Mittwoch, 08. Juni 2022: Sekundenschnelle Hilfe

Im vollbesetzten Auto sind wir unterwegs zu einer Veranstaltung. Auf der Fahrbahn liegen 5 cm Schnee. Die Landstraße führt leicht abwärts und ist fast kurvenfrei. Mit 90 km/h fahren wir flott dahin. Zu flott, wie sich bald herausstellt, denn ich gerate ins Schleudern. Selbstbewusst lenke ich dagegen, doch das Schleudern steigert sich. Meine Frau erkennt die aussichtslose Lage und betet laut: »Herr Jesus, hilf!« Ich lenke wie verrückt, die Kinder kreischen. Bald muss ich bitter erkennen, dass ich keine Chance habe. In meiner Verzweiflung schreie nun auch ich ein Stoßgebet zu Gott. Dann kracht es fürchterlich, und wir landen in einem Bachbett. Ich befürchte das Schlimmste, komme aber aus dem Staunen nicht heraus: Alle meine Familienmitglieder samt mir können unverletzt durch das kaputte Heckfenster ins Freie steigen. Was für ein Wunder Gottes!

Ich kenne einige Menschen, die ähnliche Erlebnisse erzählen können. So wie ich haben auch sie voller Überzeugung gedacht, alles im Griff zu haben. »Hochmut kommt vor dem Fall«, sagt die Bibel. Offensichtlich brauchen wir manchmal solch haarsträubende Grenzerlebnisse, damit uns wieder bewusst wird, wer wirklich der »Chef« ist.

Es fasziniert mich, dass der gnädige Gott uns eine Notrufnummer für solche Fälle schenkt: 5015! Im Psalm 50, Vers 15, steht: »Rufe mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich ehren!« Deshalb haben wir auch mit großer Freude Gott nach dem Unfall für seine Rettung gedankt.

Gott möchte, dass wir nicht nur in der Not zu ihm rufen, sondern jeden Tag nach ihm fragen. Und selbst, wenn er uns nicht immer vor schwerem Leid bewahrt, wird er doch den in Ewigkeit retten, der ihm vertraut.

Hias Schreder


Frage
Haben Sie schon einmal in Grenzsituationen zu Gott um Hilfe geschrien?
Tipp
Gott tut heute noch Wunder.
Bibellese
Matthäus 8,23-27

Dienstag, 07. Juni 2022: Gewinner oder Verlierer?

Ist ein Christ Gewinner oder Verlierer? Der Tagesvers gibt uns in dreifacher Weise Aufschluss darüber.

Unverweslichkeit statt Verweslichkeit: In einem gesunden Körper zu wohnen, ist ein großes Geschenk. Aber leider ist das nicht von Dauer. Die unumstößliche Tatsache ist, dass wir alle auf den Tod und die Verwesung zugehen. So ist der Mensch! Doch haben Christen allen Grund zur großen Freude. Gott lässt uns durch den Apostel Paulus mitteilen, dass Menschen, die an Jesus Christus glauben, eine reale Auferstehungshoffnung besitzen. Der irdische Leib ist zwar verweslich, aber Christen erhalten am Tag der Auferstehung einen unverweslichen, unvergänglichen Körper für die Ewigkeit.

Herrlichkeit statt Niedrigkeit: Diese Welt hält eine Mischung von Freud und Leid für uns bereit. Bei einem großen Teil der Weltbevölkerung überwiegen Leid und Armut. Sollten wir das Vorrecht haben, auf der »Sonnenseite des Lebens« zu schwimmen, dann muss das trotzdem immer noch als armselig bezeichnet werden gegenüber der Herrlichkeit, die an Christus Gläubige bei der Auferstehung von den Toten erwartet. Die Freuden dieser Welt sind gegenüber der Herrlichkeit bei Gott wie der Genuss eines einzigen Tropfen Wassers, gemessen am Wasser aller Ozeane zusammen.

