Samstag, 03. Juli 2021: Der Sonntag wird Feiertag

Die UNO hat vor einigen Jahren beschlossen, den Sonntag als letzten Tag der Woche rund um den Erdball festzuschreiben. Das hatte gute Gründe. Auch bei der ersten Festschreibung des Sonntags als gesetzlichem Feiertag spielten politische Überlegungen eine Rolle. Es war im Jahr 321, heute vor 1700 Jahren. Der Kaiser Konstantin regierte, und viele seiner Untertanen waren keineswegs Christen. Auch sie brauchten eine vernünftige Regelung ihrer Lebensverhältnisse. Eine Gruppe war für den Kaiser besonders relevant, die Legionäre. In der Truppe gab es sehr viele Anhänger des Mithraskultes. Die durfte man keineswegs vor den Kopf stoßen.
Die kaiserliche Regierung fand eine praktische Lösung: Der erste Tag der Woche wurde zum Feiertag erklärt. Da freuten sich die Soldaten, denn sie feierten an diesem Tag ihren Mithras. Und die Christen freuten sich auch, denn bei ihnen hatte sich dieser Tag auch als Feiertag durchgesetzt, weil Jesus nach der Überlieferung des Neuen Testamentes am ersten Tag der Woche auferstanden war. Für den Kaiser war damit die Sache erledigt. In der damaligen Christenheit war das noch nicht bei allen Gläubigen üblich. Viele jüdisch geprägte Christen hielten an der Feier des Sabbats fest und beachteten die Regelungen des Alten Testaments zum Ruhetag.
Eigentlich war Ruhe von der Arbeit für den ersten Tag der Woche für die Christen nicht zwingend vorgesehen. Dass sie sich aber durchsetzte, war gut und entspricht durchaus dem Geist der Bibel. Gott schätzt die Arbeit, das Tun, aber er schätzt auch das Ausruhen, die Zeit, in der die Menschen die Möglichkeit haben, zu sich selbst zurückzufinden und neue geistliche Kraft zu gewinnen. Dieser Wechsel ist, wie das Ein- und Ausatmen, Teil unseres Lebens und insbesondere unseres Christenlebens.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Was machen Sie am Sonntag?
Tipp
Der eigentliche Urheber des Ruhetages ist Gott. Deshalb sollte man an diesem Tag vor allem an ihn denken.
Bibellese
Hesekiel 20,20

Freitag, 02. Juli 2021: Pendeln (2)

Dieselbe Bibel, die Ehebruch, Hurerei, Diebstahl und Mord kompromisslos verurteilt, berichtet von Ehebrechern, Hurern, Dieben und Mördern, die bei Gott Gnade und Vergebung und ein neues Leben in Gemeinschaft mit IHM gefunden haben. – Im heutigen Tagesvers lesen wir von Glaubenden, die sich früher mit dem Pendeln und Ähnlichem abgegeben hatten. Was hier mit »Zaubereien« übersetzt ist, wird in anderen Übersetzungen »vorwitzige Künste« genannt und meint okkulte Praktiken. Das sind Dinge, durch die man mit finsteren Mächten in Verbindung kommt. Sogar in unserer »aufgeklärten« Gesellschaft heute sind solche Dinge mehr verbreitet, als man zunächst denkt.
Durch Neugier ist schon mancher da hineingeraten. In unserem Text, in dem vorher auch die direkte Verbindung zu den Dämonen beschrieben wurde, wird berichtet, wie die Zauber-Utensilien verbrannt wurden. Es reichte nicht, einfach zu sagen: »Ich mache das nicht mehr«, sondern eine radikale Trennung war nötig, um zukünftigen Versuchungen widerstehen zu können. Die freiwillig verbrannten Bücher hatten den Wert von 50 000 Tageslöhnen eines Arbeiters. Wirtschaftlich gesehen ein hoher Verlust.
Meine Frau und ich haben seit vielen Jahren Kontakte zu dem Volk der Sinti, wo es so etwas wie Pendeln, Kartenlegen, Wahrsagen u. Ä. fast in jeder Familie gibt. Öfter haben uns einige von ihnen erzählt, sie würden an Jesus glauben, jeden Abend beten und in der Bibel lesen. Und trotzdem hätten sie jede Nacht Albträume, in denen ihnen dämonische Gestalten erschienen und sie ängstigten. Immer war Okkultismus in der Vergangenheit die Ursache, immer haben wir lange mit den Personen darüber gesprochen und gebetet. Sie wurden danach nie wieder von dämonischen Angriffen geplagt.

