Donnerstag, 30. April 2020: Fortschritt – aber wohin?

Trotz einer gewissen Skepsis hatte ich mir doch ein Smartphone zugelegt. Schnell fand ich heraus, was man außer Telefonieren und WhatsApp-Nachrichten noch alles damit machen kann. Schließlich entdeckte ich den Kalender, in dem man seine Termine eintragen und sich daran erinnern lassen kann. Ich war begeistert … bis Folgendes passierte: Durch einen Eingabefehler waren plötzlich alle mühsam eingegebenen Termine weg! Zum Glück hatte ich die Termine noch im Computer gespeichert, sodass ich darauf zugreifen konnte. Aber auf dem Smartphone tauchten sie nicht mehr auf. Das dämpfte meine Begeisterung erst einmal gewaltig.
Und es brachte mich zum Nachdenken: Was ist, wenn Terroristen ein Anschlag auf eine Schaltzentrale der Telekommunikation gelingt? Oder wenn einfach nur über längere Zeit der Strom ausfällt? Mir wurde bewusst, dass wir mit zunehmender Digitalisierung in bedrohlichem Ausmaß von der digitalen Technik abhängig werden. Und nicht nur das, trotz aller Anstrengungen in Bezug auf Datenschutz werden die Möglichkeiten einer totalen Überwachung durch den Staat immer größer. Und wer weiß, wie lange wir noch in einer Demokratie leben dürfen?
Ich will nicht schwarzmalen, aber wir sollten uns bewusst machen, dass wir im Blick auf unsere Zukunft lieber auf Gott vertrauen sollten, der eigentlich nur Gutes mit uns Menschen im Sinn hat. Er kennt all unsere Geheimnisse, aber er will uns nicht kontrollieren, sondern in eine sichere Zukunft führen. Er lädt uns ein, eine vertrauensvolle Beziehung zu ihm aufzubauen. Ich habe immer wieder erlebt, dass er sich um meine Probleme kümmert, wenn ich ihn darum bitte. So habe ich schließlich auch meine verschwundenen Termine auf dem Smartphone wiedergefunden.

Günter Seibert
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Frage
Auf wen oder was vertrauen Sie?
Tipp
Lassen Sie sich einladen zu einer Beziehung mit Gott!
Bibellese
Psalm 33

Mittwoch, 29. April 2020: Gott will uns helfen

Kennen Sie die höchste Talbrücke Deutschlands? Sie überspannt das Kochertal im Hohenloher Land und verbindet so die Städte Heilbronn und Nürnberg durch die A6. Mit einer Höhe von 185 m über Grund hätte der Kölner Dom locker Platz unter der Brücke. Errichtet wurde das imposante Bauwerk von 1976 bis 1979 und konnte somit im vergangenen Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiern. Der Planer und Konstrukteur der Brücke war der bekannte Bauingenieur Prof. Dr. Ing. Fritz Leonhardt, der auch den Fernsehturm von Stuttgart plante und baute.
Die Brücke wurde unter anderem gebaut, um Menschen einander näherzubringen. Doch leider hat diese Brücke auch viele Menschen voneinander getrennt. Seit Grundsteinlegung der Brücke im Jahr 1976 haben sich bis heute weit über 100 Menschen von der Brücke in den Tod gestürzt. Wie schwer muss es einem Menschen ums Herz sein, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht als nur noch diese Möglichkeit! Schuldgefühle, Entwurzelung, Verzweiflung, Einsamkeit – was treibt Menschen an, (un)freiwillig aus dem Leben zu scheiden?
Judas, der Jünger Jesu, der Mann aus unserem Tagesvers, wählte auch den Selbstmord. Er sah keinen Ausweg mehr, nachdem er Jesus verraten hatte und dieser zum Tod verurteilt wurde. Für billige 30 Silberlinge! Mehrere Jahre war er mit Jesus unterwegs gewesen, er war sein Freund. Verraten, verkauft, verleugnet! Maximal furchtbar fühlte sich das an!
Dabei hatte Jesus ihm so manche »Brücke« angeboten, um seine Habsucht aufzugeben. Doch Judas wollte nicht und endete schließlich in finsterer Verzweiflung. Er dachte, er könne sich mit Jesus nicht mehr versöhnen. Doch gerade dafür ist Jesus in den Tod gegangen, damit wir mit Gott und Menschen Versöhnung erleben können.

