Samstag, 10. September 2022: Wiedergutmachungsabkommen mit Israel

Heute vor 70 Jahren wurde im Luxemburger Rathaus das Wiedergutmachungs-Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland auf der einen Seite sowie Israel und der »Jewish Claims Conference« auf der anderen Seite geschlossen. Es umfasste Zahlungen, Dienstleistungen und Exportgüter im Wert von 3,5 Milliarden Mark, die die Bundesrepublik innerhalb von 14 Jahren an Israel zu leisten hatte. Hinzu kam die Selbstverpflichtung der Bundesrepublik zur Rückerstattung von Vermögenswerten. Sowohl auf deutscher als auch auf israelischer Seite gab es große Vorbehalte gegen das Abkommen. Während westdeutsche Politiker die Beziehungen zu arabischen Staaten nicht aufs Spiel setzen wollten, sahen viele Israelis darin eine Entwürdigung der Opfer des Nationalsozialismus, indem die Mörder sich mit »Blutgeld« von ihrer Schuld freikauften.

Diese Kontroverse stimmte mich nachdenklich. Wie viel Geld wäre genug gewesen? 10 Milliarden? 20? 100? Ich glaube, jeder von uns weiß, dass kein Geld dieser Welt jemals ausgereicht hätte, um die Schuld, die das deutsche Volk auf sich geladen hatte, irgendwie zu begleichen. Von einer echten »Wiedergutmachung« kann also keine Rede sein. Da die Schuld nicht bezahlt werden konnte, blieb sie im Grunde ungesühnt.

In unserer Beziehung zu Gott stehen wir vor einem ähnlichen Dilemma. Unsere Rebellion gegen den heiligen Gott kann nicht mit ein paar Scheinen in den Klingelbeutel, einigen gute Taten oder einem einigermaßen anständigen Leben ausgeglichen werden. In diese hoffnungslose Lage hinein kommt Jesus Christus und ruft uns den heutigen Tagesvers zu. Er bezahlte mit seinem Leben, um uns zu erlösen und eine echte Wiedergutmachung zu leisten, die für jeden gilt, der sie in Anspruch nimmt.

Thomas Bühne


Frage
Was beweist Ihnen täglich Ihre Verstrickung in Sünde und Schuld vor Gott?
Tipp
Die Erinnerung an unsere »schlechten Taten« können wir nicht auslöschen, aber dafür Gottes Vergebung in Anspruch nehmen.
Bibellese
Psalm 103,1-13

Freitag, 09. September 2022: Als der erste bundesweite Warntag fehlschlug

Am 10. September vor zwei Jahren fand der erste bundesweite Warntag statt. Mit einem Probealarm sollte die Bevölkerung für die Funktionen der unterschiedlichen Warnmittel wie Sirenen, Mobilfunk-Nachrichten usw. sensibilisiert werden. Doch kamen die Warnungen an vielen Stellen zu spät oder gar nicht zustande. Das zuständige Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe musste viel Kritik einstecken. Denn bei einer echten Gefahr ist es entscheidend, dass die Menschen schnell und zuverlässig gewarnt werden.

Manchmal frage ich mich, ob ich mir als Teil der heutigen Christenheit nicht einen ähnlichen Vorwurf gefallen lassen muss? Nehme ich meine Warnfunktion deutlich genug wahr? Ich möchte Menschen, die Jesus aus ihrem Leben heraushalten, mit der Frohen Botschaft der Rettungsmöglichkeit locken, sie aber auch ehrlicherweise davor warnen, was ihnen droht, wenn sie diese Rettung verpassen. Jesus selbst hat nicht nur über Gottes Liebe und Vergebungsbereitschaft gepredigt, sondern auch über ewige Verlorenheit. Er beschreibt die Hölle als einen Ort ewiger Strafe. Er schildert sie als eine Realität, in der die Flammen nie erlöschen und wo man vor Schmerz mit den Zähnen knirscht. Mit seinem Gefahrenhinweis verfolgt Jesus das Ziel, das auch Warnungen haben: Die Empfänger sollen sich auf die Bedrohung einstellen und richtig reagieren. Jesus möchte, dass Menschen der Katastrophe entkommen.

