Donnerstag, 03. September 2020: Alle Erdenherrlichkeit vergeht

Heute vor zwei Jahren brannte das brasilianische Nationalmuseum in Rio de Janeiro ab. Die Medien sprachen von einer nationalen Katastrophe; denn in dem 200 Jahre alten Gebäude gingen nicht nur unersetzliche historische Exponate verloren, sondern auch riesige botanische und archäologische Sammlungen und vieles mehr. Man wird sich noch eine ganze Weile mit gegenseitigen Schuldzuweisungen ablenken können; aber schließlich bleibt nur die Tatsache übrig, dass außer riesigen Mengen an Kunstschätzen auch der unermüdliche Sammlerfleiß von Generationen für immer in Rauch und Asche aufgegangen ist.
In unserem Tagesvers waren die Jünger Jesu von der Pracht des Herodianischen Tempels tief beeindruckt; aber ihr Herr sah dessen Untergang voraus, so wie er auch das Ende der gesamten Menschheitsepoche voraussah. Wer ganz nüchtern allein das Vernichtungspotenzial betrachtet, das die Menschen aufgehäuft haben, der kann leicht nachvollziehen, was der Apostel Petrus über das Ende dieser Welt gesagt hat, dass nämlich die Elemente im Brand aufgelöst werden und die Erde und die Werke auf ihr verbrannt werden. Doch Gott hat in seinem Wort einen noch viel gründlicheren Untergang prophezeit, als wir ihn uns selbst bereiten könnten.
Gleichzeitig hat er den Menschen aber auch versprochen, er werde sie für ewig in Sicherheit bringen, wenn sie aufhören, gegen ihn zu opponieren und sich ihm endlich unterordnen. Das heißt, wenn wir sein Urteil über uns anerkennen und ihn um Vergebung unserer Schuld bitten, dann wird er uns retten und in seine wunderbare Herrlichkeit nehmen, die er für alle Glaubenden bereitet hat. Denn für die hat sein Sohn alle Strafe auf sich genommen.

Hermann Grabe
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Frage
Wenn wir Gottes Existenz leugnen, was bedeutet das für Gott? Und was bedeutet das für uns?
Tipp
Gott hat einen ewigen Plan mit uns Menschen, den ihm niemand durchkreuzen kann.
Bibellese
Offenbarung 21,1-8

Mittwoch, 02. September 2020: Sieg für Bismarck bei Sedan

Es gibt Tage in der Geschichte Europas, an denen sich geschichtliche Entwicklungen in einer unerwarteten Weise beschleunigen. Ganze Epochen werden abgeschlossen, und neue Zeitabschnitte beginnen. So war es auch an diesem 2. September 1870, heute vor 150 Jahren. Der Krieg zwischen Frankreich und Deutschland wurde an diesem Tage zugunsten Deutschlands entschieden. Die französische Armee kapitulierte, der Kaiser Napoleon III. dankte ab, und am Ende war Frankreich eine Republik und Deutschland ein Kaiserreich. Das passierte natürlich nicht alles an einem Tag, aber die Niederlage Frankreichs setzte das alles in Gang, und die Deutschen fingen buchstäblich an, »siegestrunken« zu werden. Das nutzte der kühle Rechner Bismarck und schuf die deutsche Einheit, also das »Deutsche Reich«, mit einem Preußen als Kaiser.
Dass Bismarcks Werk nichts Widersinniges war, beweist die Tatsache, dass der Wille zur Einheit Deutschlands die Wiedervereinigung 1990 ermöglichte. Nach den Jahrzehnten des Unglücks und schrecklicher Schuld hatte das Streben der Deutschen, ein Volk zu sein, nicht aufgehört. Zwar hätten die Deutschen wegen des Holocausts schlimmere Vergeltung verdient gehabt. Aber Gott in seiner Langmut hatte ihnen nicht nach ihren Taten vergolten, sondern nach seinem Erbarmen, wenn man berücksichtigt, wie steil es nach dem Untergang wieder aufwärts ging, wenn man die Nachkriegszeit sieht.
Seine Gnade für alle Menschen zeigte Gott bereits vor 2000 Jahren durch seinen Sohn. Ihn sandte er, damit er alle unsere Schuld auf sich nahm, damit sie uns vergeben werden kann. Dies kann jeder heute noch erfahren, indem er Gott seine Schuld bekennt und von ihm Vergebung annimmt. Man muss dazu nur seinen Bankrott erklären und Gottes Urteil über die Sünde annehmen.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Geht es Ihnen nicht auch unverdient gut?
Tipp
Halten Sie nicht an Ihrer Schuld krampfhaft fest, denn es ist aussichtslos, dass Sie selbst sie begleichen können.
Bibellese
Sacharja 3,7-10

