Montag, 18. Dezember 2023: Einigkeit macht stark, Philipper 2,1-2

Eine Sage berichtet, dass die Städte Rom und Alba Longa ihren langen Streit um die Vorherrschaft dadurch beenden wollten, dass von beiden Städten fünf Krieger gegeneinander kämpfen sollten, um den Sieger zu ermitteln. Schon bald waren vier Römer erschlagen, und nur einer blieb unverletzt, und von den Alba Longaern waren alle fünf unterschiedlich schwer verwundet. Da wandte sich der Römer zur Flucht, und seine Gegner verfolgten ihn. Dabei wurden sie entsprechend ihrer Verwundung immer weiter auseinandergezogen. Als sie einander nicht mehr rechtzeitig zur Hilfe kommen konnten, wandte sich der Römer um und erschlug einen nach dem anderen.

Ob sich die Sache wirklich so zugetragen hat, weiß ich nicht; aber die Lehre aus der Geschichte ist immer noch gültig. »Einigkeit macht stark!«, heißt darum die Parole nicht nur im Bereich von Militärbündnissen und im wirtschaftlichen Konkurrenzkampf. Auch auf geistigem Gebiet ist Einheit lebenswichtig. Wenn Menschen von der Idee beseelt sind, die »Masse« der Bevölkerung zu beherrschen, trachten sie zuallererst danach, bestehende Verbindungen aufzuweichen oder ganz aufzulösen.

Die älteste, wichtigste und stabilste schützende Institution, viel älter als Staaten, Religionen und andere Interessengruppen, ist die Familie. Ihre »Entmachtung« oder gar Zerstörung ist darum auch das oberste Ziel totalitärer Einrichtungen. Hat man sie erreicht, ist es relativ einfach, die wie Schafe ohne Herde und Hirten umherirrenden Einzelnen vor den jeweiligen ideologischen Karren zu spannen. Wer als Vater oder Mutter beten kann, sollte Gott bitten, den Kindern ein wahrer Zufluchtsort sein zu können, an dem sie festen Grund unter die Füße bekommen.

Hermann Grabe
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Frage
Was wissen Sie über die wirklichen seelischen Bedürfnisse Ihrer Kinder?
Tipp
Eltern müssen der immer verständnisvolle Schuttabladeplatz für ihre Kinder sein.
Bibellese
5. Mose 31,12-13

Sonntag, 17. Dezember 2023: Weihnachten hinter Gittern, Johannes 8,36

Während besonders Kinder voller Ungeduld die Tage bis Weihnachten zählen und sich auf ihre Geschenke freuen, stellt das Fest einigen Erwachsenen eine noch viel größere Freude in Aussicht: endlich Freiheit! Viele deutsche Gefängnisse haben es ihren Insassen in den letzten Jahren ermöglicht, früher aus der Haft entlassen zu werden. Die »Weihnachtsamnestie« soll die Wiedereingliederung der Gefangenen in die Gesellschaft erleichtern. So können sie vor der Weihnachtspause Behördengänge erledigen, auf Wohnungssuche gehen und mit der Familie feiern. Aber erstaunlicherweise nehmen nicht alle Insassen das Angebot an. Alleine in NRW verbrachten im Jahr 2019 69 Häftlinge Weihnachten lieber in ihrer Zelle als in Freiheit. Was mag sie zu diesem Entschluss geführt haben? Ängste vor dem Unbekannten? Vor Beziehungen? Vor den Anforderungen, die sie erwarten?

Jesus Christus bietet uns ebenfalls Freiheit an. Zu seinen Zuhörern sagt er, dass er sie von der Sünde frei machen will. Von der Sünde, die uns zwingt, schlechte Entscheidungen zu treffen, uns selbst zu schaden, in unglücklichen Beziehungen zu leben … und die am Ende in den ewigen Tod führt. Jesus sagt, dass er uns wirklich frei machen will – ohne einen Haken.

