Sonntag, 29. September 2024: Fenster ins Markusevangelium (8), Markus 7,37

Gehörlosigkeit ist – wenn keine gegenläufigen Maßnahmen getroffen werden können – ein schweres Schicksal. Ein normaler Spracherwerb kann nicht stattfinden und begrenzt die Kommunikationsfähigkeit des Betreffenden erheblich. Er wird als unfähig sich mitzuteilen wahrgenommen und ist gesellschaftlich isoliert. Die spontane Reaktion ist, ihn zu übergehen, um keine Mühe mit ihm zu haben. Heute gibt es dank Gebärdensprache und besonderer Ausbildung die Möglichkeit, Gehörlosen ein weitgehend normales Leben unter weniger schweren Bedingungen zu ermöglichen. Die eigentliche Ursache der Gehörlosigkeit jedoch kann meistens nicht beseitigt werden.

Als man einen Gehörlosen zu Jesus brachte, konnte dieser ihn vollständig heilen. Er berührte die Ohren und benetzte die Zunge des Geschädigten mit Speichel, blickte zum Himmel und sprach das Wort »Hefata« (= »Werde geöffnet«). Dann heißt es: »Sogleich wurden seine Ohren geöffnet, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig.« Die im Tagesvers beschriebene Reaktion der Zuschauenden bringt es treffend auf den Punkt: »Er hat alles wohlgemacht.«

Die Umstände dieser Heilung legen nahe, das Handeln Jesu an diesem Menschen auch sinnbildlich zu verstehen: Von Natur aus sind wir taub in Bezug auf Gott, zu ihm reden wir »nur mit Mühe«, wenn überhaupt. Doch durch Jesus können wir ihn verstehen, erfahren und begreifen, z. B. seine Liebe zu uns, und finden dann endlich Worte, um ihm zu danken, ihn zu loben und zu preisen. Der Blick zum Himmel und die Bitte, dass unsere Ohren geöffnet werden, wird zu einem Verstehen für alles führen, was Gott in seinem Sohn Jesus Christus getan hat, um uns aus unserem jämmerlichen Zustand der Kommunikationsunfähigkeit mit ihm zu befreien.

Joachim Pletsch
Frage
Sind Sie noch kommunikationsunfähig in Bezug auf Gott?
Tipp
Lassen Sie sich durch den Glauben an Jesus die Ohren öffnen und die Zunge lösen!
Bibellese
Markus 7,31-37

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Samstag, 28. September 2024: Fenster ins Markusevangelium (7), Markus 7,24

Spricht man davon, dass jemand im Rampenlicht steht, so meint man damit, dass er von allen wahrgenommen wird. Bei Künstlern, Popstars und Politikern ist das so, aber auch in der digitalen Welt bei sogenannten Influencern. Manchmal geschieht das unfreiwillig, oft aber ganz bewusst, weil man sich Erfolg, Ruhm und ein besseres Geschäft davon erhofft. Doch diese Öffentlichkeit hat auch ihren Preis. Ständig muss man die Aufmerksamt rund um die eigene Person aufrecht erhalten und seiner Community gegenüber das halten, was man ihr verspricht. Auf die Dauer kann das belastend sein, mehr als man zuvor gedacht hat.

Jesus stand aufgrund seines göttlichen Auftrags seit Beginn seines Dienstes mehr und mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Und er war immerhin mit dem hohen Anspruch angetreten, der seit Langem erwartete Messias zu sein. Dass dieser Anspruch berechtigt war und dass er ihm völlig entsprach, wurde schon ziemlich bald deutlich. Jesus predigte wie einer, der mit Gott vertraut war, er vollbrachte Wunder, heilte Kranke und weckte sogar Tote auf. Und doch bedeutete Öffentlichkeit nicht alles für ihn. Er hielt sich an das Prinzip, dass Gott vor allem im Verborgenen wirkt und bei denen wohnt, die zerschlagenen und gebeugten Geistes sind (Jesaja 57,15), aufgrund ihrer Schuld und Sünde, die sie bedrückt. Und die klärt man am ehesten in der Stille und Verborgenheit, wo man Jesus sein Herz öffnet und dann Heilung erfährt. Deshalb suchte Jesus oft die Zurückgezogenheit, um Einzelnen zu begegnen (siehe Bibellese).

