Donnerstag, 18. Juni 2020: Unbroken (2) – Not lehrt beten!

Der Traum von Olympia wurde wahr. Beim 5000-Meter-Lauf war Zamperini jüngster Teilnehmer und lief seine letzte Runde in sehr guten 56 Sekunden. – 1941 trat Zamperini den United States Army Air Forces bei. Am 27. Mai 1943 stürzte er bei einem Rettungsflug für eine vermisste Maschine ab – acht Crew-Mitglieder starben. Er und zwei andere Überlebende konnten sich in einem Schlauchboot retten. Insgesamt war er 47 dramatische Tage auf dem Meer unter Haien, Stürmen etc. Er hatte so gut wie nichts zu essen und zu trinken. Louis und seine Kameraden ernährten sich von selbst gefangenen Fischen und Vögeln und tranken in Behältern gesammeltes Regenwasser. Die Qualen auf See wurden immer größer, dazu kamen Halluzinationen, Wahnvorstellungen und pure Verzweiflung. Auch wurden sie von einem japanischen Flugzeug beschossen, das ihr Boot stark beschädigte. Am 33. Tag starb Francis McNamara. Am 47. Tag erreichten Zamperini und sein Leidensgenosse das Atoll Wotje der Marshallinseln, wo sie sofort von den Japanern gefangen genommen wurden.
Man könnte denken, dass es nach so einem Martyrium nicht schlimmer kommen kann, doch es kam noch deutlich schlimmer. Doch etwas hielt Louis Zamperini aufrecht. Als sie am 6. Tag ohne Wasser auf See waren, den Tod vor Augen, hatte Louis ein Gebet gesprochen: »Gott, wenn es dich gibt und du unseren Durst stillen wirst, dann möchte ich dir mein weiteres Leben weihen, dann soll es dir gehören!« Am nächsten Tag hatte es dann angefangen, in Strömen zu regnen! – Über viele Jahre hinweg vergaß Louis sein Versprechen, es hatte lange Zeit keine Bedeutung für ihn. Doch dann trat Gott erneut in sein Leben, denn er möchte mehr erreichen, als dass wir erst an Gott denken, wenn uns das Wasser bis zum Hals steht.

Daniel Zach


Frage
Wer oder was trägt Sie in Ihrem Leben, wenn es wirklich hart kommt?
Tipp
Es ist gut, wenn man sich dann an Gott erinnert, der jedem, der ihn demütig bittet, gerne hilft – aber nicht nur als »Notstopfen«!
Bibellese
Matthäus 14,22-33

Mittwoch, 17. Juni 2020: Unbroken (1) – Ein hoffnungsloser Fall?

Das Leben von Louis Zamperini (1917-2014) hat es in sich. Es ist so packend, dass die bekannte Schauspielerin Angelina Jolie einen Film darüber drehte, der Ende 2014 in die Kinos kam.
Louis wurde in Olean, New York, als Kind italienischer Einwanderer geboren. Die Familie hatte es schwer. Ausgrenzung und der Kampf ums Überleben prägten den Alltag. Louis wurde in der Schule schikaniert und oft verprügelt. Dabei fiel auf, dass er große »Einstecker-Qualitäten« hatte. Mobbing und Ausgrenzung standen für ihn auf der Tagesordnung. Doch es gab einen Punkt, wo er vom Opfer zum Täter wurde. Einmal brach er einem Jungen das Nasenbein, häufiger lief er von zu Hause weg und hatte Probleme mit der Polizei. Seine Zeugnisse waren eine Katastrophe. Seine Eltern beteten für ihn und bestraften ihn, doch nichts schien zu helfen, bis sie ihm androhten, dass er in eine Erziehungsanstalt muss. Die Angst vor der »Psychiatrie« motivierte ihn, sich zu bessern. In dieser Zeit wurde der Sport zu seinem Anker. Sein Bruder war der beste Läufer der Highschool, und er fing an, Louis zu trainieren. Anfangs hasste Louis das Laufen, doch Anerkennung und Aufmerksamkeit ließen seine Motivation wachsen. 1934 stellte er einen Highschool-Weltrekord auf, und eine Woche später gewann er die Meisterschaft und ein Stipendium an der Universität. Mit 19 Jahren wurde er ins Leichtathletikteam der USA berufen und qualifizierte sich damit für die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin.
Louis war in jungen Jahren ein »hoffnungsloser« Fall, würden wir sagen. Doch es gab jemanden, nämlich Gott, der mit Louis ein größeres Ziel verfolgte, als nur »Olympionike« zu werden. Lesen Sie morgen, wie es mit Louis weiterging.

