Mittwoch, 13. Mai 2020: Leben mit Bestand

Erinnerungen an meine Urgroßeltern habe ich keine. Ich habe sie nie kennengelernt. Noch vor 50 Jahren haben sie gelebt. Jetzt sind sie längst von dieser Erde geschieden. Ich kenne sie nur von zwei alten Fotos. Das ist der normale Lauf der Dinge.
So, wie ich meine Urgroßeltern nicht kenne, so werden wohl auch meine Urenkel einmal nicht wissen, wer ich war. Vielleicht sehen sie alte Bilder von »damals« und sagen: So sah mein Uropa also aus. Aber mehr wird auch nicht geschehen.
So geraten im Lauf der Zeit alle Generationen in Vergessenheit. In unserem Tagesvers zeigt der König Salomo, dass er das begriffen hatte. Auch wir sollen das begreifen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen, nämlich für die Ewigkeit und nicht für das Diesseits zu leben. Wie sieht es damit in Ihrem Leben aus? Leben Sie nur diesseitsorientiert? Sind Sie nur auf irdische Dinge bedacht? Oder führen Sie ein Leben, das auch in der Ewigkeit Bestand haben wird?
Folgen wir Jesus Christus nach, der den Tod besiegt und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat, dann werden wir alles, was wir in diesem Leben für Gott getan haben, in der Ewigkeit wiederfinden. Mit ihm im Zentrum unseres gesamten Seins, wird unser Leben nicht in Vergessenheit geraten. Und darüber hinaus werden wir auch alle dort wiederfinden, die im Glauben an Jesus schon gestorben und vor uns dorthin gegangen sind. Und es werden nach uns alle die folgen, die ebenso Jesus um Vergebung ihrer Sünden gebeten haben. Alle gemeinsam werden wir für alle Ewigkeit bei Jesus Christus sein. Keine von all diesen Generationen wird mehr in Vergessenheit geraten. Welche wunderbare Hoffnung!

Thomas Lange
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Wie groß ist Ihre Hoffnung auf diese wunderbare Ewigkeit?
Tipp
In die »Himmelsbank« zu investieren, bringt die bei Weitem höchste Rendite, die sogar niemals verfällt.
Bibellese
Offenbarung 19,6-10

Montag, 11. Mai 2020: Friedenslinde

Auf der Anhöhe in Zundelbach steht ein majestätisch großer Baum, der viele Spaziergänger anzieht. Was viele nicht wissen: Es ist eine »Friedenslinde«. Am Ende des Deutsch-Französischen Krieges wurden nach dem Frieden am 10. Mai 1871 – gestern vor 149 Jahren – viele Lindenbäume gepflanzt. Sie sollten an den Sieg erinnern und die Freude über den wiederhergestellten Frieden ausdrücken.
Wenn man an die Zundelbacher Linde näher herantritt, stellt man überrascht fest, dass ihr Stamm einen klaffenden Riss hat. Die Linde war aufgrund des Gewichts ihrer ausladenden Äste bei einem Sturm auseinandergebrochen. Mithilfe von Stahlseilen, welche die gegenüberliegenden Äste miteinander über die Baumkrone verbinden, wurde der Baum wieder zusammengebunden. Etliche Jahre hatte der Baum auch einen Ringgurt, der den aufgerissenen Stamm wieder zusammenpresste.
Mich erinnert dieser Riss daran, wie zerbrechlich Friede sein kann. Durch eine scheinbar unbedeutend »kleine« Sünde war im Paradies die vertraute Beziehung zwischen Gott und Mensch kaputtgegangen. In einer ersten Reaktion versteckten sich Adam und Eva vor Gott, und bis heute wenden sich Menschen von Gott ab, weil sie ihm ihr Vertrauen aufgekündigt haben oder dieses erst gar nicht gefunden haben. Doch Gott hat sich damit nicht zufriedengegeben. Er sandte Jesus Christus, seinen Sohn, als Zeichen seines Versöhnungswillens. Aus Liebe nahm dieser sogar unsere Schuld auf sich und ist dafür am Kreuz gestorben. Jetzt kann Gott uns vergeben. Durch »Seile der Liebe« (Hosea 11,4) hat er den Frieden wiederhergestellt: »Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus« (Römer 5,1).

