Donnerstag, 13. Juli 2023: Gott handelt gerecht, Psalm 50,23

Friedrich der Große war ein absoluter Herrscher. Sein Wort war Befehl. Er wollte seine neue Residenz Potsdam mit herrlichen Schlössern und Gartenanlagen zieren, doch auf dem dazu vorgesehenen Gelände stand eine alte, schwarze Windmühle. Es wird erzählt, dass er den alten Müller rufen ließ und ihm sagte, er solle ihm die Mühle verkaufen. Der Müller wollte aber das Erbe seiner Väter und seine Erwerbsquelle nicht hergeben. »Weiß er nicht, dass ich der König bin?«, herrschte er den Müller an. Der aber blieb ganz ruhig und antwortete: »In Berlin gibt es das Appellationsgericht!« Friedrich überlegte. Dann sagte er: »Die Mühle soll er behalten.«

Das ist ein schönes Beispiel von einem mächtigen, aber gerechten König, der sich an seine eigenen Einsetzungen hält und auf den man sich daher verlassen und sich darauf berufen kann.

Christen haben es noch viel besser als der Potsdamer Müller. Gott ist sogar allmächtig, und sie brauchen sich trotzdem nie auf Gottes Einsetzungen gegen ihn berufen. Im Gegenteil, alles, was Gott gesagt hat, ist seinem guten Willen seinen Leuten gegenüber entstanden, und darauf können sie sich felsenfest im Leben und beim Sterben verlassen.

Wenn welche kommen, seien es Menschen oder der Teufel selbst, die immer wieder Zweifel an Gottes Liebe und Treue und Zuneigung zu uns säen wollen, so dürfen wir getrost sagen, was der Sohn Gottes dem Teufel bei der Versuchung in der Wüste sagte: »Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben …« (Matthäus 4,10; LUT). Und dann dürfen sie alle Verheißungen Gottes zitieren, die in der Bibel stehen. Gott hält sich an alle und wird sie zu seiner Zeit alle einlösen. Ich würde es einmal ruhig darauf ankommen lassen.

Hermann Grabe
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Frage
Was halten Sie von Gottes Zusagen?
Tipp
Zunächst muss natürlich das Verhältnis zu Gott geklärt sein.
Bibellese
Psalm 50

Mittwoch, 12. Juli 2023: Eine lebenswichtige Entscheidung, Sprüche 24,16

Eine Alternative zu haben, bedeutet, zwischen zwei unterschiedlichen Dingen entscheiden zu können. Vor solchen Entscheidungen steht jeder im Leben. Jeder von uns hat schon falsche Entscheidungen getroffen. Ich schon häufig und leider immer wieder. Manches ist nicht mehr rückgängig zu machen und hallt ein Leben lang nach. Irgendwann stand ich an einem Scheidepunkt. Ich wusste, dass sich etwas verändern musste. Ein Leben mit Gott zu führen, meine zahlreichen Sünden zu bekennen und Jesus als meinen Herrn anzuerkennen, war ein schwerer, aber richtiger und vor allem befreiender Schritt.

In unserem Tagesvers wird zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen klar unterschieden. Dabei geht es nicht darum, wer der bessere Mensch von beiden ist, sondern es kommt einzig und allein darauf an, ob man glaubt oder nicht. Durch den Glauben wird man gerecht, nicht dadurch, dass ich besser oder schlechter bin. Das ist Gottes Sicht der Dinge!

Den Gottlosen kann nichts retten, wenn er gottlos bleibt. Sein Fall ist gewiss, ein Aufstehen nicht mehr möglich. Anders ist es bei dem Gerechten. Gott weiß, dass der Gerechte immer wieder fallen kann. Und es ist logisch, dass auch Christen immer wieder in die Falle der Sünde tappen. Gott kennt diese Schwäche, er toleriert nicht die Sünde, aber er vergibt sie, wenn man sie aufrichtig bekennt. Gott sei Dank! Jesus ist für meine Sünden gestorben und hat das Problem meines häufigen Versagens gelöst. So werde ich, der von Gott aufgrund des Glaubens gerecht Gesprochene, immer und immer wieder fallen und mit der Hilfe meines Retters Jesus immer und immer wieder aufstehen. Mein Fallen ist sicher, mein Aufstehen ist noch sicherer! Das ist Gnade!