Daniel Zach


Frage
Kennen Sie solche »hoffnungslosen« Fälle, die nicht nur Menschen, sondern auch Gott Mühe machen mit ihren Sünden?
Tipp
Gott möchte solche »hoffnungslosen« Fälle gerne zu »Himmelsstürmern« machen.
Bibellese
1. Timotheus 1,12-17

Dienstag, 16. Juni 2020: Industrie 4.0

»Industrie 4.0« ist die Herausforderung unserer Zeit und bedeutet radikale Veränderung. Je nach persönlichem Blickwinkel steht der Begriff für ungeahnte Chancen oder schlimme Bedrohungen. Die erste industrielle Revolution begann Ende des 18. Jahrhunderts. Die Industriegesellschaft funktionierte mit Wasser- und Dampfkraft. Das zweite Industriezeitalter führte ab Ende des 19. Jahrhunderts mittels Elektrotechnik zu Massenproduktion und Fließbandarbeit. Die ab den 1970er-Jahren einsetzende dritte Phase weiterer, von IT-gestützter Automatisierung. Derzeit befinden wir uns in der vierten Phase, die von zunehmender Digitalisierung gekennzeichnet ist. Just-in-time-Strategien erfordern die vollständige digitale Vernetzung und Überwachung von Fertigung, Logistik, Dienstleistungen und Personal. Dies verändert unser berufliches und privates Umfeld rasant.
Auch die von Gott für uns Menschen vorgesehenen Zeiträume können in Zeitalter unterteilt werden. Vom Sündenfall Adams und Evas bis zur Sintflut gab es einen moralischen Verfall, weshalb Gott fast die ganze Menschheit wegraffte und einen Neuanfang einleitete. Dann folgte in der Zeit der Patriarchen und des Volkes Israel erneut moralischer Verfall. Diesmal raffte Gott nicht die Menschheit weg, sondern sandte seinen Sohn, der das Gericht für alle an ihn Glaubenden auf sich nahm. Seit damals leben wir nun in der Zeit der Gnade, die jedoch bald enden wird. Dann kommt »Gottes Zeitalter 4.0«: Jesus Christus wird seine Gemeinde zu sich in den Himmel holen, und in rasanter Folge wird es für die zurückbleibenden Menschen zu radikalen Gerichten kommen. Wie bei »Industrie 4.0« wird man nur dann zurechtkommen, wenn man sich rechtzeitig darauf einstellt.

Hartmut Ulrich
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Auf welcher »Ebene« in Bezug auf Gottes Rettungsplan befinden Sie sich?
Tipp
Sie können noch heute dafür sorgen, dass Sie zu denen gehören, die Jesus Christus rechtzeitig zu sich holt.
Bibellese
Matthäus 24,32-44

