Mittwoch, 09. August 2023: Ein lebendiges Buch, Hebräer 4,12

»Irgendwie ist das komisch«, sagte meine Freundin erstaunt, »immer, wenn wir zusammen in der Bibel lesen, kommt etwas zur Sprache, was mich gerade sehr bewegt. Woran liegt das? Suchst du immer die entsprechenden Verse heraus?« Natürlich tat ich das nicht, denn ich weiß ja gar nichts über ihre persönlichen Gedanken. Dass uns ein Bibelwort oft so direkt trifft, liegt einfach daran, dass die Bibel ein besonderes Buch ist. Sie ist lebendig und wirksam. Gott spricht durch sie zu unserem Herzen.

Der Prediger Paul Deitenbeck war nach dem Zweiten Weltkrieg als junger Mann in russischer Kriegsgefangenschaft. Das bedeutete harte Arbeit, Hunger, Kälte. Zusammen mit einem Freund schmiedete er einen Fluchtplan. Sie sammelten Brot und organisierten sich eine Landkarte. »Gott, bitte verhindere unser Unternehmen, wenn es nicht sein soll«, betete er. Am Tag vor der geplanten Flucht versuchten drei andere Häftlinge ihr Glück. Sie wurden geschnappt, fürchterlich bestraft und die Sicherheitsvorkehrungen im Lager massiv verstärkt. An Flucht war nun nicht mehr zu denken. Hungrig nach Trost las Deitenbeck an diesem Abend in seinem Losungsbuch, das für jeden Tag einen Bibelvers vorgab, folgende Worte: »Der HERR wird deine Sache selbst ausführen, und du darfst stille sein.« Da wusste er, dass Gott alles im Griff hatte und ihm eines Tages die Freiheit schenken würde. Drei Jahre später war das dann der Fall.

Nicht jeden Tag erlebe ich Gottes Reden durch die Bibel so ganz direkt wie Paul Deitenbeck an diesem Abend. Aber immer wieder trifft mich ein Wort so passgenau, dass ich merke, es ist Gott selbst, der da zu mir redet. Deswegen liebe ich die Bibel mehr als alle anderen Bücher.

Elisabeth Weise
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Frage
Haben Sie Gottes Reden durch einen Bibelvers schon einmal erlebt?
Tipp
Wer mit offenem Herzen in der Bibel liest, wird erstaunliche Entdeckungen machen.
Bibellese
Psalm 19,8-15

Dienstag, 08. August 2023: Nicht schnell genug?, Hiob 39,17-18

Auf Youtube gibt es einen amüsanten Videoclip, in dem ein Athlet gegen einen Strauß antritt. Der Athlet, durchtrainiert und bestens vorbereitet, tritt gegen einen urwüchsigen, interessant proportionierten, schwerfälligen und flugunfähigen Vogel an! Man könnte meinen, eine klare Sache. Doch als der Pistolenschuss erschallt, prescht der Vogel Strauß ohne Mühe vor und läuft dem Menschen mit Leichtigkeit um einige Meter davon!

Auch die Bibel beschreibt den Strauß als einen schnellen Sprinter (siehe Tagesvers). Ja, selbst ein Usain Bolt, der beste Sprinter der Welt, würde von einem Strauß verlacht werden, was seine Schnelligkeit betrifft! Was der Strauß in den Füßen hat, das hat er jedoch anscheinend nicht im Kopf. Denn nur einen Vers vorher heißt es, dass Gott ihm die Weisheit versagt und ihm keinen Verstand zugewiesen hat. Der Vogel Strauß kann nur »Hals über Kopf« wegrennen (oder den Kopf in den Sand stecken), für mehr reicht sein Verstand nicht. Gott hat ihn eben »einfach gestrickt« geschaffen.

