Sonntag, 19. Juni 2022: Heilsgewissheit

Mein Sohn hat nun sichtlich Freude an seinem neuen Fahrrad. Man sieht es ihm an, wenn er damit bei uns auf dem Parkplatz seine Runden dreht oder mit mir zusammen auf Tour geht. Es passt genau zu ihm und ist optimal auf seine Größe abgestimmt. Ein Zukauf weiterer Teile ermöglichte den optimalen Einsatz auf der Straße, im Gelände und überall, wo man unterwegs sein möchte. Keine Frage, dass er auch ein bisschen stolz war, es in der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Er hat es definitiv in Besitz genommen. Es ist nun sein Fahrrad, und keiner zweifelt daran, am wenigsten er selbst.

Können wir ernsthaft glauben, Gott würde uns etwas wegnehmen, was er uns einmal geschenkt hat? Das würde ich als Vater nie tun, denn ich würde mich damit selbst der Freude berauben, die mein Sohn an dem hat, was er von mir beschenkt bekam. Seine Freude ist nämlich auch meine Freude. Und Gott möchte keinesfalls, dass wir in Zweifel über das Heil geraten, dass er uns geschenkt hat. Im Gegenteil, seine ganze Kraft legt er durch das Evangelium dahinein, dass wir durch Glauben das Heil empfangen und – behalten!

Ein anderer Aspekt ist, dass dieses Heil nicht für mich allein bestimmt ist, sondern für alle Menschen. Wenn ich also mein Heil gebrauche und täglich zeige, dann vor allem deswegen, um es auch anderen schmackhaft zu machen. Es ist für sie nicht in weite Ferne gerückt oder unerreichbar wie manches irdische Gut, nein, es liegt für alle bereit, die es nur nehmen wollen. Und so kann das, was wir als Christen ergriffen haben, auch für andere »begehrlich« werden. Und es ist kein »Raubgut«, an dem wir um jeden Preis nur für uns selbst festhalten, sondern wir geben es gerne weiter, ohne selbst dabei einen Verlust in Kauf nehmen zu müssen.

Joachim Pletsch
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Noch einmal: Begehren Sie jetzt das Heil?
Tipp
Ergreifen Sie es, indem Sie dem Beispiel derer folgen, die es bereits erlangt haben!
Bibellese
1. Timotheus 1,12-17

Samstag, 18. Juni 2022: Heilsbesitz

Vom Kauf eines Produkts im Internet kann man zurücktreten, z. B. wenn man feststellt, dass die Ware beschädigt ist oder nicht den Erwartungen entspricht. So erging es mir im Vorlauf des gestern geschilderten Erlebnisses. Ich hatte zuvor bei einem anderen Anbieter bestellt, doch das gekaufte Fahrrad kam beschädigt an. Da ich den Schaden nicht selbst beheben konnte, beantragte ich die Rückgabe und habe den Artikel dann – nach Genehmigung – genau nach Vorschrift wieder zurückgesandt. Der bereits gezahlte Betrag wurde nach einigen Tagen in voller Höhe zurücküberwiesen. Außer einer zeitlichen Einbuße und einer gewissen Enttäuschung war kein größerer Schaden entstanden. Aber wir standen nun immer noch ohne Fahrrad da.

Das Heil, das Gott für uns bestimmt und uns »geliefert« hat, weist keinerlei »Beschädigung« oder einen Mangel auf. Eine »Rückgabe« unsererseits oder gar eine »Rücknahme« durch den »Anbieter« steht daher völlig außer Frage. Wir sind nach Annahme des Heils unwiderruflich mit Gott verbunden durch Jesus Christus, der für uns am Kreuz gestorben ist, um das Heil für uns erreichbar zu machen. Wenn wir es im Glauben an ihn angenommen haben, ist es schon jetzt unser Besitz, auch wenn es uns erst eines Tages im Himmel dann endgültig und im vollem Umfang zugewiesen werden wird. Gott kann es uns schon zusprechen, weil er seine Zusage garantiert wahr macht.

