Dienstag, 03. Mai 2022: Großes Vertrauen
Kürzlich sollten wir bei der Ausgestaltung einer ländlichen äthiopischen Hochzeit mithelfen. Als dann anstatt der eingeladenen 300 Gäste das halbe Dorf kam, standen wir vor einer ähnlichen Situation wie die Gastgeber bei der »Hochzeit zu Kana«, aus deren Berichterstattung im Neuen Testament unser Tagesvers entnommen ist. Die Getränke gingen aus. Weil es eine gemischte christliche und muslimische Gesellschaft war, fehlte es bald nicht nur an Wein, sondern auch an Birs, einem alkoholfreien Honigwasser, das auch Muslime trinken dürfen. Zum Glück reichte unser Geld, um für Nachschub sorgen zu können, und Gott verlangte von mir nicht den großen Glauben an ein Wunder wie den von der Mutter Jesu damals in Kana.
Glauben heißt, auf das Nicht-Sichtbare zu vertrauen. Immerhin hatte Jesus Christus bis dahin noch kein einziges Wunder gewirkt, und trotzdem traute seine Mutter es ihm zu, weil sie wusste, dass er Gottes Sohn war. Und er stellte sie noch weiter auf die Probe, weil er ihr klarmachen musste, dass er auf der Erde nur etwas tun konnte, wenn sein himmlischer Vater es ihm sagte. Darauf musste er – und musste auch sie – warten. Wie groß Marias Glaube war, zeigt unser Tagesvers. Sie wusste nicht, was Jesus tun würde, nur dass er etwas tun würde und dass die Diener darauf zu reagieren hätten.
Dieses Beispiel zeigt, dass Gott durchaus für unser leibliches Wohl sorgt, wie auch die Speisung der 5000 und der 4000 Zuhörer zeigt, die Jesus nicht hungrig wegschickte (Markus 6,30-44 und 8,1-9). Das gilt auch für uns heute: Wir sollen mit dem, was Gott uns gibt, so umgehen, wie es ihm gefällt und anderen Menschen zum Segen gereicht. Dann werden wir selbst gesegnet, und Gott kann durch uns geehrt werden.
Martin Grunder
- Was haben Sie von Gott bekommen, das Jesus zum Segen anderer vervielfachen kann?
- Tun Sie dann aber auch alles, was er Ihnen aufträgt!
- Johannes 2,1-11