Samstag, 20. Juli 2024: Niemals verlassen, Psalm 23,1

Meine Mutter sagte zuweilen: »Der redet wie ein Blinder von der Farbe.« Sie wollte damit ausdrücken: »Der weiß überhaupt nicht, wovon er redet!« Ich habe den Eindruck, in Bezug auf Depressionen ist das häufig so. Wer diese Erkrankung nicht aus eigenem Erleben kennt, versteht wenig bis gar nichts davon. Sie saugt jede Lebensenergie aus einem heraus, man möchte sich nur zurückziehen, jeglicher Antrieb geht verloren. Was andere Menschen heiter stimmt – Sonne, Freizeit, körperliche Gesundheit – vertieft eher noch die innere Not. »Mensch, es geht dir aber doch ansonsten ganz gut!« ist eine wohlmeinende Reaktion Außenstehender. Doch damit wird das Gefühl, an der eigenen Hilflosigkeit selbst schuld zu sein, nur erhöht. Auf der Suche nach echtem Verständnis und kompetenter Hilfe gehen gerade Depressive oft leer aus.

Nun gibt es leider kein Allheilmittel für diese schwere Belastung. Ich möchte aber gern aufzeigen, dass die Bibel auch diese große Not kennt: Insbesondere in den Psalmen trifft man auf Schicksalsgenossen, die sich in schlimmsten Depressionen wiederfanden. Sie haben in Worte gefasst, wie es ihnen erging und was ihnen letztlich geholfen hat. Immer wieder wird dabei deutlich, dass der lebendige Gott unser Inneres genau kennt und dadurch wirklich helfen kann. Wer mit seinen inneren Nöten im Gebet zu Jesus Christus kommt, wird von ihm niemals ignoriert oder wieder weggeschickt. Die Bibel sagt, dass Gott bei den Menschen ist, »die zerbrochenen Herzens sind« (Jesaja 57,15). Wenn Sie sich Jesus anvertrauen, dürfen Sie sich seiner besonderen Gegenwart bewusst sein. Er spricht zu Ihnen: Ich werde dich nicht verlassen noch vergessen. Ich bin dein Hirte (vgl. Hebräer 13,5; Psalm 23,1).

Thomas Lange
Frage
Kennen Sie das Gefühl, dass alles um Sie herum nur schwarz ist?
Tipp
Gott kennt Ihre Not ganz genau. Sie sind ihm nicht gleichgültig.
Bibellese
Jesaja 57,15; Hebräer 13,5

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Freitag, 19. Juli 2024: Die Leere in uns, Johannes 10,10

In einer Tageszeitung fand ich folgenden Titel: »Die Leere in uns mit Netflix oder Nahrung stopfen.« Das regt doch zum Nachdenken an. Erstens ist so etwas doch ein Eingeständnis, dass in unserer Gesellschaft etwas Nachhaltiges fehlt. Und zweitens betrifft die Leere in uns offenbar nicht nur Einzelfälle, sonst wäre es keine Zeitungsmeldung wert gewesen. Und wenn man dann noch bedenkt, wie gut das Geschäft für Netflix sowie Restaurants und Nahrungsmittel-Hersteller läuft, könnte das ein Indiz dafür sein, dass sich viele durch Nahrungsaufnahme und Filmkonsum tatsächlich Erfüllung erhoffen. Allerdings fragt man sich, ob die Leere hinterher nicht genauso groß oder noch größer ist, wenn all das immer wieder neu erfolgen muss.

Dabei gibt es einen Lebensspender und -ratgeber, der echte und bleibende Erfüllung anbietet: JESUS. Im Tagesvers bringt er das unmissverständlich zum Ausdruck: gekommen, um Leben zu bringen und alles reichlich dazu! Nutznießer seines Angebots sind aber nur solche, die sich an ihn wenden und zu seinen Nachfolgern werden. Was bedeutet das? Nun, es bedeutet, sich auf Jesus einzulassen und eine Beziehung zu ihm aufzunehmen. Zuhören, was er sagt. Nachahmen, wie er gelebt hat. In Anspruch nehmen, was er für uns Menschen getan hat. Stellvertretend für uns erduldete er den Kreuzestod, um unsere Schulden vor Gott zu begleichen. Wer das in Anspruch nimmt, erlebt einen Neustart. Die Leere wird gefüllt, aber nicht mit Schnitzel, Kaviar und Kino, sondern mit Glaube, Liebe und Hoffnung. Glaube an einen grenzenlosen Gott, Liebe von einem barmherzigen Gott und Hoffnung auf einen ewigen Gott, der allen, die sich zu ihm wenden und an seinen Sohn Jesus Christus glauben, ewiges Leben gibt.

