Freitag, 30. Dezember 2022: Müllabfuhr

Vor unserer Haustür stehen vier Mülltonnen: Eine für »Grünabfälle«, eine für Papier, eine für »Gelbsackmüll« und eine für den Rest. Man rechnet, dass pro Kopf und Jahr etwa eine halbe Tonne Müll anfällt. Gut, dass die Müllabfuhr regelmäßig kommt und den ganzen Dreck entsorgt. Denn was wäre, wenn das nicht funktionierte? Wenn wir selbst für den Verbleib unseres Mülls sorgen müssten? Pro Person und Tag sind das immerhin 1-2 kg. Anfangs würden wir noch Platz auf dem eigenen Grundstück finden, etwa in der Garage. Bei dem Volumen allein von Verpackungsmüll wäre die Kapazität jedoch schnell erschöpft. Den Papiermüll könnten wir vielleicht noch verbrennen, aber der ganze Rest? Wir könnten unser Konsumverhalten ändern, aber hilft das dauerhaft gegen all den Unrat, den wir produzieren? Ich habe Bilder aus Ländern gesehen, in denen die Müllabfuhr streikte. Innerhalb weniger Tage waren ganze Straßenzüge vermüllt. Eine schreckliche Vorstellung!

Kurioserweise tun wir uns mit unserem Seelenmüll nicht so schwer, obwohl sich auch hier pro Tag und Kopf eine Menge ansammelt. Jedes böse Wort, jeder anzügliche Gedanke, jedes egoistische Verhalten bleiben irgendwo. Die Bibel nennt das Sünde. Die Menge dieses geistlichen Unrats wächst ständig. Anfangs kann man ihn vielleicht noch gut verstecken, aber irgendwann quillt er unter der Seelendecke hervor und bedrängt uns. Was hilft? Wie kann ich diesen Müll entsorgen? Der Tagesvers verdeutlicht, dass es nur einen Weg gibt: Bekennen! Seine Sünde beim Namen nennen und Gott bringen. Wer diesen Weg beschreitet, wird erleben, dass sogar der giftigste Sondermüll der eigenen Seele in den Tiefen von Gottes Vergebungsbereitschaft endgültig entsorgt wird.

Markus Majonica
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Frage
Wie gehen Sie mit Ihrem »Seelenmüll« um?
Tipp
Gott will nicht nur vergeben, er will sogar unserer Sünden nicht mehr gedenken (Jesaja 43,25).
Bibellese
1. Johannes 1

Donnerstag, 29. Dezember 2022: Die Zeit läuft

Das Jahr neigt sich wieder dem Ende zu. Nur noch zwei Tage bis Silvester. Dann beginnt ein neues Jahr, und wir fassen wieder neue Vorsätze, was wir im neuen Jahr anders und besser machen möchten. Aber was ist aus den Vorsätzen des alten Jahres geworden? Jetzt sind gerade noch zwei Tage Zeit, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Um uns daran zu erinnern, wurde im Jahr 2003 der weltweite Tick-Tack-Tag eingerichtet. Tick, Tack, Tick, Tack – die Zeit läuft, sie verrinnt unerbittlich und ist schon gleich wieder um. Der Tick-Tack-Tag soll uns daran erinnern, dass jetzt die Zeit ist, Dinge anzupacken, Absichten umzusetzen und Träume zu verwirklichen. Wenn man es vor sich her schiebt, wird nichts daraus.

Zeit ist schon eine faszinierende physikalische Größe. Sie ist eine der wenigen Größen, die keine Richtung hat. Bei der Zeit gibt es kein Rechts oder Links und schon gar kein Zurück. Zeit geht einfach immer nur weiter. Die Vergangenheit ist vorbei und nicht mehr beeinflussbar. Die Zukunft ist noch nicht geschehen und liegt auch nicht in unserer Hand. Es ist lediglich der momentane Augenblick, die Gegenwart, in der wir handeln und entscheiden können. Die Zeit läuft weiter und sie läuft ab, wie das vergangene Jahr.

