Montag, 28. September 2020: Versöhnung

Der heutige Tag ist im israelischen Kalender ein besonders wichtiger Feiertag. Er bildet den Abschluss von insgesamt 10 Bußtagen, die den Beginn eines neuen Jahres (Rosch ha-Schana) markieren. In dieser Zeit denkt man an seine Sünden, die man im vergangenen Jahr begangen hat, bittet Gott um Vergebung und versöhnt sich mit allen, mit denen man Streit hatte. Denn nach jüdischem Glauben vergibt einem Gott erst dann, wenn man sich vorher mit Menschen versöhnt hat (vgl. Matthäus 6,14-15). Am Jom Kippur, so nennen die Juden ihren Versöhnungstag, dem letzten in dieser Reihe von Tagen, schränkt man sich in vielem ein (Arbeit, Essen, Trinken, Vergnügen), um sich ganz auf seine innere Reinigung zu konzentrieren.
Auch für Christen ist Versöhnung wichtig. Unser Tagesvers spricht von einer Versöhnung, die Gott ein für alle Mal als Grundlage legte, indem er seinen Sohn auf diese Erde sandte und ihn für uns zur Sünde machte, damit wir zur Gerechtigkeit werden konnten, die vor Gott Bestand hat. Das ist eine vollkommen sichere Basis für Vergebung, man kann sich keine bessere vorstellen. Denn wenn der Sohn Gottes selbst für uns die Strafe der Sünde trägt, dann sind wir – wenn wir das glauben und in Anspruch nehmen – für immer freigesprochen von unserer Sünde.
Das beschränkt sich nicht auf die Sünde in der Vergangenheit, sondern gilt auch für die Sünden, die wir als Gottes Kinder zwar gerne vermeiden wollen, aber doch noch des Öfteren tun werden. Und was die Versöhnung mit anderen Menschen angeht, so können wir nicht nur um Vergebung bitten oder diese anbieten, sondern wir können auch darauf hinweisen, dass man mit Gott in Christus versöhnt werden kann, um Frieden zu schließen und ewiges Leben zu bekommen.

Joachim Pletsch
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Frage
Kennen Sie auch Zeiten der Besinnung, um Fehler und Sünden der Vergangenheit zu bereinigen?
Tipp
Nehmen Sie sich doch heute Zeit dafür, mit Menschen und Gott ins Reine zu kommen!
Bibellese
3. Mose 23,27-32

Sonntag, 27. September 2020: Der ist für mich gestorben!

Wenn ich zum Ausdruck bringen will, dass ich jeden Kontakt zu einem anderen Menschen abgebrochen habe, gibt es kaum einen krasseren Ausdruck, als zu sagen: Der ist für mich gestorben! Damit sage ich: Der ist für mich wie tot. Und mit diesem Toten kann (und will) ich keine Beziehung mehr haben.
Obwohl dieser Satz sehr hart ist, habe ich ihn schon häufiger gehört, wenn Menschen über einen anderen berichten. Die Gründe für eine solche Aussage sind sehr verschieden. Manchmal beruht sie auf einer tiefen Enttäuschung, zum Teil aber auch auf Wut oder gar Hass auf einen Menschen. Mit einer solchen Motivation hat vielleicht auch mancher Pharisäer gedacht, als etwa 30 Jahre nach Beginn unserer christlichen Zeitrechnung der Mensch Jesus am Kreuz hingerichtet wurde: »Endlich ist Ruhe. Endlich ist der tot. Der ist für mich gestorben.«
Doch diese Wendung kann man auch anders betonen: Der ist für mich, also an meiner Stelle, gestorben. Statt seiner hätte ich eigentlich diesen Tod erleiden müssen. Tatsächlich steht bei Gott auf jede Form von Schuld nur eine Strafe: Der Tod. Wenn wir sündigen – und irgendwann tun wir das alle -, haben wir den Tod verdient. Das ist die gerechte Strafe für jedes Vergehen gegen Gottes Gebote, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Deswegen ereilt der Tod jeden irgendwann: Manchmal als unmittelbare Folge einer bestimmten Sünde, manchmal erst Jahre später. Das ist unser Dilemma: Wenn jeder, der sündigt, dafür den Tod erleidet, und wenn jeder sündigt, wie kann ich diesem Schicksal entgehen? Das geht nur, wenn jemand anderes meine Schuld auf sich nimmt, meine Strafe dafür trägt und für mich den Tod erleidet. Wohl dem, der in diesem Sinne sagen kann: Der (Christus) ist für mich gestorben.