Axel Schneider
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Frage
Welche Entscheidung in Bezug auf Gott haben Sie getroffen?
Tipp
Beschäftigen Sie sich mit der Gerechtigkeit Gottes!
Bibellese
Römer 5,1-11

Dienstag, 11. Juli 2023: Bibellesen macht Mut, Sprüche 18,14

Da saß er vor mir. Die Hände vor dem Gesicht, die Tränen liefen. Als er aus seiner Vergangenheit erzählte, konnte er nicht anders. Zu viel Schmerz war in seinem Herzen. Seine Frau hatte ihn verlassen, die er so liebte. Ich ließ ihn einfach weinen und sagte, dass dies völlig in Ordnung sei. Nach ein paar Minuten konnte er sich besinnen und wischte sich mit einem Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht.

Wir haben Bernd (Name geändert) mitten in unserer Stadt kennengelernt und spontan in unser Café eingeladen. Als wir dann gemeinsam am Tisch saßen und Kaffee tranken, platzte seine ganze Not aus ihm heraus. Er erzählte uns seine Lebensgeschichte, wie es ihn aus Rostock in unsere Stadt verschlagen hatte, dass er arbeitssuchend und einsam ist, weil sich niemand so recht für ihn interessierte. Ein kleines Häuschen am Ortsrand war sein Rückzugsort. Dort dachte er immer wieder über den Sinn des Lebens nach und was die ganzen Anstrengungen und Erschwernisse eigentlich für einen Nutzen hatten.

Ich fragte ihn, ob er an Gott glaube. Er bejahte und sagte, dass er auch immer wieder beten würde. Schließlich lasen wir gemeinsam etwas aus der Bibel. Er blickte auf, und er nickte zustimmend, als er die Worte Jesu aus dem Evangelium nach Matthäus 9,12 hörte. Dort ging es um einen Arzt, der für die Kranken gekommen war. Das interessierte ihn. Schließlich nahm er eine Bibel mit und wollte zu Hause darin weiterlesen. Wir haben ihn schon bald wieder gesehen. Er erzählte uns, dass er nun regelmäßig in der Bibel liest und merkt, dass dies seiner Seele guttut.

Und so, wie es Bernd ergangen ist, wird es jedem gehen, der die Bibel liest. Denn sie zeigt uns den, der uns von unserer Schuld erlösen und uns neue Hoffnung geben kann!

Thomas Lange
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Frage
Wann nehmen Sie einmal wieder die Bibel zu Hand?
Tipp
Lesen Sie doch jeden Tag ein paar Verse! Sie werden merken, wie es auch Ihnen guttut.
Bibellese
Psalm 119,129-136

Montag, 10. Juli 2023: Anita, Matthäus 8,25

Es war der 10. Juli 2002. Ich erinnere mich an diesen Tag, als sei es gestern gewesen. Es war ein sehr heißer Sommertag, und nichts deutete darauf hin, dass ein Gewitter die ersehnte Abkühlung bringen sollte. Es gab keinerlei meteorologische Vorwarnung auf einen Sturm. Mein Mann und ich verbrachten die Nacht in unserem Gartenhäuschen in Berlin-Konradshöhe, als es gegen Abend plötzlich windig wurde und sich dieser Wind rasend schnell zu einem Orkan entwickelte, der später den Namen »Anita« bekam.