Dienstag, 01. September 2020: Schreib mal wieder!

»Schreib mal wieder!« – so hieß vor etlichen Jahren eine Werbung der Bundespost. 1982 gab es zudem eine Sonderbriefmarke mit diesem Slogan. Heute im Zeitalter von WhatsApp und E-Mails ist das Austragen von Postkarten und Briefen für die Deutsche Post (fast) lästig geworden und wohl eher ein Minus-Geschäft. Man würde vielleicht jetzt lieber sagen: Schreibt bloß nicht mehr! – Vertraut uns künftig keine Briefe mehr an! Wir als Familie schreiben noch viele Postkarten, zwischendurch auch mal einen Brief. Und wir erleben, dass diese Karten viel Freude bringen. Teilweise ist es die einzige Postkarte, die jemand z. B. am Geburtstag aus dem Briefkasten zieht.
Die Bibel enthält eine ganze Reihe von Briefen, längere und kürzere, die vor allem der Apostel Paulus an Christen-Gemeinden geschrieben hat. Diese Briefe wurden damals oft in Verbindung mit großen Gefahren und über viele Kilometer hinweg transportiert, vor Ort dann vorgelesen, abgeschrieben und an andere Gemeinden weitergereicht. Genau genommen ist die ganze Bibel Gottes Brief an uns Menschen. Dieser Brief wurde schon von vielen abgelehnt; in nicht wenigen Ländern ist der Besitz einer Bibel sogar verboten. Und hier in Europa konnten die allermeisten Menschen diesen Brief früher gar nicht lesen, weil es die Bibel nur in lateinischer Sprache zu lesen gab. Heute kann man sie glücklicherweise in immer mehr Sprachen dieser Welt lesen.
Es ist etwas unfassbar Großes, dass Gott uns einen so langen und inhaltsreichen Brief geschrieben hat. Kennen Sie seinen Inhalt? Jeder, der sich näher damit befasst, wird diesen »Brief« immer mehr schätzen lernen, denn er gibt uns Auskunft über einen Gott, der jeden von uns liebt und der uns sogar seinen eigenen Sohn als Sendboten seiner Liebe geschickt hat.

Martin Reitz
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Frage
Wann haben Sie zuletzt einen privaten Brief geschrieben oder gelesen?
Tipp
Lesen Sie doch mal (wieder) in dem längsten Brief, den Ihnen jemand geschrieben hat, der Bibel!
Bibellese
Psalm 107,1-22