Viele Menschen, die vor der Entscheidung stehen, ein Leben mit Jesus zu beginnen, scheinen genau daran zu zweifeln. Was, wenn ich dieses neue Leben nicht hinbekomme, wenn ich mich an Regeln halten muss und versage? Wenn ich mit meinen Beziehungen brechen muss? Aber Jesus möchte uns stattdessen Freiheit und ein erfülltes Leben schenken. Er gibt die Kraft zur Veränderung und führt jeden Menschen individuell in dieses neue Leben. Haben Sie Vertrauen in sein Versprechen!

Janina und Philipp Strack


Frage
Welche Bedenken hindern Sie daran, ein neues Leben mit Jesus zu beginnen?
Tipp
Machen Sie sich auf den Weg und erleben Sie, wie Jesus Ihnen den Weg in die Freiheit ebnet.
Bibellese
Apostelgeschichte 12,1-17

Samstag, 16. Dezember 2023: Alt werden – klug werden?, Psalm 90,10

Die Lebenserwartung von Tieren ist sehr unterschiedlich. Einige werden nur wenige Tage alt, andere erreichen ein Alter von über 100 Jahren. So gibt es mehrzellige Bewohner von Süßgewässern, die nur rund drei Tage existieren. Blattläuse schaffen schon eine Lebenszeit von etwa einem Monat. Demgegenüber lebt eine Termitenkönigin immerhin 15 bis 50 Jahre. Papageien können zwischen 40 und 100 Jahre alt werden. Der Elefant bringt es auf sechs Jahrzehnte. Doch eine der längsten Lebenserwartungen genießt die Riesenschildkröte. Sie wird durchschnittlich 177 Jahre alt.

Und der Mensch? Ein Zwanzigjähriger denkt vielleicht, er sei noch jung. Doch in Wirklichkeit ist etwa ein Viertel seines Lebens bereits vorbei, und das auch nur, wenn er tatsächlich 80 Jahre alt wird. Die zeitliche Begrenztheit allen irdischen Lebens ist also offenkundig. Doch welche Konsequenzen ziehen wir daraus?

Die eine Alternative ist: Wir können vor unserer Endlichkeit einfach die Augen verschließen und so tun, als ginge es immer so weiter. Doch den Kopf in den Sand zu stecken, ändert nichts an den Tatsachen. Die andere Alternative ist die, zu der uns die Bibel rät, z. B. in Psalm 90,12: »Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.« Offenkundig ist es also sehr klug, sich die eigene Vergänglichkeit klar vor Augen zu führen. Denn das führt zu der Frage: Was kommt danach?

Hierauf kennt die Bibel eine klare Antwort: Wer in seiner Endlichkeit lernt, sein Leben Gott anzuvertrauen, wird eine Unendlichkeit in der liebevollen Gegenwart Gottes erleben. Wer das nicht tut, den erwartet ewige Gottesferne. Angesichts dieser Konsequenzen ist es wirklich klug, sich zeitnah mit dieser wichtigen Frage auseinanderzusetzen.

Stefan Taube
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Frage
Wie viele Jahre Ihres Lebens leben Sie ohne Gott?
Tipp
Das irdische Leben kann jederzeit enden. Ihr ewiges Leben kann heute beginnen.
Bibellese
Lukas 12,16-21

Freitag, 15. Dezember 2023: Auf dem tiefsten See der Welt, Psalm 32,8

Jährlich machen sich mutige Männer auf, um über den zugefrorenen Baikalsee zu wandern. In der Regel übernachtet man bei dieser Wanderung mindestens einmal direkt auf dem See. Wenn man jedoch das Ziel aus den Augen verliert, können es auch schon mal zwei Nächte werden. Zu Beginn der Wanderung wird die Gruppe darauf hingewiesen, dass das Ziel eine Felsformation auf der anderen Seite des Sees ist, die man nach einer bestimmten Zeit mit dem bloßen Auge gut erkennen kann. Proviant und Ausrüstung werden auf einem Schlitten geschoben. Der Schlittenschieber geht voran – jeder muss mal schieben.