Auch die Zeit unseres Lebens läuft ab und damit auch die Gelegenheit, etwas zu erreichen, Ziele umzusetzen und Schiefgelaufenes wieder in die Reihe zu bringen.

Es ist auch höchste Zeit, sich mit dem Gedanken an Gott auseinanderzusetzen. Er hat alles für unsere Rettung vor dem ewigen Tod getan. Er bietet uns Leben an. Jetzt ist die richtige Zeit, darauf einzugehen. Jetzt ist der Tag der Rettung. Schieben Sie es nicht hinaus. Die Zeit läuft.

Bernhard Volkmann
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Frage
Neigen Sie auch dazu, Dinge, die man schon längst einmal machen wollte, auf die lange Bank zu schieben?
Tipp
Gott ist interessiert an Ihnen und wartet darauf, dass Sie sich ihm zuwenden. Jetzt ist die Zeit. Heute.
Bibellese
Matthäus 24,42-51

Mittwoch, 28. Dezember 2022: Wer ist schuld am Leid?

Im Dezember 2004 wütete in Thailand und anderen Ländern des indischen Ozeans ein Tsunami, bei dem ca. 230.000 Menschen starben. Viele Hungersnöte und Katastrophen, bei denen unzählige Menschen sterben, beherrschen unser Weltbild. Immer noch geschehen auf der Welt Kriege, bei denen unfassbar viele Menschen zu Tode kommen. Wir sitzen derweil bei uns vor dem Bildschirm, schauen zu und sind betroffen, aber insgeheim froh, dass es uns nicht trifft. Dabei verbirgt sich hinter jedem einzelnen Schicksal großes Leid.

Bei alledem kann man fragen: Wo ist Gott? Früher habe ich auch so gefragt. Bevor ich zum Glauben an Jesus kam und mich mit der Bibel auseinandergesetzt habe, habe ich die Existenz eines liebenden Gottes infrage gestellt. Denn wenn es einen »lieben Gott« gibt, wozu dann all dieses Leid? Ich kann auf diese Frage keine abschließende und vollkommene Antwort geben, aber persönlich hilft mir Folgendes: Gott lässt in seiner Souveränität Dinge geschehen, die wir nicht verstehen. Gottes Wege und Gedanken sind völlig anders als unsere Wege und Gedanken. Hiob, einem gottesfürchtigen Mann der Bibel, wurden Kinder und Wohlstand auf schreckliche Weise genommen. Und dennoch kam er zu dem Schluss: »Das Gute nehmen wir von Gott an, da sollten wir das Böse nicht auch annehmen?« (Hiob 2,10).

Das soll keine »billige« Ausrede sein oder die »einfache« Erklärung für Gottes Handeln. Ich habe aber Frieden gefunden, mich in Gottes Anordnungen und Zulassungen zu fügen. Ich darf guter Dinge sein, wenn es gut läuft, und ich will mich unterordnen, wenn schlechte Tage anstehen. Gott hat für jeden von uns einen Plan. Wir dürfen unser Herz im Glauben öffnen und Gott wirken lassen, damit er diesen Plan mit uns ausführen kann.

Axel Schneider
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Frage
Zweifeln Sie auch an Gott, weil es viel Leid auf dieser Welt gibt?
Tipp
Es ist immer leicht, in Gott den »Schuldigen« zu suchen. Doch eigentlich will er uns zu Hilfe kommen.
Bibellese
Jesaja 55,6-11

Dienstag, 27. Dezember 2022: Ein Planet zieht Bilanz

Als ich vor einiger Zeit beim Autofahren Radio hörte, traute ich meinen Ohren kaum. In einer Reportage berichtete ein erfolgreicher Unternehmer von seiner Einsicht, jahrelang mit seinem opulenten Lebensstil ein »Ökorüpel« gewesen zu sein. Begeistert erzählte er dann von seiner radikalen Kehrtwende hin zu einer konsequenten Minimierung seines ökologischen Fußabdrucks. Sein Antrieb dafür: die Befürchtung, dass der Planet nach seinem Tod sagen könnte: »Gut, dass der weg ist.« Dank vieler Kompensationsmaßnahmen wird er jetzt aber voraussichtlich mit Mitte 70 eine ausgeglichene Ökobilanz vorweisen können. Das wird ihn »extrem beruhigt sterben« lassen.

