Donnerstag, 13. August 2020: Dean Moore, der selbstlose Helfer

Ron und Sharleen Gillies aus Schottland sind mit dem Auto auf den Weg nach Cambridge, um noch ein letztes Mal Sharleens Mutter zu besuchen, die im Sterben liegt. In der Nähe von North Ormesby, etwa 300 km vor Cambridge, werden sie in einen Unfall verwickelt. Die beiden kommen zum Glück unverletzt davon, aber ihr Auto ist derart beschädigt, dass sie damit nicht weiterfahren können. So gerne möchte das Paar die sterbende Mutter noch EINMAL sehen – es zählt jede Minute … Aber die Anrufe bei der Versicherung ergeben, dass man die Gestrandeten an diesem Sonntag erst in 2-3 Stunden abholen und dann auch bloß zum nächsten Bahnhof bringen kann.
Als der in der Nähe wohnende Dean Moore anhält und fragt, ob alles in Ordnung ist, wird er auf das ganze Dilemma der unter Schock Stehenden aufmerksam. Spontan bietet er an, die beiden zur Mutter zu fahren. Auch als sie ihm erklären, dass das für ihn eine Gesamtstrecke von fast 650 km und 8 Stunden Fahrzeit bedeuten würde, lässt er sich nicht davon abbringen. Sie nehmen sein Angebot an. Zum Glück. Denn schon am nächsten Tag stirbt Sharleens Mutter …
Solche selbstlosen Helfer in der Not sind heute leider selten. Wie oft sieht man am Straßenrand Pannenfahrzeuge und denkt, wie gerne man helfen würde, wenn man nicht ausgerechnet gerade jetzt dringend …
Mehr noch als Dean Moore hat Jesus Christus unser Dilemma erkannt. Das Dilemma, dass wir nämlich ohne Vergebung unserer Schuld und Sünde einmal hilf- und hoffnungslos vor Gott stehen. Selbstlos starb er am Kreuz. Damit jeder, der an ihn glaubt, also dieses Hilfsangebot für sich im Vertrauen in Anspruch nimmt, hinterher nicht ewig verlorengehen muss (Johannes 3,16), sondern ewiges Leben haben darf.

Markus Ditthardt
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Frage
Was wissen Sie über das Hilfsangebot von Jesus Christus und darüber, was es für Sie ganz konkret bedeutet?
Tipp
Das Geschenk der Vergebung wird erst dann persönliches Eigentum, wenn man es annimmt.
Bibellese
Lukas 10,30-37

Mittwoch, 12. August 2020: »Nur Handy!«

Murat (Pseudonym) ist verzweifelt. Seit Wochen ist er überfordert … Als Mathelehrer arbeite ich an einer integrierten Gesamtschule. Murat ist Schüler in der 10. Klasse und Teil des Mathekurses. Es sind noch einige Wochen bis zur schulinternen Abschlussarbeit. Eigentlich noch Zeit, um sich darauf vorzubereiten. Aber sind Murats Rückstände noch aufzuholen? Selbst bei einfachen Äquivalenzumformungen macht er Fehler. Grundwissen, worauf man aufbauen muss, fehlt bei Murat an mehreren Stellen. Wo soll Murat ansetzen?
Wir kommen ins Gespräch, und ich frage ihn, was er so zu Hause macht. Er ist wenigstens ehrlich und sagt prompt: »Nur Handy!« Puh, was soll ich dazu sagen?! Auf jeden Fall bin ich über seine Matheleistung nicht überrascht. Der Zusammenhang zwischen Überforderung in der Schule und »Nur Handy« ist offensichtlich.
Kann ich von einem Zehntklässler erwarten, dass er Verantwortung für sein Handeln übernimmt? Kann er das gesund abschätzen, dass, wenn er nur am Handy sitzt, seine schulischen Leistungen darunter leiden werden? Beides würde ich mit »Ja« beantworten. Und ich meine, Murat sieht es genauso. Trotzdem tut er das. Zu groß ist die Konsumlust. Zu gering der Ehrgeiz, etwas zu erreichen. Bei all den Möglichkeiten, die uns das Handy/Smartphone bietet und die wir gerne nutzen – die Schattenseiten sind (mindestens) genauso groß.
Ich will kein Pessimist sein, aber ein Realist. Was erwartet mich als Lehrer – und Vater? Die Bibel ist klar: Womit ich mich beschäftige, das prägt mich. Input-Output. Aktion-Reaktion. Ich will auf mein Herz aufpassen und es mit gutem Inhalt füllen. Ich will auf meine Kinder aufpassen und will, dass guter Inhalt in ihr Herz kommt.

