Mittwoch, 21. Oktober 2020: Homo heidelbergensis

Am 21. Oktober 1907 fand man in einer Sandgrube der Gemeinde Mauer, 10 km südöstlich von Heidelberg, den Unterkiefer eines »Urmenschen«. Er gilt als das bislang älteste Fossil der Gattung homo (Mensch), das in Deutschland gefunden wurde. Der Heidelberger Gelehrte Otto Schoetensack hat das Fossil intensiv untersucht und dokumentiert. Der originale Unterkiefer wird heute im Archiv der Heidelberger Universität aufbewahrt, ein Abdruck davon ist in dem kleinen Museum in Mauer zu sehen. Man nimmt an, dass es sich bei diesem Urmenschen um die Vorstufe des Neandertalers handelt. Nach dem Fundort wurde er homo heidelbergensis genannt. Der Kiefer wird allgemein als Indiz für die Evolution des Menschen betrachtet.
Die Bibel bezeugt allerdings, dass der Mensch sich nicht aus den Tieren entwickelt hat, sondern dass er als eine eigene Art von Gott nach seinem Bilde erschaffen wurde. Gott hat das erste Menschenpaar gesund und stark erschaffen. An seiner Schöpfung kann man seine ewige Kraft und Göttlichkeit immer noch erkennen (Römer 1,20). Gemessen daran, gab es keine Aufwärts- oder Weiterentwicklung, sondern durch die Sünde und Abkehr des Menschen von Gott eher eine Degeneration. So berichtet die Bibel u. a. von der Beschränkung des Lebensalters für den Menschen nach der Sintflut, nachdem deren Lebenserwartung zunächst bedeutend höher war.
Für die Zukunft des Menschen entfaltet die Bibel eine erstaunliche Perspektive: Wer sich im Glauben zu Gott wendet, ihm seine Sünde und Schuld bekennt und die in Jesus Christus angebotene Vergebung annimmt, der wird Teil einer neuen Schöpfung, die schon jetzt im Herzen beginnt und verbunden mit der Auferstehung einmal in Gottes neuer Welt umfassend Gestalt gewinnt.

Uwe Harald Böhm
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Frage
Wem ist mehr zu trauen: Gottes ewiger Kraft oder einer Evolution, die innerhalb der Grenzen der Vergänglichkeit bleibt?
Tipp
Lesen Sie die Geschichte der ersten Menschen in 1. Mose 1-11.
Bibellese
1. Mose 1,1-11,32

Dienstag, 20. Oktober 2020: »Guten Morgen, liebe Sorgen, …

… seid ihr auch schon alle da.« – Ich fand den Song von Jürgen von der Lippe eigentlich gut, ihn auch – in seiner flapsigen Art zu singen. Wir haben sie ja alle, diese Sorgen, große oder kleine. Es heißt ungefähr so: Ihr seid nun einmal da, ihr Sorgen, und ich muss mit euch leben, ob ich will oder nicht – und ich füge mich drein. Dem kann man doch zustimmen, oder?
Wenn wir die Bibel aufschlagen, sehen wir, dass sie auch von Sorgen redet, aber auch Ratschläge erteilt, wie wir mit ihnen verfahren sollen. Sie sind recht verschieden. Zum Beispiel: »So seid nun nicht besorgt auf den morgenden Tag, denn der morgende Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug« (Matthäus 6,34). Denn: »Wer … unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe eine Elle zuzusetzen?« (Lukas 12,25) Sorgen sind auch nicht ungefährlich, denn Jesus Christus sagt: »… die Sorgen des Lebens … und die Begierde nach den übrigen Dingen … ersticken das Wort, und es bringt keine Frucht« (Markus 4,19). Also Vorsicht!
Was wir tun können, sagt uns Petrus in seinem ersten Brief (5,7): Uns unter die mächtige Hand Gottes beugen, »indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft; denn er ist besorgt für euch.« Wir müssen um unseres eigenen (!) Friedens willen lernen, unsere Sorgen bei Gott abzugeben. Das ist leicht gesagt, aber schwer getan. Es beginnt damit, dass wir grundsätzlich unser Sündenproblem mit Gott klären. Die will er uns nämlich auch abnehmen. Und wenn das geschehen ist und wir grundlegend befreit sind von unserer Schuld, dann können wir mit den täglichen Sorgen ebenso verfahren und erleben, dass Gott uns hilft, denn er ist tatsächlich für seine Kinder besorgt. Er wird antworten; wie, das ist seine Sache.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Wohin gehen Sie mit Ihren Sorgen und Sünden?
Tipp
Wer Gott nicht kennt, hat ganz klar ein Problem.
Bibellese
Philipper 4,6-7