Die Folgen dieses Orkans waren verheerend. Es kamen acht Menschen ums Leben, riesige Bäume stürzten um, Teile der Stadt wurden verwüstet. Da saßen wir nun in unserem kleinen Häuschen und bekamen wirklich Angst. Wir riefen zu Jesus, unserem Gott. Wir beteten um Schutz und Bewahrung und dass er den Sturm stillen möge, so wie er es damals für seine Jünger auf dem See Genezareth getan hatte.

Und Gott erhörte unser Gebet. Zwar stillte er nicht den Orkan, aber er nahm uns die Angst, sodass wir beruhigt schlafen konnten. Am nächsten Morgen stellten wir voller Dankbarkeit fest, dass kaum Äste herabgestürzt waren, obwohl im Garten eine große Birke stand. Aber das Beste war, dass Gott nicht nur uns, unser Häuschen, sondern sogar unsere Fahrzeuge beschützt hatte! Der Motorroller meines Mannes parkte auf der Straße zwischen zwei Autos und hat keinen Kratzer abbekommen, während andere Autos durch umfallende Bäume beschädigt worden waren. Wir konnten kaum glauben, was wir sahen, und haben als Beweis von diesem Wunder erst einmal Fotos gemacht.

In dieser Nacht haben wir erfahren: Gott ist gut, und er lässt niemanden im Stich, der ihn um Hilfe bittet.

Sabine Stabrey


Frage
An wen wenden Sie sich, wenn Sie in Not sind?
Tipp
Gott hört Gebet, auch wenn er nicht immer so hilft, wie wir uns das vorstellen.
Bibellese
Matthäus 8,23-27

Sonntag, 09. Juli 2023: Außen hui und innen pfui, Markus 7,23

Unser fünfjähriger Sohn soll die im Kinderzimmer verstreuten Socken ordentlich in den Schrank räumen, bevor er hinaus auf den Spielplatz darf. Kurz darauf stürmt er nach draußen, das Zimmer tipptopp aufgeräumt. Meine Erziehung trägt Früchte, freue ich mich. Doch ein kurzer Blick in den Schrank zerstört meine Illusion: Socken tummeln sich wild durcheinander zwischen Unterhosen, T-Shirts und Hosen. Zimmer hui, Schrankinnenleben pfui. Ich ärgere mich über sein Verständnis von Ordnung, über die zusätzliche Erziehungsarbeit für mich und über meine Gutgläubigkeit.

Die Situation erinnert mich an den oben zitierten Bibelvers. Er beschreibt das Innere des Menschen als Schaltzentrale, als Ausgangspunkt für jedes Handeln, Denken und Empfinden. Die Moralapostel zur Zeit Jesu führten äußerlich betrachtet ein mustergültiges Leben. Sie hielten an Traditionen und religiösen Ritualen fest, betonten Gutestun und gaben großzügige Spenden. Doch Jesus verurteilte ihre Fassade aufs Schärfste, denn ihr Herz war voller Boshaftigkeit, Habsucht, Neid, Streit, Hochmut, Geiz, Egoismus. Außen hui, innen pfui. Es wird klar: Gott ist nicht gutgläubig und hat keinen Gefallen an einem äußerlich vorbildlichen Leben, wenn das Innere des Menschen schmutzig ist.

Jetzt mal ehrlich, wenn wir die Schranktüren unserer Herzen öffnen, sieht es da nicht auch bei uns unaufgeräumt aus? Vielleicht ist da sogar mehr als nur ein Durcheinander, vielleicht kommen schlimme und üble Dinge ans Licht. Doch Gott möchte an unser Innerstes, um dort gründlich aufzuräumen und sauber zu machen. Und dann werden wir nicht nur von außen, sondern auch von innen »hui« sein. Das macht mir Mut, mit allem Dreck zu ihm zu gehen. Kommen Sie mit!

Dina Wiens


Frage
Wie halten Sie es mit Aufräumen und Saubermachen?
Tipp
Vergessen Sie Ihr Inneres nicht; lassen Sie Gott alles aufdecken und beseitigen!
Bibellese
Psalm 101,1-4

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