Freitag, 04. Oktober 2024: Jesus ähnlicher werden, 2. Korinther 3,18

Bestimmte Tiere haben die Fähigkeit der Tarnung, indem sie sich farblich der Umgebung anpassen. Der bekannteste Vertreter dieser Tarnungskünstler ist das Chamäleon. Es verändert nicht nur seine Farbe, sondern lässt auf seinen Schuppen Muster erscheinen, die der Umgebung entsprechen. Im Wasser ist der Tintenfisch ihm ebenbürtig: Neben dem Farbwechsel kann er seine Form ändern (rund werden oder sich flach ausstrecken). Ganz ähnlich macht es die Scholle – könnte man diesen Plattfisch auf ein Schachbrett legen, dann würde er tatsächlich das Aussehen dieses Bretts annehmen.

Anpassung ist für viele Tiere eine geschickte Überlebensstrategie. Genauso steht jeder Mensch in der Herausforderung, ob er sich an seine Umgebung anpassen will oder nicht. Manchmal braucht es Mut, sich von der Umgebung abzuheben, wenn z. B. das gesamte Kollegium sich hämisch über eine Person in der Firma äußert.

Um einen Wiedererkennungseffekt ganz anderer Art geht es im heutigen Tagesvers: Christen sollen Jesus immer ähnlicher werden und seine Eigenschaften widerspiegeln – aber nicht im Sinne einer Tarnung durch Anpassung, sondern echter und bleibender Identifikation. Weil er geduldig war, kann auch ich geduldig sein. Weil er seine Feinde liebte, kann auch ich das tun. Weil er am Kreuz für meine Sünden starb und mir vergab, kann ich anderen vergeben. Das meint nicht, mittels disziplinierter Anstrengung ein »Vorzeigechrist« zu werden, sondern wie ein kleiner Spiegel ein großes Licht in eine andere Richtung lenkt, Jesu Eigenschaften vor anderen Menschen erkennbar werden zu lassen.

Es ist nicht immer gut, sich seiner Umgebung anzupassen. Aber weil Jesus ausschließlich gut ist, ist es auch immer gut, ihm ähnlicher zu werden.

Stefan Taube
Frage
Wo haben Sie dringend »Anpassung« an Jesus nötig?
Tipp
Wenn Sie auf ihn blicken, wird Sie das verändern. Nehmen Sie sich Zeit für das Lesen in der Bibel!
Bibellese
1. Johannes 4,7-21

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Donnerstag, 03. Oktober 2024: Was ist die Ursache großer Ratlosigkeit?, Jakobus 1,5

Regierungen stehen vor massiven Problemen. Weise Entscheidungen sind Mangelware. Eine wesentliche Ursache dafür ist die zunehmende Gottlosigkeit. Wer Gott loswerden will, wird ihn nicht um Weisheit bitten. Der weise Salomo schreibt im Buch der Sprüche, dass die Furcht des HERRN der Anfang und die Quelle der Weisheit ist (1,7; 9,10; 15,33). Wenn wir Gott missachten, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass die Ratlosigkeit zunimmt.

Dazu gibt es ein nachdenkenswertes Wortspiel – vermutlich von dem französischen Dichter Antoine de Saint-Exupéry: »Wenn Menschen gottlos werden, dann sind Regierungen ratlos, Lügen grenzenlos, Schulden zahllos, Besprechungen ergebnislos, dann ist Aufklärung hirnlos, sind Politiker charakterlos, Christen gebetslos, Kirchen kraftlos, Völker friedlos, Sitten zügellos, Mode schamlos, Verbrechen maßlos, Konferenzen endlos, Aussichten trostlos.«

Gott sei Dank haben wir im deutschen Grundgesetz und in sieben Landesverfassungen noch einen Gottesbezug. So heißt es bis heute z. B. in Artikel 7 der LV von NRW: »Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung.« Die Gottesfurcht steht an erster Stelle. Das macht die NRW-Verfassung auch grammatikalisch deutlich: Es geht um mehrere Ziele, und doch wird es von den Vätern der Verfassung so formuliert, als sei es nur eins: Es »ist das vornehmste Ziel«. Das heißt, wenn die Gottesfurcht wegbricht, bricht alles zusammen. Dann wird die Menschenwürde missachtet, das Leben nicht mehr geschützt und die soziale Ungerechtigkeit immer größer.

