Sonntag, 08. Dezember 2024: Weihnachtslieder und ihre Geschichte: Stille Nacht, Jesaja 9,1

Ein aus dem Ruder gelaufenes Klima, Extremwetter, Starkregen. Was viele Menschen heute fürchten, war 1816 Realität durch den Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora. Dieser größte bis dahin von Menschen dokumentierte Vulkanausbruch markierte die »erste globale Klimazerstörung« und bescherte der Welt ein Jahr ohne Sommer. Ende Juli lag Süddeutschland unter einer Schneedecke, heftige Regenfälle sorgten für Überschwemmungen, Typhus, Cholera und sogar die Pest grassierten. Die Ernten fielen aus oder waren stark dezimiert, was wiederum zu Preissteigerung, Hunger, sozialen Unruhen und Migration führte.

In diesem buchstäblich dunklen Jahr entstanden zahlreiche Schauergeschichten wie »Frankenstein« oder »Der Vampyr«. Aber es wurde auch ein Lied gedichtet, das inzwischen von der UNESCO als »Immaterielles Kulturerbe Österreichs« anerkannt ist: »Stille Nacht, heilige Nacht«, gedichtet von Joseph Mohr. Die süßliche Melodie, die wir alle schon oft als Hintergrundmusik beim Einkaufen gehört haben, und die kitschig anmutende Phrase »holder Knabe im lockigen Haar« kann dazu führen, dass die Sprengkraft dieses Liedes übersehen wird. In einer Zeit, wo die einen vor Not nicht mehr ein noch aus wussten, und die anderen sich an dunklen Fantasien ergötzten, erzählte dieses Lied von einer lebendigen Hoffnung: »Christus, der Retter, ist da.«

Christus rettet und will uns von unserer Gottesferne, Einsamkeit und Schuld erlösen. Dazu ist er als Licht in diese finstere, kaputte Welt gekommen; das wird bis heute besungen und erfahren – gerade von Menschen, die sich in großer Not befinden. Ob es erst dunkle, kalte Zeiten braucht, bis wir eine Sehnsucht nach der Wärme dieses Lichts bekommen?

Elisabeth Weise

Samstag, 07. Dezember 2024: Das Napalm-Mädchen, Klagelieder 3,55

Das Foto schockierte die ganze Welt: Kinder rennen eine Straße entlang, hinter ihnen Soldaten und ein brennendes Dorf. Und in der Mitte ein junges Mädchen, nackt, voller Brandwunden, schreiend. Am 8. Juni 1972 hatten die Amerikaner Napalm-Bomben über Kim Phucs Dorf abgeworfen, die ihre Kleidung und 30 % ihrer Haut verbrennen ließen. Doch Kim überlebte. »Du wirst dein Leben lang Schmerzen haben«, sagte ihr ein Arzt. Doch nicht nur Kims Haut, auch ihre Seele schmerzte. Sie war voller Bitterkeit, fühlte sich hässlich und ungeliebt. Was konnte ihrem Leben jetzt noch Sinn geben?

Auf der Suche nach Antworten ging Kim als junge Frau in eine Bibliothek und nahm einen ganzen Stapel Bücher mit nach Hause. Bücher über Buddhismus, Hinduismus, Islam und Caodaimus. Irgendwo in dem Stapel war auch ein kleines Neues Testament. Und die Worte dieses Buches drangen tief in Kims verletztes Herz. Hier endlich war ein persönlicher Gott, der mitfühlte, der in Jesus Christus Mensch geworden war und am Kreuz unvorstellbare Schmerzen erduldet hatte. Ein Gott, der ihr seine Hand entgegenstreckte und ihr Vergebung ihrer Schuld, seine Liebe und seinen Frieden anbot. Im Weihnachtsgottesdienst 1982 sagte Kim in einer kleinen vietnamesischen Kirche Ja zu diesem Gott und übergab ihm ihr Leben. »Endlich hatte meine gequälte Seele Ruhe gefunden«, sagte sie später.

Kim studierte Medizin, heiratete, wurde Mutter. Bis heute setzt sie die Bekanntheit, die sie durch das Foto bekommen hat, dafür ein, Kindern zu helfen, die Kriegsopfer geworden sind. Für ihr weltweites und unermüdliches Engagement hat Kim Phuc zahlreiche Preise und Ehrungen bekommen. Ihr Leben ist ein Beweis dafür, dass Gott selbst aus den schrecklichsten Umständen etwas Gutes machen kann.

Elisabeth Weise

Freitag, 06. Dezember 2024: Zeitenwende, Galater 4,4-5

Der Ausdruck »Zeitenwende« war das Wort des Jahres 2022, ausgewählt von einer Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache. Dieser Begriff steht im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und wurde besonders von Bundeskanzler Olaf Scholz geprägt. So sagte er Ende Februar 2022: »Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung.«

Aktuell erleben wir tatsächlich diese vielbeschworene Zeitenwende, aber in einem ganz anderen Sinne: Unsere westliche Kultur war von der Hoffnung beseelt, dass der Mensch sich stetig weiterentwickle und sich selbst eine Welt immer größerer Sicherheit, Freiheit und wachsenden Wohlstands schaffen würde. Nun dämmert uns allerdings, dass dies ein Irrglaube war. Das ist unsere Zeitenwende.

