Dienstag, 31. Dezember 2024: Heimweh, Prediger 3,11

Mit 19 Jahren zog ich von meinem Heimatort Oberammergau fort, um eine Ausbildung an einer Bibelschule zu machen. Während dieser Zeit lernte ich meine Frau kennen und heiratete in den Schwarzwald. In Oberammergau gibt es eine schöne Tradition, weltweit einmalig. Am Silvesterabend ist das halbe Dorf unterwegs zum Sternrundgang. Ein großer beleuchteter Stern geht voran, ein Männerchor singt, begleitet von der Blasmusik, Lieder, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Jedes Lied drückt die Hoffnung aus, dass das neue Jahr unter Gottes Segen stehen möge. An zwölf Orten wird gesungen. Jeweils am Schluss eines Liedes ertönt ein Tusch und das ganze Volk schreit: »A guats neis Johr« (ein gutes neues Jahr)! Seit meiner Jugend hatte ich das nicht mehr miterlebt.

Oft sitze ich an Silvester zu Hause und schaue mir einen Videoclip vom Sternrundgang im Internet an. Dabei kommen mir mitunter die Tränen. Heimat! Heimweh! Manche wunderbare Erinnerung kommt hoch und ich sehne mich danach, wieder einmal dabei zu sein. Letztes Silvester hat es geklappt. Meine Frau und ich machten ein paar Tage Urlaub in Oberammergau. Dann zogen wir mit vielen hundert Menschen durch das Dorf. Mein Herz war bewegt und dankbar. Schön war es!

Wir Menschen kennen aber nicht nur ein Heimweh nach irdischen Orten. Uns durchzieht, wie der Tagesvers sagt, eine Wehmut nach einem ewigen Ort, ohne Vergänglichkeit. Doch für die meisten ist dieses Sehnen diffus und ohne klares Ziel! Für mich hat es jedoch einen realen Gegenstand: Es gibt für mich eine himmlische Heimat bei meinem Herrn und Heiland Jesus Christus. Seit nun 55 Jahren darf ich mit Jesus leben. Ich sehne mich danach, bei ihm zu sein. Weil ich Jesus kenne, werde ich einmal für immer bei ihm sein. Darauf freue ich mich.

Joschi Frühstück

Montag, 30. Dezember 2024: Entscheidungen, Johannes 6,40

Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende entgegen und vielleicht haben Sie in diesem Jahr viel in diesem Kalender gelesen. Können Sie sich noch daran erinnern, was ich zum Beginn des Jahres (2. Januar) geschrieben habe? Mein Ratschlag: Lesen Sie sich diese Andacht noch einmal kurz durch und ziehen Sie für sich persönlich ein Fazit. Hat Ihnen der Kalender weitergeholfen? Haben Sie etwas über Gott gelernt? Oder haben Sie sich vielleicht in diesem Jahr sogar dazu entschieden, Jesus Christus nachzufolgen?

Die Autoren dieses Kalenders haben ihr Bestes gegeben, um Ihnen die Bibel, das Wort Gottes, und die Hauptperson der Bibel, Jesus Christus, näherzubringen. Wir alle haben die besten Absichten für Sie. Und wir alle, das dürfen Sie glauben, sind einfache Menschen mit Fehlern und Sünden. Wir sind alle jeden Tag auf die Gnade Gottes angewiesen. Im Bewusstsein unser Fehlbarkeit haben wir versucht, Sie durch unsere Botschaften zu überzeugen. Aber es bleibt Ihre persönliche Entscheidung, ob Sie Jesus Christus als Ihren Retter und Herrn annehmen wollen oder nicht. So etwas kann und darf niemals von außen erzwungen werden. Jeder Mensch ist selbst verantwortlich.

Die Bibel zeigt uns Licht und Schatten gleichzeitig. Licht für alle, die eine persönliche Entscheidung für Jesus getroffen haben, und geistliche Dunkelheit für die, welche sich nicht dafür entscheiden. Diese Botschaft will nicht jeder hören, doch ich will lieber ehrlich sein, als die Wahrheit zu verbiegen. Der Apostel Johannes schreibt in seinem ersten Brief: »Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht!« (1. Johannes 5,12). Das ist nicht meine »erfundene« Wahrheit, sondern die Wahrheit Gottes. Ich kann Ihnen nur raten: Wagen Sie den Schritt zu Jesus!

Axel Schneider

Sonntag, 29. Dezember 2024: Das wird Sie eine Menge kosten!, Epheser 1,4

Lange haben wir uns mit der Renovierung unseres Hauses beschäftigt. Wir haben viele Dinge erneuert, gerade unter dem Gesichtspunkt der Energieersparnis: Das Dach wurde gedämmt, der Keller abgedichtet, neue Fenster angeschafft, eine neue Haustür eingebaut, usw. Dadurch haben wir tatsächlich viel Heizkosten gespart und die Wohnqualität deutlich gesteigert. All das hat sich gelohnt. Schließlich haben wir uns auch Gedanken darüber gemacht, ob wir die Hausfassade dämmen sollen. Dazu haben wir viele Fachleute gefragt und Kostenvoranschläge eingeholt. Ein Sachverständiger gab uns schließlich seine Einschätzung ab, die für unsere Entscheidung ausschlaggebend wurde: »Das wird Sie eine ganze Menge kosten. Und angesichts der Eigenart Ihres Hauses wird sich das nicht auszahlen. Die Kosten-Nutzen-Rechnung geht nicht auf. Lassen Sie lieber die Finger davon!« Daran haben wir uns gehalten. Denn wer will schon Geld und Energie in ein Projekt stecken, das sich nicht rechnet.

