Samstag, 18. November 2023: Die perfekte Wohnung, Johannes 14,2

An manchen Tagen laufe ich durch unsere Wohnung und finde überall, wo ich auch hinschaue, »Optimierungspotenzial«: Hier müsste mal wieder abgestaubt werden … dieses Regal wollte ich schon längst ausgemistet haben … an der Wand müsste unbedingt noch einmal nachgestrichen werden, und ein neuer Schlafzimmerschrank würde den Raum optisch ruhiger gestalten. An manchen Tagen sehne ich mich sogar nach einem weiteren Zimmer, um all dem Chaos aus dem Weg gehen zu können!

Leider werden meine Träume von einer perfekten Wohnung aus verschiedenen Gründen nicht Realität. Im Alltag reichen Zeit und Kräfte nicht immer aus, alles gleichzeitig sauber und ordentlich zu halten. Und schließlich fehlt uns manchmal auch einfach das nötige Geld, praktischere oder schönere Möbel zu kaufen oder gar in eine größere Wohnung oder in ein Haus umzuziehen. Das ist sehr frustrierend! Ganz besonders dann, wenn ich trotz meiner Mühe am Ende des Tages keine Verbesserung der Situation erkennen kann. Ich muss immer wieder feststellen, dass ich meine Wunschvorstellung von einem stets perfekten Zuhause loslassen muss.

In diesen Momenten tröstet mich die Zusage Jesu, dass er denen, die an ihn glauben, Wohnungen im Himmel vorbereitet hat. Das bedeutet, dass ich nicht mehr frustriert nach dem perfekten Zustand streben muss – egal, in welchem Lebensbereich. Absolute Zufriedenheit gibt es nämlich auf dieser Erde nie, immer bleiben noch Wünsche offen. Aber wenn Sie glauben, dass Jesus Christus am Kreuz für Sie gestorben ist, dann hält er auch für Sie eine Wohnung im Himmel bereit, die perfekt sein wird. Wer das weiß, der kann Chaos auch mal Chaos sein lassen und auch in einfachen Umständen glücklich und dankbar sein.

Kathrin Stöbener
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Frage
In welchem Lebensbereich sehnen Sie sich nach dem perfekten Zustand?
Tipp
Wer die Gewissheit des Himmels hat, muss nicht auf der Erde schon alles erreichen.
Bibellese
Matthäus 11,28-30

Freitag, 17. November 2023: Frei wie der Vogel, 3. Mose 14,4

Das dritte Buch Mose enthält Regeln, die uns fremd erscheinen. Hier im 14. Kapitel geht es z. B. um die Reinigung eines ehemals Aussätzigen. War er tatsächlich geheilt, dann benötigte der Priester als Opfer zwei lebende, reine Vögel, Zedernholz, karmesinfarbene Wolle und Ysop (ein krautiges Gewächs). Der eine Vogel musste nun über frischem Wasser geschlachtet werden. Das Holz, die Wolle, der Ysop und der noch lebende Vogel sollten in das Blut des geschlachteten Vogels getaucht werden. Auch der Geheilte sollte mit dem Blut des geopferten Vogels besprengt werden. Schließlich wurde der lebende Vogel freigelassen.

Ich kann verstehen, dass man solche Stellen der Bibel leicht überblättert. Doch wenn man die Details betrachtet, erhält man ein erstaunliches Bild von Schuld und Vergebung. Der Aussatz ist in der Bibel oft ein Bild für Sünde. Er schloss von der Gemeinschaft aus, so wie es Sünde auch tut. Die kräftige Karmesinfarbe deutet auch auf Sünde, die in Gottes Augen sichtbar ist (Jesaja 1,18). Holz und Ysop lassen an die Kreuzigung denken, bei der der Sohn Gottes für die Schuld der Menschen an einem Holzkreuz hing, mittels eines Ysops getränkt wurde und sein Blut für die Sünde der Menschen vergoss. Das frische (andere übersetzen: lebendige) Wasser spricht vom Heiligen Geist, der den Menschen von seiner Schuld überführt. Die Tötung des einen Vogels macht deutlich, dass auf Sünde die Todesstrafe steht. Die Besprengung des ehemals Aussätzigen mit dessen Blut macht deutlich, dass an seiner Stelle ein anderes Lebewesen sterben musste. Und der zweite Vogel? Er steht für das neue Leben, das Gott durch die Vergebung schenkt, ein Leben der Freiheit von Schuld, das sich zu Gott aufschwingt!