Martin Grunder
Frage
Womit füllen Sie »die Leere in uns«?
Tipp
Wie wunderbar und erfüllend ein Leben mit Jesus ist, weiß man erst dann, wenn man sich darauf einlässt.
Bibellese
Johannes 6,33-35

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Donnerstag, 18. Juli 2024: Ab wann ist ein Mensch Mensch?, Psalm 139,16

Natürlich haben sich die Menschen aller Zeiten darüber Gedanken gemacht und dazu ihre Theorien entwickelt. In der Neuzeit, und vor allem seit Darwin, kam aus zweierlei Gründen Bewegung in diese Frage. Die Wissenschaften wurden weitgehend atheistisch. Ferner stellte sich immer mehr heraus, dass die Schöpfung kein statisches Gebilde war, sondern dass sich die Welt »irgendwie« entwickelt hatte. Das war insofern eine neue Lehre, als die Weltsicht der Aufklärung davon ausging, dass die Welt immer so war, wie sie sich augenblicklich darbot, und dass sie immer so bleiben würde.

Nun aber war durch Darwin »Entwicklung« angesagt, und darauf baute Darwin seine Evolutionslehre auf. Der Menschheit wurde nun nahegebracht, dass sie, »salopp gesagt«, vom Affen abstammte. Der Mensch wurde auf das biologisch Greifbare seines Wesens reduziert. Sonst war er also nichts. Ernst Haeckel, Biologe und Bewunderer Darwins, befasste sich mit der Entwicklung des menschlichen Embryos und versuchte zu beweisen, dass der Embryo bis zur Geburt alle Evolutionsstufen durchlaufen würde. Das aber stellte sich als falsch heraus. Der Mensch ist also doch von seinem Anfang an Mensch. Das aber passt nicht so recht in unsere Welt, in der erlaubt ist, was gefällt, und wo die Achtung vor dem Menschen als Geschöpf Gottes nicht gern gehört wird, weil sie dem eigenen Tun entgegensteht.

Wer jedoch daran festhält, was schon vor rund 3000 Jahren jemand zum Ausdruck brachte (siehe Tagesvers), um den ist es nicht schlecht bestellt. Er weiß sich gehalten von einem Schöpfer, der sich in Jesus Christus als der treue und zuverlässige Gott bewiesen hat, der uns Menschen liebt und unsere »Entwicklung« zu einem Ziel zu bringen vermag, das wir niemals von uns aus erreichen könnten.

Karl-Otto Herhaus
Frage
Was erscheint Ihnen sinnvoller? Sich einer Evolution zu überlassen oder auf einen allmächtigen Gott zu vertrauen?
Tipp
Gott vermag uns schon zu lieben, wenn wir noch gar nicht da sind. So viel bedeutet ihm der Mensch.
Bibellese
Psalm 8

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Mittwoch, 17. Juli 2024: Eine Ministerin für Einsamkeit, Psalm 25,16

Weil sich nach Umfragen mehr als neun Millionen Briten oft oder ständig einsam fühlen, hat Großbritannien 2018 als erstes Land weltweit eine Einsamkeitsministerin eingesetzt: Tracey Crouch. Viele andere Staaten, die dasselbe Problem bei ihren Bürgern feststellen, wollen von der Initiative lernen.

Eine Statistik zeigt, dass jüngere Menschen sich insgesamt häufiger einsam fühlen als ältere. Laut Crouch spielt es eine Rolle, dass die sozialen Medien in Wirklichkeit gar nicht so sozial sind. Die junge Generation ist so stark vernetzt wie nie zuvor, und doch nimmt hier das Gefühl von Einsamkeit besonders deutlich zu; es ist für viele bereits traurige Realität des modernen Lebens. In Deutschland hat sich besonders der Psychiater und Bestsellerautor Prof. Dr. Manfred Spitzer zu diesem Thema geäußert. Wegen verschiedener Folgeerkrankungen erklärte er Einsamkeit zur »Todesursache Nummer eins«.

