Freitag, 03. Juli 2020: Einheitlich oder einzigartig?

In meiner Kindheit hat meine Großmutter für mich jeden Sommer neue Holzpantoffel mit Lederband anfertigen lassen. Ich habe mich immer sehr darüber gefreut, da sie genau auf mich angepasst wurden. Das Lederband durfte ich sogar selbst aussuchen. Diese Holzpantoffel waren wertvolle Einzelstücke. Genauso wie wir Menschen auch »Einzelstücke« sind. In der heutigen Zeit wird überall über Einheitlichkeit und Gleichheit gesprochen. Die Modeindustrie produziert jährlich Millionen gleiche Jeans, Millionen gleiche Schuhe und andere gleiche Kleidungsstücke. Viele wollen genauso aussehen wie die Stars, sie lassen sogar ihre Gesichter »neu schneiden« und vergrößern oder verkleinern ihre Körperteile, um das Mode-Ideal zu erfüllen. Man kann alles gleichmachen.
Die Gentechnik ermöglicht mittlerweile, dass genetisch identische Tiere geboren werden. Das erste erfolgreich geklonte Tier war das Hausschaf »Dolly« im Jahr 1996. In den folgenden Jahren wurden noch weitere Tierarten geklont wie Hausrind, Hausziege, Hausschwein und viele andere. Im Jahr 2017 gelang es schließlich, Javaneraffen zu klonen. Wie wir wissen, sind die Affen dem Menschen anatomisch sehr ähnlich. Da scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann der Mensch so etwas auch mit Menschen macht.
Wie aber stellte Gott sich das vor? In 1. Mose 1,27 steht: »So schuf Gott den Menschen als sein Abbild, ja, als Gottes Ebenbild; und er schuf sie als Mann und Frau.« Also nicht gleich, sondern unterschiedlich. Gott hat nie die Absicht gehabt, gleiche Menschen zu erschaffen. Jeder Mensch ist von seinem Schöpfer für etwas anderes geplant, deshalb sehen wir auch alle anders aus und haben unterschiedliche Talente und Gaben.

Beatrix Weißbacher


Frage
Welche Einzigartigkeiten haben Sie?
Tipp
Nehmen Sie Ihre Talente und Gaben von Gott an und setzen Sie diese für ihn ein.
Bibellese
1. Mose 2,18-25

Donnerstag, 02. Juli 2020: Geburt eines Märchens, der Zeppelin

Die Sehnsucht nach der Ferne durch Fliegen zu stillen, hat die Menschen stets erfüllt. Deswegen war es, wie man heute sagen würde, ein riesiges Event, als sich heute vor 120 Jahren bei Friedrichshafen unter den Augen von etwa 12000 Zuschauern erstmals ein »Zeppelin« in die Luft erhob. An diesem Sommertag am Bodensee begann ein großes Abenteuer der Technikgeschichte. Die Faszination, die von diesen Luftschiffen ausging, war so gewaltig, dass Spenden (!) aus der begeisterten deutschen Bevölkerung dem Grafen Zeppelin die technische Weiterentwicklung ermöglichten.
Schließlich stellten sich – übrigens nach zahllosen großen und kleinen Unglücken – echte Erfolge ein, und die Deutschen jubelten, wenn sie diese Giganten am Horizont entdeckten. Im Ersten Weltkrieg hatten diese auch schon eine Rolle gespielt. Doch unter dem Strich war der Einsatz wenig ermutigend gewesen. Als dann aber die Luftschiffe anfingen, den Atlantik zu überqueren, mit 50 und mehr Personen an Bord, waren auch die Amerikaner ganz aus dem Häuschen. Zu Tausenden sammelten sie sich in Lakehurst, wenn eines dieser majestätischen Gebilde am Horizont erschien.
Ja, – und dann kam das Unglück von Lakehurst, und LZ-129 ging in Flammen auf. Es gab sehr viele Tote. Das Ende dieser Riesen war gekommen. In den Stürmen der Kriegs- und Nachkriegszeit löste sich der Mythos dieser Technik auf wie Rauch im Wind. Wie manches andere Großunternehmen der Menschheit wurde es eingereiht unter der Rubrik: Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand. Sie muss immer wieder akzeptieren, dass ihr Grenzen gesetzt sind. Es gibt nur einen, dem keine Grenzen gesetzt sind: Gott, unserem Schöpfer. Sein Schöpfungswerk besteht länger als alles, was Menschen je geschaffen haben.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Wofür lassen Sie sich begeistern?
Tipp
Den Weg zu Gott, unserem Schöpfer, kann man ganz ohne technischen Aufwand finden.
Bibellese
Hebräer 1,1-10