Der Begriff Zeitenwende ist übrigens keineswegs neu. Der Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache zufolge steht dieses Wort speziell für den Beginn der christlichen Zeitrechnung und in allgemeinerer Bedeutung auch für jeden Übergang in eine neue Ära. Eine Zeitenwende kann aber jeder Mensch auch ganz persönlich erleben. Zum Beispiel wenn man für sich selber erkennt, dass sich im Hinblick auf Gott und die Ewigkeit grundsätzlich etwas ändern muss. Wem das zur Not wird, dem bietet Jesus Christus eine Wende an. Er selbst wurde als Schlüsselperson einer Zeitenwende von Gott auf diese Erde gesandt, um durch seinen Tod am Kreuz unsere Not zu wenden: Jesus will alle unsere Sünden und Fehler auf sich nehmen, und er hat bereits am Kreuz von Golgatha für sie bezahlt. Und allen Menschen, die im Glauben dieses Angebot annehmen, vergibt Gott ihre Sünden und kramt sie nie mehr hervor. Sie stehen dann nicht mehr als Sünder vor Gott. Eine neue Ära hat begonnen.

Herbert Laupichler

Donnerstag, 05. Dezember 2024: Unser Universum dürfte nicht existieren, Hebräer 1,3

Die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) ist eine Forschungseinrichtung in der Nähe von Genf. Über 14 000 Gastwissenschaftler aus 85 Nationen beschäftigen sich mit der Frage, woraus das Universum besteht und wie es funktioniert. Im Jahr 2017 überrascht die CERN mit der Ankündigung, dass unser Universum eigentlich gar nicht existieren dürfte. Materie und Antimaterie besäßen unterschiedliche Ladungen und kämen zu gleichen Anteilen vor, weshalb sie sich gegenseitig vernichten müssten. Es müsse einen bisher unbekannten Grund für seine Existenz geben, so die Wissenschaftler der CERN, dem sie bisher noch nicht auf die Spur kommen seien.

Bibelleser kennen den Grund, weshalb unser Universum existiert – allen Widrigkeiten zum Trotz: Dieser Grund ist Jesus Christus. Er ist nicht nur der Schöpfer des Weltalls (vgl. Johannes 1,1-3.14), sondern auch der, der es am Laufen hält. In Psalm 104,5 heißt es über ihn: »Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten. Sie wird nicht wanken immer und ewig.« Weshalb? Weil er »das Weltall durch sein Allmachtswort« trägt (siehe Tagesvers)!

Auch Sie leben, weil Jesus Ihnen »das Leben und die Luft zum Atmen und überhaupt alles gibt« (Apostelgeschichte 17,25; NeÜ). Jeder Herzschlag, jeder Atemzug, jeder Tag auf Erden, ist sein Geschenk für Sie. Doch er will Ihnen sogar noch mehr geben: Sie sollen Gottes Kind werden! Johannes schreibt: »Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen!« (1. Johannes 3,1). Die Befugnis dazu gibt Ihnen Jesus. Er verleiht allen, die ihn aufnehmen, »das Recht, Kinder Gottes zu werden« (Johannes 1,12). Ihn aufzunehmen heißt, zu glauben, wer er ist und was er für Sie getan hat, als Ihr Schöpfer und Ihr Erlöser.

Peter Güthler

Mittwoch, 04. Dezember 2024: Lichtblicke, Johannes 8,12

Ich schiebe mir die Stirnlampe auf der Nase zurecht. Merkwürdig, oder? Ja, vielleicht, doch alles war mir lieber als die vollkommene Dunkelheit, und es war notwendig, um in den finsteren Straßen Uruguays sicher den Weg nach Hause zu finden. Als in dieser Nacht die Scheinwerfer meines Mopeds kaputt gingen, wurde mir bewusst, wie orientierungslos man ohne Licht ist. Oft ist unser Leben wie diese Straße: so dunkel und voller Schlaglöcher, die uns zu Fall bringen wollen. Ich denke, Sie würden mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass jeder in seinem Leben schon einmal vergleichbaren Situationen ausgeliefert war, in denen man orientierungslos war, sei es durch finanzielle Krisen, Probleme am Arbeitsplatz oder zerstrittene Beziehungen.

Wie gut wäre es, in solchen Lebenslagen ein Licht zu haben, das einen Weg durch die Krise zeigt. Genau als ein solches kam Jesus vor über 2000 Jahren in die Welt, um den Menschen einen Ausweg aus der Hoffnungslosigkeit ihres Lebens ohne Gott zu weisen. Gott sah in die dunklen und sündigen Herzen der Menschen und wusste, dass sie allein niemals aus ihrer Verlorenheit herausfinden würden.

Bis heute trennt uns unsere persönliche Schuld von Gott. Da er aber nicht will, dass wir verloren gehen, schickte er seinen Sohn Jesus Christus in die Welt, damit dieser für die Schuld aller am Kreuz starb. Wer das heute für sich annimmt und Jesus Christus seine Sünden bekennt, den wird Gott erretten und die Schuld vergeben. Dann wird unser Leben hell, und auch in den Fragen und Problemen, die uns vielfach beschäftigen, können wir uns nach dem ausrichten, was uns Gott in seinem Wort, der Bibel, sagt. Er will uns leiten und führen, bis wir bei ihm angekommen und für ewig sicher geborgen sind.

Anna Masurtschak

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