Montag, 19. Oktober 2020: Freiwillig nach Auschwitz

Witold Pilecki war ein besonderer Mann. Nachdem Deutschland 1939 Polen besetzt hatte, gründete der polnische Soldat eine Untergrundorganisation und suchte nach Wegen, um Widerstand gegen die Besatzer zu organisieren. Dabei kam er auch auf die waghalsige Idee, sich in das Konzentrationslager Auschwitz einschleusen zu lassen, um Informationen über das Lager zu sammeln und auch dort eine Widerstandsbewegung zu formieren. Bei einer Razzia der Deutschen gelang es ihm, gefangen genommen und tatsächlich nach Auschwitz gebracht zu werden.
Allen Schwierigkeiten zum Trotz – er starb beispielsweise fast an einer Lungenentzündung – konnte er tatsächlich unter den Insassen eine Untergrundorganisation aufbauen. Diese sammelte Informationen und übermittelte sie nach draußen. Die Berichte Pileckis gelangten bis nach London, wo sie eine wichtige Informationsquelle für die westlichen Alliierten darstellten. 1943 brach Pilecki aus Auschwitz aus und kämpfte weiter für die polnische Befreiung, die er zwei Jahre später miterleben durfte.
Witold Pilecki ist der einzige bekannte Mensch, der sich freiwillig in die Gefangenschaft nach Auschwitz begab. Er strebte diesen schrecklichen Ort gezielt an, da er ein außergewöhnliches Ziel verfolgte.
Gottes Plan, uns zu retten, beinhaltete einen vergleichbaren und doch viel größeren Schritt. Er wollte uns Menschen retten und war bereit, selbst Mensch zu werden, um dieses Ziel zu erreichen. Inmitten unserer Sünde und unseres Elends war er der Reine und Vollkommene, um für uns die Schuld zu sühnen, die uns die Befreiung brachte. Jesus Christus, Gottes Sohn, erniedrigte sich freiwillig und kam selbst an den Ort des Todes, um uns aus der Gefangenschaft der Sünde und des Teufels zu befreien.

Ruben Podesser
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Frage
Was hat den allmächtigen Gott dazu getrieben, das für uns zu tun?
Tipp
Wie schlimm es um uns ohne Jesus stehen würde, kann man nicht nur erahnen, sondern sicher wissen.
Bibellese
Hebräer 2

Sonntag, 18. Oktober 2020: Blind – für den Rest meines Lebens?