Markus Majonica
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Frage
Können Sie das aus tiefer Überzeugung sagen: Christus ist für mich, d. h. an meiner Stelle, gestorben?
Tipp
Jesus drängt sich niemandem auf, aber er weist auch keinen zurück, der zu ihm kommt, um Ruhe von seinen Sünden zu finden.
Bibellese
Römer 5,1-11

Samstag, 26. September 2020: »Was wird morgen sein?«

Viele würden mir sicher zustimmen, dass die schönste, unbeschwerteste Zeit im Leben eines Menschen seine Kindheit ist. Kleine Kinder fragen sich nicht: »Was wird morgen sein?« Sie vertrauen darauf, dass Mama und Papa da sind, sie anziehen, ihnen zu essen geben, sie abends ins warme Bett bringen und auch dann noch beschützend um sie sind, wenn sie schlafen. Bedauerlicherweise verlieren Menschen dieses Urvertrauen zunehmend, wenn sie älter werden. Schlechte Erfahrungen, Enttäuschungen, harte Zeiten oder einfach die »reale Welt« lassen es schwinden. Die erworbene Lebenserfahrung, die mit dem Älterwerden stetig wächst, lehrt vorausschauendes Denken und Vorsorgen.
Es ist natürlich vernünftig, ein sicheres Auskommen anzustreben, um den eigenen Lebensunterhalt zu gewährleisten. Es ist gut, sich für Notzeiten oder Krankheiten abzusichern. Schließlich ist man ja erwachsen geworden und kann es sich nicht mehr leisten, einfach wie ein Kind unbeschwert in den Tag hineinzuleben. Gott möchte jedoch nicht, dass dieses Streben nach irdischen Dingen unser Lebenssinn wird. Er will, dass wir den Kopf und das Herz frei haben, um uns in erster Linie mit ihm zu beschäftigen und nicht mit unseren Problemen. Deshalb bietet er jedem Menschen an, ihm wie einem Vater zu vertrauen und seinen Willen, seinen Weg und sein Ziel zur ersten Priorität im Leben zu machen.
Gott hält sein Versprechen, uns dann all das zu geben, was wir zum Leben brauchen, genau so, wie es unsere Eltern taten, als wir noch klein waren. Er weiß noch besser als menschliche Eltern, was wir benötigen und was gut für uns ist. Darum wird er uns, wie verantwortungsvolle Eltern auch, nicht jeden Wunsch erfüllen. Er hat stets das Beste für seine Kinder im Blick.

Daniela Bernhard
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Frage
Für wen oder was leben Sie?
Tipp
Wenn Sie Gott dienen wollen, müssen Sie erst einmal Ihre Sorgen bei ihm abladen!
Bibellese
Epheser 3,14-21

