Donnerstag, 20. Juni 2024: Im Krankenhaus, 1. Johannes 5,12

Ich lag im Krankenhaus auf der Orthopädie mit Knochenkrebs im Brustbein. Ich war nicht allein im Zimmer, zwei andere Frauen warteten ebenfalls auf ihre Operation. Beide waren ziemlich nervös, ich dagegen durfte ruhig und getrost sein. Meine Bettnachbarinnen erzählten, welche Eingriffe ihnen bevorstanden. Eine wurde an der Schulter operiert und die andere Dame bekam eine neue Hüfte. Dann fragten sie mich, auf welche OP ich wartete.

So erzählte ich: »Ich habe ein 5 x 3 cm großes Chondrosarkom im Brustbein, das entfernt werden muss. Da der Tumor bösartig ist, wird er großräumig herausgeschnitten. Das heißt, das ein Stück vom Brustbein, den Rippen und vom umliegenden Gewebe entfernt wird.« Meine Mitbewohnerinnen waren erstaunt, dass ich trotz dieser Aussicht so ruhig und fröhlich sein konnte. Sie konnten nicht verstehen, warum ich vor so einem gefährlichen Eingriff nicht voller Sorgen war. Sie meinten: »Was ist, wenn etwas schiefläuft? Was passiert dann?«

»Ja«, sagte ich, »ich weiß, dass eine Komplikation während der OP lebensbedrohliche Folgen haben kann, weil wichtige Organe wie Herz und Lunge und auch große Blutgefäße in der Nähe sind. Aber ich habe keine Angst vor dem Sterben, denn ich weiß, dass ich nach dem Tod auf ewig bei Jesus im Himmel sein werde. Im Johannesevangelium 11,25-26 verspricht er: ›Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?‹«

Ich glaube daran. Jesus ist mein Herr, der für meine Sünden gestorben ist, damit ich ewig leben darf. Mein Leben liegt in seiner Hand. Deswegen kann ich ruhig und fröhlich bleiben, was auch passiert.

Beatrix Weißbacher
Frage
Was wäre Ihre Reaktion auf eine schlimme Diagnose?
Tipp
Nehmen Sie Jesus Christus an, damit Sie auch ewig leben können.
Bibellese
Johannes 11,1-45

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Mittwoch, 19. Juni 2024: Wunderkind, Psalm 104,24

Man kann sich schon wundern, wenn ein Kind in jungen Jahren ganz außergewöhnliche Fähigkeiten zeigt. Blaise Pascal war so eines. Er wurde am 19. Juni 1623, also vor über 400 Jahren, geboren. Mit zwölf entwickelte er selbstständig die euklidische Geometrie bis zum 32. Lehrsatz. Er erstellte das nach ihm benannte Pascalsche Dreieck. Mit 16 schrieb er über die Kegelschnitte und erlangte große Bekanntheit in der wissenschaftlichen Welt. Als er 19 Jahre alt war, wollte er seinen Vater, einen Kaufmann, bei dessen Berechnungen unterstützen und begann, eine Rechenmaschine zu entwickeln: Die Pascaline war die erste mechanische Rechenmaschine für Grundrechenarten und damit der Vorläufer des Computers. Pascal war der Auffassung, mathematische Theorie müsse etwas mit der Lebenspraxis zu tun haben. Später beschäftigte er sich mit dem Phänomen des Luftdrucks und entwickelte das erste Barometer; nach ihm ist auch die Einheit des Luftdrucks benannt.

Pascal lebte in der Zeit der Renaissance, der Aufklärung – einer Epoche der Abwendung von kirchlichen Traditionen und darüber hinaus grundsätzlich vom Glauben an Gott. Blaise Pascal hingegen hat sich trotz (oder: gerade wegen?) seiner hohen wissenschaftlichen Kompetenz sehr konsequent zum christlichen Glauben bekannt. Er zeigte auf, dass die Wissenschaft nur erkennen kann, was Gott geschaffen hat.