Gerald Bott
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Frage
Wie gehen Sie mit Ihren Schwierigkeiten um?
Tipp
Jesus spricht: »Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben!« (Johannes 14,6)
Bibellese
Psalm 20

Dienstag, 28. April 2020: »Es ist mir nur so herausgerutscht«

Norbert sieht eine Flasche dastehen. »Rotwein« verkündet das Etikett. Ein Glas Wein wäre jetzt am Feierabend ganz recht. Er füllt etwas in ein Weinglas und nimmt einen Schluck. Der Geschmack lässt ihn zusammenfahren. Es schüttelt ihn. In der Flasche ist kein Wein. »Pah! Was ist das für’n Zeug in dieser Weinflasche?«, ruft er nach seiner Frau. »Es ist der selbst gemachte Johannisbeersaft meiner Mutter. Sie hat ihn heute vorbeigebracht.« Die Flasche hatte noch das alte Etikett. Sie konnte aber nur das hergeben, was wirklich drin war.
In menschlichen Beziehungen gibt es so etwas auch. Jemand reagiert abweisend und verächtlich auf die Frage eines anderen. Danach entschuldigt er sich und sagt: »Es tut mir leid. Ich wollte das nicht. Es ist mir so herausgerutscht.« Bei unseren Reaktionen im Unmut, Zorn oder Ärger kommen oft Ausdrucksweisen, Vorwürfe, Anschuldigen usw. zum Vorschein, die den anderen verletzen. Meist ist uns das peinlich. Wir entschuldigen uns dann für unser Verhalten und sind evtl. selbst überrascht, was aus uns herauskam. Aber das, was herauskam, war vorher schon drin. So muss man wohl anerkennen, dass in unserem Inneren einiger Unrat zu finden ist. Und das ist nicht verwunderlich, denn wir sind Sünder. Jesus weist im Tagesvers darauf hin, dass aus dem Herzen der Menschen alle schlechten Dinge hervorkommen. Sie sind dort bereits vorhanden, und das ist oft täglich festzustellen.
Wenn wir verhindern wollen, dass uns ab und an etwas von diesem Unrat herausrutscht, dann muss die Maßnahme dagegen innerlich stattfinden. Das heißt, nicht nur unser Verhalten muss sich ändern, sondern unser Inneres muss erneuert werden, es muss etwas in uns hineingelegt werden, was uns zu einem anderen Denken und Handeln befähigt.

Manfred Herbst


Frage
Woher kann man so etwas wohl bekommen?
Tipp
»Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.« (2. Korinther 5,17)
Bibellese
1. Korinther 6,9-11