Willi Dück


Frage
Womit verbringen Sie Ihre wertvolle Tageszeit?
Tipp
Das zeigt, was Sie prägt! – Die Bibel als bewusstes Mittel (»Input«) für eine gute Prägung ist eine gute Idee!
Bibellese
Sprüche 4,1-15

Dienstag, 11. August 2020: Die Stimme heraushören

Kürzlich waren wir im Auto unterwegs. Im Radio wurde das Lied »Who wants to live forever« gespielt. Kaum hatten wir zwei Takte gehört, wussten wir, wer der Sänger war: Freddie Mercury mit seiner unverkennbaren Stimme. Wie kommt es, dass wir die Stimme eines Menschen so schnell unter Tausenden heraushören können? Das liegt daran, dass die Stimme ein unverkennbares Merkmal einer Person ist, so etwas wie ein »hörbarer Ausweis«.
Auch Tiere haben die Fähigkeit, Stimmen herauszuhören. Unsere Schafe zum Beispiel erkannten die Stimme meines Mannes von Weitem. Wollte er sie auf eine neue Weide führen, weil die alte abgegrast war, so sprach er mit ihnen und ging ihnen voran. Dann folgten die Schafe ihm. Einem Fremden wären sie nicht freiwillig gefolgt, denn Schafe erkennen ihren Hirten an seiner Stimme.
Ein Hirte zwingt nicht, aber er ruft. Das ist ein schönes Bild dafür, wie Jesus, der sich in Johannes 10,11 »der gute Hirte« nennt, mit Menschen umgeht. Er zwingt uns nicht, ihm zu folgen, so wie ein Hirte seine Schafe auch nicht mit dem Lasso einfängt oder sie an die Leine nimmt. Schafe folgen ihrem Hirten freiwillig, weil sie ihn kennen. Und so haben auch die Menschen, die Jesus nachfolgen, seinen Ruf gehört und sich dafür entschieden, ihm nachzufolgen. Die Schafe, die dem Ruf des Hirten folgen, können sich glücklich schätzen, weil ein Hirte gut für seine Schafe sorgt und sie auf grüne Weiden und zu klaren Wasserquellen führt. Dasselbe gilt auch für die Menschen, die Jesus nachfolgen.
Schafe kommen alleine nicht klar, sie brauchen einen Hirten. Deswegen sollten wir den Ruf des Hirten Jesus nicht ignorieren, wenn wir ihn hören.

Gabi Singer


Frage
Kennen Sie schon die Stimme des guten Hirten?
Tipp
Wer Jesu Ruf folgt, ist glücklich zu schätzen.
Bibellese
Psalm 23

Montag, 10. August 2020: Endlich den Rucksack weg!