Pascal hatte eine persönliche Beziehung zu Gott. Für ihn war Jesus Christus sein Retter und Herr. In seinen Pensées (einer Gedankensammlung über Glaube und Wissenschaft) formuliert er geniale und scharfsinnige Gedanken, die die Verlorenheit des Menschen ohne Gott und die Notwendigkeit der Erlösung belegen. Er hat vorgelebt, dass Glaube und Wissenschaft vereinbar sind.

Bernhard Volkmann
Frage
Wie denken Sie über die Erkenntnisse und Erfolge der Wissenschaft?
Tipp
Gott gibt sich auch unserem Verstand zu erkennen, wenn wir ihn suchen.
Bibellese
Psalm 14

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Dienstag, 18. Juni 2024: Chancenlos?, Johannes 5,7

Dass Chancen häufig nicht gleich verteilt sind, ist eine traurige, aber beinahe banale Tatsache. Wir haben heute so viele Möglichkeiten, aber nicht jedem stehen diese offen. In der Pandemiezeit, in der die Schule häufig online lief, hat sich gezeigt, dass wirtschaftlich schwächer aufgestellte Familien oft nicht über die Möglichkeiten verfügten, mit ihren Kindern dem Unterrichtsgeschehen ungestört zu folgen. Soziale Teilhabe ist eben oft eine Frage des Geldes. Besonders deutlich wird der Unterschied zwischen Chance und tatsächlicher Teilhabe bei Menschen, die durch eine Behinderung die Möglichkeiten, die scheinbar allen offenstehen, nicht nutzen können. Jede Treppe zum Klo in einem Restaurant stellt für einen Rollstuhlfahrer ein unüberwindliches Hindernis dar. Ohne Hilfe bleibt die offene Chance unerreichbar.

So ging es auch dem Gelähmten im heutigen Bibelvers. Die Chance auf Heilung durch ein Bad im Teich Betesda war in greifbarer Nähe, aber der Weg dahin nicht barrierefrei. Und selbst wenn der Betroffene sich auf den Weg gemacht hätte, wären andere schneller gewesen. Auf sich allein gestellt war dieser Mann ohne jede Hoffnung. Chancenlos.

Jesus Christus sieht diese Hilflosigkeit und heilt den Chancenlosen. Dabei geht es dem Sohn Gottes aber nicht um Teilhabe im Hier und Jetzt, denn die Welt bleibt ungerecht. Jesus sieht vor allem die Hilflosigkeit der Menschen in Bezug auf die himmlische Ewigkeit, wie die des Gelähmten, in das heilende Wasser zu kommen. Ohne seine Hilfe bleibt uns diese Teilhabe verwehrt. Doch mit dem Beispiel des für sich chancenlosen Gelähmten macht er deutlich, dass jeder, der sich ihm anvertraut, bei ihm die gleiche Chance hat, an das Ziel des ewigen Lebens zu kommen.

Markus Majonica
Frage
Haben sich Ihnen schon einmal Lebenschancen verschlossen?
Tipp
Jetzt ist die beste Gelegenheit, Jesu Angebot anzunehmen!
Bibellese
Matthäus 9,1-8

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Montag, 17. Juni 2024: Was macht das Leben lebenswert?, Markus 8,35-36

Die Goldsucher in Alaska baggern ganze Landschaften um, und manchmal finden sie in einer Schaufel ein winziges kleines Klümpchen – Gold. Sie freuen sich dann riesig und baggern weiter. Wenn man sich die Internetseiten der Presse anschaut, geht es uns oft ähnlich: Hurra, da ist endlich etwas Lesenswertes in diesem ganzen Informationsschutt. Eine ähnliche Erfahrung machte ich vor einiger Zeit auch, und ich zitiere aus dem Schlussteil eines Artikels über Reinhold Messner, den Extrembergsteiger, der ohne Sauerstoffgerät als erster den Mount Everest bestieg:

»Mitgebracht hat Messner aber nicht nur trübe Prognosen, sondern auch noch ein paar metaphysische Weisheiten aus seinem Leben, auch wenn er die Besteigung der höchsten Berge heute als ›nutzloses Erobern‹ einordnet. Doch ›dieses unnütze Tun hat mich zur Erkenntnis gebracht, dass nicht die Nützlichkeit das Wichtige ist, sondern die Sinnhaftigkeit‹.« Die Sinnhaftigkeit müsse gegeben sein, »wenn ich etwas Unnützes mit derartiger Vehemenz betreibe«. Er, der demnächst 80 wird, erkenne nun, »dass das Leben im Grund absurd war«.