Täglich können wir also von unserem Heil Gebrauch machen, indem wir mit und für Jesus leben. Wir sind mit Gott versöhnt, er hat uns begnadigt und ist unser Vater geworden und nun darauf bedacht, dass wir das Ziel des Glaubens, die ewige Geborgenheit bei ihm, auch tatsächlich erreichen. Dazu wird er uns alles bereitstellen, was nötig ist.

Joachim Pletsch
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Denken Sie etwa an eine »Rückgabe«, oder fürchten Sie gar eine »Rücknahme«?
Tipp
Informieren Sie sich über das Heil und seine Schönheit und Tragweite in der Bibel. Gebrauchen Sie es täglich, dann werden Sie immer dankbarer dafür.
Bibellese
Hebräer 6,9-12

Freitag, 17. Juni 2022: Heilserfahrung

Im Alltag macht man manchmal Erfahrungen, die einem verdeutlichen, worum es auch beim Glauben geht: Unser Sohn brauchte ein neues Fahrrad, weil er dem bisherigen entwachsen war. Im Lockdown gab es nur die Möglichkeit der Besorgung übers Internet. Nach tagelangen Recherchen, Checks und Prüfung der Fakten kam der Moment, verbindlich den Kauf abzuschließen. Ich musste mich per Tastendruck definitiv auf die Zuverlässigkeit des Angebots einlassen und mein Vertrauen auf die Angaben des Anbieters und den Bestellungsvorgang setzen, um dann die Bestätigung zu erhalten, dass alles ordnungsgemäß abgewickelt werden würde. Wie groß die Freude und Erleichterung, als das Fahrrad dann geliefert wurde und sich herausstellte, dass es unseren Erwartungen voll und ganz entsprach!

Nach der Heilserkenntnis muss es auch zur Heilserfahrung kommen, indem jemand im Glauben annimmt, was ihm durch Gottes Geist klargemacht wurde. Nicht nur Verstand und Logik sind hier gefragt, sondern letztendlich auch ein völliges Sich-Einlassen auf die Zusagen und Verheißungen, die uns der Urheber ewigen Heils gibt: »Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen« (Johannes 5,24). Auch hier entscheidet ein definitiver innerer »Tastendruck«, ob wir das Heil in Christus tatsächlich erfahren oder nicht. Im Unterschied zum Interneteinkauf brauchen wir nicht einmal etwas zu bezahlen, weil der Preis schon beglichen wurde. Es geht nur darum zu vertrauen. Und die Bestätigung erfolgt dann auch sofort – ebenso durch den Heiligen Geist, der uns bezeugt, ja, der es besiegelt, dass Gott nun unser Vater ist (vgl. Galater 4,6). Und über alle Vorstellung hinaus werden sich unsere Erwartungen erfüllen!

Joachim Pletsch
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Wann drücken Sie die »Taste« Ihres vorbehaltlosen Vertrauens?
Tipp
Erst dann kehren Jubel und Freude ein.
Bibellese
Apostelgeschichte 3,1-11

Donnerstag, 16. Juni 2022: Heilserkenntnis

Es gibt wohl kaum einen Menschen, der stärker um das Heil seiner Seele gerungen hat, als Martin Luther. Dafür war er sogar bereit, sich im Kloster ein strenges, frommes Leben aufzuerlegen, wo er sich – vergeblich – von morgens bis abends und sogar in der Nacht bemühte, inneren Frieden zu finden mit Gott. Ein Biograf (Ernst Haack) schreibt: »Fasten, Rosenkranz beten, die Heiligen anrufen, seinen Leib kasteien, beichten, Büßung leisten. Täglich verrichtete er die 7-8 Gebetsstunden, und jedes Mal hatte er 25 Vaterunser und Ave Maria zu sprechen. … Er konnte es jedoch nicht mit dem Herzen fassen, dass solche Mönchswerke Gott angenehm seien, Sünde tilgen und den Menschen gerecht machen könnten. Er fühlte bei allem frommen Eifer das innere Widerstreben seiner sündigen Natur gegen Gott und das Göttliche. Seine Gebete kamen leer zurück.« Das brachte Luther fast zur Verzweiflung – bis er endlich zur bahnbrechenden Erkenntnis kam: Nicht seine Mühen und Werke konnten ihm Frieden schenken, sondern allein die Erkenntnis, dass Jesus am Kreuz schon alles getan hatte, damit Menschen vor Gott gerecht werden können. Er stieß auf das Wort des Paulus, »dass der Mensch aus Gnade gerecht wird durch den Glauben«. Dieses Wort schlug in Luthers Seele ein.