Markus Majonica
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Frage
Welchen Stellenwert haben Schuld und Vergebung für Sie?
Tipp
Wenn Gott selbst das Thema so wichtig nimmt, sollten wir es nicht leichtfertig beiseitetun.
Bibellese
1. Petrus 2,21-25

Donnerstag, 16. November 2023: Guten Appetit!, 1. Timotheus 6,17

Haben Sie ein Lieblingsessen? Vielleicht den echten deutschen Sauerbraten? Oder das beliebte Kalorientrio Hamburger, Pizza, Pommes? Oder mögen Sie etwa neumodische »Superfoods« wie Nudeln aus Insektenmehl? Ich persönlich finde das alte Nachkriegsrezept »Speckeier« meiner Oma unvergleichlich gut, vielleicht, weil es so viele Kindheitserinnerungen weckt.

Essen ist ein nicht unbedeutender Teil unseres Lebens. Dabei müssen wir uns nie wirklich Gedanken machen, ob wir etwas auf dem Teller haben, sondern höchstens, was. Die Auswahl im Supermarktregal ist manchmal schwindelerregend. Essen war schon immer auch eine wichtige Gemeinschaftsaktion: die familiäre Weihnachtstafel, das bedeutsame Geschäftsessen oder das lauschige Dinner zu zweit. Man kommt zum Essen zusammen, tauscht sich aus, schaut sich in die Augen, hört einander zu.

Die Bibel hat eine ganze Menge über das Thema Essen zu sagen. In unserem Tagesvers heißt es, dass Gott uns viele gute Dinge gibt, damit wir sie genießen können. Gott ist der größte Gönner! Und er möchte mit uns »essen und trinken«, Gemeinschaft haben, Beziehung pflegen. Im letzten Buch der Bibel spricht Jesus genau davon: »Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.« Jedes Mal, wenn Sie in diesem Kalender lesen, in die Bibel schauen oder zu einem Gottesdienst gehen, klopft Jesus auch an Ihr Herz. Man könnte sagen, Jesus gibt Ihnen eine Einladung zum gemeinsamen Essen. Möchten Sie Ihr Leben aus Ihrer Hand in seine geben? Möchten Sie die Gemeinschaft erleben, wofür Gott Sie geschaffen hat und Jesus gestorben ist? Dann nehmen Sie seine »Essenseinladung« an! Er wartet auf Sie.

Jan Klein
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Frage
Hätten Sie gedacht, dass Gott ein Gönner ist, der uns Gutes so gerne genießen lässt?
Tipp
Das Tischgebet erinnert uns daran, woher wir das Gute bekommen, das wir tagtäglich genießen dürfen.
Bibellese
Johannes 21,1-14

Mittwoch, 15. November 2023: Zu schnell geurteilt, Jakobus 4,11

Letztens brachte ich kranken Freunden ein Mittagessen. Ich parkte unglücklich halb am Bordstein, weil es nicht anders möglich war, wohl wissend, dass ich dort eigentlich schlecht stand. Das hat den Fahrradfahrer, der aus dem Wald kam, offensichtlich ziemlich gestört, obwohl er sowieso auf die Straße abbiegen musste. Trotzdem rief er laut: »Was für ein unmögliches Benehmen, sein Auto auf dem Gehweg zu parken! Wer macht denn so etwas?« Ich hätte seinen Vorwurf einfach überhören und abhaken können, aber er hat mich doch nachdenklich gemacht. Der Mann wusste nicht, dass ich den halben Morgen für meine Familie und die Freunde gekocht hatte oder dass ich seit Wochen Probleme mit einer schmerzhaften Hand habe und so den Korb mit dem Essen nicht weit tragen konnte. Er sah scheinbar auch nicht, dass sonst überall Garagen waren. Ich konnte ihn verstehen, denn aus seiner Sicht war es Dummheit, dort zu stehen. Aber er kannte einfach nicht das ganze Bild.