Und doch konnte Jesus auch nicht verborgen bleiben, denn er war für uns alle zum Retter bestimmt. So wurde er schließlich aufs Kreuz erhöht, wo wir alle ihn bis heute sehen können, als er dort für unsere Sünden starb.

Joachim Pletsch
Frage
Was kann Ihnen Jesus bieten und bedeuten, über alle anderen hinaus, die »im Rampenlicht« stehen?
Tipp
Begegnen Sie ihm »im Verborgen« und schütten Sie Ihr Herz vor ihm aus! Er reinigt Sie von Ihren Sünden.
Bibellese
Markus 7,24-37

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Freitag, 27. September 2024: Fenster ins Markusevangelium (6), Markus 4,40

Glaube ist keineswegs etwas Diffuses oder Undefinierbares. Nach der Bibel ist er Ausdruck einer festen Verbindung zu Gott, der zwar unsichtbar, aber trotzdem da ist. Dieser Gott hat sich uns Menschen offenbart, durch Botschaften, die er verkünden und aufschreiben ließ, und auch durch Taten, die seine Macht bewiesen. Diese Macht zeigte auch der Sohn Gottes, als er hier in einem Boot auf dem See war. Er konnte den Wind stillen und die Wellen beruhigen, als seine Leute sich dadurch in Lebensgefahr wähnten.

Die Katastrophenfilme Hollywoods sind stets mit Helden versehen, die viel Mut, Umsicht und Selbstvertrauen beweisen und allen Gefahren zu trotzen scheinen. Doch genügt das wirklich, um angesichts von Naturgewalten bestehen zu können? Jesus tadelte seine Jünger, weil sie kein Vertrauen auf Gott bewiesen, so wie er selbst das in seinem ganzen Leben tat. Und diesem Beispiel hätten sie folgen können. Jemand, der sich in Gott geborgen weiß, muss in keiner Lebenslage die Zuversicht verlieren, sondern kann sogar anderen Hoffnung geben und auf ihr Wohl ausgerichtet sein. Nicht das eigene Überleben hat dann die höchste Priorität, sondern die Ausrichtung darauf, dass allen anderen geholfen wird. Lähmende Furcht weicht einer Dynamik und Kraft, die je nach den Bedingungen zum Handeln befreit. Glaube vertraut auf die Zusagen und Möglichkeiten Gottes, alle Dinge zum Guten zu wenden und die Bedrohung auszuschalten. Den Jüngern im Boot auf dem stürmischen See mangelte es an diesem Glauben, obwohl der Sohn Gottes unmittelbar bei ihnen war. Sie waren nicht allein, sie waren nicht verlassen. Deshalb konnte eigentlich alle Furcht von ihnen weichen, und sie kann auch bei uns weichen, wenn wir unser Vertrauen auf Gott setzen.

Joachim Pletsch
Frage
Vertrauen Sie auf sich selbst oder auf Gott?
Tipp
Der Mensch ist auf Gott angewiesen, nicht nur im Leben, sondern auch im Tod.
Bibellese
Markus 4,35-41; Johannes 14,1-14

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Mittwoch, 25. September 2024: Zahnpasta, 1. Johannes 1,9

Ich hatte gerade mein frisch gebügeltes Hemd angezogen, da ich einen wichtigen Termin hatte. Mit meiner Frau stand ich im Bad und putzte mir die Zähne. Trotz Zahnbürste und Zahnpasta im Mund hörte ich nicht auf zu reden. Dann passierte es: Zahnpasta tropfte aus dem Mund auf mein Hemd. Ärgerlich auf mich selbst versuchte ich, die Zahnpastaspuren, die auf dem Stoff gut sichtbar waren, wegzuwischen. Mit einem feuchten Handtuch entfernte ich die Folgen meines Missgeschicks. Nun blieben dunkle Wasserflecken. Also griff ich zum Fön und erhitzte die betroffenen Stellen. Das Ergebnis meiner Bemühungen sah ganz gut aus. Nichts war mehr zu sehen, so dachte ich, ich konnte das Hemd weiterhin tragen.

