Dienstag, 04. Mai 2021: Beim Wort genommen

Napoleon, dessen Todestag sich morgen zum zweihundertsten Mal jährt, inspizierte seine Truppen. Er ritt an den in Reihe und Glied stehenden Soldaten entlang, ohne die Zügel zu benutzen. Plötzlich scheute sein Pferd, bäumte sich auf und geriet außer Kontrolle. Der Kaiser war in Gefahr, abgeworfen zu werden. Ein Soldat mit dem Mannschaftsdienstgrad eines Gefreiten reagierte geistesgegenwärtig. Rasch verließ er seinen Platz in der Vorderreihe, packte das Zaumzeug des Pferdes und beruhigte es. Erleichtert und beeindruckt von dem schnellen Handeln des Soldaten rief Napoleon: »Danke, Hauptmann!« Erneut zeigte sich der Gefreite reaktionsschnell und fragte: »Von welcher Kompanie, Majestät?« Der Kaiser hatte ihn, den einfachen Soldaten, vielleicht in einem unbedachten Moment als Offizier bezeichnet. Jetzt nahm dieser ihn direkt beim Wort und wollte die ungewöhnliche Beförderung festmachen.
Gott bietet uns viel steilere Beförderungen an. In dem zitierten Psalm wird er als der machtvolle, über allem thronende Gott beschrieben. Aber er ist sich nicht zu schade, sich des Menschen in seiner Not und in seinem Dreck anzunehmen. Aus dem Staub der Vergänglichkeit und dem Misthaufen unserer Schuld will er uns erhöhen, um uns thronen zu lassen bei den Edlen seines Volkes. Diese poetische Umschreibung erinnert daran, dass Gott uns zu seinen Kindern machen will, zu Erben seines allumfassenden Reiches, zu Königen und Priestern. Ähnlich wie der Soldat müssen wir Gott beim Wort nehmen und seinem Versprechen vertrauen. Auf diese Weise wird es Wirklichkeit. »So viele ihn (den Herrn Jesus) aufnahmen, denen gab er Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben« (Johannes 1,12).

Gerrit Alberts
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Frage
Wie reaktionsschnell sind Sie?
Tipp
Gott bietet sein Heil nur für eine begrenzte Zeit an.
Bibellese
Psalm 113

Montag, 03. Mai 2021: Gott ist überall dabei!

In einer Kirche in Norddeutschland ist die Decke mit einem Christuskopf geschmückt, der auf alles herabblickt, was in der Kirche vor sich geht. Dem Küster, der schon viele Jahre lang die Kirche gepflegt hatte, war stets bewusst, alles unter den Augen Christi zu tun. Darum gab er sich auch Mühe, alles so gut wie möglich zu machen. Er hielt sich an das, was unser Tagesvers ausdrückt: Sein oberster Dienstherr waren nicht die Ältesten der Gemeinde oder das Konsistorium, sondern Gott selbst.
Doch eines Tages wurde ihm bewusst, dass der Sohn Gottes nicht nur sah, ob er allen Staub gewischt, den Fußboden gut geschrubbt und die Messingleuchter blitzblank geputzt hatte. Er begriff plötzlich, dass Christus auch in sein Herz blickte. Da hatte sich im Lauf der Zeit neben vielem anderen eine ganze Portion Selbstgerechtigkeit angesammelt hatte. Was Gott darüber dachte, hatte er oft in den Sonntagspredigten gehört, und das beunruhigte ihn nun so sehr, dass er vor Gott zusammenbrach und ihn um Vergebung aller seiner Sünden bat. Das war der Anfang eines neuen Lebens für ihn.
Die wenigsten von uns haben wohl an ihrer Wohnungsdecke, in ihren Büros oder an der Frontscheibe ihres Autos ein Christusbild. Für uns alle gilt aber ebenso die Tatsache, dass Gott auch in den verborgensten Winkel unserer Herzen blickt. Sind wir schon mit all dem dort befindlichen Gerümpel ins helle Licht Gottes gekommen? Wenn nicht, dann darf es uns nicht wundern, wenn wir immer dickere Mauern gegen die Mahnungen des Gewissens errichten müssen. Aber eigentlich ist ein Bekenntnis vor Gott gar nicht schwer, wenn uns klar wird, dass Gott sowieso alles weiß und dass er uns unsere Sünden vergeben will, weil er uns liebt.