Mittwoch, 01. Juli 2020: Acht Urlaube in einem Sommer!

In einem Sommer erreichte meine Suche nach Erfüllung ihren Höhepunkt: Dazu gehörte das Mountainbiken am Gardasee. Dann half ich einem Senner (Almbauer) in der Schweiz bei seiner interessanten Arbeit. Darauf folgte ein Umwelt-Praktikum in den Tiroler Bergen und die Durchquerung der Julischen Alpen. Aber auch ein Städte-Trip in Polen und ein Badeurlaub in Kroatien gehörten zu meiner unersättliche Gier nach dem Außergewöhnlichen – genauso wie das Bergsteigen in Südtirol und ein Paragleiter-Grundkurs. Gewaltige Erlebnisse! Meinen »Lebensdurst« konnten all diese Erlebnisse aber leider nicht stillen. Mein Durst nach Leben quälte mich kurze Zeit danach wieder, und das stärker als je zuvor.
Ein paar Monate später wiesen mich Freunde auf den heutigen Tagesvers hin. Dieses Versprechen von Jesus hat mich sehr berührt. Und dann sagt er an anderer Stelle auch noch: »Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es im Überfluss haben« (Johannes 10,10). Das war genau das, was ich suchte: Leben im Überfluss! Nachdem alle meine Versuche, Erfüllung zu finden, bisher gescheitert waren, beschloss ich, Jesus beim Wort zu nehmen. Ich begann in den Evangelien der Bibel zu lesen mit dem Ziel, diesen Jesus persönlich kennenzulernen.
Nun sind es schon über zwölf Jahre, dass diese rastlose Sinnsuche und innere Leere für mich Geschichte sind. Ich habe genau das erlebt, was der berühmte Physiker und Mathematiker Blaise Pascal so formuliert hat: »Im Herzen eines jeden Menschen befindet sich ein Vakuum, das nur Gott füllen kann.« Gott hat die Leere in meinem Herzen gefüllt und mir durch die Beziehung zu ihm eine echte Lebensqualität und Lebensfreude geschenkt, die ich nie für möglich gehalten hätte.

Stefan Hasewend
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Frage
Was haben Sie schon alles probiert, um Erfüllung zu finden?
Tipp
Jesus wird auch Ihnen gegenüber sein Versprechen halten.
Bibellese
Prediger 2,1-11

