Freitag, 05. Juli 2024: Kann denn Lüge Sünde sein?, Römer 3,4

Jeder Mensch ist ein Lügner? Also auch gerade Sie, die Sie jetzt diese Zeilen lesen. Stört Sie so eine Aussage? Oder sind Sie davon überzeugt, dass es wohl richtig ist, dass viele Menschen lügen, aber es auch einige gibt, die das nicht tun?

Was ist überhaupt Lüge? Eine Lüge ist zunächst eine einzelne Aussage, die unwahr ist und mit der jemand die Absicht verfolgt, sie als glaubwürdig erscheinen zu lassen. Andererseits sprechen wir auch von einer Lebenslüge, d. h. jemand lebt sein ganzes Leben lang eine Lüge, z. B. indem er sich vormacht, sein Konto bei der Bank sei unerschöpflich und er könne deshalb unbegrenzt konsumieren. Doch irgendwann holt ihn diese Lüge ein.

Ich muss gestehen: Wenn ich das überdenke, komme ich zum dem Schluss, dass ich schon oft gelogen habe. Und ich bin mir sicher, dass ich es in Zukunft auch noch oft tun werde. Die Ursache dafür liegt in der menschlichen Natur begründet. Lüge ist Sünde! Und wir alle sind nun einmal Sünder. Die Bibel sagt sogar: »Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.« Und zwei Verse weiter heißt es: »Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner« (1. Johannes 1,8.10). Wenn wir behaupten, nicht gesündigt zu haben, machen wir Gott zum Lügner, und betrügen oder belügen uns selbst.

Der Einzige, der wahrhaftig ist, ist Gott. Und wenn Gott kein Lügner ist, dann trifft alles zu, was er uns mitteilt; und das können wir nicht verdrängen oder für unwahr erklären. Sondern wir müssen uns der Wahrheit stellen, Gott recht geben, uns vor ihm beugen und seine Vergebung in Anspruch nehmen. Denn dazu ist er gerne bereit (1. Johannes 1,9). Wir müssen nur zu ihm kommen.

Axel Schneider
Frage
Glauben Sie jetzt, dass Sie ein Lügner sind?
Tipp
Bestätigen Sie Gottes Wahrhaftigkeit, indem Sie ihm Ihre Sünden bekennen, sodass er Ihnen vergibt!
Bibellese
1. Johannes 1,5-2,2

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Donnerstag, 04. Juli 2024: Unwiderruflicher Verfall, 2. Korinther 5,1

»So früh schon beginnst du zu altern …« titulierte die TV-Marke Quarks in einem ihrer informativen Posts. Weiter heißt es dort: »Schon mit 30 Jahren nimmt die Elastizität der Knorpel langsam ab und die Bandscheiben werden dünner. Der Wassergehalt im Körper beginnt zu sinken. Die Elastizität der Augenlinse nimmt sogar schon ab dem 15. Lebensjahr ab, das Scharfstellen wird über die Jahre immer schwieriger.« Wenn man dann Menschen erlebt, die ein hohes Alter erreicht haben, wird der körperliche Verfall immer deutlicher spürbar und erkennbar. Man könnte sagen: Unser Körper lässt uns im Stich, wir können ihn nicht länger erhalten und müssen schließlich unweigerlich dem Tod ins Auge sehen.

Welche Hoffnung vermittelt da die Zusage in unserem Tagesvers! Der Vergleich mit einem Zelthaus ist wirklich treffend: schnell auf- und abgebaut, wenig solide und anfällig für den Sturm, der oftmals durch unser Leben fegt und uns wieder ein Stück Lebenskraft kostet. Aber Gott hält für die, die auf ihn vertrauen, etwas Neues, Unzerstörbares bereit. Und hier wechselt das Bild: Es ist ein fester Bau, nicht mit Händen gemacht und auf Ewigkeit angelegt. Je älter man wird, umso mehr kann man sich das vor Augen halten. Bald hat alles Seufzen und Klagen ein Ende, dann wird man neu eingekleidet, wie Paulus in einem weiteren Bild diese christliche Hoffnung beschreibt.