Kosten-Nutzen-Rechnungen gibt es, weil unsere Mittel meistens begrenzt sind und sich der Aufwand in unseren Augen nicht lohnt. Wie gut, dass es bei Gott keine solche Begrenzung gibt. Er hatte sogar angesichts des unermesslichen Sündenschadens, den wir Menschen angerichtet haben, genügend Ressourcen zur Verfügung, um diesen Schaden zu beheben – für alle, die das wollen. Er hat es nicht davon abhängig gemacht, wie viele das letztlich überhaupt in Anspruch nehmen werden. Zur Rettung einer verlorenen Menschheit würde es allerdings nötig sein, seinen eigenen Sohn für uns sterben zu lassen: ein unvorstellbarer Preis. Dennoch bestimmte er bereits vor Grundlegung der Welt genau diesen Weg, damit wir die Größe seiner Güte, Liebe und Barmherzigkeit erkennen.

Markus Majonica

Samstag, 28. Dezember 2024: Guten Morgen, liebe Sorgen?, Matthäus 11,28-29

Warum sehe ich in Addis Abeba morgens früh viel mehr fröhliche Gesichter und sogar oft Gelächter bei den in einer langen Schlange stehenden Menschen, die auf einen Bus warten, als in Deutschland? Obwohl gerade für sie die Segnungen einer Konsumgesellschaft, wie wir sie erleben, nicht selbstverständlich sind und sie oft einen echten Überlebenskampf führen müssen?

Warum sieht man hier in Europa morgens oft ernste und griesgrämige Gesichter in Bahn, Bus oder Tram auf dem Weg zur Arbeit, statt frohe und dankbare, weil man überhaupt eine Arbeitsstelle hat und so gesund ist, dass man ihr nachgehen kann? Trotz unseres hohen Wohlstands haben wir oft morgens früh schon vor Augen, was uns noch fehlt oder worüber wir uns den ganzen Tag lang sorgen können. Uns fehlt vor allem der Blick für all die schönen täglichen Kleinigkeiten (»Segnungen«), deren wir uns hier in Europa erfreuen dürfen, und die nicht selbstverständlich sind: ein Dach über dem Kopf, ein warmes Bett, elektrisches Licht und sauberes Wasser aus dem Hahn sowie volle Regale bei sämtlichen Discountern.

Allerdings gibt es trotz allen Wohlstands auch hier große Sorgen und Not – vor allem Schuld. Wer kann helfen? Jesus! »Kommt alle zu mir, die ihr geplagt und mit Lasten beschwert seid! Bei mir erholt ihr euch.« Ihm geht es besonders um die Last der Sünde, die wir Menschen tragen und von der wir gebeugt und am Ende ins Verderben gezogen werden, wenn wir sie nicht loswerden. Und das bietet Jesus uns an! Darüber hinaus dürfen wir ihm dann auch unsere anderen Sorgen bringen und Dankbarkeit lernen. Schon am frühen Morgen können wir dann zuversichtlich statt griesgrämig in den Morgen starten und unseren Alltag tatkräftig in Angriff nehmen.

Martin Grunder

Freitag, 27. Dezember 2024: Chanukka, Johannes 8,12-13

Das jüdische Lichterfest Chanukka wird jährlich am 25. Kislew, dem dritten Monat des jüdischen Kalenders gefeiert und erinnert an die Einweihung des zweiten Tempels 164 v. Chr. Das Fest dauert acht Tage, es gibt reichhaltiges Essen und Geschenke. An jedem Abend wird eine Kerze am neunarmigen Chanukka-Leuchter angezündet und der Leuchter gut sichtbar ins Fenster zur Straße hin oder vor der Haustür aufgestellt. Jeder soll das Leuchten der Lichter sehen können. Auch Jesus kann in diesem Fest entdeckt werden. Er symbolisiert die mittlere Kerze des Leuchters, die »Schammasch« genannt wird, was »Diener« bedeutet; nur mit dieser Kerze dürfen die anderen Kerzen nacheinander angezündet werden.

Als Jesus zu dem Volk das Gleichnis vom Leuchter erzählte (Matthäus 5,14-16), verstanden die Leute sofort den Zusammenhang. Er, der Messias, kam als Diener, um die Menschen von ihrer Schuld zu erlösen, Licht in ihre Finsternis zu bringen und alle mit dem Licht anzustecken. So sind die, die ihm nachfolgen, ebenfalls Lichter in der Welt, die das Evangelium ins Dunkel der Welt tragen. Alle Menschen sollen es erkennen und davon angesteckt werden. Leider wollen bis heute viele Menschen lieber in der Dunkelheit bleiben.

Es geht nämlich in einem tieferen Sinn um den Anteil an dem, was Gott uns durch Jesus Christus, seinen Sohn, schenken möchte: ewiges Leben und eine Zukunft im hellen Licht der Gegenwart Gottes. Doch dazu muss man in sein Licht treten, das dann schonungslos aufdeckt, was mit mir nicht in Ordnung ist. Dagegen sträubt man sich zunächst. Wenn man es aber zulässt und Jesus und sein Werk der Erlösung für sich persönlich in Anspruch nimmt, wird man durch den Glauben an ihn von aller Schuld und Unreinheit befreit.

Daniela Bernhard

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