Sonntag, 15. November 2020: Keiner hört ihn gern

Er redet laut und bestimmt. Er ist nicht angepasst und trotzdem bereist er den ganzen Erdball und spricht alle Sprachen. Er geht zu Armen und zu Reichen, zu Bettlern und Königen, zu Promis und Junkies. Er kennt keine Grenzen, keine Scham hält ihn davon ab, zu uns zu sprechen; der Inhalt seiner Rede ist immer der gleiche. Jeder verwünscht ihn, keiner entgeht ihm; doch jeder hört ihn, ob er will oder nicht. Er ist weder gebildet noch höflich. Er unterbricht Veranstaltungen oder stellt sich mitten in privaten Vergnügungen ein. Er lauert an der Tür und besucht Büros und Betriebe. Beim Sport ist er gerne, auch auf Autobahnen und in Flugzeugen, sogar Raketen kann er fliegen (oder auch nicht – wie man’s nimmt). Er bekommt Audienzen ohne Voranmeldung und erscheint selbst bei den prominentesten Persönlichkeiten, ohne vorher anzuklopfen. Er liebt Schlösser und Paläste, aber er verschmäht auch nicht die ärmsten Gassen, um dort tätig zu sein. Er ist ebenso Raver und ein vorzüglicher Walzer-Tänzer. Jede Zeitung berichtet tagtäglich von ihm und seinen Machenschaften. Die Rede ist vom … Tod.
In der Bibel steht, dass »es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber [kommt] das Gericht« (Hebräer 9,27). Es gibt nur einen Weg, dem Gericht und somit dem ewigen Tod zu entfliehen. Jesus Christus sagt: »Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen« (Johannes 5,24).
Der Tod ist ein Prediger der alten Schule, der uns auch heute wieder an unsere Endlichkeit mahnt. Aber Jesus hat den Tod besiegt – das, was er sagt, übertönt sein Reden. Wer auf Jesus hört und ihm glaubt, für den hat der Tod seinen Schrecken verloren.

Peter Lüling
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Frage
Wie reagieren wir angesichts der letztgültigen Tatsache?
Tipp
Es geht darum, wer das letzte Wort bei uns hat: der Tod oder der Herr Jesus!
Bibellese
Johannes 5,24-29

Samstag, 14. November 2020: Lebenslänglich jung: der Kampf gegen das Altern

Mit diesem Titel veröffentlichte die Neue Zürcher Zeitung Ende 2018 einen Artikel und ein Video. Sie informierte damit über die Entwicklungen der Medizin. Biotech-Unternehmen ist es danach bereits gelungen, das Altern von Mäusen nicht nur zu stoppen, sondern teilweise rückgängig zu machen. Wird der Mensch also in absehbarer Zeit unsterblich werden? Ist dies überhaupt erstrebenswert? In einem Videoclip werden Antworten von Menschen auf diese Fragen wiedergegeben. Die meisten verneinen, dass dieses Leben in ewiger Form erstrebenswert sei. Die Probleme, die der Mensch in Umwelt und Zusammenleben schaffe, wollen die wenigsten endlos ertragen. Der unendlich lebende Mensch würde noch verantwortungsloser handeln, wenn er die dramatischen Folgen seines Tuns nicht immer wieder erleben müsste.
Nicht nur Menschen erkennen die dramatischen Folgen eines Lebens ohne Ende für den einzelnen Menschen. Der Schöpfer selbst hat im gleichen Augenblick, in dem der Mensch zum ersten Mal das Böse tat, erkannt, dass das Leben mit dem Bösen ohne ein Ende auch ein Grauen ohne Ende sein würde. Das wollte Gott, der uns Menschen liebt, uns ersparen und verhinderte dies!
Müssen wir also mit dem Tod leben? Nein! Gott hat uns nicht nur vor unendlichem Grauen bewahrt, er möchte uns auch ewiges Leben schenken, allerdings frei von allem Bösen und Schlechten. Doch wie werden wir frei von diesem Bösen? Indem wir akzeptieren, dass dieses Böse den Tod verdient hat, der Tod uns also rechtmäßig zusteht. Da Gott aber seinen Sohn gab, der für unsere Sünde, unser böses Tun, starb und damit die Strafe dafür getragen hat, darf jeder, der dies glaubt, ewiges Leben haben.

Gerhard Kimmich
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Frage
Haben Sie schon Hoffnung über den Tod hinaus?
Tipp
Falls nicht, ergreifen Sie das ewige Leben, das ein liebender Gott Ihnen anbietet!
Bibellese
Johannes 3,14-18

Freitag, 13. November 2020: Aufregen oder dankbar sein?

»Wenn du die Gleise mit dem Fahrrad überquerst, pass auf, dass du nicht hängen bleibst und fällst.« Kaum ist der Gedanke zu Ende gedacht, liege ich auch schon mitten auf den Bahngleisen. Schulter und Knie schmerzen, doch stehe ich schnell wieder auf. Jetzt kann ich mich aufregen über die blutenden Wunden, den Riss in meiner Jacke, die herausgesprungene Fahrradkette usw.! Oder aber auch denken: Wie gut, dass hinter mir kein Auto war, ich meine alte Jacke anhatte, es sich nur um ein paar Schürfwunden handelt und meine Freundin sofort ein Pflaster parat hatte.
Statt mich nun aufzuregen, erinnere ich mich an den Bibelvers mit der Aufforderung: »Danksagt in allem.« Auf den ersten Blick ist diese Aussage sehr krass. Soll man dankbar sein, wenn es auf der Arbeit echt nicht gut läuft, man gestresst nach Hause kommt, dort sich die Hausarbeit türmt, der Backofen kaputtgeht und die Erkältung einfach nicht abklingt? Sie kennen wahrscheinlich noch ganz andere Situationen. In allem danksagen? Kann mir auch das, was schiefläuft, zum Guten dienen? – Ja, denn es verweist mich an Gott, der mit Gnade und Kraft schenken will, um schwierige Lagen durchzustehen und Widrigkeiten auszuhalten. Und ich kann dankbar sein für all das Gute, das ich bisher erlebt habe und das Gott mir geschenkt hat.
Wir dürfen auf dieser Erde leben, jeden Morgen aufwachen, haben Luft zum Atmen, können die Sonne und den Wind auf der Haut spüren. Wie viele Wegstrecken haben wir sicher per Bahn, Bus oder Auto zurückgelegt! Die meisten von uns haben sauberes Wasser, genug zu essen, ein Dach über dem Kopf und einen Platz zum Schlafen. Sind das nicht Gründe genug, Gott kennenzulernen, mit ihm zu reden, von ihm in der Bibel zu lesen und ihm dankbar zu sein?