Gott sei Dank, sind wir anders geschaffen als der Strauß. Wir müssen nicht kopflos durch die Gegend rennen oder im Sand unsere Zuflucht nehmen! Schnelligkeit reicht nämlich bei Weitem nicht aus, um der größten Gefahr, dem ewigen Tod, zu entfliehen. Dazu braucht man schon eher Weisheit und Einsicht, z. B. darüber, wie man Gottes Rettung in Anspruch nehmen und ewiges Leben gewinnen kann. Darüber informiert uns die Bibel ebenfalls: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat« (Johannes 3,16).

Nur der Glaube an Jesus zählt. Alles, was Sie und ich in unserem ganzen Leben leisten könnten, reicht auf keinen Fall aus.

Tony Keller
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Frage
Ist Ihnen klar, dass Sie ohne Gott in höchster Gefahr sind?
Tipp
Bitten Sie ihn um Einsicht in seinen Rettungsplan und folgen Sie dann seinen Anweisungen!
Bibellese
Johannes 3,16-21.31-36

Montag, 07. August 2023: »Ich will so bleiben, wie ich bin!«, Markus 8,34

Erinnern Sie sich noch an diese Werbebotschaft? Darin vermittelte ein Lebensmittelhersteller den Eindruck, man könne die von ihm auf den Markt gebrachten Produkte unbeschwert ohne Gefahr der Gewichtszunahme genießen. Diese Werbung richtete sich an alle, die »auf nichts verzichten« wollten und sich gerne an allem satt essen, worauf sie gerade Lust haben. Allerdings schob die Justiz dieser Werbung einen Riegel vor. Im Jahr 2012 urteilte das Landgericht Hamburg: »Ein Werbespot, der darauf ausgerichtet ist, die Botschaft zu vermitteln, der Verbraucher könne kalorienreduzierte Lebensmittel einer Marke unbeschwert genießen, also ohne die bei anderen Produkten bei unkontrolliertem Verzehr bei vielen Menschen zu beobachtende Gewichtszunahme, ist irreführend.«

Im Bereich der christlichen Botschaft von der Vergebung der Sünde grassiert eine ähnlich irreführende Werbung: Du kannst so bleiben, wie du bist. Hauptsache, du glaubst an Jesus, dann ist alles gut. Gott wird schon niemanden ablehnen, der sich auf seinen Sohn beruft. – Ist das nicht die wahre Gnade? Weiterleben wie bisher, befreit von der Last der Schuld? Doch das ist nur die halbe Wahrheit, es ist eine falsche, eine billige Gnade. Dass Gott aus Gnade Schuld vergibt, war für Gott selbst nicht billig. Es erforderte den Tod seines Sohnes unter unsäglichem Leiden und Verachtung. Dieses Leiden seines Sohnes soll Menschen dazu befreien, ein Leben in der Nachfolge Jesu zu führen. Das bedeutet, das alte ichbezogene Leben abzulegen und ein neues, auf Christus bezogenes Leben anzunehmen. Selbstverleugnung statt Selbstverwirklichung. Die wahre, teure Gnade Gottes rechtfertigt den Sünder, aber nicht das Beibehalten der Sünde.

Markus Majonica
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Frage
Wo liebäugeln Sie mit Sünde?
Tipp
Die Gnade Gottes gilt nur für Sünder, die ihre Sünden bereuen und loslassen.
Bibellese
Römer 3,5-8

Sonntag, 06. August 2023: An der Realität vorbei, Jesaja 45,22

Vor einiger Zeit hatte ich das Privileg, eine Nacht in Südamerika bei einem Kaffeebauern in seinem Haus zu übernachten. Es war umgeben von vielen bunten Blüten, Kaffeepflanzen und Bananenbäumen. Grandios war der Moment, als ich am nächsten Morgen aus der Haustür trat: Da das Haus oberhalb eines Tals lag, konnte ich den Blick über den Wald unterhalb des Hauses schweifen lassen. Nebel umspielte die tropischen Pflanzen, exotische Vögel kündeten den neuen Tag an, und die Luft war angenehm kühl.