Thomas Pommer


Frage
Ist in Ihrem Leben die Beziehung zu Gott schon heil geworden?
Tipp
Durch den Glauben an Jesus Christus findet man Frieden mit Gott.
Bibellese
Kolosser 1,15-23

Sonntag, 10. Mai 2020: Ausdruck der Liebe

Der Zehnjährige schaut mich hilflos an, als ich ihn frage: »Was ist Sonntag für ein Tag?« – »Wir feiern Muttertag!« – »Hast du schon ein Idee, womit du deiner Mutter an dem Tag eine besondere Freude machen kannst?«
Woher kommt der Muttertag? In Deutschland wurde er 1922/23 etabliert; er ist nicht gesetzlich verankert. Als Begründerin gilt die Methodistin Anna Marie Jarvis. Sie veranstaltete am 12. Mai 1907, dem Sonntag nach dem zweiten Todestag ihrer Mutter, ein Treffen mit einer Andacht. 500 weiße Nelken ließ sie zum Ausdruck ihrer Liebe zu ihrer verstorbenen Mutter vor der örtlichen Kirche an andere Mütter austeilen. Sie setzte sich für einen offiziellen Muttertag ein. 1914 wurde in Amerika zum ersten Mal der Muttertag als nationaler Feiertag begangen.
Auch dieser Tag ist vom Handel als hervorragende Geldquelle erkannt worden. Der Blumenhandel macht an diesem Tag die größten Umsätze des Jahres. Mit steigender Verbreitung und Kommerzialisierung des Muttertages wandte sich die Begründerin des Feiertages von der Bewegung ab, bereute, diesen ins Leben gerufen zu haben, und kämpfte fortan erfolglos für die Abschaffung des Feiertages.
Gott will, dass wir unsere Mütter ehren, ihnen Achtung entgegenbringen, aber das nicht nur an einem bestimmten Tag im Jahr. Doch vielleicht hilft ja so ein Gedenktag, unsere Wertschätzung für ihren Einsatz und ihre Liebe zu würdigen und in besonderem Maße zu erwidern. Gott will, dass alt gewordene Mütter, wenn sie bereits ihren Mann verloren haben und wenn sie schwach und hilflos sind, besonders beachtet und in Liebe umsorgt werden. Das ist ein Gottesdienst, der Gott gefällt, denn er ist ein Vater der Waisen und Witwen (Jakobus 1,27).

Detlef Kranzmann
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Womit werden Sie am Muttertag Ihre Mutter ehren und ihr Liebe erweisen?
Tipp
Der beste Beweis für unsere Liebe ist, wenn wir unser Leben (Freud und Leid) mit der Mutter teilen und für sie da sind.
Bibellese
Ruth 1,15-22