Montag, 15. Juni 2020: 180°-Wende

Paulus hatte auf der Straße nach Damaskus seine Begegnung mit dem Sohn Gottes. Der erschien ihm vom Himmel her in einem dermaßen strahlenden Licht, dass Paulus danach drei Tage nicht sehen konnte. Das führte bei dem fanatischen Pharisäer Paulus zu einer vollkommenen Lebenswende. Zuvor brannte er darauf, die Christen zu verfolgen, gefangen zu nehmen und sogar zu töten. Er war zu allem bereit. Doch nun griff Gott selbst in sein Leben ein. Jesus selbst gab sich ihm zu erkennen. Paulus erkannte in dieser Lebenskrise mit zeitweiliger Erblindung sein falsches Handeln, kehrte um und folgte von da an Jesus Christus nach. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht, dass dieser Christenverfolger selbst zum Christen geworden war und nun die Nachricht von Jesus verbreitete, die er einst so bitter bekämpft hatte. Diese radikale Veränderung im Leben dieses Mannes kann menschlich nicht erklärt werden. Hier war etwas Außergewöhnliches geschehen.
In der Tat ist die Hinwendung eines Menschen zu Gott ein Wunder. Umkehr und Buße sind immer eine Kehrtwende um 180°! Das bisherige Weltbild, in dem Gott außen vor blieb, kehrt sich ins Gegenteil: Gott rückt ins Zentrum, und mit ihm bekommen plötzlich Dinge einen Sinn, die vorher ein Rätsel und Anlass zum Zweifel waren.
Ob man Paulus, Rainer, Elisabeth oder Kurt heißt – das Prinzip ist immer das Gleiche: Es ist die Umkehr von den bisher selbst bestimmten Wegen und Gedanken hin zum Schöpfer und Retter Jesus Christus. Und das Schöne ist, dass Jesus uns nicht hängen lässt, wenn unsere Welt zusammenbricht, sondern etwas ganz Neues in uns aufbaut, ein völlig neues Leben mit ihm, in dem er die Hauptrolle spielt. Paulus hat das nie bereut, und auch Sie werden es nicht bereuen!

Thomas Lange
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Welche Einstellung haben Sie zum christlichen Glauben?
Tipp
Durch die Begegnung mit Jesus und den Glauben an ihn verändert sich alles.
Bibellese
Apostelgeschichte 9,1-21

Sonntag, 14. Juni 2020: Ein gefährlicher Brandherd

Heute vor drei Jahren wütete in dem 24-geschossigem Wohnhochhaus im Westen Londons – dem Grenfell Tower – ein fürchterliches Feuer. Der Brand, der sich über die vorgehängte hinterlüftete Fassade innerhalb weniger Minuten ausbreitete, zerstörte das Gebäude weitgehend, und über 70 Menschen kamen ums Leben. Untersuchungen ergaben, dass der Auslöser für diese schockierende Brandkatastrophe ein Kühlschrank in einer Wohnung des 4. Stocks war, der aufgrund eines Defekts in Brand geriet. Die große Katastrophe konnte also auf einen eigentlich kleinen Auslöser zurückgeführt werden.
In unserem Tagesvers wird solch ein schreckliches Szenario als Bild für eine menschliche Schwäche benutzt. Es geht darum, dass auch schon wenige, aber eben unüberlegt ausgesprochene Worte einen wahren »Flächenbrand« auslösen können. Wie oft wurde z. B. nur mit ein paar wenigen Parolen gegen Minderheiten gehetzt, was dann ausreichte, um Verfolgung, Diskriminierung und Ausrottung in Gang zu bringen. Auch im zwischenmenschlichen Bereich können wenige verletzende Worte ausreichen, um z. B. dem Selbstwertgefühl eines bekümmerten Menschen den Todesstoß zu versetzen.
Und doch gibt es noch eine andere Seite der Zunge: Wohltuende Worte können niedergeschlagene Menschen wiederaufrichten und für sie regelrecht die Sonne aufgehen lassen. Ermutigungen können Leben spendend sein, Worte der Vergebung können zerstörte Beziehungen heilen. Gott möchte uns helfen, damit wir unser Sprachvermögen in solch einer positiven Weise einsetzen. Dazu müssen wir fähig werden, uns zu disziplinieren, und die Ehrfurcht vor Gott bringt uns darin einen großen Schritt weiter.

Stefan Nietzke


Frage
Wo sind Ihnen schon Worte herausgerutscht, die Sie nachher bereut haben?
Tipp
Denken Sie stets darüber nach, was Ihre Worte auslösen könnten.
Bibellese
Jakobus 3,2-12

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login