Dienstag, 30. Juni 2020: Jeder ist bestechlich

»Jeder ist bestechlich, es ist nur eine Frage des Preises«, lautet eine gängige Redewendung. In einer anonymen Befragung zur Korruption (SZ) äußerte ein Teilnehmer: »Vor zwei Wochen auf der Autobahn: Geschwindigkeitsbegrenzung 120 km/h. Egal, ich habe es eilig, also mit 210 km/h weiter. Hinter mir ein BMW. Nach 2 Kilometern Blaulicht. Siehe da, mein Freund und Helfer, die Autobahnpolizei! Na ja, Shit happens. Videobeweis etc. Komme auf 4 Punkte und 3 Monate »Urlaub« sowie 600 € Bußgeld. Ein Geistesblitz: Ein 500ter für beide Beamte zusammen. Videobeweis nicht verwertbar und »Gute Fahrt«! Das sind wirkliche Freunde und Helfer!« Den Wahrheitsgehalt der Geschichte können wir natürlich nicht verbürgen. Tatsache ist jedoch, dass Korruption sehr verbreitet ist. Für einen persönlichen Vorteil sind wir nur zu leicht bereit, Recht, Gesetz und Anstand zu verletzen oder, um mit dem heutigen Bibelvers zu formulieren, Böses zu tun. Es gibt kaum ein Fehlverhalten, das nicht schon durch Geldliebe motiviert wurde: Steuerhinterziehung, Raub, Drogenhandel, Prostitution, Mord – um nur einiges zu nennen. Familien sind wegen Erbstreitigkeiten auseinandergebrochen. Auch in manchen Ehen gilt: Beim Geld hört die Freundschaft auf.
Der verhängnisvollste Fall von Geldliebe ist wohl der von Judas, einem Jünger Jesu. Er ging zum Hohen Rat mit der Frage: »Was wollt ihr mir geben, und ich werde ihn euch überliefern« (Matthäus 26,15). Für dreißig Silberstücke – wahrscheinlich Silberdrachmen mit einer heutigen Kaufkraft von etwa vier- bis fünftausend Euro – verriet er den Erlöser. Damit hatte er zwar die Taschen voller Geld, aber ein gutes Gewissen verloren und im Letzten das ewige Heil eingebüßt. Ein schlechter Deal für so ein hohes Gut.

Gerrit Alberts
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Frage
Wodurch lassen Sie sich »bestechen«, um den Erlöser abzuweisen?
Tipp
Der Teufel gaukelt uns alles Mögliche vor, was uns dann wertvoller erscheint als Gottes höchste Gabe.
Bibellese
Markus 10,17-31

Montag, 29. Juni 2020: Bloß weg hier!

Vor einigen Jahren geschah in einer norddeutschen Stadt ein furchtbares Verbrechen. Ein kleines Mädchen wurde brutal ermordet und anschließend in einem Parkhaus abgelegt. Eine Überwachungskamera zeigte ein undeutliches Bild von dem möglichen Täter, der einen auffälligen Gang hatte. Zahlreiche Hinweise gingen daraufhin aus der Bevölkerung bei der Polizei ein. Durch den Hinweis eines Jugendlichen wurde der Verdacht zunächst auf einen Siebzehnjährigen gelenkt. Dutzende Menschen, die vor dem Polizeipräsidium versammelt waren, hätten den Verdächtigen am liebsten gelyncht. Auf einer Kondolenzseite für das tote Mädchen wurde der junge Mann im Internet schlimm beschimpft, sogar die Todesstrafe wurde gefordert. Später wurden die Indizien, die gegen ihn gesprochen hatten, durch Fakten widerlegt: Fakten, die eine Täterschaft völlig ausschlossen. Kurz darauf wurde der tatsächliche Täter verhaftet. Der erste Verdächtigte aber wollte und konnte nicht mehr in dieser Stadt wohnen bleiben. »Bloß weg hier!«, mag er gedacht haben. Er konnte die einmal gegen ihn geäußerten Feindseligkeiten einfach nicht mehr ertragen und zog weit weg.
Vor 2000 Jahren wurde Jesus Christus von der religiösen und politischen Obrigkeit und der aufgehetzten Volksmenge angefeindet und unschuldig zum Tode verurteilt. Er ließ seine Widersacher gewähren, und obwohl er wusste, was alles auf ihn zukam, ging er diesen Weg bis zum Ende. Für ihn kam ein »Bloß weg hier!« nicht infrage. Warum nicht? Weil Jesus für uns alle die Schuld tragen wollte – für Sie und auch für mich! Er stellte sich dem Gericht Gottes über die Sünde, damit das Sündenproblem des Menschen ein für alle Mal gelöst werden konnte. Erst danach ist er von Gott durch seine Auferstehung rehabilitiert worden.

Martin Price


Frage
Was empfinden Sie, wenn Sie zu Unrecht beschuldigt werden?
Tipp
Jesus empfand dabei eine überaus große Liebe für uns alle! Erwidern Sie doch einfach seine Liebe!
Bibellese
Lukas 23,33-49

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