Erwin Kramer
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Frage
Meinen Sie, dass Jesus heute weniger stark ist als damals?
Tipp
»Dass Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht!«
Bibellese
Apostelgeschichte 8,4-25

Donnerstag, 01. Juli 2021: Pendeln (1)

Sie war eine nette Patientin. Fünf vollkeramische Frontzahnkronen hatten wir für sie hergestellt, offensichtlich sehr gelungen. Sie schrieb, sie sei glücklich, endlich wieder lachen zu können. Jetzt, nach über zehn Jahren, musste eine Krone erneuert werden, die Patientin wünschte aber eine Neuanfertigung aller Kronen, genauso schön wie die bisherigen. Sie bat um einen Termin und kam mit einem alten Mann, der angeblich von allen infrage kommenden Werkstoffen nur auf meine Aufzählung hin die für sie »unschädlichen« erpendeln könnte. Der Mann machte einen ungehaltenen Eindruck, wobei er immer wieder nervös zu dem Tisch mit der Bibel und christlicher Literatur in meiner Praxis blickte und dann alles, was ich aufzählte, ablehnte. Eine von ihm nachgereichte Liste mit Materialvorschlägen, die so niemals miteinander kombiniert werden dürfen, musste aus fachlichen und auch gesetzlichen Gründen entschieden abgelehnt werden; die Patientin sagte schließlich die Behandlung auf sein Anraten hin ab.
Was für eine Macht haben diese Dinge auf die Frau ausgeübt, dass sie ihre ehemalige begeisterte Überzeugung diesem Diktat unterordnete? Hätte der Mann vielleicht ohne meine Gegenwart bessere Ergebnisse »erpendelt«? Pendeln ist nicht harmlos! Wer zum ersten Mal pendelt, muss die dahinterstehende Macht zunächst um ein Zeichen für »Ja« oder »Nein« bitten und dann fragen, ob er oder sie überhaupt pendeln darf. Erst danach funktioniert das Pendeln, aber die Person hat sich bereits einer dämonischen Macht unterworfen – mit verheerenden Folgen, die spätestens dann deutlich werden, wenn man damit aufhören möchte. Man kann nur durch eine größere Macht wirklich frei davon werden, indem man sich für ein Leben mit Jesus Christus entscheidet.

Erwin Kramer
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Frage
Welche Erfahrungen haben Sie in dieser Richtung gemacht?
Tipp
Lassen Sie sich von einem gläubigen Christen Ihres Vertrauens seelsorgerlich helfen!
Bibellese
2. Könige 17,1-18