Regina Kemmann


Frage
Was helfen uns alle Anstrengungen, gut zu sein und zu arbeiten, wenn wir das Entscheidende dabei vergessen?
Tipp
Göttliche Generalamnestie ist das Einzige, was wirklich alles gutmacht.
Bibellese
2. Samuel 12,1-15

Samstag, 01. Mai 2021: Sorgenfresser

Werde ich die nächste Prüfung bestehen? Wird mein Geld noch bis zum Monatsende reichen? Was für eine Diagnose werde ich von meinem Arzt bekommen? Gründe, sich Sorgen zu machen, gibt es viele. Egal, ob begründet oder nicht, sie folgen uns wie Schatten, rauben uns den Schlaf und trüben unsere Freude am Leben. Es gibt viele Möglichkeiten, seinen Sorgen zu entfliehen. Manche Menschen vertrauen auf »Sorgenfresser«, kleine Stofftiere mit einem Reißverschluss, die alle Ängste verschwinden lassen sollen. Andere sind so verzweifelt, dass ihnen Alkohol als letzte Möglichkeit erscheint. Doch selbst wenn diese Dinge für kurze Zeit eine gewisse Ablenkung verschaffen, können sie unsere Probleme doch nicht wirklich lösen. Dafür braucht es jemanden, der nicht nur ablenken oder beruhigen, sondern wirklich helfen kann. Jemanden, der den Überblick über unser Leben hat und bereit ist, für uns da zu sein. Dieser Jemand ist Gott. Wie erstaunlich ist es doch, dass er, obwohl er die Macht über das ganze Universum hat, sich doch für unsere kleinen Sorgen und Probleme interessiert!
Im Tagesvers werden wir dazu aufgefordert, alle unsere Sorgen auf diesen Gott zu werfen. Wenn man etwas wegwerfen möchte, dann muss man es zunächst einmal loslassen. Das bedeutet einzusehen, dass unsere Sorgen uns nicht weiterhelfen. Die Sorge darüber, ob ich meinen Arbeitsplatz behalten kann, wird meinen Chef nämlich nicht beeinflussen, und vom Sorgen wird mein Kontostand um keinen Cent höher. Die Sorgen dann auf Gott zu werfen, bedeutet, daran zu glauben, dass er stärker ist als alles, was mir den Schlaf raubt, und mein Leben ihm bewusst anzuvertrauen. Dann darf ich wissen, dass Gott mich wie ein Vater sein Kind mit allem versorgen wird, was ich brauche.

Carolin Nietzke


Frage
An wen wenden Sie sich, wenn Sie Sorgen haben?
Tipp
Versuchen Sie es doch einmal mit einem ehrlichen Gebet!
Bibellese
1. Samuel 1,10-20

