kommt bald darauf noch etwas Negatives dazu. Man befindet sich in der Abwärtsspirale und gerät fast unmerklich in eine von Missmut, Frust oder Depression geprägte Stimmung. Die Lösung heißt Gedankenhygiene! Natürlich kann man sich nicht immer vor Negativem schützen, aber es gilt, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um zu erreichen, dass sich nichts festsetzt und einen herunterzieht. Frohe Menschen leben nachweislich gesünder! »Die Freude am Herrn ist eure Stärke, euer Schutz.« Nicht vorder-, sondern tiefgründige Freude ist gefragt. Und die finden wir durch den täglichen Anschluss an unseren Schöpfer, der mit seiner Schöpfung bewiesen hat, dass er uns nichts Gutes vorenthalten will.

Markus Ditthardt
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Frage
Wie oft lassen Sie durch negative Gedanken die Lebensqualität vermiesen?
Tipp
Verbieten Sie sich das und bitte Sie Gott, Ihren Blick auf all das Gute in Ihrem Leben zu richten!
Bibellese
Jesaja 38,14-20

Montag, 29. November 2021: Der Marshmallow-Test

Der Psychologe Walter Mischel machte in den frühen 1970er-Jahren ein interessantes Experiment zur Selbstkontrolle von 4 bis 6-jährigen Kindern. Dazu setzte er dem jeweiligen Kind ein Marshmallow vor und versprach ihm, dass es ein zweites bekäme, wenn es 15 Minuten warten könne, ohne die Süßigkeit zu essen. Die kleinen Probanden reagierten unterschiedlich: Manche konnten es kaum aushalten, das Marshmallow vor sich auf dem Tisch zu sehen. Sie begannen, daran zu riechen, es abzulecken und aßen es schließlich ungeduldig auf. Andere schafften es für einige Minuten, der süßen Versuchung zu widerstehen, bis sie schließlich doch in das Marshmallow bissen. Einige Kinder aber hielten es tatsächlich die volle Viertelstunde aus und wurden dann mit einem zweiten Marshmallow belohnt. In späteren Jahren stellte der Wissenschaftler fest, dass die damals disziplinierten Kinder im Vergleich zu den ungeduldigen bessere Schulabschlüsse hatten, selbstbewusster und stressresistenter waren, mehr Selbstvertrauen hatten und in stabileren Beziehungen lebten.
Das Wissen, dass am Ende die Belohnung wartet, prägt auch das Christsein. Beharrlichkeit, Selbstbeherrschung und Geduld sind wichtige christliche Tugenden. Wie das beschriebene Experiment zeigt, formen sie die Persönlichkeit positiv. In Krisenzeiten geduldig auszuhalten, auf die Erfüllung von Wünschen warten zu können und auch bei Gegenwind an Gottes Versprechen festzuhalten, macht den Charakter von Menschen aus, die tiefes Gottvertrauen besitzen. Der Glaube an Jesus Christus und seine Erlösungstat am Kreuz versprechen weder materiellen Luxus noch irdischen, kurzweiligen Spaß. Im Gegenteil, Anfeindungen und Nöte gehören dazu. Absolut sicher können die Gläubigen jedoch im Blick auf ihre spätere Belohnung sein: ewiges Leben bei Gott.

Daniela Bernhard
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Frage
In welchen Situationen fällt es Ihnen schwer zu warten?
Tipp
Gottes Antwort auf Gebet kommt nicht immer sofort – aber sicher rechtzeitig.
Bibellese
Römer 5,1-11

Sonntag, 28. November 2021: 1. Advent – Warten

Wenn wir Besuch erwarten, stehen unsere Kinder oft schon lange Zeit vorher ungeduldig am Fenster. Sie freuen sich auf den Besuch und können es kaum erwarten, dass er endlich kommt. Mir geht diese freudige Erwartung oft verloren, weil ich alles im Blick haben muss. Die Wohnung soll sauber sein, und es ist noch viel vorzubereiten, damit sich die Gäste auch rundherum wohlfühlen. Doch eigentlich weiß ich, dass sich Gäste dann am wohlsten fühlen, wenn sie einfach spüren, dass sie willkommen sind und freudig erwartet wurden. Denn wer will schon das Gefühl haben, dass die Gastgeber im Stress sind, nur weil man zu Besuch kommt?
Die Adventszeit ist auch von Erwartung geprägt. Die Kinder warten auf Weihnachten, den großen Tag mit Geschenken und der festlich geschmückten Stube. Wir Erwachsenen mühen uns ab und sind oft eher froh, wenn wir die Feiertage mit all dem Stress hinter uns haben. Der Gast, auf den wir eigentlich warten, ist Jesus Christus, der Retter der Welt. Ob er wohl möchte, dass wir uns abhetzen und uns wünschen, er käme doch besser ein paar Minuten später, damit wir noch genug Zeit für die Vorbereitungen haben? Sind wir überhaupt jemals ausreichend darauf vorbereitet, ihm zu begegnen?
Als Jesus den Himmel verließ, kam er in eine unvorbereitete Welt. Die ersten Menschen, die ihn besuchten, waren unvorbereitet: Die Hirten vom Feld hatten nichts, was sie dem neugeborenen Kind bringen konnten, und doch kamen sie, um den Retter willkommen zu heißen. Auch heute sucht Jesus Menschen, die Sehnsucht nach ihm haben und realisieren, dass sie ihm eigentlich gar nichts bringen können. Und die deshalb so, wie sie sind, zu ihm kommen.

