Sonntag, 12. Januar 2020: Was koste ich?

Eines Tages stellte sich meine dreijährige Tochter auf unsere Waage im Badezimmer und fragte mich: »Mama, was koste ich denn?«
Zunächst musste ich über ihre nette Verwechslung von Gewicht und Wert schmunzeln. Aber schon im nächsten Moment wurde ich nachdenklich. Passiert es uns nicht auch oft, dass wir unseren eigenen Wert mit etwas anderem verwechseln und ihn deshalb falsch definieren? Dass wir ihn vielleicht sogar an unserem Gewicht festmachen? Doch bin ich nur dann etwas wert, wenn die Zahl auf der Waage stimmt? Oder wenn ich genug leiste, Erfolg habe oder anerkannt und beliebt bin? Was macht mich eigentlich wertvoll? Was ist überhaupt mein Wert?
Auf die Frage meiner Tochter kann ich nur mit »unbezahlbar« antworten, da ich sie sehr liebe und sie für mich unersetzlich ist. Aber auch, weil ich weiß, dass Gott sie einzigartig gemacht hat.
In der Bibel lesen wir, dass Gott jeden Menschen erstaunlich und wunderbar gemacht hat und wir in seinen Augen teuer, kostbar und wertvoll sind. Er sehnt sich nach einer Beziehung zu uns. Doch unsere Sünde trennt uns von Gott. Aus Liebe war er bereit, einen hohen Preis zu bezahlen, um diese Gemeinschaft wiederherzustellen: Er hat seinen eigenen Sohn Jesus Christus für uns hingegeben. An unserer Stelle ertrug er das Gericht, das wir wegen unserer Sünde verdient hätten. Jeder, der das glaubt und annimmt, kann Frieden mit Gott und lebendige Gemeinschaft mit ihm bekommen. Das befreit von dem Streben nach Erfolg, Beliebtheit und dem eigenem Bemühen, sich selbst einen Wert geben zu müssen. Was für eine Gewissheit: Ich darf Frieden mit Gott haben und in seiner Liebe ruhen!

Hanna Kaal


Frage
Woran machen Sie Ihren Wert fest?
Tipp
Gott hat jeden Menschen einzigartig und unbezahlbar wertvoll gemacht.
Bibellese
1. Johannes 4,9-14

Samstag, 11. Januar 2020: Krabbeln in der Finsternis

Unser Sohn ist Anfang 2018 geboren, und als er das Krabbeln anfing, war keine Schublade mehr vor ihm sicher. Wenn er gerade in einem Raum solchen Unfug anstellen wollte, machte ich manchmal einfach das Licht aus, somit saß er im Dunkeln. Anschließend machte er sich schnell auf den Weg zur Tür, Richtung Licht.
Das erinnerte mich daran, wie die Bibel uns Menschen beschreibt: Wir tappen im Dunkeln und sind orientierungslos. Wir sehnen uns nach Licht, das heißt nach Klarheit über das, was vor uns liegt. Wir fühlen uns dort am sichersten, wo wir alles im Blick haben. Deshalb versuchen wir, unser ganzes Leben durchzuplanen und es in den Griff zu bekommen. Aber was ist denn morgen? Kann ich wissen und sicher sein, was kommt? Was ist, wenn ich morgen krank bin oder sogar sterbe? Was ist nach dem Tod?
Unser Leben besteht aus vielen Unsicherheiten. Aber die Bibel sagt ganz klar, was den Menschen erwartet. Entweder die schrecklichste und ewige Finsternis verbunden mit Schmerzen, Lieblosigkeit und Tränen. Oder Liebe, Geborgenheit und Erfüllung im herrlichsten Licht, das man noch nie gesehen oder gespürt hat.
Jesus will uns in sein Licht bringen, damit wir nicht in der Finsternis wandeln und schließlich endgültig darin bleiben müssen. Licht ist für uns lebensnotwendig. Genauso ist es mit dem Herrn Jesus, wir brauchen ihn. Ohne ihn würden alle in die endgültige Finsternis kommen. Was ist, wenn bei Ihnen heute »das Licht ausgeht« und Ihr Leben endet? Gelangen Sie dann zum Licht, oder befinden Sie sich dann endgültig in der Finsternis? Wenn man Letzteres nicht will, muss man jetzt zu Jesus kommen und ihm nachfolgen. Dann wird man das Licht des Lebens haben – für immer!