Auch in der Bibel ist Einsamkeit ein wichtiges Thema. Wussten Sie, dass Jesus Christus Einsamkeit erlebte, als er auf dieser Erde lebte? Er war wie in einsamer Vogel auf dem Dach (vgl. Psalm 102,8). Vergeblich wartete er auf Mitleid und einen Tröster, als er in größter Not war (vgl. Psalm 69,21). Als er festgenommen wurde, »verließen ihn alle und flohen« (Markus 14,50). Jesus versteht es, wenn man einsam ist! Und er wartet darauf, dass sich Menschen in ihrer Not an ihn wenden.

Wer Gott an seiner Seite hat, braucht nicht mehr einsam zu sein – Thomas Eger hat das in einem Lied vertont: Ein Mensch muss weder einsam sein, noch hoffnungslos und leer; denn Gott macht das Leben neu, wenn man ihn als seinen Herrn anerkennt. Er geht mit, lässt einen nie im Stich. Er liebt uns väterlich, weil er unsere Sehnsucht kennt.

Martin Reitz
Frage
Wie gehen Sie mit Einsamkeit um?
Tipp
Jesus Christus hat starke Einsamkeit bis zum Tod erlebt und kann deshalb auch Ihnen helfen.
Bibellese
Psalm 25,11-22

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Dienstag, 16. Juli 2024: Wahrer Trost in schweren Zeiten, Hiob 2,11

In der biblischen Geschichte von Hiob lesen wir, wie dieser schwer auf die Probe gestellt wird: Innerhalb kürzester Zeit verliert er sein ganzes Hab und Gut, seine Familie und seine Gesundheit. Wie gut ist es, dass Hiob Freunde hat, die von seiner Not erfahren, sich aus ihren alltäglichen Verpflichtungen lösen und sich aufmachen, um ihm beizustehen, mit ihm zu trauern und buchstäblich mit ihm mitzuleiden! Ganze sieben Tage sitzen die Freunde neben Hiob auf dem dreckigen Erdboden, ohne ein Wort zu sagen, da sein Schmerz sie sprachlos macht. Mich berührt diese Anteilnahme und Hingabe und ich möchte sie mir insoweit zum Vorbild nehmen.

Im weiteren Verlauf der Geschichte müssen wir jedoch feststellen, dass die drei Freunde Hiobs nur mittelmäßige, um nicht zu sagen schlechte Tröster sind. Sie fangen an, über die Ursachen für Hiobs Leid zu spekulieren. Sie denken in einfachen Ursache-Wirkung-Kategorien. Doch damit kratzen sie nur an der Oberfläche. So ist schließlich nicht nur Hiob ihr »nichtiges Geschwätz« leid, auch Gottes Urteil über das unsensible Reden der Freude fällt eindeutig aus. Doch dann redet Gott selbst zu Hiob. Nun erkennt Hiob, der Gott für sein Leid zur Rechenschaft ziehen wollte, Gottes Autorität über sein Leben an. Er beginnt zu verstehen, wie groß Gott wirklich ist, und was es für den Menschen bedeutet, dass dieser große Gott sich uns in Liebe und Fürsorge zuwendet. Seine Beziehung zu dem Schöpfer aller Dinge erhält eine ganz neue Qualität und Tiefe, die weit über das Leben vor seinem Leiden hinausgeht.

Der Schlüssel zu Hiobs Trost ist die Erkenntnis, das Gott uns nicht, aber wir sehr wohl Gott brauchen. Er ist die Quelle unseres Lebens. Und er kann auch da trösten, wo menschlicher Trost versagt.

Judith Pohl
Frage
Bei wem suchen Sie Trost in Leid und schweren Zeiten?
Tipp
Durch die Bibel möchte der »Gott allen Trostes« auch zu Ihnen sprechen.
Bibellese
2. Korinther 1,3-7

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