Sonntag, 31. Juli 2022: Der Griff zum Handy

Wie schon so oft greift die Hand am Morgen fast automatisch nach dem Handy und entsperrt es. Meine Augen überfliegen den Startbildschirm. Keine neuen WhatsApps – schade. Noch ein Klick auf die Nachrichten-App: Schon wieder eine neue Schlagzeile über amerikanische Politik. Dann eine Nachricht über einen Autounfall in Österreich. Schrecklich. Und irgendein Schauspieler ist auch gestorben, mit 50 Jahren. Schade. Zwischendurch Werbung: Eine strahlend schöne Frau lacht mich in ihrer neuen Bluse an. Als ich fünf Minuten später mein Handy zuklappe, macht sich ein frustrierendes Gefühl von Leere in mir breit. Was von den gerade gewonnenen Eindrücken war wirklich relevant für den vor mir liegenden Tag? Welche unwichtigen Wünsche wurden geweckt? Was nutzte mir dieser kurze Ausflug in die virtuelle Welt – und die 87 anderen, die ich statistisch gesehen heute noch unternehmen werde?

Wie anders sieht mein Tagesstart aus, wenn ich zuerst die Bibel aufschlage. Zugegeben: Es braucht Selbstdisziplin, die schwarzen Buchstaben den bunten Pixeln auf dem Bildschirm vorzuziehen. Doch die Worte, die ich dort lese, sind wirklich bedeutsam für mein Leben. Denn dahinter steht Gott, der durch sein Wort persönlich zu mir spricht. Manchmal trifft mich ein Wort wie ein Stromschlag, und ich merke: Das war genau für mich gemeint! Manchmal ist das Gelesene nicht leicht zu verstehen, und ich mache keine besondere Entdeckung. Aber nie gibt es danach dieses Gefühl von Leere und Enttäuschung. Belebung für die Seele, Ermutigung für den Tag, verlässliche Auskunft über Gott – das gibt es nur in diesem alten, so oft vernachlässigten Buch. Wäre es nicht eine gute Idee, die Bibel neben das Bett zu legen und sie bewusst jeden Morgen vor allen anderen Medien zu lesen?

Elisabeth Weise
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Frage
Warum lesen Millionen von Menschen täglich in der Bibel?
Tipp
Gottes Wort ist anders und enttäuscht nie.
Bibellese
Psalm 119,17-32

Samstag, 30. Juli 2022: Der Samstag hat wieder einen Sinn!

Der Ball rollt wieder – seit gestern Abend ist wieder Fußball-Bundesliga! – Und am Samstag sind immer noch die meisten Spiele. Für viele Menschen in Deutschland (und auch anderswo) geht eine große Faszination vom Fußball aus. So war das früher auch bei mir. Im Ruhrgebiet, ungefähr zwischen Bochum und Dortmund aufgewachsen … Da ist es schon fast natürlich, dass man ein Fußball-Fan wird; das Thema ist im Alltag einfach da, nicht nur in der Schule.

Heute bin ich nach wie vor am Fußball interessiert. Wenn ich von Frühjahr bis Herbst samstags im Garten arbeite (und kein anderer Termin ansteht), höre ich nebenbei die spannenden Live-Berichte der Fußball-Bundesliga im Radio. Und doch sind heute die Prioritäten verschoben: Mein Leben gehört nicht dem Fußball, sondern Jesus – IHN habe ich in mein Leben aufgenommen. ER ist nun mein Herr und Retter. Fußball übt eine große Faszination aus und ist am Ende doch nur eine oberflächliche Freude.