Gabriel Herbert
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Frage
Was bedeutet Licht und Finsternis für Sie, vor und nach dem Tod?
Tipp
Jesus ist das einzige Licht, das Ihr Leben erleuchtet. Ergreifen Sie es und halten Sie es fest!
Bibellese
Johannes 12,35-36.44-50

Freitag, 10. Januar 2020: Die Liebe macht den Unterschied

In unserer jetzigen Gesellschaft geht es den meisten von uns sehr gut. Jeder ist mit dem Nötigsten versorgt, zumindest mit der Grundsicherung, die unser Staat Hilfebedürftigen zur Verfügung stellt. In einem Land leben zu dürfen, in dem jeder ein Dach über dem Kopf hat, genügend Kleidung vorhanden ist und ein Überfluss an Nahrungsmitteln herrscht, ist eigentlich ein sehr guter Grund, dankbar zu sein. Doch wie sieht es in unseren Herzen aus?
Oftmals beobachte ich, dass gerade der materielle Wohlstand und ein gewisser Status die Menschen viel von sich halten lässt. In unserem Kindergarten gibt es beispielsweise viele finanziell gut gestellte Eltern, die mit hocherhobener Nase ihr Kind morgens zur Betreuung bringen und dabei weder ein Lächeln noch einen Gruß für andere Eltern übrighaben. Wo bleiben die Wahrnehmung des anderen, ein Stück Menschlichkeit und Herzenswärme für das Gegenüber?
Vielleicht sind Ihnen solche Menschen in anderen Situationen Ihres Alltags auch schon begegnet. Eine Möglichkeit wäre, sich nun genauso zu verhalten und Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Doch wo würde das hinführen?
Jesus Christus hat uns gezeigt, wie es geht. Sogar inmitten größter Anfeindung hat er Liebe gezeigt. Stets war es ihm ein Anliegen, den Menschen zu dienen und sie dazu aufzurufen, zu Gott umzukehren und den Weg der Befreiung von Hochmut, Stolz, Egoismus, Gleichgültigkeit und Unbarmherzigkeit einzuschlagen. Mit seiner Hilfe können wir täglich ein Stück Herzenswärme an andere Menschen weitergeben und dazu beitragen, dass die Liebe und das menschliche Miteinander nicht völlig erkalten. Dazu möchte ich Sie ermutigen: Machen Sie den Unterschied und schenken Sie den Menschen in Ihrem Alltag ein Lächeln und ein freundliches, wohltuendes Wort.

Annegret Heyer


Frage
Welchen Eindruck haben Sie von der Welt, in der wir leben?
Tipp
Geben Sie etwas von Ihrem Licht an die erkaltete Welt ab und erhellen Sie diese ein wenig.
Bibellese
1. Korinther 13,4-7