Alles Irdische ist tatsächlich »sinnlos«, wenn ihm der Rahmen fehlt, den die biblische Botschaft für die Menschen bereitstellt. Gott will uns in Jesus Frieden bringen, eine Ruhe der Seele, die allen Verstand übersteigt und eine Hoffnung, die Bestand hat auch in den Tagen, die wir gegenwärtig erleben. Dann werden wir mit 80 Jahren keineswegs zu dem Schluss kommen, dass das Leben absurd war. Ein Leben, das für Gott gelebt wurde, zu seiner Ehre, das vergeht nicht und behält seinen Sinn auch über den Tod hinaus. »Gott sucht das Entschwundene wieder hervor«, heißt es im Buch Prediger (3,5). Das betrifft jeden von uns.

Karl-Otto Herhaus
Frage
Welcher Eindruck entsteht bei Ihnen im Rückblick auf Ihr Leben?
Tipp
Der Blick auf Vergangenes verändert sich, wenn man eine Zukunft hat.
Bibellese
Markus 8,31-38

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Sonntag, 16. Juni 2024: Socken sortieren, Johannes 17,12

Es ist doch erstaunlich! Nach jeder Wäsche, bei der in unserer fünfköpfigen Familie so einiges zusammenkommt, geht es ans Falten und Sortieren. Am spannendsten dabei ist das Zusammenbringen der Socken und Strümpfe, die zueinander gehören. Auf wundersame Weise gehen immer wieder welche verloren, obwohl sie doch niemand vorher weggeworfen hat. Irgendwie ist das kein schönes Gefühl, wenn ein Paar nicht mehr vollständig vorhanden ist. Und wer will sich schon mit nur einer Socke zufrieden geben?! Eigentlich eher eine Bagatelle, aber der Verlust selbst nur einer Socke schmerzt doch jedes Mal ein bisschen.

Verloren gegangen … Kann man das auch von Menschen sagen? Ja, gewiss! Und das ist um einiges ernster als der Verlust eines Kleidungsstücks, das wir leicht durch ein neues ersetzen können. Denn der Verlust eines Menschen ist nicht zu ersetzen, weil jeder Mensch einmalig ist.

Jesus spricht im Tagesvers von solchen, die nicht verloren gegangen sind. Er meinte damit seine Jünger, die mit ihm gegangen und ihm nachgefolgt waren. Er hatte sie »gefunden« und zu sich gerufen, um ihnen immerwährenden Schutz zu bieten. Dazu hat er ihnen das genommen, was ihnen zum Schaden war und ihr Leben bedrohte – ihre Sünden. Und weil sie dem zugestimmt und es dankbar angenommen hatten, war nun ein Band zwischen ihnen geknüpft, das in Ewigkeit nicht mehr gelöst werden wird. Und so etwas kann auch heute noch jeder erleben, der an Jesus glaubt, sich ihm anschließt und seine Vergebung und Liebe dankbar in Anspruch nimmt. Doch alle, die das als vermeintlich unnötig verschmähen, werden verloren gehen. Nicht, weil Gott das so wollte, sondern weil sie sich ihren eigenen Weg gesucht haben, der zuletzt ins Verderben führt.

Joachim Pletsch
Frage
Gehören Sie schon zu denen, die Jesus behütet?
Tipp
Lassen Sie sich von ihm finden und ergreifen, um nicht verloren zu gehen!
Bibellese
Johannes 17,6-26

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