Und wie bekommt man Anteil an ihr? Indem man sich durch Jesus Christus mit Gott versöhnen lässt, der »für uns zur Sünde gemacht [wurde], damit wir Gottes Gerechtigkeit wurden in ihm« (2. Korinther 5,21). Die Sünde, die letztlich der Grund für die Zerstörung unseres Körpers ist, wurde gesühnt, und für jeden, der das glaubt, sind mit dem Übergang in Gottes Herrlichkeit alle ihre Auswirkungen endgültig beseitigt.

Joachim Pletsch
Frage
Wie erleben Sie Ihren körperlichen Verfall?
Tipp
»Wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.« (2. Korinther 5,17)
Bibellese
2. Korinther 5,1-10

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Mittwoch, 03. Juli 2024: Auf der Jagd nach Gnade, Sprüche 21,21

Vor Kurzem las ich das Interview eines Reporters mit meinem ehemaligen Klassenkameraden. Das war für mich sehr spannend, hatten wir doch sieben Jahre zusammen die Schulbank gedrückt. Schon damals war nicht zu übersehen: Für ihn hatte seine Violine immer die erste Priorität. Bereits als Kleinkind übte er eisern Tag für Tag. Das zog sich durch seine ganze Schulzeit. Es folgte ein exzellentes Musikstudium. Und nun hat er es geschafft: Er ist Erster Konzertmeister in einem renommierten europäischen Profiorchester. – Als ich das las, habe ich meinem ehemaligen Schulkameraden innerlich gratuliert. Aber ich habe mich auch gefragt: Ist das das Lebensglück?

Wir Menschen jagen gern Dingen nach, die wir uns selbst erarbeiten; auf die wir stolz sein können, wenn wir sie erreicht haben. Wir meinen, genau das bringe uns das erfüllte Leben und die Ehre, die wir uns wünschen. Aber der obige Bibelvers sagt: Wer wirkliche Ehre und ein Leben will, das diese Bezeichnung auch verdient, der muss zuallererst Gerechtigkeit und Gnade nachjagen. Erfolg und finanzielle Sicherheit mögen vernünftige Ziele sein, aber sie sind nicht das Leben und Gerechtigkeit.

Der Tagesvers fordert auf: Jagt Gerechtigkeit und Gnade nach! Jagen ist mit Mühe, Energie und Zeitaufwand verbunden. Wozu diese Metapher? Dieser Vers will uns auf das entscheidende Lebensziel hinweisen, das es anzuvisieren und beharrlich zu verfolgen gilt, wie einen wertvollen Schatz. Von allein würden wir nicht darauf kommen, dass es im Leben nicht in erster Linie um Erfolg, sondern um Gnade geht. In welchen Jagdgründen ist diese göttliche Gnade zu finden? Im göttlichen Buch, der Bibel. Wer in diesem Buch auf die Pirsch geht, der wird dem Thema »Gnade und Gerechtigkeit« auf Schritt und Tritt begegnen.

Jacob Ameis
Frage
Wonach jagen Sie?
Tipp
Unternehmen Sie doch einen Streifzug durch die Jagdgründe, wo die Gnade anzutreffen ist: Lesen Sie die heutige Bibellese!
Bibellese
Epheser 2,4-10

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Dienstag, 02. Juli 2024: Hart ausgebremst, Hesekiel 33,11

Während eines Urlaubs auf Kreta mieteten wir einen Wagen, um die Insel zu erkunden. Mit dem Navigationsgerät ist es ja in der Regel kein Problem, die richtige Strecke zu finden. Dann kamen wir durch eine größere Ortschaft, wo sich die Straße gabelte; ein Teil führte links um den Ortskern herum, der andere rechts. Aus meiner Sicht konnte man wählen, und da es links herum leerer war, wollte ich dorthin. Die Straße schien auch ausreichend breit für Verkehr und Gegenverkehr. In diesem Moment kam mir ein großer Geländewagen entgegen, der seine Spur verließ und frontal auf mich zuhielt. Ich habe mich sehr erschrocken: »Was macht der denn da?!«

Da erkannte ich, dass die von mir gewählte Spur eine Einbahnstraße war – und ich im Begriff, sie verkehrt herum zu befahren! Ich musste tatsächlich rechts um den Ortskern fahren. Trotz seines unkonventionellen Eingreifens war ich dem Geländewagenfahrer sehr dankbar; denn was wäre passiert, wenn ich wirklich verkehrt herum die Einbahnstraße befahren hätte? Die Reaktion des Einheimischen hat mich vor einem fatalen Fehler bewahrt.