Deshalb tun wir gut daran, Gott und sein Wort ernst zu nehmen und in Achtung und Ehrfurcht vor IHM zu leben.

Hartmut Jaeger
Frage
Wie sieht es mit der Ehrfurcht vor Gott in Ihrem Leben aus?
Tipp
Lasst uns beten, dass durch unser Volk ein Ruck von Gottesfurcht geht.
Bibellese
Jakobus 1,16-27

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Mittwoch, 02. Oktober 2024: Fenster ins Markusevangelium (10), Markus 10,24

Irgendwo Mitglied zu werden, ist in den meisten Fällen ziemlich einfach, ob es nun um eine politische Partei geht, eine Gewerkschaft oder einfach um den Obst- und Gartenbauverein. Man muss nur einen Antrag stellen und braucht in der Regel keine besonderen Qualifikationsnachweise, um dann aufgenommen zu werden. Fast jede Organisation ist daran interessiert, mehr Mitglieder zu bekommen, weil man sich davon mehr Einnahmen, mehr Rückhalt und z. T. auch ehrenamtliche Mitarbeit verspricht. All das trägt letztlich nämlich dazu bei, dass man seine gesellschaftliche Relevanz erhöht und vielleicht auch mehr Einfluss gewinnt. Manchmal sind es aber auch einfach Geselligkeit und Austausch zwischen Menschen, mit denen man sich »bereichern« möchte.

Zur Zeit Jesu waren im Volk Israel viele daran interessiert, ins Reich Gottes zu kommen. Damit verband man die Erwartung, dass sich Gottes Herrschaft endgültig in dem Land durchsetzt, das Gott den Juden versprochen hatte. Dann würde endlich Frieden sein, so hoffte man, und dann könnte man endlich ungestört und ohne Gefahr den Segen genießen, den Gott seinem Volk versprochen hatte.

Als dann aber Jesus verkündete, dass man dazu von seinen Sünden umkehren und an den Retter glauben musste, den Gott zu seinem Volk gesandt hatte, wurde deutlich, dass es viel schwerer war als gedacht, denn viele erfüllten gar nicht diese Voraussetzung und waren auch gar nicht dazu bereit. Mit der Aussage im Tagesvers bezog sich Jesus auf solche, die sich auf ihren Reichtum verließen, doch der zählt bei Gott nicht, sondern einzig und allein, ob man Gott selbst über alles in seinem Leben stellt und ihn liebt und ehrt (vgl. Markus 12,28-34). Erst dann erweist man sich als würdig.

Joachim Pletsch
Frage
Wie sieht es mit Ihrem Verhältnis zu Gott aus?
Tipp
Bitten Sie Jesus, dass er Sie passend dafür macht, in das Reich Gottes hineinzukommen.
Bibellese
Markus 10,17-31; 12,28-34

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Dienstag, 01. Oktober 2024: Wenn das Alter unerträglich scheint, Apostelgeschichte 16,28

Ein aggressiver Hirntumor plagt den älteren Mann schon viele leidvolle Wochen. Die Aussichten auf Heilung sind düster. Die Krankheit schreitet weiter fort. Aber niemals will er ein hilfloser Pflegefall werden. Zur Not liegt ja noch seine Pistole einsatzbereit in einer Schublade. – Eine alte alleinstehende Dame klagt über die täglichen Gelenkschmerzen. Sie kann kaum noch ihre Wohnung verlassen. Im Haushalt bleibt vieles liegen, sie schafft es einfach nicht mehr. Aber einen Umzug ins Altenheim will sie unbedingt verhindern. Zur Not hat sie genügend Schlaftabletten zu Hause.