Donnerstag, 09. Januar 2020: IBAN

Ich stehe am Computerterminal meiner Hausbank, um Geld zu überweisen. Ich gebe den Empfänger ein, den Betrag, den Verwendungszweck und natürlich die IBAN des Zielkontos, die International Bank Account Number. Dann will ich die Überweisung durchführen, doch es kommt eine Fehlermeldung: Die IBAN ist falsch. In mir rumort es, denn ich bin mir sicher, alles richtig eingegeben zu haben. Zu meinem Unwillen muss ich allerdings feststellen, dass ich bereits den Ländercode am Anfang (DE) vergessen habe. Daher darf ich die ganze Nummer noch einmal eingeben. Wieder erscheint die Fehlermeldung! Aha, ich habe aus einer 6 eine 5 gelesen, das sehe ich ein. Wieder korrigiere ich, wieder erscheint die Fehlermeldung. Jetzt reicht es aber! Also alle Zahlen noch einmal kontrolliert. Und siehe da: ein Zahlendreher! Nach drei vergeblichen Anläufen klappt es endlich, und das Geld wird an das richtige Ziel verschickt.
Im Bankwesen ist klar: Um den richtigen Empfänger zu erreichen, muss jede Ziffer stimmen. Es ist wie bei einer Telefonnummer. Wenn ich hier nur eine Zahl vertausche oder weglasse, werde ich denjenigen, den ich zu erreichen versuche, nicht an den Hörer bekommen. Was nun in diesen alltäglichen Zusammenhängen jedem einleuchtet, ist allem Anschein nach in Bezug auf Gott nicht selbstverständlich. Da meinen wir schnell, Gott könne man auf jedem Weg erreichen, ganz gleich, welche Nummer ich wähle und welche Daten ich eingebe. Doch das ist nicht richtig. Hier ist nicht jeder Weg gleich gültig. Es gelten allein die Empfängerdaten, die der Empfänger selbst, Gott, vorgibt. Der Kontakt zu ihm läuft ausschließlich über seinen Sohn Jesus Christus. Wer es ohne ihn versucht, wird falsch verbunden!

Markus Majonica
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Frage
Haben Sie die richtigen »Daten« schon eingegeben?
Tipp
Dann klappt auch die Verbindung.
Bibellese
Markus 9,2-12

Mittwoch, 08. Januar 2020: Himmelslicht

Meine Mutter hatte mir schon als kleinem Jungen viel von der himmlischen Herrlichkeit erzählt und von dem grenzenlosen Licht, in das alles dort getaucht sei. Höchstwahrscheinlich ahnte sie schon, dass sie höchstens zwei Jahre später selbst in dieses strahlende Licht eintreten würde.
Wenn ich dann an Winterabenden den Sternenhimmel sah, stellte ich mir vor, die Sterne seien Löcher im Himmelsfußboden, durch die das himmlische Licht auf die dunkle Erde fiel. Auch wenn ich später erfuhr, dass schon vor mir solche Gedanken geäußert wurden, freue ich noch heute daran, obwohl sie natürlich, kosmologisch betrachtet, totaler Unsinn sind.
In der Grundsprache des Neuen Testaments wird der Mensch als Anthropos, als »der nach oben Gewendete« bezeichnet. Im Gegensatz zu allen anderen Geschöpfen ist er nicht nur für diese Erde bestimmt, sondern hat die Berufung für eine höhere Welt. Leider ist es dem Teufel gelungen, den Menschen einzureden, sie seien nichts weiter als eine Tierart; aber unsere Sehnsucht nach Liebe, Glück und Frieden und unser Sinn für das Schöne und Erhabene, aber auch unsere Freude, Böses zu tun, sollten uns nachdenklich stimmen.
Gott hat uns zu etwas Besserem berufen und uns die Sehnsucht danach – wenn auch oftmals sehr verdunkelt – ins Herz gelegt. Wir sollen uns nach oben wenden, wo uns die Sterne an eine bessere Welt erinnern. Um dorthin zu gelangen, hat Gott selbst die Voraussetzung geschaffen, indem er seinen Sohn für unsere Schuld leiden ließ. Die Tür dorthin steht immer noch offen. Es wäre doch schade, wenn wir das große, uns von Gott ermöglichte Ziel verpassten und in ewiger Finsternis zugrunde gingen.

Hermann Grabe
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Frage
Warum sollte man für höchstens 100 Jahre Eigenwilligkeit Gottes Unendlichkeit verpassen?
Tipp
Noch leuchten die Sterne, die an den Himmel erinnern.
Bibellese
Psalm 148

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