Trotz meiner Anstrengungen hatte ich die Verschmutzung allerdings nicht nachhaltig beseitigt. Nach etwa einer halben Stunde – ich war bereits in meinem wichtigen Termin – wurden die Spuren wieder deutlich sichtbar, und ich musste mich mit meinem befleckten Hemd durch den Tag bringen.

Mich hat dieses Erlebnis an unseren Umgang mit persönlicher Schuld erinnert. Wie oft geschieht es, dass wir uns durch unsere eigenen Fehler moralisch beflecken, sei es durch Gedanken, Worte oder Taten. Wenn uns das auffällt, fangen wir an, mit allerlei Hausmitteln zu versuchen, die Flecken auf unserer scheinbar weißen Weste wieder wegzumachen: Wir reden unser Versagen schön, versuchen, es mit einer »guten Tat« zu überdecken oder verdrängen es aus unserem Gedächtnis. Doch das funktioniert nicht nachhaltig. Echte Reinigung von Sünde erfordert ein wirksames Mittel: Bekenntnis der Schuld. Gehen wir Gott (und Menschen) gegenüber ehrlich mit unserem Versagen um, reinigt Gott uns nachhaltig von jeder Schuld!

Markus Majonica
Frage
Was sind Ihre Haushaltsmittel in Sachen Schuld?
Tipp
Es gibt jemandem, dem können wir unsere Schuld abgeben.
Bibellese
Lukas 18,10-14

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Dienstag, 24. September 2024: Wissen Sie, wo ich hin will?, Psalm 1,6

Der bekannte bayrische Komiker Karl Valentin lebte von 1882 bis 1948. Von ihm wird berichtet, wie er durch München ging und die Menschen fragte: »Wissen Sie, wo ich hin will?« Man könnte über die Frage schmunzeln. Doch wenn man sie genau betrachtet, sollte sie sehr ernst genommen werden. Dahinter steckt doch eine gewisse Hilflosigkeit. Wissen Sie, wo ich hin will? Wissen Sie, wo Sie hin wollen?

Wo möchten unsere Politiker hin in Bezug auf die Energieversorgung, auf die Umweltverschmutzung und die Kriege und Unruhen in der Welt? Hier gibt es Fragen über Fragen, die kein Mensch zufriedenstellend beantworten kann. Und wo möchten Sie persönlich hin? Haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Zukunft und Ihr Ende gemacht? Was möchten Sie noch alles erreichen? Welche Ideen, Vorstellungen und Wünsche haben Sie in Bezug auf Ihre Zukunft? Und was kommt dann? Ist mit dem Tod wirklich alles aus?

In der Bibel (Psalm 90,12) steht: »Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.« Klug werden im biblischen Sinne heißt zu verstehen, dass wir es – im Blick auf die Ewigkeit – durchaus in der Hand haben zu entscheiden, wo wir hin wollen, und dass wir diese Entscheidung vor unserem Tod treffen müssen. Möchten wir eine Ewigkeit in der wunderbaren Gemeinschaft Gottes erleben oder aber ins Verderben rennen und auf ewig Gott fern bleiben?

Auf der Suche nach dem richtigen Weg zu einem ewigen Leben mit Gott lässt uns die Bibel nicht allein. In Johannes 14,6 sagt Jesus: »Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.« Und wer sich an den Sohn Gottes hält, hat sicher ewiges Leben (vgl. Johannes 3,36). Schlagen Sie dieses Angebot nicht in den Wind, es hätte tödliche Folgen!

Robert Rusitschka
Frage
Haben Sie sich schon einmal Gedanken über Ihren Lebensweg gemacht?
Tipp
Es gibt nur einen Weg, der Sie sicher ans Ziel bringt: »Jesus Christus.«
Bibellese
Markus 8,34-38

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