Donnerstag, 24. Juni 2021: Papaoutai (Papa, wo bist du?)

Papaoutai ist ein Lied des Sängers Stromae. 2013 in Belgien veröffentlicht, eroberte es sofort die Charts. Dazu wurde ein Musikvideo veröffentlicht: eine beschauliche Wohnung im Stil der 1950er-Jahre. Darin ein Junge, der an seinem Vater verzweifelt. Denn der sitzt nur reglos herum. Sein Blick starr – die Gestik einer Schaufensterpuppe -, während andere Familien draußen zusammen Zeit verbringen. Doch am Ende nimmt der Junge die gleiche leblose Haltung wie sein Vater ein. Das Musikvideo wird bald eine Milliarde Mal geklickt sein! Vaterlosigkeit – ein Massenphänomen. Sprachlosigkeit – von Generation zu Generation weitergegeben. In dem Lied heißt es:
Wo bist du, Papa? Sag mir, wo bist du, Papa?
Ohne dass ich jemals mit ihm geredet habe,
weiß er, was er falsch gemacht hat.
Warum diese Verantwortungslosigkeit?
Wo bist du? Papa, wo bist du?
Was sind wir Eltern unseren Kindern, wir Väter unseren Söhnen schuldig? Manche wissen von keinem Menschen weniger, als vom eigenen Kind. So vieles bleibt ungesagt. Das Innenleben bleibt verborgen. Wann kommt die erste echte Frage, das erste tiefe Gespräch?
Ist nicht heute Gelegenheit zur Aussprache – auch zur Aussprache mit Gott? Er ist kein regungsloser Vater. Gott verspricht: »Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. Wenn er verkehrt handelt, werde ich ihn zurechtweisen … Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen« (2. Samuel 7,14-15). Bei allem Versagen und Zukurzkommen: Unser Vater im Himmel ist da. Er kennt uns besser, als wir uns selbst kennen. Er wartet, dass wir ihn im Gebet ansprechen: »Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen« (Lukas 15,18).

Andreas Fett
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Frage
Was sind Sie Ihrem Vater bzw. Ihrem Sohn gegenüber schuldig geblieben?
Tipp
Schreiben Sie ihm doch einmal einen ehrlichen handschriftlichen Brief!
Bibellese
Matthäus 6,5-15

Mittwoch, 23. Juni 2021: Internationale Geburtsurkunde

Unsere Tochter verbrachte nach dem Abitur einige Zeit in Südafrika. Da wir dieses ferne Land nicht kannten und uns die Zeit bis zu ihrer Rückkehr lang wurde, wollten wir sie dort besuchen. Die Organisation der Reise selbst war kein großes Problem: Flüge, Unterkünfte und Mietwagen waren via Internet einfach gebucht. Allerdings gab es eine administrative Besonderheit, da wir unseren – zu dieser Zeit noch minderjährigen – Sohn mitnehmen wollten. Hierzu reichte nicht, dass wir alle über einen gültigen Reisepass verfügten. Wir mussten als Eltern auch noch eine internationale Geburtsurkunde für unseren Sohn mitführen, damit wir an der Grenze nachweisen konnten: Das ist wirklich unser Sohn, wir beide sind die richtigen Eltern und damit berechtigt, ihn mitzunehmen.
Offenbar will man mit dieser Regelung verhindern, dass Erwachsene Kinder ins Land bringen, für die sie nicht sorgeberechtigt sind. Wenn man einen solchen Nachweis nicht in der erforderlichen Form mit sich führt, kann es geschehen, dass am Flughafen in Südafrika die Einreise verweigert wird. Dann darf man direkt (und auf eigene Kosten) wieder zurückfliegen und bekommt nichts von dem schönen Land zu sehen.
Auch die Bibel kennt einen ewigen Zielort: Sie bezeichnet ihn mit »Himmel« und beschreibt, dass es dort unfassbar schön ist. Dort gibt es nichts, was das Glück trüben kann. Doch auch für dieses Ziel gibt es feste Einreisebestimmungen: Passieren darf nur derjenige, der einen gültigen Kindschaftsnachweis zu Gott selbst vorweisen kann. Doch dafür ist es zwingend erforderlich, diesen Nachweis in diesem Leben rechtzeitig zu erlangen. Dafür muss man Gottes Sohn, Jesus Christus, in sein Leben aufnehmen.

Markus Majonica
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Frage
Was haben Sie bisher unternommen, um den erforderlichen Kindesnachweis zu erhalten?
Tipp
Es wäre doch eine denkbar größte Tragödie, am Himmelstor abgewiesen zu werden.
Bibellese
Johannes 1,1-18

Dienstag, 22. Juni 2021: Gott ändert sich nicht!

Wir leben in einer Zeit, in der sich die Dinge immer schneller ändern. Was gestern noch modern war, interessiert heute schon niemanden mehr. Wer eine SMS verschickt oder gar Briefe schreibt, wird oft als ziemlich altmodisch angesehen. Aber eigentlich sehnen wir uns doch alle nach etwas, was sich nicht ändert, nach einem standhaften Felsen, auf dessen Beständigkeit wir uns auch im wilden Gewoge wechselnder Meinungen fest verlassen können. – Im Tagesvers verspricht Gott, dass er genau das für uns sein will.
Nun könnte man einwenden, dass die Aussage darin gar nicht stimmt, weil doch Gott nach Meinung vieler Leser im Alten Testament ein ganz anderes Gesicht zeige als im Neuen. Sie meinen, im Alten Testament einen Gott zu finden, der Gebote erlässt und deren Nichtbefolgung bestraft, während im Neuen von dem Gott der Liebe die Rede sei, der auch dem schwersten Verbrecher seine Sünden vergibt, sobald er aufrichtig darum bittet.
Um das erklären zu können, muss man wissen, dass Gott im Alten wie im Neuen Testament gleich heilig und gerecht ist, ja, dass Gottes Gebote im Neuen Testament noch weit unerfüllbarer erscheinen als im Alten. Und nur deshalb wird im Neuen Testament mehr von Liebe und Vergebung geredet, weil im Neuen Testament steht, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, für die Sünden der ganzen Welt gestorben ist. Dieses große Opfer wird allerdings nur denen zugerechnet, die ihn von Herzen darum bitten.
Das Neue Testament enthält also die Lösung des großen Problems, wie sündige Menschen Frieden mit dem heiligen Gott bekommen können. Ist das geschehen, werden wir uns mit Gottes Hilfe auch im Durcheinander unserer Zeit sicher und geborgen fühlen.

