Dienstag, 16. April 2024: In Hörweite, Josua 3,9

Um gut zuzuhören, müssen wir nah genug an den Sprecher herankommen, damit wir verstehen können, was gesagt wird, auch die leisen Zwischentöne. Das ist notwendig für eine gute Kommunikation. Ist der Abstand allerdings zu groß, ist man außerhalb der Hörweite. Dann kann man das Gesagte gar nicht oder zumindest nicht richtig verstehen. In diesem Fall muss man sich dem Sprecher nähern. Wir machen das im Alltag ganz ohne nachzudenken. Aber wenn es auf menschlicher Ebene normal ist, die Hörweite zu suchen, wie können wir dies auf Gott übertragen? Wie können wir uns einem Gott nähern, den wir nicht sehen, und auf »die Worte des HERRN« hören? Was muss ich tun, um Gott richtig zu verstehen?

Annäherung an den Sprecher ist auch hier entscheidend. Allerdings ist das nicht physisch gemeint. Es ist eine Bewegung des Herzens erforderlich, die nicht nur auf das Wort Gottes, sondern auch auf den Gott des Wortes ausgerichtet ist, ein Herz, das sich bewusst macht, wer Gott ist, und instinktiv seine Gegenwart, also seine Nähe sucht. Gott spricht auch heute noch. Dass wir ihn manchmal nicht hören, liegt nur an uns, die wir oft von anderen Dingen abgelenkt sind und seinem Wort nicht die gebührende Aufmerksamkeit schenken. Wir sind nicht in Hörweite, manchmal auch, weil wir uns von ihm entfernt haben. Also müssen wir zu ihm umkehren, zu ihm herantreten, um ihn hören zu können.

Gott redet und er ist denen nah, die ihn von Herzen suchen. Der Ausdruck »eures Gottes!« am Ende des Tagesverses weist ja auf einen nahen Gott hin. Er lädt uns ein, zu ihm zu kommen. Entfernen wir uns also nicht von ihm, sondern nähern wir uns, damit wir in Hörweite sind und damit wir erfassen können, was Gott uns sagen will!

Thomas Kröckertskothen
Frage
Sind Sie nah dran oder sind Sie außer Hörweite?
Tipp
Gott hat jedem Entscheidendes zu sagen.
Bibellese
Johannes 5,24-29

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Montag, 15. April 2024: »Er musste sterben«, Lukas 23,39

Diese Überschrift eines Online-Artikels ließ mich aufmerken. Was ich dann las, verblüffte mich: Auch 25 Jahre nach seinem legendären Kinoerfolg »Titanic« wird der Regisseur James Cameron mit der Frage konfrontiert, ob die Hauptfigur Jack Dawson, gespielt von Leonardo DiCaprio, nicht auch noch auf die Tür gepasst hätte, auf der seine Geliebte nach dem Untergang der Titanic im eisigen Pazifik trieb – und überlebte. War ihm als Regisseur ein Fehler unterlaufen? Wäre nicht ein einfaches Happy End möglich gewesen, bei dem beide gerettet worden wären?

Um diese Frage endgültig zu beantworten, hat sich Cameron wissenschaftliche Unterstützung geholt. Es wurde eigens ein Floß nachgebaut und Stuntleute spielten mit Sensoren ausgerüstet die Szene in verschiedenen Varianten nach, um die Überlebenswahrscheinlichkeiten zu ermitteln. Das Ergebnis fasst Cameron so zusammen: »Es gab keinen Weg, dass sie beide hätten überleben können. Nur einer konnte überleben. Er musste sterben. Es ist ein Film über Liebe und Opfer und Sterblichkeit. Die Liebe wird an dem Opfer gemessen, das sie bringt.«

Unwillkürlich musste ich an die Kreuzigungsszene aus der Bibel denken. Einer der Mitgekreuzigten rief Jesus spottend zu: Rette dich selbst und uns! Warum tat Jesus das nicht? Hätte Gott, der große Regisseur, dieses »Happy End« nicht einfach machen können?