»Mit einem Male verstand er, was Paulus meint, wenn er in Römer 1,17 sagt, dass im Evangelium geoffenbart wird die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, die aus Glauben kommt, wie geschrieben steht: ›Der Gerechte wird aus Glauben leben.‹ Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen und er erkannte, dass die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, nicht eine menschliche Gerechtigkeit ist, die wir mit Werken schaffen und erwerben könnten, sondern Christi Gerechtigkeit, die Gott dem Glauben zurechnet aus Gnade, ohne Verdienst …«

Joachim Pletsch
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Begehren Sie das Heil? Begehren Sie wahre Gerechtigkeit, die vor Gott gilt?
Tipp
Dann bitten Sie Gott um Heilserkenntnis! Gerade aus einer echten inneren Not wird der Blick geschärft für das, was unserer Seele endlich Frieden gibt.
Bibellese
Apostelgeschichte 9,10-18

Mittwoch, 15. Juni 2022: Heil

Der Begriff »Heil« ist in Deutschland aufgrund seines Missbrauchs als Grußformel in der Zeit des Nationalsozialismus zwar belastet, findet aber auch heute noch in vielen Zusammenhängen Verwendung. So zum Beispiel in der Berufsbezeichnung »Heilpraktiker« oder auch unter Jägern mit dem Ausdruck »Weidmannsheil«. In der Grundbedeutung bezeichnet er den Zustand der Unversehrtheit.

In der Bibel findet sich dieser Begriff ebenso als Ausdruck für etwas Gutes, das bereitgestellt wurde. Wenn man so will, kann man ihn als Platzhalter für all das verstehen, was Gott dem Menschen an Gutem, an Heil, zuwenden will. Wie unser Tagesvers zeigt, ist das mit einem besonderen Namen verbunden, der alle anderen Namen in dieser Welt überragt und der deswegen eigentlich in aller Munde sein müsste: Jesus.

Warum ist gerade in diesem Namen das Heil für uns alle begründet? Dass es uns an diesem Heil mangelt, setzt voraus, dass wir nicht vollkommen, ja, sogar von Grund auf verdorben und ohne Aussicht auf ewiges Leben sind. Aufgrund unserer Sünde droht uns Unheil. Nur Gott kann es wenden. Das tat er, indem er Jesus, seinen gerechten Sohn, in diese Welt sandte und an ihm das Gericht über unsere Sünden vollzog. Nun können wir heil, d. h. wiederhergestellt werden. Es ist kein Reparaturvorgang oder eine therapeutische Maßnahme, sondern eine völlige Neuwerdung, indem Gott uns bei unserer Umkehr zu ihm an seinem heiligen und reinen Wesen Anteil gibt. Das Heil in Jesus Christus umfasst aber noch mehr: nicht nur die Bewältigung unserer Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch die Eröffnung einer großartigen Zukunft, die über unseren Tod hinaus von ewiger Dauer ist: ein Leben ohne Leid, Trauer und Tod bei Gott. Eine Zukunft, in der tatsächlich alles heil ist.

Joachim Pletsch
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
War der Begriff »Heil« für Sie bisher nur ein frommes Wort?
Tipp
Die Bibel informiert uns umfassend über das Heil, das wir durch Jesus finden können.
Bibellese
Jesaja 49,6

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login