Samstag, 16. Juli 2022: Schlafen wie ein Kind

Egal, ob umgeben von lärmenden Kindern auf dem Spielplatz, auf Familienfeiern oder einfach im Verkehrslärm der nahe liegenden Straße ­- in meinen Armen schläft mein kleiner Sohn so fest, als gäbe es diese Geräuschkulissen nicht. Jeder weiß: Kinder fühlen sich in den vertrauten Armen der Eltern so sicher und geborgen, dass sie völlig situationsunabhängig zur Ruhe kommen und auftanken können.

Beneidenswerte Kinder! Wie oft liegen wir Erwachsenen voller Sorgen und Gedanken wach und kommen nicht zur Ruhe, weil wir uns dem tosenden Lärm unserer Zeit hilflos ausgesetzt fühlen! Das Karussell meiner Gedanken und Sorgen dreht sich manchmal unaufhörlich und hält mich wach. In diesen Momenten ist mir mein Sohn das beste Beispiel. Auch ich habe nämlich einen Vater, der mein täglicher Begleiter ist und mich jederzeit einlädt, in seinen Armen auszuruhen. Wenn mich Zukunftsängste plagen, Situationen aus dem Ruder zu laufen scheinen oder mir einfach nur der Alltag über den Kopf steigt: Ich darf in den vertrauten Armen meines himmlischen Vaters zur Ruhe kommen, auftanken und alles um mich herum ausblenden.

So wie mein Sohn sich absolut darauf verlässt, dass ich ihn halte und ihm der Lärm nichts antun kann, so darf ich mich darauf verlassen, dass mein Gott mich ebenso in seinen schützenden Händen hält. Was für eine herrliche Botschaft ist das in unserer lärmenden Zeit für alle, die sich nach Ruhe und Geborgenheit in all ihren Sorgen und Ängsten sehnen!

Gott der Vater lädt Sie ein, durch seinen Sohn Jesus Christus in seinen Armen Frieden zu finden, die Last abzugeben und aufzutanken.

Kathrin Stöbener
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Frage
Wo kommen Sie zur Ruhe?
Tipp
»Ich will euch Ruhe geben für eure Seelen«, verspricht Jesus Christus.
Bibellese
Matthäus 11,25-30

Freitag, 15. Juli 2022: Die gute Gelegenheit nicht verpassen!

Endlich, im Jahr 1646 und zwei Jahre vor dem Ende des 30-jährigen Krieges, einigten sich der Kurfürst von Brandenburg und der Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg darauf, dass die Grafschaft Mark dem Brandenburger zugesprochen wurde. Darum kamen zwei hohe Würdenträger des Kurfürsten auf die Burg Altena, um die Huldigung des dortigen Grafen entgegenzunehmen. Aus Anlass dieses feierlichen Tages machte der Graf von der Mark von seinem Recht Gebrauch, jedem armen Sünder oder Schuldner seine Strafen zu erlassen, der ihn darum bat.

Dazu ritt er mit seinen hohen Gästen von der Burg in die Stadt hinunter und rollte ein Seil aus, von dem er ein Ende in der Hand behielt und dessen anderes Ende auf der Erde hinter seinem Pferd herschleifte. Wer begnadigt werden wollte, musst das Seil ergreifen. Tatsächlich kamen nur zwei Männer und eine Frau, die alle vom Gericht wegen Ehebruchs verurteilt waren und ins Gefängnis kommen sollten, und ergriffen das Seil. Alle drei wurden begnadigt.

Schuldige und Schuldner gab es in der zuschauenden Volksmenge noch viele, und der Zutritt zum Gnadenseil war niemand verwehrt. So lag es nicht an dem Grafen, wenn die meisten auf ihren Schulden sitzen blieben; aber Gnade gab es nur an diesem Tag und zu dieser Stunde. Wer seine Entscheidung auf morgen verschieben wollte, kam unweigerlich zu spät. Man hätte ihm gesagt: »Gestern war der Tag der Huldigung, der Tag der Gnade. Jetzt ist es zu spät.«

Auch Gott weist uns darauf hin, dass uns einzig der heutige Tag zur Verfügung steht, mit Gott ins Reine zu kommen. Gestern kommt nicht wieder, und ob wir morgen noch Gelegenheit haben, ist nicht gewiss.

Hermann Grabe
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Frage
Was machen Sie mit dem großzügigen Gnadenangebot Gottes?
Tipp
Wer klug ist, ergreift heute das göttliche »Gnadenseil«.
Bibellese
Psalm 95

Mittwoch, 13. Juli 2022: Der Fischotter (2): Hör genau zu!

Wir haben gestern von einer besonderen Eigenschaft des Fischotters gehört. Er kann einfach die Ohren schließen. Wir haben gesehen, dass es nicht immer gut für uns ist, auf all das zu hören, was uns zugetragen wird. Doch es gibt auch Dinge im Leben, da gilt genau das Gegenteil, nämlich genau hinzuhören. Viele Schüler sind gelangweilt vom Unterricht und stellen ihre Ohren mal gerne auf »Durchzug«. Das kennen wir auch, oder? Bei Dingen, die uns nicht interessieren, hören wir nicht genau hin. Als Kind meiner Eltern habe ich von dieser Eigenschaft gerne Gebrauch gemacht. Wenn ich irgendeine Arbeit erledigen sollte, habe ich einfach so getan, als hätte ich es nicht gehört. Diese negative Eigenschaft von mir habe ich leider an meine Kinder vererbt, und des Öfteren ärgere ich mich darüber.