Freitag, 25. September 2020: Rechenschaftsbericht

Wenn man als Verein die Körperschaftsteuererklärung abgibt, gehört dazu auch ein Tätigkeitsbericht. Dieser dient dazu, dass man nachweisen muss, ob man im Sinne der Satzung als Verein gewirkt hat. Vor allem geht es dabei auch um die Gemeinnützigkeit, die erneut vom Finanzamt per Bescheid ausgesprochen wird. Damit kann man dann auch Spendenquittungen ausstellen, in der die Bescheidnummer eingetragen ist. Da muss man sehr gut überlegen, wie die Tätigkeiten eingeordnet werden dürfen und ob sie steuerlich relevant sind. Die Rechenschaftsabgabe hat also für einen Verein existenzielle Bedeutung.
Auch für uns kommt früher oder später der Zeitpunkt, wo wir offenlegen müssen, wie wir mit unseren Gaben, Fähigkeiten und Möglichkeiten gewirtschaftet haben. Dieser Tag kann plötzlich über uns hereinbrechen wie ein Sturm. Man kann dann auch nicht mehr seine Freunde um Hilfe bitten, da wir alleine vor dem lebendigen Gott stehen werden. Ebenso wenig nützt uns der Reichtum, egal welcher Art, den wir uns während unserer Erdenzeit zugelegt haben. Dieser Rechenschaftsbericht ist ein Gegenübertreten und Erbringen eines Nachweises über unsere Lebenszeit Auge in Auge vor Gott.
Nun gibt es in der Ewigkeit zwei verschiedene Gerichtsinstanzen. Die eine ist für Menschen, die grundsätzlich falsch gewirtschaftet haben, weil sie nur für sich selbst lebten. Für sie steht das Urteil schon fest (vgl. Johannes 3,18). Und die andere ist für solche, die Gottes Vergebung in Anspruch genommen haben und zu einem Leben für ihn und für andere befreit wurden. Für sie geht es um die Belohnung. Und hier und jetzt entscheidet sich durch unsere Haltung Jesus Christus gegenüber (Glaube/Unglaube), vor welche Instanz man einmal gestellt wird.

Rudolf Kühnlein
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Frage
Welche Rolle spielt für Sie Jesus Christus?
Tipp
Er will Ihr Helfer zum ewigen Leben sein. Vertrauen Sie ihm!
Bibellese
Johannes 3,14-21

Donnerstag, 24. September 2020: Zu Besuch auf Noahs »Werft«

Als Noah vor sehr langer Zeit die Arche nach Gottes Bauplänen konstruierte, wartete Gott in seiner Langmut ab, ob sich noch mehr Menschen mit diesem Schiff vor der Sintflut retten lassen wollten. Platz genug wäre darin gewesen, auch Zeit genug, um sich das zu überlegen, denn die Bauphase der Arche dauerte viele Jahre.
Man kann sich vorstellen, dass eine »Werft« auf dem trockenen Land mit einem solch umfangreichen Auftrag ordentlich für Schlagzeilen gesorgt hat. Viele Leute werden sich gebogen haben vor Lachen über das scheinbar irrsinnige Bauprojekt, das zusätzlich noch Aufsehen erregte, weil damit eine globale Flutkatastrophe als göttliches Gericht vorhergesagt wurde. Die »Wissenschaft« und die »Medien« werden einstimmig für Aufklärung gesorgt haben: Es kann keine weltumspannende Wasserflut geben – und Gott existiert ohnehin nicht!
Vielleicht fühlten sich manche Menschen dennoch zu diesem Ozeanriesen hingezogen und durften bei einer Führung über das Werftgelände die spektakulären Dimensionen, Technologien und Baufortschritte bestaunen. Einen Platz für die Jungfernfahrt hat sich allerdings niemand reservieren lassen. Möglicherweise gab es da auch einige wenige mit einer leisen Vorahnung, dass an der Geschichte mit dem drohenden Gericht vom Himmel etwas dran sein könnte. Doch keiner ging an Bord. Lieber haben sie ihren Lebensmittelpunkt vorsorglich in die Höhenregionen verlagert. Da oben würden sie im Erstfall schon sicher sein. Ansonsten ging das Leben wie gewöhnlich weiter mit Arbeit und Vergnügungen. Gottes Langmut indes wartete ab. Sie wartete bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging, bis die Flut kam und alle wegraffte, die ihre Rettung außerhalb der Arche suchten.

Arndt Plock
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Frage
Wie viele Jahre wartet Gott schon geduldig auf Sie?
Tipp
Auch heute ist Gott langmütig, denn er möchte, dass alle zu ihm umkehren. Nutzen Sie die Chance!
Bibellese
1. Mose 6 ; 1. Mose 7

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