Es war am 18. Oktober 1976, vier Wochen nach unserer Hochzeitsreise. Der Arbeitstag in der Setzerei hatte ganz normal begonnen, aber dann passierte es: Durch einen Blödsinn unter Kollegen (den ich nicht näher beschreiben will) spritzte mir Salmiakgeist mitten ins Gesicht, in beide Augen. Brennende Schmerzen. Sofort zerrten mich die Kollegen zum Handwaschbecken, um die Augen auszuspülen, aber die ätzende Wirkung hatte bereits eingesetzt. Es brachte keine Linderung. Dann als Notfall zum Augenarzt, der mich postwendend nach Gießen in die Augenklinik bringen ließ.
Während der Fahrt dorthin konnte ich vor Schmerzen die Augen nicht öffnen. Und mir gingen eine Menge Gedanken durch den Kopf. Würde ich nun für den Rest meines Lebens blind sein? Und das mit 25 Jahren und frisch verheiratet? Ich erinnerte mich an die Bibellese Josua 1,1-9 mit dem heutigen Tagesvers und dem Hinweis auf Mose, von dem die Bibel berichtet, dass bis zum hohen Alter »seine Augen nicht dunkel geworden« waren (5. Mose 34,7 nach Luther 1912). Ausgerechnet dieser Bibelvers kam mir in den Sinn, als ob Gott zu mir sagte: »Das gilt auch für dich!«
In der Augenklinik wurde ich stationär aufgenommen und erhielt eine Dauerspülung, die durch eine Art Kontaktlinsen in die Augen eingebracht wurde. Das verursachte ein sehr unangenehmes Gefühl, und es folgte eine lange schlaflose Nacht mit viel Zeit zum Nachdenken und Beten. Dabei erinnerte ich mich immer wieder an die Worte: »Seine Augen waren nicht dunkel geworden«, und: »Wie ich mit Mose gewesen bin, will ich auch mit dir sein.« Zur Verwunderung der Ärzte erholten sich meine Augen so schnell, dass ich bereits 12 Tage später aus der Klinik entlassen werden konnte. Ja, Gottes Wort gilt auch für mich!

Günter Seibert
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Frage
Wurden Sie auch schon einmal von einem Bibelwort direkt angesprochen?
Tipp
Gott hat viele Möglichkeiten, einen Menschen anzusprechen.
Bibellese
Josua 1,1-9

Samstag, 17. Oktober 2020: Zu leicht genommen?

»Hätte ich doch meine Schulzeit besser genutzt, dann hätte ich es jetzt einfacher und sicher eine Ausbildung in der Tasche …«, so überlegte der junge Mann. Ob er es noch geschafft hat? Mancher hätte sicher bessere Ergebnisse vorzuweisen, wenn er es sich nicht zu leicht gemacht hätte. Stattdessen wurde nur gelernt, was unbedingt nötig war, und versucht, mit möglichst wenig Energie etwas zu erreichen. Wie viele Entscheidungen, die noch viel weitreichender sind, werden aus kurzfristigen Überlegungen oder aus dem Bauch heraus gefällt! Und irgendwann kommt dann die bittere Erfahrung, dass das nun alles auf einen zurückfällt und man die Konsequenzen tragen muss. Zu leicht befunden, sagt das Leben dann, und dass sagt vielleicht auch Gott einmal über einen solchen Menschen.
Hier einige Beispiele, wie man es sich zu leicht macht: »Die Bibel ist verfälscht.« »An die Bibel kann man nicht glauben, da sie viele Widersprüche beinhaltet.« »Der Mensch ist durch Zufall entstanden.« »Wenn es Gott gäbe, würde er so viel Leid nicht zulassen.« Derartige Sätze machen es einem leicht, die Sache mit dem Gott der Bibel abzuhaken. Und irgendwann ist dann zu spät, sich darum noch zu kümmern und bisher Versäumtes nachzuholen.
Vielleicht haben Sie sich auch anhand derartiger Argumente entschieden, der Bibel keinen Glauben zu schenken. Haben Sie diese Entscheidung getroffen, ohne den Stand der Dinge zu prüfen? Welche echten Beweise gibt es denn tatsächlich gegen die Bibel? Manch einer trifft sein Urteil, ohne die Bibel überhaupt gelesen zu haben. Über einen solchen wird Gott dann wirklich einmal urteilen müssen, dass er sich die Sache mit ihm, der Bibel und dem Glauben zu leicht gemacht hat.

Dr. Marcus Nicko


Frage
Haben Sie Ihre Haltung gegenüber Gott und der Bibel schon einmal genau unter die Lupe genommen?
Tipp
Nehmen Sie die Sache mit Gott nicht auf die »leichte Schulter«!
Bibellese
Daniel 5

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