Mir ist bewusst, dass Warnmeldungen selten willkommen sind. Sie bringen den geplanten Ablauf durcheinander und enthalten eine unangenehme Neuigkeit. Doch es wäre unverantwortlich, darauf zu verzichten. Denn für denjenigen, der auf sie hört und die Rettungsmöglichkeit annimmt, bedeutet sie alles!

Andreas Droese
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Frage
Wie reagieren Sie auf überraschende Warnhinweise, die Ihre Pläne durcheinanderbringen?
Tipp
Nehmen Sie Warnungen ernst! Sie dienen zum Schutz und zur Hilfe.
Bibellese
Hesekiel 3,17-21

Donnerstag, 08. September 2022: Hightech im Haushalt

Haben Sie auch schon einen Saugroboter? Dieser fleißige Helfer verrichtet seine Arbeit, während Sie nachts im Bett ausruhen. Man kann diese Hightech-Geräte so programmieren, dass sie aktiv werden, sobald niemand mehr in der Wohnung unterwegs ist. In der Regel gehört zum Roboter eine Ladestation, zu der der Saugroboter immer wieder zurückfindet. Das funktioniert so: Die Ladestation sendet ständig ein Signal aus, das der Roboter empfangen kann. Durch die verbaute Elektronik errechnet er dann seine Position im Raum. Sobald die Akkuleistung nachlässt, oder der Schmutztank voll ist, steuert der fleißige Helfer seine Ladestation auf kürzestem Weg an. Dort entledigt er sich des Staubes und lädt seinen Akku wieder auf.

Im Haushalt ist ein regelmäßiges Reinigen für uns selbstverständlich. Auf Dauer möchte niemand mit Schmutz und Dreck leben. Das ist nicht nur unangenehm, sondern gefährdet auch unsere Gesundheit. Doch was ist mit dem geistlich-moralischen Bereich unseres Lebens? Wer sorgt dort für die Bereinigung von schädlichem Dreck und Schmutz? Denn es wächst ein ganzer Berg von Schuld und ihren negativen Folgen bei uns, der uns irgendwann zu ersticken droht. Schon die kleinste Lüge zieht oft unabsehbare Folgen nach sich. Wie werden wir das wieder los? Leider können wir da nicht mal eben ein Knöpfchen drücken wie bei einem technischen Gerät, das sich dann um die Entsorgung kümmert. Hier braucht es einen, der sich grundlegend um dieses Problem kümmert: Jesus Christus, der Sohn Gottes, kam dazu auf diese Erde. Am Kreuz von Golgatha hat er alle unsere Sünde auf sich genommen und für unsere Schuld bezahlt. Wer zu ihm kommt und ihn um Vergebung bittet, darf sich ein für alle Mal vom Sündenmüll seines Lebens reinigen lassen.

Gerald Bott
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Frage
Wie viel Schmutz haben Sie im Laufe Ihres Lebens schon angesammelt?
Tipp
Jesus kann und will Sie von Ihren Sünden reinigen.
Bibellese
1. Petrus 2,21-25

Mittwoch, 07. September 2022: Im Schutz der Dunkelheit

Vor einigen Jahren arbeitete ich auf einer Missionsstation in Afrika. An einem Abend – die Sonne war längst untergegangen – kam die Mutter eines unserer Internatskinder zu unserer Tür. Sie bat mich, den Senior-Missionar an den Eingang zu holen. Das tat ich gerne. Danach verabschiedete ich mich. Ihre gedämpfte Stimme und die späte Uhrzeit ließen mich ahnen, dass etwas vorgefallen war, von dem möglichst kein Unbeteiligter erfahren sollte.

