Montag, 03. Februar 2025: Die Februarflut von 1825, Psalm 93,4

Heute vor 200 Jahren entwickelte sich eine der schwersten Nordseesturmfluten der letzten Jahrhunderte. Sie verursachte massive Schäden entlang der Küsten Deutschlands, Dänemarks und der Niederlande. Die Wucht der gewaltigen Brecher traf auf marode Deiche, diese waren durch vorangegangene Fluten und Regenfälle durchweicht und der Küstenschutz wegen wirtschaftlicher Krisen vernachlässigt. Die Folgen: Etwa 800 Menschen und 45 000 Tiere ertranken in den Fluten! Teile Sylts brachen durch die Sturmwellen ins Meer und das nördliche Jütland wurde zu einer Insel, ganze Halligen wurden überschwemmt.

Während unseres letzten Herbsturlaubs erlebten wir einmal selbst eine kleine Sturmflut. Dort, wo wir am Tag zuvor noch bei friedlichem Sonnenschein und spiegelglatter See eine Strandwanderung unternommen hatten, brachen in den Folgetagen die ungezügelten Wassermassen über den Küstenstreifen herein. Ein wirklich atemberaubender, aber auch erschreckender Anblick.

Die Bibel verwendet nicht umsonst solche uns bekannten wuchtigen Naturphänomene, um zu beschreiben, wie gewaltig Gott ist. Sind die großen Wellen schon mächtig, so Gott noch viel mehr. Seine Macht ist gigantisch, atemberaubend, zugleich erschreckend. Wer möchte, ja, wer kann einem solchen Gott begegnen? Zumal er aufgrund unserer Lebensschuld zu Recht zornig auf uns ist! Es ist daher unverzichtbar, zu verstehen, dass Jesus den gewaltigen Sturm des Zornes Gottes über unsere menschliche Ungerechtigkeit längst gestillt hat. Wer zu ihm flieht, der muss sich nicht mehr davor fürchten, diesem mächtigen Gott zu begegnen. Denn durch Jesus (allein) wird Gott zu unserem Vater, der seine Kinder liebt. Wer sich zu ihm stellt, zu dem stellt sich Gott!

Arndt Plock

Sonntag, 02. Februar 2025: Glaube, Hoffnung, Liebe, 1. Korinther 13,13

Kann man eine Bewegung weltweiten Ausmaßes mit nur drei Begriffen auf den Punkt bringen und in ihrem Kern erfassen? Beispiele dafür gibt es, z. B. die Französische Revolution (1789-1795) mit ihrer Parole »Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit«. Diese drei Schlagworte fallen einem nämlich sofort ein, wenn dieses für Europas Staatenentwicklung so bahnbrechende und prägende Ereignis zum Thema wird. Auch wenn die Reflexion darüber nicht alle Aspekte abdeckt, so kann man anhand dieser drei Begriffe doch Wesentliches erfassen und genauer untersuchen.

Für den christlichen Glauben gibt es auch einen solchen »Dreiklang«, wie unser Tagesvers zeigt. Mit den Begriffen Glaube, Hoffnung und Liebe kommen wir ihm ansatzweise und – wenn wir wollen – auch tiefer gehend auf die Spur. Tatsächlich wird wohl fast jeder an diese drei Worte denken, wenn er gefragt wird, was es mit dem Christentum auf sich hat. Es lohnt sich also, diese Schlagworte genauer zu bedenken, denn sie führen uns zu Fakten und Wahrheiten, die – mehr noch als die Schlagwörter der französischen Revolution – unser Miteinander als Menschen betreffen. Ja, sie erschließen uns sogar ein Spektrum, das weit darüber hinausgeht und noch viel größere Tragweite hat: nicht nur unser Verhältnis als Menschen untereinander, sondern vor allem auch zu dem ewigen Gott und seinem Sohn Jesus Christus – bis hin zum ewigen Leben, also der Existenz über unser irdisches Dasein hinaus.

Der Glaube bildet die Grundlage. Er verschafft uns Zugang zu Gott und zu dem, was er für seine Kinder im Sinn hat. Die Hoffnung ist mit der Erwartung einer ewigen Zukunft verbunden. Sie ist das Netz, das uns auffängt aus dem tiefen Fall eines Lebens ohne Gott. Und die Liebe ist wie ein prächtiges Gewand, das alles wunderbar zusammenhält.

Joachim Pletsch

Samstag, 01. Februar 2025: Die Wende, Psalm 23,1

Rabindranath R. Maharaj entstammte einer langen Linie von Brahmanenpriestern. Schon als Kind übte er sich täglich mehrere Stunden in Yoga und Meditation, in geheimnisvollen Riten und Anbetung seiner vielen rätselhaften Götter. Er geriet in transzendentale Zustände und kam mit »Geistern« in Kontakt. Er erlangte so den Titel eines hinduistischen Pandits. Die Bevölkerung betete ihn als Gott an und legte ihre Opfer zu seinen Füßen.