Aber auch 2000 Jahre später steht unumstößlich fest: Jesus musste sterben. Es gab keinen anderen Weg, auf dem er sein Ziel, Menschen wie mich zu retten, hätte erreichen können. Er musste sterben, um am Kreuz die Strafe für meine Schuld zu bezahlen. Entweder er oder ich, er oder wir. Ich bin dankbar, dass seine Liebe bereit war, bis zum Äußersten zu gehen und dieses Opfer zu bringen.

William Kaal
Frage
Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, warum Jesus sterben musste?
Tipp
Der Tod von Jesus am Kreuz war kein Fehler im Drehbuch, sondern Gottes Liebesbeweis für Sie.
Bibellese
Römer 8,32-39

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Sonntag, 14. April 2024: Erinnerungskultur, Lukas 22,19

Laut Wikipedia bezeichnet Erinnerungskultur den Umgang des Einzelnen und der Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit und ihrer Geschichte. Dazu gehört nicht nur, worauf alle stolz sein können, sondern auch das, dessen man sich schämen muss. Gerade in Deutschland ist das oft vorrangig, z. B. wenn es um das geht, was den Juden in unserem Land in der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) angetan wurde. Ausdruck dieser Erinnerungskultur sind Gedenkstätten und bestimmte Tage oder Zeiten, an denen man der Opfer gedenkt – zunehmend aber auch derer, die das alles überlebt, an den Folgen aber ihr Leben lang gelitten haben.

Auch Jesus hat seinen Jüngern eine Erinnerungskultur gestiftet, verbunden mit einem einfachen Mahl und den Symbolen Brot und Wein. Auch das Kreuz gehört zur christlichen Erinnerungskultur. Beides erinnert ebenfalls an ein Geschehen, das den Hass von Menschen zum Vorschein brachte. Schon damals war dies gegen einen Juden gerichtet, aber auch gegen den Sohn Gottes, der unermessliches Leid erdulden musste und am Kreuz für die Schuld der Menschen starb.

Warum aber gab Jesus seinen Jüngern Brot und Wein zur Erinnerung an ihn? Das Brot weist hin auf seinen Leib, den er für uns gab. Der Wein weist hin auf sein Blut, das zur Vergebung der Sünden geflossen ist. Beides war Grundlage der Erlösung von Menschen und notwendig, damit wir mit Gott versöhnt werden können. Es drückt aus, wie eng Christen mit ihrem Retter und untereinander verbunden sind, denn sie feiern nicht allein, sondern gemeinsam dieses Gedächtnismahl. Sie müssen dabei nicht trauern oder sich schuldig fühlen. Sie können sich freuen, weil darin die Liebe Gottes immer wieder in Erinnerung gebracht wird, die denen Heil bringt, die an Jesus glauben.

Joachim Pletsch
Frage
Welche Bedeutung hat für Sie Jesu Leiden und Sterben am Kreuz?
Tipp
Es ist auch um Ihrer Rettung willen geschehen. Danken Sie ihm dafür!
Bibellese
Lukas 22,14-20

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Samstag, 13. April 2024: Einfach Gras darüber wachsen lassen?, Micha 7,19

Letztes Jahr machten wir in unserem Garten eine interessante Entdeckung: Als wir in einer Ecke etwas Ordnung schafften, lugte unter einem Verschlag Betonboden hervor. Wir dachten zunächst, lediglich eine kleine Fläche sei davon betroffen. Als wir aber mit dem Graben fortfuhren und die Grasnarbe Stück für Stück entfernten, wurde klar, dass es sich doch um eine größere Fläche handelte. Letztendlich kam heraus, dass dort vor langer Zeit eine sehr große Betonplatte eingelassen worden war, die das Gras mittlerweile komplett überdeckte.

Dieses Erlebnis erinnert an die Redewendung, dass man »Gras über etwas wachsen lässt«. Wenn man über ein Problem Gras wachsen lassen will, dann hofft man insgeheim, es werde von ganz allein in Ordnung kommen oder zumindest in Vergessenheit geraten. So wie die Betonplatte: Sie war immer noch da, blieb lange vergessen, tauchte dann aber plötzlich wieder auf.