Diese Szene ging mir unter die Haut. Manchmal wählen wir im Leben eine Fahrspur, weil uns der eingeschlagene Weg leichter und schneller erscheint. Doch oft übersehen wir die damit verbundenen Risiken. Andere machen uns auf die drohenden Gefahren aufmerksam, aber wir ignorieren die Warnungen – und geraten so in Schwierigkeiten. Besonders dramatisch wird das, wenn wir unser Leben auf eine Spur setzen, die Gottes Wort – der Bibel – widerspricht. Doch der gütige Gott will uns nicht einfach »verkehrt herum in die Einbahnstraße« fahren lassen. Er möchte, dass wir umkehren und den richtigen Weg nehmen, bevor das nicht mehr geht.

Markus Majonica
Frage
Wo hat Sie schon einmal jemand zu Ihrem Glück »ausgebremst«?
Tipp
Gottes Korrektur ist überlebensnotwendig.
Bibellese
Psalm 25,4-18

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Montag, 01. Juli 2024: Gottes Schreibwerkzeuge, 2. Timotheus 3,16

Am 1. Juli 1874 brachte die US-Firma Remington mit dem Modell Sholes & Glidden Type-Writer die erste industriell gefertigte Schreibmaschine auf den Markt. Ursprünglich als Hilfsmittel für extrem kurzsichtige oder blinde Menschen gedacht, machten technische Verbesserungen den weltweiten Siegeszug der Schreibmaschine möglich. Die Vorteile: Alles ist gut lesbar einschließlich eines Durchschlags als Kopie. Ob die Nachfolgemodelle nun »Erika«, »Gabriele« oder »Olympia« hießen: Schreibmaschinen gehörten seitdem bis weit in das 20. Jahrhundert zum Büroalltag. Heute sind diese Schreibwerkzeuge durch Computer abgelöst. Was geblieben ist, sind allerdings die klassischen Tastaturbelegungen: Je nach Verwendungsland sind diese unterhalb der Ziffernfolge mit QWERTZ, QWERTY oder AZERTY standardisiert worden.

Doch viel wichtiger als alle Schreibwerkzeuge, Schrifttypen und Tastaturbelegungen ist stets derjenige, der die »Eingabe« des Textes vornimmt, also der Autor. Denn jedes Schreibutensil verschriftet nur das, was der geistige Urheber verschriften will.

Der Tagesvers macht deutlich, dass dies mit der Bibel gut vergleichbar ist. Die »Heilige Schrift« ist durch viele sehr unterschiedliche Schreiber verschriftet worden. Da gab es den sanftmütigen Mose, den mutigen David, den weisen Salomo, den emphatischen Jeremia, den Heißsporn Petrus, den Arzt Lukas, den Beziehungsmenschen Johannes, den Worttitanen Paulus usw. Doch hinter diesen »Schrifttypen« stand stets ein und derselbe Autor: Gott. Er selbst hat den Text »eingegeben« und dadurch dafür Sorge getragen, dass trotz der Unterschiedlichkeit der eingesetzten (menschlichen) Werkzeuge seine lebensnotwendige Botschaft verlässlich dokumentiert ist, mit zahlreichen »Durchschriften« für jeden.

Herbert Laupichler
Frage
Wie wichtig sind Ihnen Texte von einem solchen Urheber?
Tipp
Ein erster Schritt wäre, sie einmal zu lesen – und dem Geschriebenen dann auch zu glauben.
Bibellese
Apostelgeschichte 8,26-40

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