Dennoch erlebte Maharaj viele Enttäuschungen und innere Kämpfe. Dabei kam er auch mit der Bibel in Kontakt, in der er den Tagesvers entdeckte. Dazu schrieb Maharaj später:

»Mein Herz frohlockte bei diesen Worten. Es war mir, als ob eine innere Stimme mahnte, den wahren Gott als meinen Hirten anzunehmen. Aber da war auch eine andere Stimme, die allem widersprach, was der Prediger sagte. Du wirst alles verlieren, warnte sie mich, und sie erinnerte mich an das Ansehen, das ich als großer Pandit … genießen würde. Und Mutters Herz würde brechen! Wie könnte ich nur Schande über den guten Namen meines Vaters bringen? Beide kämpften gegeneinander, aber die Stimme, die mich zum guten Hirten zog, warb voller Liebe um mich, während die andere Stimme Hass und Drohung verwendete. Wahrlich, dieser Hirte, von dem der Verfasser des Psalms las, war der Gott, den ich gesucht hatte! Auch wenn ich alles andere einbüßen sollte, wenn der Schöpfer mein Hirte würde, was mehr könnte ich mir noch wünschen? Wenn er die Macht hatte, das ganze Universum zu erschaffen, dann wäre es ihm doch ein kleines, für mich zu sorgen?«

Maharaj nahm Jesus Christus als seinen Herrn und seinen Stellvertreter für seine Schuld an. Damit verlor er zwar auf einen Schlag jeden Einfluss, den er bis dahin hatte. Doch er fand echten Frieden mit Gott!

Anna Schulz

Freitag, 31. Januar 2025: Lebensverändernde Entscheidungen (4), Lukas 5,11

Gestern haben wir gesehen, wie Petrus sich als sündiger Mensch erkannte, der mit Jesus eigentlich keine Gemeinschaft haben konnte. Und damit hat er recht! Was für eine gewaltige Kluft besteht doch zwischen uns fehlerhaften Menschen und dem vollkommenen, sündlosen Sohn Gottes. Aber wenn wir uns selbst als verlorene Sünder erkennen, hat Jesus eine wunderbare Botschaft für uns. Es ist die gleiche, die er hier für Petrus hat: »Fürchte dich nicht!«

Jesus erklärt an anderer Stelle genauer, wieso Petrus sich nicht fürchten muss. Im Kapitel 19 des Lukasevangeliums sagt er im Vers 10 über sich selbst: »Der Menschensohn ist ja gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.« Was für eine herrliche Rettungsbotschaft! Jesus rettet jeden, der sich als verlorener Sünder erkennt. Das hat er am Kreuz gemacht, indem er dort stellvertretend das Gericht über unsere Sünden getragen hat. Wer das in Anspruch nimmt und darauf vertraut, dem kann Gott folglich Vergebung schenken. Und dann ist Gemeinschaft zwischen ihm und uns möglich.

Aber Jesus verspricht Petrus noch mehr: »Von jetzt an wirst du Menschenfischer sein.« Das bedeutet so viel wie: Du wirst mithelfen, dass andere Menschen mich kennenlernen und ebenfalls gerettet werden. Petrus bekam damit eine völlig neue Perspektive für sein Leben. Er verstand: Das ist die einzigartige Möglichkeit, mein Leben in etwas zu investieren, das in alle Ewigkeit Bedeutung haben wird. Und so traf er die dritte, die wichtigste, die alles verändernde Entscheidung. Petrus entschied sich dafür, alles aufzugeben, um Jesus nachzufolgen und ihm in allem zu vertrauen.

Was muss im Herzen dieses Mannes passiert sein, dass er alles zurückließ, um mit Jesus zu sein!

Stefan Hasewend

Donnerstag, 30. Januar 2025: Lebensverändernde Entscheidungen (3), Lukas 5,8

Gestern waren wir dabei, als Petrus diesen unglaublichen Fang machte. So viele Fische hätte er die ganze Nacht nicht fangen können – Happy End! Man würde erwarten, dass er Jesus um den Hals fällt und über die Maßen glücklich ist. Doch er reagiert ganz anders – nämlich so, wie im heutigen Tagesvers beschrieben.

Vielleicht kennen Sie diese Erfahrung: Man schaut morgens im Badezimmer flüchtig in den Spiegel. Okay – sieht ganz gut aus. Aber dann schaltet man das Licht an und ein ganz anderer Anblick erwartet einen: Hier ein paar Falten, da ein Pickel, rasieren sollte man sich auch mal wieder … Auf einmal sind alle »Mängel« aufgedeckt.

Genau das passiert hier mit Petrus. Er hatte Jesus vorher bereits gekannt, schon einiges von ihm gehört und mit ihm erlebt. Aber jetzt hat er hautnah ein Wunder erfahren – und mit einem Schlag wurde ihm klar: »Dieser Mann, der da bei mir im Boot sitzt, ist wirklich Gott. Er ist nicht einfach nur ein Prophet, der Worte Gottes redet, er ist Gott selbst! Nur Gott kann so ein Schöpfungswunder tun.«

Petrus erlebte Gottes Herrlichkeit aus unmittelbarer Nähe. Und in diesem Licht wurde ihm seine eigene Unzulänglichkeit schlagartig bewusst. Er erkannte sich als sündigen Menschen, obwohl er keine Bank ausgeraubt und niemanden umgebracht hatte und fleißig arbeitete. Seine Notlügen, seine manchmal verletzenden Worte, seine schlechten Gedanken, die Dinge, die er aus seinem Leben löschen wollte – all das demaskierte ihn als Sünder. Und es machte Klick: Jesus und ich – das passt nicht zusammen! Kein fehlerhafter Mensch kann mit einem vollkommenen Gott Gemeinschaft haben.

Umso wunderbarer ist Jesu Reaktion, die zu Petrus‘ dritter Entscheidung führt …

Stefan Hasewend

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