Auch wenn so manche Schuld für einen Menschen in Vergessenheit geraten ist, heißt das nicht, dass sie verschwunden ist. Sie ist nur »unter dem Gras« verborgen. Und wie sieht Gott das? Verliert er unsere Schuld aus dem Blick? Nein! Alles, was seinem Maßstab nicht entspricht, ist und bleibt für ihn sichtbar, ob nun »nur« ein schlechter Gedanke oder gar der Mord an einem Menschen.

Das klingt hart, oder? Gibt es da überhaupt eine Möglichkeit, mit Gott ins Reine zu kommen? Nur, wenn die Schuld beseitigt wird. Und genau das tat Jesus Christus am Kreuz für uns! Wer das Gras aufdeckt und seine Sünde und Schuld vor ihm bekennt, dem vergibt Gott seine Sünden, nimmt sie weg und wirft sie in die unzugänglichen Tiefen des Meeres! Jesus will kein »Gras« über unsere Schuld wachsen lassen, sondern »die Betonplatte« restlos beseitigen!

Gabriel Herbert
Frage
Über welche Fehler Ihres Lebens versuchen Sie Gras wachsen zu lassen?
Tipp
Echte Freiheit findet man nur, wenn man sich rückstandslos von Schuld befreien lässt.
Bibellese
Lukas 7,36-50

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Freitag, 12. April 2024: Heilsamer Schreck?, Apostelgeschichte 24,25

Markus Antonius Felix wurde im Jahr 52 n. Chr. Statthalter der Provinz Judäa. Seine Frau Drusilla war Jüdin. Eines Tages wurde ihm ein Mann namens Paulus vorgeführt. Dieser wurde von der jüdischen Obrigkeit vehement verfolgt, weil er überall Jesus Christus als Messias und Gottes Sohn bezeugte. Felix war mit dieser Bewegung um den Nazarener Jesus sehr gut vertraut und durch seine Frau in jüdischen Angelegenheiten recht bewandert. Daher ließ er den Gefangenen in einer Privataudienz vorführen, und das Ehepaar hörte Paulus gut zu. Dieser redete nun über den Glauben an Jesus Christus. Dabei kam Paulus auch auf die Themen Gerechtigkeit, Enthaltsamkeit und das zukünftige Gericht zu sprechen. Doch hierüber erschrak Felix sehr und beendete das Gespräch abrupt. Insgesamt zwei Jahre hielt er Paulus in Haft und besprach sich oft mit ihm. Dann wurde Felix abgelöst und versetzt. Ob die Rede des Paulus zu einer Veränderung in seinem Leben geführt hat, ist nicht bekannt.

Das Verhalten von Felix ist kein Einzelfall: Viele Menschen setzen sich mit Jesus Christus auseinander, sind interessiert und hören gerne zu. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem der aufmerksame Hörer merkt, dass Jesus mehr ist als nur ein interessanter Gesprächsgegenstand. Dieser Jesus erhebt als der Sohn Gottes Anspruch auf mein Leben: Es soll von Gerechtigkeit geprägt sein. Er ist der Bestimmer in moralischen Angelegenheiten. Und er fordert Rechenschaft über mein Leben. Dieser Anspruch mag erschrecken. Heilsam ist dieser Schrecken aber nur, wenn ich nicht, wie Felix, auf Distanz gehe, sondern mich dem Sohn Gottes ganz ausliefere. Nur bei ihm findet unsere Seele wirklich Ruhe und unser Gewissen echten, tiefen Frieden. Dafür hat Jesus sein Leben gegeben.

Markus Majonica
Frage
Hat die Begegnung mit Jesus in der Bibel Sie schon einmal aufgeschreckt?
Tipp
Gerade in diesen Momenten ruft Sie der Sohn Gottes, weil er Ihrer Seele Ruhe geben will.
Bibellese
Matthäus 11,28-30

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