Aufgrund der Schönheit der Natur war ich erstaunt, als ich bemerkte, womit die Kinder der Familie ihre Zeit verbrachten: Schon mit sehr jungem Alter waren sie im Besitz eines eigenen Smartphones. Ständig konnte ich den Lichtschein der Bildschirme in ihrem Gesicht flackern sehen. Anstatt draußen mit anderen Kindern zu spielen und Abenteuer zu erleben, wurden die Kinder gedanklich von einer Scheinwelt gefangen genommen, die mit der großartigen Realität direkt vor ihrer Haustür nicht viel gemein hatte.

Viele Erwachsene machen sich zu Recht Sorgen über die Entwicklung der nächsten Generation, doch bemerken sie nicht, dass sie genau wie die Kinder an der wahren Realität des Lebens vorbeileben. Wenn unser Universum nicht nur das Produkt blinden Zufalls ist – wofür es sehr viele Indizien gibt -, sondern das großartige Werk eines brillanten Schöpfers, dann gibt es eine Realität jenseits der Materie, nämlich einen Gott, der uns Menschen dazu geschaffen hat, in Gemeinschaft mit ihm zu leben. Doch wie so viele Kinder nur auf den Bildschirm ihres Smartphones schauen, sehen viele Menschen nur ihr alltägliches, kleines Leben. Sie verpassen die Schönheit einer Beziehung zu Gott. Denn nur mit ihm findet unser Leben seine wahre Bestimmung.

Jonathan Loos


Frage
Lassen auch Sie Gott in Ihrem Leben außer Acht?
Tipp
Verpassen Sie nicht die Rettung, die er gerne allen Menschen zukommen lassen will – auch Ihnen!
Bibellese
Hebräer 2,3-4

Samstag, 05. August 2023: Knapp daneben ist auch vorbei!, Apostelgeschichte 10,1-2

Die Westküste der USA zu besuchen, war schon länger mein Traum gewesen. Nun war es endlich so weit! In einer Woche ging unser Flug. Alles war vorbereitet. Wir hatten Reiseführer und Internetforen gelesen, mit Leuten, die schon dort waren, gesprochen und schließlich die perfekte Route geplant: Der Half Dome im Yosemite National Park, die Mammutbäume im Redwood Forest, Death Valley, Venice Beach, San Francisco – all das würden wir bald live erleben. Doch dann kam alles anders. Es stellte sich heraus, dass uns trotz aller Vorbereitungen das Entscheidende fehlte: Mein Freund hatte keinen gültigen Reisepass. Er hatte übersehen, dass er schon abgelaufen war, und wir konnten die Reise nicht antreten.

Wenn man die Beschreibung von Kornelius in unserem Tagesvers liest, meint man auch: Da ist alles vorbereitet für die »Reise in den Himmel«. Kornelius ist fromm, gottesfürchtig, spendet Geld für die Armen und betet allezeit zu Gott. Doch auch ihm fehlt das Entscheidende: Er hat keine Vergebung seiner Sünden. Sicher hatte er durch sein vorbildliches Leben weniger Sünden als so mancher andere, aber trotzdem trennten seine Sünden ihn von Gott und würden ihn trotz aller Frömmigkeit von Gottes ewiger Herrlichkeit ausschließen.

Doch Gott sieht das aufrichtige, suchende Herz dieses Mannes und schickt ihm Petrus vorbei. Der gibt ihm in seiner Ansprache das fehlende Puzzle-Stück: »Diesem [Jesus] geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen« (Apostelgeschichte 10,43).

Kornelius hört diese Botschaft und glaubt sie sofort. Im selben Moment kommt der Heilige Geist auf ihn – als Bestätigung dafür, dass er jetzt wirklich gerettet ist (vgl. Epheser 1,13).

Stefan Hasewend
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Frage
Kennen Sie auch Leute, denen das Entscheidende zur Rettung noch fehlt?
Tipp
Wer aufrichtig nach Gott sucht, dem gibt Gott mehr Informationen.
Bibellese
Apostelgeschichte 10,1-48

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