Kraft statt Schwachheit: Das größte Kraftwerk in unserem Sonnensystem ist die Sonne. Was die Sonne an einem Tag an Energie produziert, könnte die ganze Erde für eine unvorstellbar lange Zeit mit Energie versorgen. Gott hat die Sonne in einer Sekunde durch ein Wort erschaffen. So stark ist unser Gott! Er will, dass wir durch den Glauben an seinen Sohn Jesus Anteil an dieser Kraft erhalten. Wir sehen, Christen sind in jeder Weise Gewinner!

Sebastian Weißbacher
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Frage
Sind Sie schon mit Jesus Christus auf der Gewinnerseite?
Tipp
Setzen Sie Ihr Vertrauen auf das Himmlische, Unvergängliche, nicht auf das Irdische, Vergängliche!
Bibellese
1. Korinther 15,1-58

Montag, 06. Juni 2022: Irren ist menschlich

»Irren ist menschlich«, sagten schon die alten Römer. Und tatsächlich: Wir Menschen neigen dazu, hier und da zu irren. Nicht selten müssen wir unsere Ansichten korrigieren und manches falsche Wort zurücknehmen. Da jeder wahrgenommene Irrtum aber ganz und gar nicht unserem Ego schmeichelt, fällt es uns nicht leicht, alle Sachverhalte immer wieder geradezurücken. Häufig passen wir unsere Ansichten in aller Stille an oder reden uns später ein: »So habe ich das die ganze Zeit auch gemeint.«

Am verheerendsten wird es allerdings dann, wenn wir auf Irrtümern bestehen und an diesen festhalten, weil wir für die Korrektur zu stolz sind. Der Anfang des Sprichworts von Cicero »Irren ist menschlich …« ist besser bekannt als dessen zweiter Satzteil. »… aber auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch!«, heißt es weiter. Problematisch wird es tatsächlich dann, wenn wir an den Irrtümern festhalten, selbst dann, wenn sie fatale Konsequenzen mit sich bringen.

In der Bibel ruft der Prophet Jeremia warnend: »Denn ihr habt um den Preis eurer Seelen geirrt!« (Jeremia 42,20). Die Juden hatten im Kampf gegen feindliche Aggressoren auf eigene Pläne und Ideen vertraut und Gott gänzlich ausgeklammert, obwohl sie mehrmals durch Jeremia zurechtgewiesen wurden. Entsprechend mussten sie die Konsequenzen ihres Irrtums tragen, sodass sie ihr Leben einbüßten.

Doch nicht nur Römer und Juden irrten, auch heute irren wir Menschen. Besonders schlimm ist dies, wenn wir in unserer Lebensführung Gott ausklammern. Wäre es nicht fatal, am Ende des Lebens feststellen zu müssen, dass man »um den Preis seiner Seele geirrt hat«? Es ist an der Zeit, Korrektur von Gott anzunehmen und vom Irrtum umzukehren.

Alexander Strunk
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Frage
Von wem oder was lassen Sie sich beeinflussen?
Tipp
In Bezug auf unser Ende ist es lebenswichtig, auf Gott zu hören.
Bibellese
Jeremia 42,1-6

Sonntag, 05. Juni 2022: Vergebliches Warten?

In einer Kolumne einer Tageszeitung fand ich interessante Gedanken unter dem Titel »Nur der Hund kehrte zurück in die Heimat«. Inhaltlich geht es um die Flucht aus Ostpreußen 1944 vor den Truppen der Roten Armee. So musste auch eine Familie, deren Name nicht genannt wurde, Haus und Hof verlassen. Mit dabei auf dem Treck nach Westen war ein kleiner Dackel. Als die Menschengruppe eine Pause einlegte, ging der Hund seinem Jagdtrieb nach. Infolgedessen verpasste er den Anschluss, als der Treck weiterziehen musste.

