Sonntag, 03. März 2024: Der Eisfrosch, 1. Petrus 1,22
Wenn im Oktober die Tage in Nordamerika kürzer werden und Bodenfrost entsteht, entwickelt der Eisfrosch eine faszinierende Eigenschaft zum Überwintern. Er bildet in seiner Leber zuckersüße Glukose und schützt dadurch seine Körperzellen. Deshalb kann er monatelang bei minus 20° C in gefrorenem Zustand überleben. Herzschlag, Atmung und Gehirnfunktion werden vorübergehend völlig eingestellt. In vielerlei Hinsicht ist der Eisfrosch praktisch tot. So verharrt er auf dem Waldboden unter den abgefallenen Blättern. Dass er nicht tot ist, merkt man erst, wenn er im kommenden Frühling wieder auftaut. Dann erwacht er zu neuem Leben. Eisfrösche könnte man als »lebendige Tote« bezeichnen.
Menschen wirken oft wie dieser Eisfrosch. Ihre Herzen scheinen gefroren oder zumindest sehr stark abgekühlt. Das zeigt sich daran, dass sie gleichgültig an der Not ihrer Mitmenschen vorbeigehen können, obwohl diese dringend Unterstützung benötigen. Viele erleben die Herzenskälte ihrer Zeitgenossen und leiden darunter sehr.
Dabei fordert unser Tagesvers uns ausdrücklich dazu auf, jeden Mitmenschen von Herzen zu lieben. Das meint, dass diese Liebe aus tiefster Überzeugung kommt und frei von Hintergedanken ist. Doch leider können wir Menschen diese Herzenswärme – anders als der Eisfrosch – nicht aus uns selbst erzeugen. Sie ist nur möglich, wenn wir selbst Vergebung unserer individuellen Schuld erfahren haben. Mit unserer eigenen Sünde und Last dürfen wir jederzeit zu Jesus kommen. Weil er am Kreuz für uns starb, kann er uns vergeben. Das stimmt uns dankbar und befreit. Wer Gottes Liebe erfährt, dessen Herz wird warm und lebendig. Aus dieser Position heraus ist es möglich, einen anderen von Herzen anzunehmen und zu lieben.
Stefan Taube- Werden Sie von Menschen in Ihrer Umgebung als »kühl« charakterisiert?
- Ein von Schuld befreiter Mensch hat die Fähigkeit, andere zu lieben.
- Jeremia 31,33-34
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