Wie oft geht es uns genauso!? Wir urteilen über Menschen, manchmal in einem Augenblick, und bilden uns eine Meinung. Wir wissen oft gar nicht, wieso ein Mensch so handelt, ob er gute Gründe dafür hat, oder ob er einfach ganz anders geprägt ist als wir. Wir können anderen immer nur vor den Kopf schauen. Wir oft erlauben wir uns ein schnelles Urteil, regen uns auf, wissen es besser.

Ich möchte mich immer wieder daran erinnern, jeden Menschen gleich zu behandeln. Das ist unglaublich schwierig, weil es göttliche Liebe dafür braucht. Nur Gott liebt jeden Menschen gleich, unabhängig von seiner Herkunft, seinem Handeln, seiner Prägung. Ich mache so schnell Schubladen auf, aber Gott macht das nicht. Er will uns helfen, Empathie, Liebe und Freundlichkeit zu haben.

Ann-Christin Ohrendorf


Frage
Wann haben Sie das letzte Mal über einen anderen Menschen (vorschnell) geurteilt?
Tipp
Jesus kennt unser Herz genau und begegnet uns trotzdem immer ohne Vorurteil. Welch ein Vorbild!
Bibellese
Lukas 18,35-43

Dienstag, 14. November 2023: Träume und Ziele, Philipper 3,13-14

Träume sind eine schöne Sache. Oft liest man: »Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume.« Träume haben allerdings einen Nachteil: Ich kann sie nicht klar definieren und deshalb häufig nicht feststellen, ob ich die Erfüllung meines Traumes tatsächlich erlebe. Ein Beispiel: Ich kann davon träumen, ein »gutes Leben« zu leben. Da geht es schon los: Was ist »gut«? Wann ist mein Leben »gut« genug? Wann ist mein Urlaub schön genug, mein Partner aufregend genug, mein Job erfüllend genug? Vor allem, wenn ich sehe, dass es anderen »besser« geht, sie also ein »besseres« Leben haben?

Ziele sind anders: Sie sind definierbar, erreichbar und überprüfbar. Ein Beispiel: Ich möchte gerne 3 kg abnehmen. Das kann ich schaffen. Das kann ich jederzeit nachmessen, und dann weiß ich ganz genau, wann ich mein Ziel erreicht habe. Ein anderes Beispiel: Ich kann sagen, ich putze meine Wohnung so lange, bis sie sauber ist. Das wäre eher ein Traum. Denn wann ist sie »sauber genug«? Wenn ich aber sage: Ich putze jetzt eine Stunde meine Küche – dann habe ich nach einer Stunde Arbeit mein Ziel erreicht. Sich Ziele in diesem Sinn zu setzen, ist eine wichtige Voraussetzung für Zufriedenheit. Ein kluger Mann hat deshalb einmal gesagt: Setze dir Tagesziele, Wochenziele, Jahresziele und Lebensziele. Wenn du ein Ziel erreicht hast, ist das gut. Dann setz dir das nächste Ziel. Ziele sind also greifbar, realistisch, erlebbar.

Wenn nun jemand sagt, er möchte in den Himmel kommen, ist das ein Traum oder ein Ziel? Paulus macht deutlich, dass das Erreichen des Himmels für ihn kein diffuser Traum ist, sondern ein klar definiertes, erreichbares Ziel. Gott sagt es jedem zu, der sein Leben auf seinen Sohn gründet.

Markus Majonica
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Frage
Welches Lebensziel haben Sie sich gesetzt?
Tipp
Ein höheres Ziel als den Himmel gibt es nicht. Das sollte man also auf keinen Fall verpassen.
Bibellese
Philipper 3,7-16

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