Aber bei Jesus habe ich eine Freude gefunden, die auch bleibt, wenn ich mal nicht auf der Höhe bin. Jesus bietet uns nicht nur Freude an, sondern sogar ein ganz neues Leben: »Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe« (Johannes 10,10-11). Jesus hat sein Leben für mich gegeben, damit ich echte, tiefe und bleibende Freude haben kann. Dagegen verblassen alle Fußballer, Mannschaften und Pokale. Und wenn »meine« Mannschaft verliert, dann geht bei mir die Stimmung nicht mehr in den Keller, weil ich weiß, dass ich auf der Seite dessen bin, der den Tod besiegt hat und zu einem neuen Leben auferstanden ist. Daran werde ich auch einmal Anteil haben. Und das ist immer ein Grund zur Freude für mich.

Martin Reitz
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Frage
Wo stehen Sie in der Gefahr, von einer Faszination eingefangen zu werden?
Tipp
Jesus fasziniert nicht (nur), er will unser guter Hirte sein – in diesem Leben und auch darüber hinaus.
Bibellese
Markus 14,3-9

Freitag, 29. Juli 2022: Rette dich selbst?

An heißen Sommertagen gibt es für die Kinder nichts Schöneres, als in das im Garten aufgebaute aufblasbare Schwimmbecken zu springen. Die Abkühlung und der damit verbundene Spaß lassen nicht nur Kinderaugen leuchten. Oft ist am Abend das Kinderbecken dann so trübe und voller Gras, dass man das Wasser nicht mehr aufzuheben braucht. Oft ist mir dabei aufgefallen, dass an der Wasseroberfläche nicht nur Dreck und Grashalme schwimmen, sondern dass sich dort ein regelrechtes Drama abspielt. An der Wasseroberfläche kämpfen nämlich zahlreiche Insekten um ihr nacktes Überleben. Verzweifelt versuchen sie, sich an einem Grashalm festzuklammern oder an den Rand des Schwimmbeckens zu gelangen, andere jedoch zappeln und flattern im Kreis bis zur Erschöpfung. Der verzweifelte Kampf, um sich selbst zu retten, endet meist tödlich. Denn die armen Insekten schaffen es nicht, ihrer misslichen Lage zu entkommen. Sie sind auf das gnädige Eingreifen von uns Menschen angewiesen, sonst sterben sie.

Als Jesus Christus ans Kreuz genagelt wurde, durchlebte auch er einen Todeskampf. Schreckliche Schmerzen litt er, zudem ertrug er noch den Spott der vorübergehenden Gaffer. Aber Jesus litt nicht, weil er unbeabsichtigt in diese dramatische Lage gekommen wäre. Er starb freiwillig. Für andere, für uns, für mich! Er hätte vom Kreuz herabsteigen können, ohne Weiteres, denn er hat alle Macht im Himmel und auf der Erde. Doch er verzichtete freiwillig darauf, weil er uns aus unserem »Todeskampf«, unserem Abstrampeln ums Überleben, erretten wollte!

Wie sehr mühen wir uns oft ab, den Kopf über Wasser zu halten. Aber es nützt nichts, die Kraft ist irgendwann zu Ende. Doch es gibt das gnädige Eingreifen Jesu, der uns erretten möchte! Seine Hand ergreifen sollten wir heute.

Tony Keller
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Frage
Strampeln Sie noch selbst?
Tipp
Lassen Sie sich retten, bevor es zu spät ist!
Bibellese
Hebräer 7,25

Donnerstag, 28. Juli 2022: Unreinheiten – überdecken oder loswerden?

Mein Gesicht war übersäht mit vielen roten Punkten. Die Hautunreinheiten sahen ziemlich schlimm aus. Ich schämte mich, unter Menschen zu gehen. Mit allen möglichen Mitteln versuchte ich, die unangenehmen Punkte loszuwerden, aber es gelang mir nicht. Schließlich ging ich zu einem Drogeriemarkt, um mich beraten zu lassen. Ich erhielt ein Make-up, durch das laut Beschreibung alle Unreinheiten überdeckt würden. Und tatsächlich! Bei der ersten Anwendung stellte ich fest, dass dieses Produkt meine Gesichtshaut perfekt erscheinen ließ. Ich konnte meine Unreinheiten auf diese Weise verstecken, verschwunden waren sie allerdings nicht. Das Gute war nur, dass ich mich nicht mehr schämen musste.