Mittwoch, 30. Juni 2021: Leihgaben

Stellen Sie sich vor, Ihnen würde aus einem großen Museum eine riesige, kostbare chinesische Porzellanvase aus der Zeit der Ming-Kaiser als Leihgabe überlassen. Die einzige Auflage wäre, dass sie am Ende des Lebens völlig unbeschädigt zurückgegeben werden müsste.
Würden Sie nicht alles tun, um das gute Stück ganz vorsichtig und überaus schonend zu behandeln? Sie würden alle scharfen Ecken auspolstern und die Vase vor ätzenden Säuren und Farben beschützen und sie hinter Panzerglas stellen und die Schranktür mit einem Sicherheitsschloss versehen!
Nun sagt die Bibel, wie aus unserem Tagesvers ersichtlich, dass alles, was wir hier auf Erden sind und haben, göttliche Leihgaben sind, für deren Behandlung wir einmal Rechenschaft geben müssen. Zu diesen Leihgaben gehören z. B. auch der Ehepartner, die Eltern und die Kinder, und jeder wird sogleich zugeben, dass all diese Menschen viel mehr wert sind als eine Ming-Vase, sei sie noch so kunstvoll und wegen ihrer Herkunft berühmt.
Oben steht nun, was man alles machen würde, um eine solche Vase unversehrt wieder abgeben zu können; aber wie gehen wir oft mit unseren Liebsten um? Wie oft stoßen sie sich wund an den scharfen Ecken unserer Lieblosigkeit und unseres Egoismus? Wie oft leiden sie unter unserem ätzenden Spott? Wie sorglos setzen wir unsere Kinder den verheerenden Einflüssen verantwortungsloser Medien aus? Haben wir denn ganz vergessen, dass wir am Ende für sie Rechenschaft abgeben müssen?
Wer beten kann, sollte Gott um Hilfe bitten, und wer es nicht kann, sollte es schleunigst lernen! Möge Gott uns das rechte Verantwortungsbewusstsein schenken! Er will es gern geben, wenn es uns wirklich darum geht.

Hermann Grabe
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Frage
An welchem Punkt hätten Sie Änderungsbedarf?
Tipp
Gott ist sehr daran interessiert, seine Leihgaben unversehrt zurückzuerhalten.
Bibellese
Lukas 16,10-13

Dienstag, 29. Juni 2021: Kontaktsperre

Die Kontaktbeschränkung war eine von vielen Maßnahmen, um die Verbreitung des Corona-Virus im öffentlichen Leben einzudämmen. Dadurch konnten viele Menschen sich nicht mehr besuchen, christliche Gemeinden sich nicht mehr zu Versammlungen treffen; und auch das Händeschütteln oder Umarmen zur Begrüßung war tabu. Dinge, die für uns vorher im Umgang miteinander ganz normal waren, sind plötzlich inakzeptabel geworden.
Für viele bedeuteten die Beschränkungen eine weitgehende soziale Isolation. In Italien konnten wir für längere Zeit unsere Wohnung nicht verlassen. Wir waren getrennt von unseren Freunden und Bekannten. Einige versuchten, die Zeit zu Hause mit Kochen, Sport, Lesen oder Filmeschauen zu überbrücken. Aber am Ende blieb die Trennung von lieben Menschen. Die Tür war zu. Und auch die Möglichkeiten, sich online zu sehen, sind keine Alternative zu echtem Kontakt.
Auch in der Bibel lesen wir von einer Trennung. Eine Trennung, die allerdings viel weitreichendere Folgen hatte: die Trennung von Gott durch unsere Sünde. Die Folge der Sünde ist der Tod, eine Trennung, die wir nicht aufheben können. Eine Trennung, die ewig besteht, wenn die Sünde nicht vergeben wird. Und genau das hat Jesus Christus verhindern wollen, als er am Kreuz für uns starb. Als Jesus starb und der Vorhang zerriss, der den Zutritt ins Allerheiligste im Tempel versperrte, zerriss er von oben nach unten: ein Zeichen, dass Gott der Handelnde war und durch die angebotene Vergebung die Trennung zwischen ihm und den Menschen beseitigte. Jeder, der seitdem an Jesus glaubt, hat das ewige Leben. Auch wenn er als Mensch sterben muss, hat er durch Vergebung Gemeinschaft mit Gott, und nichts und niemand kann ihn von Gottes Liebe trennen.

Thomas Kröckertskothen
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Frage
Sind Sie noch getrennt, oder leben Sie schon?
Tipp
Gehen Sie durch die offene Tür!
Bibellese
Johannes 14,1-11

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