Freitag, 30. April 2021: Das Wasser auf der Erde

Mit großem Interesse las ich in einer wissenschaftlichen Zeitschrift, dass die Erdoberfläche zu fast 71 Prozent mit Wasser bedeckt ist, dass aber die Meere nur 0,023 Prozent der Erdmasse ausmachen. Angesichts der großen Wasserfläche des Pazifischen Ozeans war ich erstaunt über diesen geringen Anteil.
Das veranlasste mich, die Maßangaben unseres Planeten einmal auf die Größe eines Globus von 30 cm Durchmesser umzurechnen. Die 11 000 Meter Tiefe des Marianengrabens ergeben auf diesen Maßstab übertragen nur 0,25 Millimeter. Die durchschnittliche Wassertiefe der Weltmeere von etwa 3800 Meter ergibt nur noch 0,09 Millimeter. Selbst die Achttausender des Himalaja würden nur 0,2 Millimeter über den Meeresspiegel ragen. Stellt man sich die Erde so verkleinert vor, wären die Ozeane nur ein dünner Wasserfilm von einem knappen Zehntel Millimeter. Trotz dieser im Vergleich zum Durchmesser sehr geringen Höhenunterschiede an der Oberfläche der Erdkugel sind die Ozeanbecken so exakt angelegt, dass die Verdunstungsfläche des Wassers groß genug ist, um das Land zu bewässern. Durch die Drehung der Erde, die Anordnung der Ozeanbecken in Nord-Süd-Richtung und die Gezeitenkräfte von Sonne und Mond entstehen Strömungen, die für einen Temperaturausgleich zwischen kalten und warmen Regionen sorgen.
Über die Entstehung der Weltmeere fand ich in dem oben erwähnten Artikel folgenden Satz: »Sie entstanden vermutlich, als wasserreiche Himmelskörper auf der jungen Erde einschlugen.« Mal im Ernst: Wie soll ich mir das vorstellen? Ist es da nicht viel einleuchtender, dem Schöpfungsbericht der Bibel zu glauben? Je mehr man bei der Erforschung der Entstehung des Kosmos und des Lebens Gott außer Acht lässt, umso verkrampfter klingen die daraus folgenden Erklärungen.

Günter Seibert
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Frage
Gibt es eine Schöpfung ohne Schöpfer?
Tipp
Gott, der Schöpfer, teilt uns in der Bibel mit, wie er alles erschaffen hat.
Bibellese
1. Mose 1

Donnerstag, 29. April 2021: Was hat Corona mit Gott zu tun? (4)

So kann man nach all den vorangegangenen Überlegungen Folgendes sagen: Gott auszuklammern, wäre die absolut falsche Lösung. Wir sind mit seinem Handeln in dieser Welt konfrontiert, aber wir können es nicht eindeutig entschlüsseln. Drei Antworten scheinen mir möglich: 1. Es ist ein Gericht über eine weithin gottlos gewordene Welt. 2. Es ist ein Ruf Gottes zur Umkehr, damit wir Rettung in Jesus finden. 3. Es ist ein Zeichen der baldigen Wiederkehr Jesu. Jesus sagt, dass seinem Kommen die Wehen vorangehen (Matthäus 24,8).
Was lernen wir von dieser Corona-Krise? Es ist unsere Beobachtung, dass dieses Geschehen die gesamte Welt betraf. Kein Land und keine Personengruppe war ausgenommen – es traf Christen und Atheisten, Muslime und Hinduisten, Junge und Alte, Arme und Reiche, Gesunde und Vorerkrankte, kurz: jeden Erdenbürger!
Wenn Gott so universell zu jedem von uns spricht, dann stellt sich die Frage: Gibt es eine biblische Botschaft, die ebenfalls jeden Erdenbürger betrifft? Darauf gibt uns die Bibel eine sehr eindeutige und unmissverständliche Antwort, wie z. B.: »Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen« (1. Timotheus 2,4) und: »So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden« (Apostelgeschichte 3,19).
Die Sünde ist wie ein heimtückischer Virus. Sie bringt uns nicht nur den leiblichen, sondern den ewigen Tod (Hölle). Weil Gott die Liebe in Person ist (1. Johannes 4,16), will er uns heilen – wer immer wir auch sind. Durch Jesu Tod und Auferstehung ist die Medizin gegen das Sündenvirus gefunden. Nun heißt die kurzgefasste rettende Botschaft: »Wer an den Sohn (Gottes) glaubt, der hat das ewige Leben« (Johannes 3,36).

Werner Gitt


Frage
Haben Sie diesem Jesus die Verfehlungen Ihres Lebens bekannt und ihn gebeten, in Ihr Leben einzutreten?
Tipp
Nur dann wird man heil und gewinnt den Himmel.
Bibellese
Matthäus 24,30

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