Unser Tagesvers berichtet ebenso von Begegnungen, die nach Sonnenuntergang vonstatten gingen. Es waren Kranke, die zu später Uhrzeit noch zu Jesus gebracht wurden. Es mag mehrere Gründe gegeben haben, dass die Dorfbewohner bis zur Dunkelheit warteten. Vielleicht war es leichter, im Schutze der Dunkelheit mit der Not zu Jesus zu kommen. Die damals üblichen Öllampen erhellten nur das Allernötigste. Vielleicht war es auch nur der Tatsache geschuldet, dass man tagsüber seinem Broterwerb nachging und erst abends Zeit für andere Angelegenheiten fand. Aber nehmen wir einmal an, dass es auch das eine oder andere Unschöne zu bereinigen gab, weil man wusste, dass auch da Jesus helfen konnte. Blieb das Unangenehme bisher hinter Mauern und im Dunkeln verborgen, so war es nun an der Zeit, sich Jesus zu offenbaren. Ja, jeder von uns darf aus seiner persönlichen Dunkelheit, wo sich ganz sicher im Laufe der Zeit manches aufgehäuft hat, zu Jesus kommen. Jeder darf vor Jesus das bringen, was sonst keiner zu sehen bekommt. Die erlebten Kränkungen, das zerbrochene Selbstwertgefühl, die eigenen Fehler und Sünden, all das darf jeder zu Jesus bringen. Bei ihm können wir über unsere Schattenseiten sprechen.

Heute ist der richtige Tag dafür. Jesus hört zu. Er möchte heilen. Dann darf es wieder hell und fröhlich werden.

Stefan Taube
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Frage
Gibt es etwas in Ihrem Leben, was Sie bedrückt?
Tipp
Sprechen Sie mit Jesus darüber und bekennen Sie ihm alles – dann wird es hell.
Bibellese
Johannes 3,1-17

Dienstag, 06. September 2022: Der Untergang der Nuestra Señora de Atocha

Anfang September 1622 verließ ein Konvoi von 28 Schiffen Havanna in Richtung Spanien. Die sogenannte Silberflotte transportierte Edelmetalle aus Süd- und Mittelamerika nach Europa. Unter ihnen war die Galeone »Nuestra Señora de Atocha«, voll beladen mit rund 40 Tonnen Gold und Silber sowie einer großen Menge wertvoller Smaragdsteine aus Kolumbien. 20 Geschütze an Bord machten sie zu einer Festung gegen Piraterie. Doch bald geriet die Flotte in einen Hurrikan. Die »Atocha« wurde auf ein Riff geschleudert und versank am 6. September, heute vor 400 Jahren, vor der Küste Floridas. Nicht nur die kostbare Fracht, sondern auch 260 Menschen riss sie mit in die Tiefe. Lediglich drei Matrosen und zwei Sklaven überlebten.

Wie gewonnen, so zerronnen, möchte man sagen. Aber die Geschichte mit dem Schatzschiff ging noch weiter. In den 1960er-Jahren gründete der Amerikaner Mel Fisher eine Schatzsucherfirma. Sein großes Ziel: die »Atocha« zu finden. Tatsächlich gelang es ihm. 1985 wurde das Wrack nach langem Suchen entdeckt und der bis dahin größte Unterwasserschatz mit einem Schätzwert von etwa 400 Millionen US-Dollar geborgen.

Na also, könnte man jetzt denken, die Schatzsuche hat sich doch gelohnt. Wirklich? Es kostete Mel Fisher viele Rechtsstreitigkeiten und das Leben von drei Crewmitgliedern, darunter das seines eigenen Sohnes. 1998 verstarb er, und er konnte natürlich keine einzige Silbermünze aus dem Fund der »Atocha« mitnehmen in die Ewigkeit. Was bleibt uns, wenn wir am Lebensende unsere Schätze zurücklassen? Jesus warnte uns Menschen vor dem letztlich sinnlosen Sammeln von Reichtümern auf der Erde. Sie sind sehr störanfällig, inflationär und unsicher oder landen auf dem Meeresgrund.

Arndt Plock
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Frage
Von welchen Wertgegenständen könnten Sie sich heute unmöglich trennen?
Tipp
Für vergängliche Schätze sollte man nicht sein Leben aufs Spiel setzen, sondern lieber das ewige Leben gewinnen.
Bibellese
Matthäus 6,19-21.24-34

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