Mich bewegt, dass Menschen aus Angst vor dem Urteil eines leblosen Planeten bis an ihr Lebensende an ihrer ökologischen Lebensbilanz arbeiten. Ist eine grüne Null aber tatsächlich entscheidend an der Schwelle zur Ewigkeit? Und ich frage mich, wie Gott das Leben des Unternehmers beurteilen wird, wenn er diesen Planeten verlässt. Ist sein Urteil nicht das alles Entscheidende?

Ich bin froh, dass ich in Bezug auf meine Lebensbilanz vor Gott wissen darf, dass ich aufgehäufte Schuld nicht abarbeiten muss – was tatsächlich aussichtslos wäre. Weil ich mein Leben Jesus Christus anvertraut habe, weiß ich, dass seine Gerechtigkeit alles aufwiegt, was ich als sündiger Mensch angerichtet habe. Meine Lebensbilanz ist dadurch in Gottes Augen nicht nur gerade so eben auf Null ausgeglichen, sondern unendlich weit ins Positive gesteigert. Ich muss nach meinem Tod keinen Planeten fürchten, der stöhnt: »Gut, dass der weg ist«, sondern darf mich auf die Begegnung mit meinem Herrn im Himmel freuen, der sagt: »Gut, dass du hier bist.« Das kann mich beruhigt sterben lassen.

William Kaal


Frage
Was wird Sie beruhigt sterben lassen?
Tipp
Nehmen Sie sich noch heute Zeit, über Ihre Lebensbilanz vor Gott nachzudenken!
Bibellese
1. Timotheus 1,12-17

Montag, 26. Dezember 2022: Selbstverleugnung

Neulich las ich von einer Influencerin, die gefragt wurde, ob sie sich nach ihrem Baby, das sie letztes Jahr bekommen hatte, noch weitere Kinder wünschen würde. Ihre Antwort war eindeutig: »Auf keinen Fall!« Ihre Begründung war, dass sie doch immer noch eine Frau sei mit Bedürfnissen und mit Sehnsucht nach Freiheit. Ihre jetzige Lebenssituation würde sie sehr einschränken, so sehr sie ihr Kind auch liebe. »Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass man sich mehrere Kinder wünscht!«, so ihre Antwort.

Ich möchte nicht über diese Frau urteilen oder ihre Aussage bewerten, ich wurde einfach nachdenklich darüber. Ich habe selbst mehrere Kinder, und es ist in der Tat so, dass ich mit jedem weiteren Kind ein kleines Stück mehr von mir selbst »abgegeben« habe. Man hat plötzlich so viel Verantwortung und muss sich um kleine Menschen kümmern, Tag und Nacht zur Verfügung stehen; und man hat oft nur wenig Zeit für sich selbst. Es ist tatsächlich eine Art Selbstverleugnung, wenn man Kinder hat, denn man lebt nicht mehr nur für sich selbst.

Bei diesen Gedanken wurde ich an Jesus erinnert, der sich noch ungleich mehr selbst verleugnet hat. Er kam als der Sohn Gottes aus der Herrlichkeit des Himmels und wurde ein winziges Baby. Er wuchs heran mitten in dieser Welt und diente später den Menschen oft bis zur Erschöpfung, obwohl ihn viele schon während seines Dienstes ablehnten. Er heilte, predigte und kümmerte sich um viele Einzelne. Doch der Höhepunkt der Erniedrigung war sein grausamer Tod am Kreuz, den er freiwillig auf sich nahm, damit wir ein Leben in Fülle haben und nach unserem Sterben und Auferstehen bei ihm sein können. Jesu Vorbild spornt mich an, mich auch in Selbstverleugnung zu üben.

Ann-Christin Ohrendorf


Frage
Können Sie sich vorstellen, was es Jesus gekostet hat, auf die Erde zu kommen?
Tipp
Der Höhepunkt von Jesu Selbstverleugnung geschah am Kreuz auf Golgatha.
Bibellese
Philipper 2,1-11

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