30 Jahre später konnte die geflüchtete Familie ihren zurückgelassenen Hof und die neuen Besitzer besuchen. Dort erfuhren sie, dass 1945 ein halb verhungerter Dackel aufgetaucht war, der offensichtlich alles gut kannte und auf dem Hof zu Hause war. Er legte sich auf die Schwelle der Eingangstür und sah nach draußen und wartete sehnsüchtig – auf sein Herrchen bzw. auf seine »Familie«. Den Kopf auf der Schwelle hatte er fünfzehn Jahre später sein Hundeleben beendet. Wie schade, dass er die Rückkehr seines Herrn nicht mehr erleben konnte.

Irgendwie erinnert mich diese Geschichte an das Schicksal von uns Menschen und unsere Zugehörigkeit zu Gott. Auch wir sind ihm davongelaufen. Auch uns ist in Erinnerung geblieben, wo wir eigentlich hingehören und wo unser Zuhause ist. Aber anders als in dieser Geschichte hat sich Gott schon vor langer Zeit aufgemacht, um uns zu suchen und zu finden. Dazu hat er seinen Sohn gesandt, durch den wir ihm nun wieder begegnen können. Nun einfach nur den Kopf auf die Schwelle legen und abwarten, was weiter passiert, wäre nicht richtig. Wir dürfen ihm froh entgegenlaufen und seine dargebotene Hand ergreifen, um dann nie mehr von ihm getrennt zu sein.

Martin Reitz
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Frage
Wissen wir, wo wir hingehören? Warten wir immer noch auf Gott?
Tipp
Das Warten hat ein Ende, weil er in Jesus zu uns gekommen ist.
Bibellese
Titus 2,11-14

Samstag, 04. Juni 2022: Was tun mit der Öko-Schuld?

»Ich habe der Umwelt erheblichen Schaden zugefügt«, lautet die drastische Erkenntnis, die Dirk Gratzel ereilte. Bis zu seinem Tod will der 54-jährige Aachener nun versuchen, seine Ökosünden wiedergutzumachen. Die Erde soll sagen können, »dass mein Leben hier nicht schlimm war«. Doch sind dem hohe Hürden gesetzt. Gratzel war für jährlich 27 Tonnen CO2 verantwortlich. Ein enormer Wert. Der Weltklimarat empfiehlt eine CO2-Emission von gerade mal zwei Tonnen pro Kopf und Jahr. Wenn auch durch Verzicht auf Flugreisen sowie durch Fahrradfahren, vegane Ernährung und maximal 45 Sekunden Duschzeit sich der CO2-Ausstoß deutlich verringern lässt, so muss er doch ernüchtert feststellen: »Meine Ökobilanz ist viel besser als die des Durchschnittsdeutschen, aber noch nicht neutral« – und weit entfernt von seinem Hauptziel, die Schulden der Vergangenheit abzubauen.

Noch viel aussichtsloser ist der Versuch, die moralische Schuld unseres Lebens abzutragen. Wir bestehlen unsere Mitmenschen, mogeln bei der Steuererklärung, machen Fehler in der Erziehung unserer Kinder, schädigen andere durch Un- und Halbwahrheiten und hinterlassen tiefe Wunden durch Untreue. Gott gegenüber leben wir in Rebellion und verweigern ihm den Respekt und die Loyalität. Anders als bei »Umweltsünden« kann man eine schlechte Tat oft nicht ausgleichen. Bei einem Bußgeldbescheid wegen überhöhter Geschwindigkeit kann ich mich nicht dadurch herausreden, dass ich vorher und nachher zehnmal die Regeln eingehalten habe. In Gottes Rechtssystem ist das auch nicht möglich. Es wird höchste Zeit anzuerkennen, dass wir unsere moralische Schuld Gott gegenüber selbst nicht abtragen können und ganz auf Gottes Vergebung und Wiedergutmachung angewiesen sind.

Gerrit Alberts
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Frage
Haben Sie schon einmal Ihre Schuld bilanziert?
Tipp
Bei Gott können Sie sie loswerden und sich »entschulden« lassen.
Bibellese
Lukas 7,36-50

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