Mittwoch, 01. Mai 2024: Tag der Arbeit, Jesaja 43,24-25

Der 1. Mai ist seit langer Zeit eng mit der Arbeit verbunden. Als »Tag der Arbeiterbewegung« zeugt er von dem Streit um bessere Arbeitsbedingungen. Doch welches Bild von der Arbeit hat die Bibel? Bereits zu Beginn der Menschheit lässt Gott den Menschen nicht »arbeitslos«, sondern betraut ihn damit, den Garten Eden zu bebauen. Unter paradiesischen Arbeitsbedingungen stand die kreative Aufgabe im Vordergrund – und nicht Mühe und Last. Dies änderte sich schlagartig, als Adam und Eva die Verbindung zu ihrem himmlischen Arbeitgeber zerstörten, indem sie sein Vertrauen missbrauchten und sich an ihm schuldig machten.

Seitdem sind die irdischen Arbeitsverhältnisse mit Mühsal und Last verbunden (vgl. 1. Mose 3,17-19). Mühe und Arbeit kennzeichnen unser Leben (vgl. Psalm 90,10). Um diesen vom Menschen verursachten Zustand für den Einzelnen abzumildern und den Arbeiter zu schützen, hat Gott viele Anordnungen getroffen: Arbeitsruhe am siebten Tag der Woche für alle (vgl. 2. Mose 23,12), gerechte Bezahlung (ein Arbeiter ist seinen Lohn wert, vgl. 1. Timotheus 5,18), Schutz vor Ausbeutung (vgl. Jakobus 5,4) usw.

Doch das eigentliche Problem, warum wir Menschen trotz aller Arbeit nicht zur Ruhe kommen, ist nicht gelöst: Unser zerstörtes Verhältnis zu Gott, unserem Schöpfer. Hierzu muss allerdings das Trennende, unsere Schuld, beseitigt werden. Wer wäre für diese Aufgabe geeignet? Im Tagesvers macht Gott dies zur Chefsache. Und diese Arbeit war tatsächlich mit schrecklichster Mühe und Last, mit Blut, Schweiß und Tränen verbunden. Umgesetzt hat sie Gottes Sohn, indem er durch seinen Tod am Kreuz das Trennende zwischen Gott und Menschen ausräumte. Wer sich diesem Jesus anvertraut, hat die Perspektive ewiger Ruhe von jeder Arbeit.

Markus Majonica
Frage
Ist Ihr Verhältnis zu Gott geklärt?
Tipp
Gott möchte jeden Menschen zu seinem Mitarbeiter machen.
Bibellese
Johannes 19,16-30

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Dienstag, 30. April 2024: Wie ein Kind!, Lukas 18,16

Menschen bringen hier Kinder zu Jesus. Seinen Begleitern, den Jüngern, missfällt dies. Sie sind unfreundlich zu den Kindern. Offenkundig waren diese in der damaligen Gesellschaft nicht hoch angesehen. Wertschätzung für und Freude über Kinder ist nach meiner Beobachtung auch heute nicht selbstverständlich. Wie leicht fühlen wir uns von Kindern gestört und sind deshalb ebenfalls unfreundlich zu ihnen.

Wie reagiert Jesus? Im Markusevangelium wird diese Szene ebenfalls beschrieben (Markus 10,13ff.). Danach wird er unwillig über die unwilligen Jünger. Er nimmt die Kinder in den Arm, legt ihnen die Hände auf und segnet sie. Und er fügt hinzu: »Wahrlich, ich sage euch: Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen« (Lukas 18,17). Was können wir daraus lernen? In den Augen Gottes sind Kinder wichtig. Sie sind unbedingt schützenswert. Wer Kinder gering achtet, handelt nicht im Sinne Jesu. Allerdings dürfen wir aus dieser Schilderung nicht entnehmen, Kinder seien die besseren Menschen. Auch Kinder können böse Dinge tun. Auch sie müssen den Herrn Jesus annehmen, um zum Reich Gottes zu gehören. Doch gleichwohl hält Jesus uns gerade in diesem Punkt die Kinder als Vorbilder vor: Jeder Mensch muss das Reich Gottes wie ein Kind annehmen. Denn Kinder haben eine wichtige Eigenschaft: Sie können ein Geschenk annehmen. Einfach so. Ein Kind denkt, anders als die Erwachsenen, nicht sofort an eine Gegenleistung, sondern freut sich an dem Geschenkten.