Den Statistiken lässt sich entnehmen, dass die Anzahl der Selbsttötungen mit steigendem Alter zunimmt. Was aber treibt diese Menschen zu einem solchen Schritt? Ist es die Verzweiflung angesichts ihrer immer schlechter werdenden Gesundheitslage? Vielleicht auch ein Gefühl grenzenloser Einsamkeit, wenn Angehörige und Nachbarn wegfallen oder die Frage nach dem Sinn eines betagten Daseins, wenn ein Tag dem anderen gleicht – mit gähnender Eintönigkeit. Mancher mag auch vor den rasanten Veränderungen in Technik und Gesellschaft kapitulieren. Einem Menschen, der sich im Schockzustand nach einem Erdbeben das Leben nehmen wollte, rief der Missionar Paulus einst zu: »Tu dir nichts an!« Wenig später bekehrte sich dieser Mann zu Jesus Christus und bekam eine ganz neue Lebensausrichtung.

Es gibt ganz sicher viele Umstände, die dem Betroffenen das Weiterleben unerträglich erscheinen lassen. Doch wenn man sich gerade in einer solchen Krise Gott bewusst zuwendet, kann er auch einem äußerst verzweifelten Menschen eine gute Perspektive geben. Denn er schenkt dem, der ihm vertraut, ein Leben, das Krankheit, Schmerz und Leid überlebt und in die Ewigkeit hineinreicht.

Arndt Plock
Frage
Sind Sie der Verzweiflung nahe?
Tipp
Gott kennt jede Not.
Bibellese
Offenbarung 21,1-6

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Montag, 30. September 2024: Fenster ins Markusevangelium (9), Markus 8,29

Bei meinem Rentenantrag im vergangenen Jahr ging es u. a. auch um die Feststellung meiner Identität. Es musste sichergestellt sein, dass die eingereichten Formulare im Zusammenhang mit der richtigen Person stehen. Dazu reicht eine beglaubigte Kopie der Geburtsurkunde oder auch der Personalausweis aus, entweder online oder auch per behördlich bestätigter Kopie. Dahinter steht natürlich die Pflicht des Rentenversicherungsträgers sicherzustellen, dass später auch tatsächlich die Person die Rente erhält, die dazu berechtigt ist. Identitätsfeststellungen gibt es auch im Bank- und Versicherungswesen oder auch im Zusammenhang mit der Meldepflicht.

Auch in Bezug auf die Person Jesu war eine Identitätsfeststellung wichtig. Mit welchem Recht konnte er beispielsweise verlangen, dass seine Jünger ihren beruflichen Broterwerb aufgaben und mit ihm durchs Land reisten? War sein Anspruch, der verheißene Messias Israels und Retter der Menschen zu sein, berechtigt? Wenn sich Menschen auf Gedeih und Verderb auf ihn verließen, dann hing letztlich alles davon ab, ob seine Identität tatsächlich mit dem übereinstimmte, was er vorgab zu sein.

Mit der Frage im Tagesvers gab Jesus seinen Jüngern deshalb die Gelegenheit, zu seiner Identität Stellung zu nehmen. Der Nachweis seinerseits war längst geschehen, und sie hatten das hautnah miterlebt. Verheißungen erfüllten sich, sogar von Gott selbst war seine Identität als Sohn Gottes bestätigt worden. Aber es ging nicht nur darum, dass von seiner Seite her alles klar war; es war auch von höchster Bedeutung, dass ihm geglaubt wurde. Nur dann nämlich konnte man auch von seiner Identität profitieren und mit hineingenommen werden in die Erlösung, die durch ihn geschah. Und das ist bis heute so.

Joachim Pletsch
Frage
Was glauben Sie, wer Jesus ist?
Tipp
Davon hängt für Sie alles ab.
Bibellese
Markus 8,27-38

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