Montag, 27. April 2020: Kein Netz

Wenn ich morgens mit dem Hund gehe, denke ich über viele Dinge nach, z. B. über die Bibel. Manchmal will ich dann eine Bibelstelle nachlesen. Wenn ich keine Bibel dabeihabe, zücke ich mein Smartphone und rufe eine im Internet zugängliche Bibelübersetzung auf. Eines Morgens wollte ich es genauso machen – allerdings konnte der Browser die Seite nicht öffnen. Der Grund: »kein Netz«. Das verwunderte mich, denn eigentlich ist meine Wohnumgebung bestens abgedeckt. Später stellte sich heraus, dass ein flächendeckender Stromausfall für die zeitweise fehlende Verbindung verantwortlich war. Dieses Problem war schnell behoben.
Allerdings hat mir dieser kurze Moment der »Netzlosigkeit« etwas vor Augen geführt: Was wäre, wenn ich von jetzt auf gleich keinen Zugriff mehr auf die Bibel hätte? Was wäre, wenn Gott von jetzt auf gleich sein Reden in meinem Leben einstellte? Was wäre, wenn Gottes »Netz« für mich nicht mehr verfügbar wäre?
Der oben zitierte Bibelvers beschreibt eine solche Situation: Jesus Christus steht dem Fürsten Herodes gegenüber. Dieser freut sich, ihn zu sehen. Er hat viele Fragen, und vielleicht bewirkt dieser Jesus, von dem er schon so viel gehört hat, in seiner Gegenwart ein Wunder, irgendetwas Beeindruckendes. Er redet auf ihn ein, bedrängt ihn. Doch dieser Jesus, der zuvor stets freimütig mit Menschen im Gespräch war, sagt kein Wort mehr. Die Zeit seines Redens ist für ihn vorbei. Herodes hätte in früheren Tagen viel Gelegenheit gehabt, etwas von Jesu Worten zu hören. Doch da hatte er keine Zeit. Er war mit anderem beschäftigt, hatte andere Prioritäten. Darüber hatte er jedoch seine persönliche Chance verpasst, mit Jesus, dem Sohn Gottes, ins Gespräch zu kommen.

Markus Majonica
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Frage
Haben Sie immer eine Bibel in erreichbarer Nähe?
Tipp
Sie ist die Grundlage, um die Worte von Jesus zu vernehmen und mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Bibellese
Matthäus 7,24-29

Sonntag, 26. April 2020: Warnung in den Wind geschlagen?!

Während unserer Hochzeitsreise in Israel hatten meine Frau und ich die tolle Gelegenheit, das beim Toten Meer gelegene Wadi En Boqeq zu durchwandern und die atemberaubende Natur zu bestaunen. Wadis nennt man die trockenen Flussbetten, die sich bei starken Regenfällen in reißende Sturzbäche verwandeln – das Gefährliche ist, dass man vor Ort den schönsten Sonnenschein haben und doch von den Fluten tödlich überrascht werden kann: Wenn es in entfernten, höher gelegenen Gegenden regnet, sammelt sich das Wasser und schießt mit gewaltiger Kraft durch das Tal. Nichts ahnende Wanderer werden mitgerissen.
So erging es am 26. April 2018, zwei Tage nach unserer Wanderung, einer Gruppe von 25 Schülern, die trotz Unwetterwarnung einen Ausflug in das Wadi Zafit unternommen hatten. Zehn von ihnen, die in der Mitte des Flussbettes liefen, wurden von der Sturzflut fortgerissen und starben. Der Tour-Guide der Gruppe wurde später festgenommen. Warum hatte er nicht auf die Unwetterwarnungen gehört? Er vertraute auf den strahlend blauen Himmel über der Arava-Wüste; weiter reichte sein Blick nicht. Er hätte den Warnungen vor dem Unwetter Glauben schenken sollen, verließ sich aber auf sein eigenes Urteilsvermögen.
In diesem Kalender werden auch Sie immer wieder davor gewarnt, dass Ihnen ohne Jesus Christus ein Gericht droht. Vielleicht ist Ihr Lebenshimmel ungetrübt und Sie können sich nicht vorstellen, dass sich das jemals ändern könnte. Doch der Tod kommt gewiss und mit ihm das Gericht. Gott wird Rechenschaft von Ihnen fordern. Können Sie dann als sündiger Mensch vor ihm bestehen? – Lassen Sie sich versöhnen mit Gott! Bitten Sie Jesus Christus um Vergebung Ihrer Sünden und vertrauen Sie ihm Ihr Leben an! Nur dann bleiben Sie vor dem Gericht verschont.

Jacob Ameis


Frage
Wie bewusst gehen Sie mit dieser Gefahr um?
Tipp
Nehmen Sie die Warnung ernst, und rufen Sie im Gebet den an, der Sie rechtzeitig retten kann.
Bibellese
Johannes 5,20-29

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