Kein Mensch kann sich das Reich Gottes verdienen. Es muss angenommen werden als das, was es ist: ein Geschenk an Sünder, die Jesus vertrauen, von jeder eigenen Leistung absehen und sich daran freuen, dass Jesus alles getan hat.

Markus Majonica
Frage
Wie gehen Sie mit Kindern um?
Tipp
Für Jesus hat jeder Mensch Wert und Bedeutung.
Bibellese
Markus 10,17-31

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Montag, 29. April 2024: Wertvolle Reparatur, Psalm 147,3

Wenn uns zu Hause eine Schüssel herunterfällt und dabei zu Bruch geht, landet sie in den meisten Fällen im Müll – denn ihre Aufgabe, Flüssigkeiten zu halten, kann sie nicht mehr erfüllen und wird dadurch nutzlos. Selbst wenn man versucht, diese Schale mit einem Kleber wieder zusammenzufügen, bleiben die Bruchstellen sichtbar.

In Japan wurde deshalb vor ein paar Jahrhunderten eine spezielle Reparaturtechnik namens Kintsugi entwickelt. Kintsugi ist eine traditionelle Methode, zerbrochene Keramik- oder Porzellangegenstände wie Schüsseln oder Teller dekorativ zu gestalten. Hierbei werden einem speziellen Leim goldene oder silberne Pigmente hinzugefügt, um die Bruchstellen dann sorgfältig und mit viel Mühe kunstvoll hervorzuheben, statt sie zu verbergen.

Dieses Vorgehen ist ein passender Anschauungsunterricht für unser Leben. Denn Gott hat den Menschen mit der Aufgabe geschaffen, zu seiner Ehre zu leben. Wenn der Mensch nun einen anderen Weg geht und Gottes Maßstäbe bricht – und das tut letztlich jeder –, dann geht quasi der Sinn des Lebens zu Bruch. Das Leben hat sein Ziel verfehlt. An dem Punkt, wo wir die Schüssel in den Müll werfen würden, denkt Gott aber anders über uns. Denn er wirft den »kaputten« Menschen nicht weg, sondern will dessen Bruchstellen versorgen. Der himmlische Vater verbindet sie so, dass seine große Liebe zum Vorschein kommt – analog zu der Kintsugi-Methode, denn hier sticht das Gold- oder Silberfarbene hervor, was auf eine wundervolle, kostbare und liebevolle Reparatur hinweist. Wer versteht, was Jesus am Kreuz getan hat und was unsere Aufgabe im Leben ist, dem heilt Gott behutsam und sorgfältig die Bruchstellen, und der Sinn des Lebens wird wiederhergestellt.

Gabriel Herbert
Frage
Wie gehen Sie mit den »Bruchstellen« Ihres Lebens um?
Tipp
Es ist eine der schönsten Erfahrungen, heil zu werden.
Bibellese
Matthäus 8,5-13

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Sonntag, 28. April 2024: Karoshi, Matthäus 6,33-34

Seit 1969 in Japan ein gesunder 29-Jähriger einen tödlichen Schlaganfall aufgrund Überbelastung im Beruf erlitt, gibt es im Japanischen den Begriff »Karoshi«. Er beschreibt den Zustand, wenn sich jemand ganz und gar für seine Arbeit aufopfert und dadurch zu Tode kommt. Menschen mit Karoshi sterben beispielsweise an Herzversagen, einem Schlaganfall oder sie begehen Selbstmord, weil sie mit ihrem Leben, das hauptsächlich aus Arbeiten, Überstunden und Schlafmangel besteht, nicht mehr klarkommen. Die japanische Mentalität und Arbeitskultur, die langes, hartes Arbeiten als Beitrag zur Wirtschaftsstabilität einfordert, ist eine der Ursachen. Experten schätzen, dass über 20 000 Menschen jährlich an Karoshi sterben. Rund 40 Kliniken in Japan haben sich bereits auf Karoshi-gefährdete Patienten spezialisiert (Quelle: ABC).