Nach 3,5 Stunden und knapp 1800 Höhenmetern waren wir endlich am Gipfelkreuz des Grimming (Österreich), des höchsten freistehenden Berges Europas, angekommen. Das Erste, was wir taten: Wir nahmen unseren schweren Rucksack ab. Das war ein Gefühl – so leicht und unbeschwert, als könnten wir fliegen.
Dieses Ablegen der Last am Gipfelkreuz ist ein wunderbares Bild für eine geistliche Wahrheit. Im heutigen Tagesvers geht es auch um eine Last, nämlich um unsere Sünden. Die hat Jesus Christus auf sich genommen und am Kreuz die Strafe dafür auf sich genommen. Da, am Kreuz, hat Gott seinen Sohn für all das bestraft, was wir verdient hätten. Alle falschen Gedanken, Worte und Taten in unserem Leben lagen auf ihm. Wer allerdings diese gnadenvolle Tat des Gottessohnes nicht glauben mag, der muss diese Last und die Strafe dafür selbst tragen. Diese Last zieht nicht unsere Schultern herunter, sondern unsere Seele. Jeder Mensch trägt so einen »Rucksack« mit sich herum, bei dem einen ist er größer, bei dem anderen kleiner. Aber im Laufe des Lebens sammelt sich bei jedem von uns so einiges an.
Jesus lädt uns ein, diese Last bei seinem Kreuz abzulegen. Er sagt: »Kommt her zu mir alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben« (Matthäus 11,28). Er bietet uns an, dass wir ihm diesen Rucksack mit unserer Schuld überlassen. Das können wir tun, indem wir im Gebet zu ihm kommen und ihn um Vergebung bitten.
Gott hat versprochen, uns dann zu vergeben und von allen Sünden reinzuwaschen (1. Johannes 1,9). Auch wenn wir später noch etwas Böses tun, dürfen wir wieder zu ihm kommen, denn Jesu großes Werk am Kreuz von Golgatha reicht für allen Schaden aus.

Stefan Hasewend
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Frage
Was steckt alles in Ihrem »Rucksack«?
Tipp
Denken Sie mal nach, wie ein Leben ohne alle diese Lasten wäre!
Bibellese
1. Petrus 1,17-21

Sonntag, 09. August 2020: Großer Segen bedeutet auch große Verantwortung!

Gott hatte eine schöne Erde geschaffen und dann die Menschen als seine Verwalter hineingestellt. Sie sollten das Ganze, alle Tiere und Pflanzen und auch den Erdboden selbst, in Gottes Auftrag und nach seinen Vorstellungen pflegen und bewahren.
Doch schon bald verachteten die Menschen diesen göttlichen Auftrag und wollten selbst sein wie Gott. Dadurch gerieten sie unter die Herrschaft des Teufels und wurden dessen Knechte. Der leitete sie an, diese schöne Erde zu ruinieren und ihren Mitmenschen das Leben sauer zu machen. Trotzdem überließ sie Gott nicht ihrem Mutwillen, ja, er schickte sogar seinen Sohn, um alles zu tun, was zu einer Versöhnung mit Gott nötig war. Einige ließen sich dadurch zur Umkehr leiten; aber die große Masse hielt an ihrem Hochmut und an ihrem Eigenwillen fest. Das führte schließlich immer deutlicher zu der Ansicht, es gebe gar keinen Schöpfer und alles sei irgendwie zufällig so geworden, wie es heute ist.
Im 19. Jahrhundert erschraken manche Verkünder der »Gott ist tot-Lehre« noch vor den Konsequenzen einer gottlosen Welt; aber inzwischen haben sich die meisten an diesen Gedanken gewöhnt, und wenn die Ereignisse rings um sie her doch zu Furcht einflößend sind, haben sie dank der Unterhaltungsindustrie genügend probate Mittel, sich selbst zu beruhigen.
Karl Marx bezeichnete noch die Religion als »Opium für das Volk«. Heute besteht dieses »Opium« in der allgegenwärtigen Geräuschkulisse, die man so schrill und laut aufdrehen kann, wie man es braucht, um das immer lauter werdende Donnergrollen des herannahenden Weltgerichts zu übertönen. Gott will aber auch heute noch zu uns reden, wenn wir den betörenden Lärm einmal abschalten.

Hermann Grabe
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Frage
Wie müsste man einen Menschen bezeichnen, der Gefahrensignale absichtlich übertönt?
Tipp
Diese Welt haben wir Menschen zwar sehr verdorben; aber Gott hat uns eine neue Erde und einen neuen Himmel versprochen.
Bibellese
2. Petrus 3,1-13

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