Carolin Nietzke


Frage
Womit halten Sie sich emotional über Wasser?
Tipp
Gott, unser Schöpfer, kennt uns am besten.
Bibellese
Psalm 139

Montag, 21. Juni 2021: Gott hat die im Blick, die wir aus den Augen verloren haben!

Im Jahr 2019 sind in Deutschland 3059 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Das ist seit Beginn der Statistik vor mehr als 60 Jahren der niedrigste Stand. Doch einer ist schon einer zu viel. Es gibt jedoch eine große Anzahl von »Toten«, um die sich nur wenige sorgen. Alleine in Deutschland sind im vergangenen Jahr wieder unvorstellbar viele Kinder ums Leben gekommen, die noch nicht einmal das Licht der Welt erblickt hatten. Und jedes Leben hätte gerettet werden können, wenn man denn wollte.
2019 wurden in Deutschland ca. 101 000 Abtreibungen registriert. Die tatsächliche Zahl ist wahrscheinlich deutlich höher, da nicht alle Schwangerschaftsabbrüche gemeldet werden bzw. unter anderem Namen in der Statistik geführt werden. Wobei ich hier deutlich sagen möchte, dass der Begriff Schwangerschaftsabbruch äußerst unpassend ist. Fakt ist: Bei einer Abtreibung wird nicht einfach eine Schwangerschaft abgebrochen, sondern gezielt menschliches Leben getötet. Man spricht diesen ungeborenen Kindern einfach das Recht auf Leben ab.
Sowohl die naturwissenschaftlichen Fakten in Bezug auf den Beginn menschlichen Lebens als auch die Entwicklung des Kindes im Mutterleib zeigen, dass das ungeborene Kind von Anfang an ein Mensch ist. Der Fötus entwickelt sich als Mensch und nicht zum Menschen. Das Töten von Kindern im Mutterleib ist ein großes schreiendes Unrecht, das in vielen Ländern geduldet wird. In vielen Ländern gingen in den letzten Jahren Menschen auf die Straße und demonstrierten vor den Parlamenten für das Lebensrecht. Doch anstatt verantwortlicher mit Sexualität und Verhütung umzugehen, tötet man weiter lieber ungeborene Kinder im Mutterleib.

Daniel Zach


Frage
Was sagt wohl der Schöpfer des Lebens dazu?
Tipp
Würden doch nur alle über das Leben denken, wie Gott darüber denkt!
Bibellese
2. Korinther 4,1-6

Sonntag, 20. Juni 2021: William Wilberforce – ein Christ kämpft gegen die Sklaverei

»Wir haben es der Aufklärung zu verdanken, dass in unserer Zivilisation Mitmenschlichkeit großgeschrieben wird. Das Christentum führt zu Abhängigkeit und Ausbeutung.« Solche Sätze hört man heute immer häufiger. Dabei wird verkannt, wie fundamental der Einfluss des Christentums auf unsere Gesellschaft war, deren Vorzüge wir oft als selbstverständlich hinnehmen.
Ein Beispiel ist die Abschaffung der Sklaverei, die von vielen überzeugten Christen vorangetrieben wurde. Ihr prominentester Vertreter ist der englische Parlamentarier William Wilberforce (1759-1833). Mit 25 Jahren war der dynamische und talentierte Unterhausabgeordnete zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Viele Jahre lang brachte er fast jedes Jahr eine Gesetzesvorlage zur Abschaffung des Sklavenhandels ein. Er wurde persönlich angegriffen, diffamiert und bekämpft. Doch unermüdlich setzte Wilberforce den Kampf fort, zu dem er sich von Gott berufen sah. Nach 18 arbeitsreichen Jahren, am 24. Februar 1807, wurde sein Gesetz gegen den Sklavenhandel endlich angenommen. Tränenüberströmt saß Wilberforce in seinem Stuhl, während ohrenbetäubende Hochrufe den Raum erfüllten. Auf seinem Grabstein steht (in Auszügen):
»William Wilberforce war unter den Vordersten derer, die den Charakter ihrer Zeit prägten, denn neben herzlicher Güte und allgemeiner Freimütigkeit besaß er die Eloquenz eines christlichen Lebens. Bei der Verfolgung seiner Ziele stützte er sich nicht vergeblich auf Gott. Er ruht an seinem gebührenden Platz, bis er durch das Verdienst Jesu Christi, seines einzigen Erlösers und Retters, den er in seinem Leben und in seinen Schriften stets verherrlichen wollte, bei der Auferweckung der Gerechten auferstehen wird.«

Elisabeth Weise
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Frage
Wie sähe unsere Gesellschaft ohne den Einfluss des Christentums aus?
Tipp
Wer Jesus Christus ernst nimmt, wird zum Segen für sein Umfeld.
Bibellese
Jeremia 2,1-13

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