Man muss nicht in Japan leben, um in der Gefahr zu stehen, sich zu Tode zu arbeiten. Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz überfordert sind, gibt es überall. Dazu sind auch die Workaholics zu nennen, die sich so sehr in ihren Beruf einbringen, dass ihnen keine Zeit für Familie, Entspannung, Sport oder Gott mehr bleibt. Selbst wenn die berufliche Tätigkeit sinnvoll, spannend oder sogar ein Dienst an Menschen ist – der Beruf allein erfüllt die Seele nicht. Der Sinn des Lebens wird verfehlt, wenn Gott darin keine Rolle spielt. Am Ende des Lebens hat niemand etwas von einem dicken Bankkonto, einem Verdienstorden oder hohem Ansehen bei den Mitmenschen. Es zählt allein, ob man mit Gott im Reinen ist, ob man sein Erlösungsangebot angenommen hat und von seiner Schuld freigesprochen ist, weil Jesus Christus sie am Kreuz bezahlt hat. Der größte Reichtum und die eigentliche Erfüllung bestehen darin, Jesus als seinen Herrn zu haben.

Daniela Bernhard
Frage
Wie wichtig ist Ihnen Ihr Beruf, und welche Rolle spielt Gott in Ihrem Leben?
Tipp
Die im Tagesvers gesetzte Priorität schützt nicht nur vor »Karoshi«.
Bibellese
Prediger 2

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Samstag, 27. April 2024: Der multidimensionale Gott, Psalm 2,4

Sie wissen sicher, was mit der ersten, zweiten und dritten Dimension gemeint ist: die Linie, die Fläche und der Raum. Stellen Sie sich einmal zweidimensionale Wesen vor, die nur die Fläche kennen. Wenn deren Umfeld zunehmend feuchter wird, können sie nur an ein Wunder glauben, weil ja die Ursache, der Regen, aus der dritten Dimension kommt, die ihnen fremd ist. Wir »Dreidimensionalen« würden uns sicher amüsieren über ihre zahlreichen phantastischen Erklärungen für das Feuchtwerden ihrer »Welt«.

Ist es aber einwandfrei erwiesen, dass es nur diese uns vertrauten drei Dimensionen zuzüglich der Zeit als vierte gibt? Müssen wir nicht nur allzu oft den »Zufall« bemühen, wenn wir etwas erklären wollen, was unserem Wissen über Naturgesetzlichkeiten hartnäckig widerspricht? Behelfen sich die klugen Leute nicht zum Beispiel mit der Vorstellung von so vielen Universen, dass irgendwann auch ein so menschenfreundliches dabei herauskommen muss, dass es unser Leben ermöglicht? Und weil der Zufall höchstwahrscheinlich viel Zeit braucht, rechnet man Augenblicksmessungen auf Milliarden von Jahren hoch, ohne die geringsten Beweise dafür zu haben, dass alles immer so abgelaufen ist, wie wir es heute beobachten. Wir machen es also weithin in unserer Welt so wie die »Zweidimensionalen« in der ihren.

Gott, der seine multidimensionale Welt erschaffen hat, war persönlich bei uns, um uns davon zu berichten und er hat als Beweis dafür, dass er aus einer viel höheren Dimension zu uns herabgekommen ist, vor unseren Augen Dinge getan, die wir niemals erklären können. Seitdem können wir uns nicht mehr mit Unwissenheit herausreden, sondern müssen unseren hochmütigen Unglauben eingestehen, wenn wir nicht den Allmächtigen zum Feind behalten wollen.

Hermann Grabe
Frage
Welches Weltbild bestimmt Ihr Denken?
Tipp
Mit dem Schöpfer sollte man nicht im Streit leben.
Bibellese
Psalm 2

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