Es kommt jedoch häufig vor, dass der Vordermann – sich auf den Schlitten stützend – wegen Ermüdung seinen Kopf hängen lässt und dann das Ziel aus dem Blick verliert. Dadurch kommt dann die ganze Gruppe vom Kurs ab. Erst wenn der Schlittenschieber sein Abweichen bemerkt und den Kurs entsprechend korrigiert, ist man wieder auf der richtigen Spur. Geschieht das häufiger, führt das nicht selten zu Spannungen zwischen den Männern.

Schlimmer als eine solche kurzzeitige Kursabweichung ist allerdings, wenn man gar kein Ziel vor Augen hat. Der römische Philosoph Lucius A. Seneca hat einmal einen Menschen, der sich ohne Ziel auf seine Lebensreise begibt, wie folgt beschrieben: »Dem Schiff, das nicht weiß, wo es hinwill, ist kein Wind günstig.« So sind manche in ihrem Leben orientierungslos unterwegs und landen am Ende dort, wo sie gar nicht hinwollten. Doch Gott will uns den Weg lehren, den wir gehen sollen, wie unser Tagesvers sagt. Und dieser Weg hat ein klares Ziel: Bei Gott sollen wir ankommen und uns für ewig seiner Gegenwart und Fürsorge erfreuen. Wer sich an ihm orientiert, ist auf richtigem Kurs.

Rudi Löwen


Frage
Woran orientieren Sie sich?
Tipp
Gott verspricht, jeden ins Ziel zu bringen, der ihn im Blick behält.
Bibellese
2. Mose 13,20-14,31

Donnerstag, 14. Dezember 2023: Vom Tod zum Leben, Lukas 8,50

»Ein Arzt, schnell einen Arzt!«, brüllte die Hebamme durch den Flur. »Wir brauchen eine Reanimations-Spritze, damit sie nicht stirbt!« Meine Frau lag angespannt auf dem Krankenbett – es ging um das Kind in ihrem Bauch. Eigentlich war es eine ganz normale Voruntersuchung. Zur Sicherheit wurde noch ein CT-Scan gemacht, der die Herztöne des Babys aufzeichnete. Doch plötzlich fielen die Herztöne unserer Tochter ab. So tief, dass sie nicht mehr gemessen werden konnten. War sie tot? Der herbeigeholte Arzt spritzte ein Mittel, das wiederbelebend wirken sollte, aber sicher war die Rettung damit nicht. Es war eine Situation zwischen Leben und Tod. Doch tatsächlich wurde der ärztliche Einsatz mit Erfolg belohnt. Die Herztöne waren plötzlich wieder hörbar. Ein wunderbarer Ausgang.

Ich war bei dem Drama nicht anwesend, und es gab vorher keine Warnzeichen. Abends redete ich mit meiner Frau über den aufregenden Tag. Wie sollte unsere Tochter heißen? Auf einen Namen hatten wir uns bisher noch nicht geeinigt. Doch jetzt ist es klar: Sie soll so heißen, wie Jesus das Mädchen in der Bibel anspricht, an das uns das Erlebte erinnerte. Ein Mann namens Jairus hatte eine todkranke zwölfjährige Tochter. Er bat Jesus, zu kommen und sie zu heilen. Zu Hause angekommen, war es eigentlich schon zu spät. Die Tochter war gestorben. Doch Jesus tröstete den Vater: »Fürchte dich nicht, glaube nur, so wird sie gerettet werden!« Jesus ging zu dem toten Kind und sprach: »Talita kumi«, das heißt: »Tochter, steh auf«. Und so geschah es.

Unsere Talita wird uns stets daran erinnern, dass es einen Gott gibt, der Wunder tut. Einer, der hier auf Erden schon Leben retten kann, ist auch der Garant ewigen Lebens. Auch dazu muss man »nur« glauben.

Tim Petkau


Frage
Was trauen wir Jesus zu?
Tipp
Wenn wir keinen Ausweg mehr sehen, dann gibt es bei Gott immer noch eine Tür.
Bibellese
Lukas 8,49-56

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