Montag, 31. August 2020: »Bring mich nach Hause!«

Wenn ich an einem fremden Ort bin, kann ich zu meinem Mobiltelefon sagen: »Bring mich nach Hause!« Dann berechnet eine App den Weg und beginnt mit der Navigation. Das ist sehr praktisch. Dass ich tatsächlich am Ziel ankomme, setzt allerdings einiges voraus: Zunächst muss das Handy wissen, wo ich zu Hause bin. Dazu muss ich meine Adresse eingegeben und als Privatanschrift gekennzeichnet haben. Dann muss ein stabiles Netz vorhanden und die Software auf dem neuesten Stand sein, damit die Zielführung reibungslos funktioniert. Zudem muss der Akku noch über genügend Energie verfügen, um mich bis ans Ziel zu bringen. Und natürlich kann ich immer noch im Stau landen, eine Panne oder einen Unfall haben, sodass sich die Fahrzeit erheblich verlängert oder ich überhaupt nicht nach Hause komme. Diese Art der Navigation ist also fehleranfällig und kann den Erfolg nicht garantieren.
Anders ist es bei Gott. Gott selbst, seine persönliche Gegenwart ist das eigentliche Ziel des Menschen. Das ist unsere Bestimmung, unser echtes, ewiges Zuhause. Gott kennt auch den Weg dorthin ganz genau. Er unterliegt keiner Fehlberechnung und benötigt keinerlei Update. Ihm geht auch nicht die Energie aus, um mich sicher nach Hause zu bringen. Und er verfügt über alle notwendigen Kenntnisse und Möglichkeiten, um mich auf dem Lebensweg um Hindernisse herum zu manövrieren, neue Wege aufzuzeigen und mich zu bewahren, damit ich sein Ziel auch sicher erreiche.
Doch eines ist bei Gott genauso wie beim Handy erforderlich: Ich muss die Navigation einschalten und ihr vertrauen. Wenn ich mich Gott nicht anbefehle, kann er mein Leben nicht steuern, und dann kann ich sein Ziel für mein Leben auch nicht erreichen.

Markus Majonica
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Frage
Was hält Sie noch davon ab, Gottes Navigations-Hilfe in Anspruch zu nehmen?
Tipp
Verwechseln Sie irdische Ziele nicht mit dem eigentlichen Ziel. Sonst kommen Sie am Ende bei Gott nicht an.
Bibellese
Sprüche 4,18-27

Sonntag, 30. August 2020: Titus erobert Jerusalem

Als Hitler mit seiner »Wehrmacht« im Sommer 1940 in Berlin einzog, um den Sieg über die Westmächte zu feiern, gratulierte eine unübersehbar große Jubelmenge »dem größten Feldherrn aller Zeiten« zum Sieg. Eigentlich aber hätten Menschen da sein müssen, die genau das wiederholten, was Jesus auf seinem Weg zum Kreuz ihnen gesagt hatte. Denn es dauerte gerade mal fünf Jahre, und Berlin war ein einziges Trümmerfeld und offiziell drei Tage für alle Gewalttaten und Plünderungen freigegeben, die sich die Eroberer einfallen ließen.
So war es mancher Stadt im Laufe der Menschheitsgeschichte ergangen. Jerusalem erlitt dieses Schicksal im Jahre 70 n. Chr. Darauf wies Jesus auf seinem Weg zum Kreuz hin, und Kinder dieser Frauen wurden vielleicht Opfer des Krieges, den die Juden gegen Rom begonnen hatten und nun verloren. Es war zwar Titus, der das blutige Geschäft der Eroberung heute vor 1950 Jahren zu Ende brachte, aber der ganze Krieg trug die Handschrift seines Vaters Vespasian. Der aber war inzwischen in Rom Kaiser geworden. Auch wenn Titus Name mit der Zerstörung Jerusalems verbunden bleibt, muss man doch festhalten, dass es der Fanatismus der Juden war, der die politische Katastrophe damals herbeigeführt hatte. Die Wahrheit, ausgesprochen von dem Mann mit dem Kreuz auf der Schulter, hatten sie nicht zur Kenntnis genommen. Aber Gott handelt nach seinen Grundsätzen und seinem Zeitplan.
So kann auch heute mancher sein ganzes Leben in Abkehr von dem Mann am Kreuz verbringen, ohne zu begreifen, dass alles auf den Glauben an diese eine Person ankommt, um den Sturm des göttlichen Gerichts heil und unbeschadet zu überstehen. Man sollte sich ihm zuwenden, bevor es zu spät ist. Dann hilft nämlich auch kein Weinen mehr.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Über wen haben Sie schon Tränen vergossen?
Tipp
Wichtiger als die Tränen der Trauer sind die Tränen der Buße, d. h. der Umkehr zu Gott.
Bibellese
2. Korinther 7,9-11

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