Anne Paschke
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Frage
Sind Sie im Vorweihnachtsstress?
Tipp
Halten Sie inne und richten Sie Ihren Blick bewusst auf Jesus, um den es an Weihnachten geht!
Bibellese
Lukas 1,8-20

Samstag, 27. November 2021: Brauchen alle Jesus?

Wir betreiben ein kleines Café mitten im Herzen unseres Städtchens. Es ist kein normales Café. Klar bekommt man Kaffee, Tee, Snacks, Kuchen, Torte und ein Mittagsmenü. Aber wir haben keine Preise. Wir geben alles auf Spendenbasis ab. Wir möchten also auch ganz Armen helfen.
Die Leute, die zu uns kommen, sind aus vielen Bevölkerungsschichten. Manche kommen jede Woche, andere sehen wir nie wieder. Unter den Besuchern sind Alleinstehende, Kranke, Gesunde, Ältere und Jüngere. So mancher ist bereit, sich auf ein Gespräch einzulassen. Meist dauert es nicht lange, und Mann bzw. Frau kommt auf den Punkt, auf die augenblicklich oder schon länger durchlebte seelische Not.
Das Muster ist dabei im Grunde stets dasselbe. Nach außen mimt man oft den Unantastbaren, den Starken. Doch innen drin ist ein weicher Kern, ein verletztes Herz, das sich nach Geborgenheit und Liebe sehnt. Die Ehrlichkeit solcher Gespräche ist oft verblüffend. Viele wissen, dass sie Sünder sind. Um diese Erkenntnis ist jedoch oft eine dicke Mauer des Stolzes oder der Selbstgerechtigkeit gebaut. Sie zum Einstürzen zu bringen, ist gar nicht so einfach. Wer gibt schon gerne zu, dass er Dreck am Stecken hat, und zu einem Großteil selbst schuld daran ist?
Uns ist egal, wer zu uns ins Café kommt, und ganz gleich, welchen Beruf oder gesellschaftlichen Rang er bekleidet, und ebenso, ob er bezahlen kann oder nicht. Die Diagnose ist für alle die gleiche: Alle haben sich von ihrem Schöpfer getrennt und brauchen Erlösung. Und weil für alle diese gleiche Diagnose zutrifft, gilt auch für alle dasselbe Rezept mit dem darauf vermerkten Heilmittel: Jesus Christus. Alle brauchen Jesus! Auch Sie.

Thomas Lange
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Frage
Was würden Sie in diesem Café zu erzählen haben?
Tipp
Zum Glück hat Gott überall Sprechstunde für ein ehrliches Sündenbekenntnis.
Bibellese
2. Samuel 12,1-14

Freitag, 26. November 2021: Die richtige Messlatte

Wenn ich die Umgehungsstraße meines Wohnorts herauffahre, staune ich immer wieder, wie gefährlich nach vorn geneigt mir die Dorfkirche vorkommt. Sie müsste eigentlich jeden Augenblick umfallen. In Wirklichkeit steht sie sehr gerade und lotrecht, nur ich fahre bergauf. Mein inneres Messsystem aber möchte mir immer wieder einreden, ich befände mich auf der Waagerechten, und nicht etwa das Kirchengebäude.
Im vorliegenden Fall ist das nicht weiter schlimm und schnell zu korrigieren. Ich brauche nur zu der Kirche hinzufahren und den Sachverhalt zu klären. Tragisch aber wird die Sache, wenn ich diese angeborene Messlatte auf das Verhalten anderer Menschen anwende und mein eigenes Verhalten für unangreifbar und richtig ansehe. Dann schneiden andere Menschen oft völlig zu Unrecht sehr schnell sehr schlecht ab. Wie viel Unrecht begeht man dabei! Wie viel Vertrauen anderer zu mir und wie viel eigenes Vertrauen in andere Menschen geht dabei verloren, und wie viel Stolz baut sich da im eigenen Herzen auf, und wie unnötig wird solch ein Schaden angerichtet!
Unser Tagesvers ermahnt uns, wir sollten das Beurteilen anderer Menschen ganz und gar sein lassen, weil zur richtigen Beurteilung noch nicht die rechte Zeit gekommen ist. Er deutet aber ebenso klar an, dass einmal eine Zeit kommt, in der alles im richtigen Licht erscheinen wird. Dann wird jede Tat, jedes Versäumnis und jedes Handlungsmotiv ein gerechtes Urteil finden. Alle werden dann nach ihren Werken von Jesus Christus beurteilt, der doch gekommen war, um unsere Schuld auf sich zu nehmen, damit sie vergeben werden kann. Nur die gehen dann frei aus, die heute schon diese göttliche Vergebung in Anspruch genommen haben.

Hermann Grabe
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Frage
Was könnte klüger sein, als das Beurteilen Gott zu überlassen?
Tipp
Was für den einen eine Riesenanstrengung ist, schafft ein anderer »mit links«.
Bibellese
2. Samuel 16,1-4; 19,25-31

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