Verena John
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Frage
Wofür sind Sie heute dankbar?
Tipp
Innehalten und zu Gott kommen – so kommt Dankbarkeit ins Herz.
Bibellese
Römer 8,28-32

Donnerstag, 12. November 2020: Ben Hur

Am 12. November 1880, also heute 140 Jahren, erschien der historische Roman »Ben Hur« von Lewis Wallace. Das Buch wurde ein Verkaufsschlager und war zeitweise das nach der Bibel am meisten gedruckte Buch. Der Inhalt wurde siebenmal verfilmt.
Wallace war ein vielseits begabter Mann. Im amerikanischen Bürgerkrieg war er General. Später wurde er Gouverneur von New Mexico und Botschafter der USA im Osmanischen Reich. Wallace war, wie er in seiner Autobiografie schreibt, damals Agnostiker. Das heißt, er glaubte, dass man über Fragen bezüglich des Jenseits und der Existenz Gottes keine zuverlässigen Antworten finden kann.
Angeregt zu »Ben Hur« wurde er auf einer Zugfahrt. Dort hörte er zwei Stunden lang gebannt, wie ein Oberst namens Ingersoll in brillanter Weise in einer Mischung aus Scharfsinn und Satire Leute abqualifizierte, die an Gott, Christus und den Himmel glaubten. »Genau hier war ich bewegt wie nie zuvor. Aber durch was? … Hatte der Offizier recht? Er beschämte mich wegen meiner Gleichgültigkeit. Zum ersten Mal im Leben wurde ich für die Wichtigkeit religiöser Fragen erweckt.«
Er beschloss, sich intensiv mit dem Leben von Jesus Christus und allen sachdienlichen Fakten zu beschäftigen und darüber ein Buch zu schreiben. »Es bleibt nur noch übrig zu sagen, dass ich meinen Beschluss ausführte – mit zwei Ergebnissen: Erstens das Buch »Ben Hur« und zweitens eine Überzeugung, die in dem uneingeschränkten Glauben an Gott und die Göttlichkeit Jesu Christi gipfelte«, schreibt Lewis Wallace. Sein Buch ist bis zum heutigen Tag ein Hinweis darauf, dass die Geschichte von Jesus Christus einer geschichtlichen Überprüfung standhält.

Gerrit Alberts
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Frage
Welchen Stellenwert nimmt Jesus Christus in Ihrem Leben ein?
Tipp
Viele, die endlich über Christus nachdachten, wurden durch ihre Erkenntnisse von der Gottheit Christi überzeugt.
Bibellese
Daniel 4

Mittwoch, 11. November 2020: Lebenshunger

Die Epoche zwischen den beiden Weltkriegen ging als die »Goldenen Zwanziger« in die Geschichte ein. Die deutsche Wirtschaft, die aus der Währungsreform 1924 gestärkt hervorgegangen war, hatte sich erholt. Die innenpolitische Lage beruhigte sich, und Kunst und Kultur erlebten eine Blütezeit. Nach Jahren von Krieg, Hunger, Kälte und Inflation artikulierte sich eine neue Lust zu leben. Es war die Zeit des Jazz, des Swing, des Charleston und die Zeit Hollywoods. Bei Musik aus dem Grammofon oder dem Radio konnte man endlich sein Leben genießen. Die Menschen bündelten ihre Kräfte, um etwas Schönes zu schaffen. Das klare Design und die bunten Farben des Art déco erfreuten die Käufer unzähliger Gegenstände, die nun in Massenproduktion hergestellt wurden.
Die Nachkriegsjahre führten allerdings auch zu einer allgemeinen Lockerung der Sitten. Viele Menschen suchten Erfüllung außerhalb der bislang geltenden Regeln. So verständlich der Lebenshunger nach schweren Krisenzeiten auch ist, so sind vergängliche Vergnügungen doch niemals das, was die Sehnsucht der Menschen auf Dauer erfüllen kann. Doch das Leben, von dem Jesus in unserem Tagesvers spricht, ist ein von Gottes Geist gewirktes, übernatürliches Leben in Kraft, Freude und innerem Frieden. Es ist unabhängig von äußeren Umständen. Und es ist echt.
Hinter der glitzernden Fassade der »Goldenen Zwanziger« hingegen gab es viel Not, wie zum Beispiel eine hohe Arbeitslosigkeit. Und schon bald zogen dunkle Schatten auf: die Große Depression, der Börsenkrach, die Inflation und das Erstarken des Faschismus bereiteten der kulturellen Vielfalt in Deutschland Anfang der dreißiger Jahre ein jähes Ende.

Gabi Singer


Frage
Wo stillen Sie Ihren Lebenshunger?
Tipp
Bei Gott können wir wahre Erfüllung finden. Gott und das Leben, das er verspricht, währen ewig.
Bibellese
Johannes 10,7-15

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