Samstag, 09. Mai 2020: Es war das Grauen

Gestern vor 75 Jahren wurde in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht unterzeichnet. Damit endete in Europa der Zweite Weltkrieg, die bisher blutigste militärische Auseinandersetzung in der Geschichte der Menschheit. Schätzungsweise 65 Millionen Menschen mussten in diesem Krieg ihr Leben lassen. Bedingungslos kapitulieren heißt, dass die besiegte Wehrmacht keinen Verhandlungsspielraum mehr hatte. Die Bedingungen der Siegermächte mussten akzeptiert werden. Doch das Elend war mit der Kapitulation nicht zu Ende. Noch 1950 waren über drei Millionen Vermisstenschicksale nicht geklärt. Viele Frauen, Mütter und Kinder warteten in diesen Jahren auf die Heimkehr eines Vermissten aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Auch mein Vater ist erst 1949 aus russischer Gefangenschaft nach Hause gekommen. Als Koffer hatte er eine Munitionskiste dabei, die ich bis heute aufbewahre.
Obwohl seit 1901 jedes Jahr der Friedensnobelpreis verliehen wird, hat es auf der Erde noch nie dauerhaften Frieden gegeben. Irgendwo ist immer Krieg. Länder kämpfen um Macht. Terrorgruppen versetzen die Menschen in Angst und Schrecken.
Auch gegenüber Gott sind die Menschen durch die Sünde in einen Krieg geraten. Die Menschen sind zu Feinden Gottes geworden. Gegenüber Gott bleibt dem Menschen ebenfalls nur die bedingungslose Kapitulation. Doch erstaunlicherweise hat Gott den ersten Schritt auf uns zu getan. Aus Liebe zu uns. Er hat Jesus in unseren Krieg geschickt. Damit er durch seinen Tod die Grundlage für unseren Frieden mit Gott schaffen konnte. Wer deshalb heute seinem Friedensangebot zustimmt, kann durch den Glauben an Jesus Christus für alle Zeit die bedingungslose Liebe Gottes erleben.

Herbert Laupichler
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Warum ist es sinnvoll, einen Krieg endlich zu beenden?
Tipp
Weil sonst am Ende allen der Untergang droht.
Bibellese
Epheser 2,11-22

Freitag, 08. Mai 2020: 8. Mai 1945: Kriegsende

Im Nachlass meiner verstorbenen Mutter fand ich eine Schachtel mit alten Briefen, darunter Feldpostbriefe meines Vaters aus dem Zweiten Weltkrieg und ein Liebesbrief einer Frau aus Australien an ihren Ehemann, der irgendwo in Europa gegen die Deutschen kämpfte. Wie kam dieser englische Brief in den Besitz meines Vaters? Hatte er im Krieg diesen eigentlich feindlichen Soldaten kennengelernt? Oder den Brief auf einem Schlachtfeld gefunden und aufbewahrt?
Meine Neugier war geweckt. Ich kontaktierte die Behörden der Stadt, die im Absender verzeichnet war. Ja, die Familie habe hier gewohnt, sei aber verzogen, kam die freundliche Antwort. Ich könne im Telefonbuch Australiens nach dem Namen suchen. Einen ganzen Kontinent nach einer einzigen Familie zu durchsuchen, erschien mir wenig sinnvoll, dennoch schrieb ich drei Briefe an Adressen, die ich dort fand, und bekam prompt Antwort: Der 75-jährige Sohn der Briefschreiberin meldete sich. Einen 80 Jahre alten Liebesbrief der eigenen Mutter an den Vater lesen zu können, versetzte seine ganze Familie in Aufregung. Es entwickelte sich ein reger Briefwechsel. Unsere Väter müssen sich in Kreta getroffen haben, so viel wissen wir jetzt. Beide überlebten den Krieg und starben im hohen Alter.
Wie ist es möglich, dass wir heute freundschaftlichen Umgang miteinander pflegen können? Unsere Väter mussten in einem schrecklichen Krieg als Feinde gegeneinander kämpfen, weil sich ihre Länder im Kriegszustand befanden. Heute vor genau 75 Jahren endete nach fast 6 Jahren Dauer endlich der Zweite Weltkrieg. Nur in Friedenszeiten ist Kommunikation möglich, gedeihen Beziehungen und entstehen Freundschaften. Ich bin Gott so dankbar, dass wir schon seit vielen Jahren in Frieden leben dürfen!

Gabi Singer


Frage
Gibt es einen Krieg in meinem Leben, den ich beenden sollte, damit eine Beziehung wieder möglich wird?
Tipp
Friede mit Gott gibt es nur durch Jesus Christus.
Bibellese
Römer 5,1-11

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login