Im Tagesvers werden wir aufgefordert, auf Gottes Stimme zu hören. Und da ist es wirklich extrem wichtig, genau zuzuhören. Wenn der Schöpfer, der Sie und mich gemacht hat, mit uns reden will, sollten wir ihm die größte Aufmerksamkeit widmen. Gott will durch sein Wort, die Bibel mit uns reden. Und der Apostel Petrus sagte zu Jesus: »Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.« Damit sagt er, dass die Worte von Jesus von enorm wichtiger Bedeutung sind. Jesus bietet uns mit seiner Botschaft ewiges Leben mit Gott an, ewige Freude. Echtes Glück. Wie viel würde man dafür in bar geben? Doch genau das verspricht Jesus jedem, der auf ihn hört.

Jesus selbst sagt: »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen« (Johannes 5,24). Auf diese Worte sollten wir unbedingt hören und darauf eingehen.

Daniel Zach


Frage
Wann schalten Sie Ihre Ohren auf Durchzug?
Tipp
Gegenüber Gott und seinem Sohn wird das fatale Folgen haben.
Bibellese
Hebräer 2,1-4; 4,12-13

Dienstag, 12. Juli 2022: Der Fischotter (1): Hör nicht auf alles, was man dir sagt!

Der Fischotter (Lutra Lutra) ist ein beindruckendes Tier. Außer in Australien ist er auf allen Kontinenten zu finden. Er gehört zu der Familie der Marder. Er ist für das Leben im Wasser mit Schwimmhäuten ausgestattet. Seine Höhlen legt er am Ufer von Flüssen und Bächen an, den Eingang unterhalb der Wasseroberfläche. Ein Luftschacht dient zur Sauerstoffversorgung. Sein Fell ist bei Menschen sehr beliebt, da es im Winter warm hält, wasserabweisend ist und einen schönen Glanz hat. Doch eine Sache, die er kann, ist etwas ganz Besonderes. Er kann beim Tauchen »Nase und Ohren« verschließen. Diese Eigenschaft ist für den Otter überlebenswichtig.

Das ist doch wirklich eine gute Eigenschaft oder? Einfach mal »abtauchen« und nicht auf alles hören, was einem erzählt wird. In meiner Zeit im Zivildienst arbeitete ich in einer Kindertagesstätte. Und wie oft wurde da über Mitarbeiter gelästert, die gerade nicht anwesend oder auch krank waren. Wie schön wäre es gewesen, einfach die Ohren schließen zu können, damit einen das ganze Gerede nicht beeinflusst.

Doch kann sich jeder entscheiden, was er sich anhört und sich zu Herzen nimmt. Ich halte den oben genannten Rat aus der Bibel für einen wichtigen Rat im Miteinander, den man dann auch bedenken sollte: Wie oft habe ich schon selbst schlecht über andere geredet! Hören wir also nicht auf alles, was man uns so erzählt. Zum einen stehen wir in der Gefahr, nur irgendwelche Gerüchte aufzuschnappen; zum anderen müssen wir auch lernen, gezielt wegzuhören. Es gibt so vieles, was wir uns anhören, was uns schlecht beeinflusst und herrunterzieht, seien es schlüpfrige Witze der Arbeitskollegen, schlechte Liedtexte, die nur Beschimpfungen beinhalten, oder Beleidigungen und Lästereien.

Daniel Zach


Frage
Was hören Sie sich von anderen alles an?
Tipp
Geben Sie auch darauf acht, was Sie selbst zu anderen reden!
Bibellese
Jakobus 3,6-10

Montag, 11. Juli 2022: Einsam und verlassen?

Ist Einsamkeit ein relevantes Thema für uns Menschen im 21. Jahrhundert? Vieles scheint dagegen zu sprechen! So gab es schließlich zu keinem Zeitpunkt mehr Menschen (und somit »potenzielle« Kontakt- und Gesprächspartner) auf dieser Erde als jetzt. Des Weiteren ermöglicht uns die Digitalisierung eine nie zuvor dagewesene »Kommunikations-Infrastruktur« – auch über große Distanzen hinweg. Man könnte daher meinen: Einsam ist man doch höchstens noch in »Extremsituationen«, also wenn z. B. jemand einen langjährigen Weggefährten verliert oder sich nach einem Flugzeugabsturz auf eine abgelegene Insel retten muss. Doch auch ohne solche »Extremsituationen« stufen sich viele Menschen heute als »einsam und verlassen« ein. Psychologen sprechen hierbei sogar von einem echten »Massenphänomen« bzw. »Megatrend« in unserer Zeit – und zwar über alle Generationen und Altersklassen hinweg.

Allerdings gibt es auch einen schmerzenden »Leerstand« in unserer Seele, der nicht durch Beziehungen zu anderen Menschen, sondern nur durch Gott selbst gefüllt werden kann. Schließlich sind wir als Geschöpfe auf Gemeinschaft mit ihm angelegt. Deshalb wendet sich der Psalmschreiber in seiner als »einsam und elend« empfundenen Lage (siehe Tagesvers) zuallererst im Gebet an Gott und bittet ihn, sich ihm gnädig zuzuwenden und ihm aufs Neue seine Gegenwart und seine Gnade bewusst zu machen.

Auch im 21. Jahrhundert dürfen wir uns im Gebet an diesen ewigen Gott wenden. Dessen Zusage gilt nach wie vor: »Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen« (Hebräer 13,5). Und wer sich von Gott geliebt und angenommen weiß, der kann mit seiner Hilfe auch auf andere zugehen, neue Kontakte aufbauen und Beziehungen vertiefen!

Stefan Nietzke


Frage
Was machen Sie, wenn Sie sich einsam fühlen?
Tipp
Gott bietet Ihnen seine Gemeinschaft, seine Nähe und seinen Zuspruch an.
Bibellese
Psalm 25

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