Es gibt noch andere Unreinheiten, die wir Menschen verstecken wollen. Das sind unsere Sünden. Wir versuchen, sie durch eine christliche Lebensweise, gute Taten, regelmäßige Kirchenbesuche, Hilfsbereitschaft und ein anständiges Leben zu überdecken. Wir denken, dass wir so schon irgendwie gut genug dastehen und auch Gott gefallen könnten. Doch unsere Sünden verschwinden dadurch nicht, auch wenn wir sie vor anderen vielleicht verstecken können.

Gott aber schaut nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf unser Herz. Er sieht alles, was wir jemals getan oder gedacht haben, vor ihm bleibt nichts verborgen. Solange unser Herz nicht durch Jesus gereinigt wird, sind wir nicht würdig, in den Himmel zu kommen. Jesus aber ist für unsere Sünden gestorben. Er ist der einzige Weg, vor Gott makellos zu werden. Wenn wir ihn annehmen und ihm unsere Sünden bekennen, werden unsere Sünden nicht versteckt, sondern vergeben (Kolosser 2,13). So können wir ein reines Herz bekommen und müssen nichts mehr verdecken.

Beatrix Weißbacher


Frage
Haben Sie Ihr Herz schon durch Jesus reinigen lassen?
Tipp
Wer seine Sünden verbirgt, wird sie auch zu seinem Schaden behalten.
Bibellese
1. Johannes 1,5-10

Mittwoch, 27. Juli 2022: Heimweh

Wie schmerzhaft kann die Sehnsucht nach der Heimat sein! Viele Menschen kennen dieses Gefühl. Die melancholische Stimmung, die einen befällt, wenn man sich in der Fremde, weit weg von zu Hause, befindet. Oft vom Gegenteil, dem Fernweh, erfüllt, hatte man sich vorher zu neuen Ufern aufgemacht. Vielleicht war das eine lange Reise, ein vorübergehender Auslandsaufenthalt oder sogar die endgültige Auswanderung in ein anderes Land. Doch nach einer Weile überkam einen das Heimweh, und man wollte einfach nur noch nach Hause.

Dieses Sehnen nach dem Zuhause erkennt man auch im Hinblick auf Gott, nämlich dann, wenn man begreift, wie verloren man ohne ihn ist. Eigentlich hatte Gott den Menschen für den Garten Eden und eine enge Gemeinschaft mit ihm geschaffen. Weil der Mensch aber sündigte und gegen Gottes Gebot verstieß, musste Gott ihn aus dem Paradies und seiner direkten Nähe vertreiben. Seitdem spüren wir, dass etwas nicht in Ordnung ist, und suchen das »verlorene Paradies« auf verschiedene Art und Weise. Doch so, wie Heimweh erst verschwindet, wenn man heimkehrt, so kommt unsere Seele erst zur Ruhe, wenn sie zu Gott zurückkommt. So wie der verlorene Sohn aus dem Gleichnis, das Jesus einmal erzählte. Rebellisch und stolz war er von zu Hause weggegangen, hatte sein ganzes Erbe vergeudet und erst fern der Heimat, als es ihm richtig schlecht ging, erkannt, dass er einen schweren Fehler begangen hatte. Daraufhin kehrte er nach Hause zurück und bat seinen Vater um Vergebung.

Gott ist wie der Vater in dieser Geschichte. Er wartet mit offenen Armen, dass wir zu ihm zurückkommen und ihn um Vergebung bitten. Erst bei ihm wird unsere Sehnsucht nach Heimat, nach einem Zuhause, gestillt werden.

Daniela Bernhard
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Frage
Wann hatten Sie schon einmal das Gefühl, fern Ihrer eigentlichen Heimat bei Gott zu sein?
Tipp
Wer heimkommen will, muss umkehren.
Bibellese
Lukas 15,11-32

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