Sonntag, 27. Februar 2022: In die Hand geschrieben

Auf den allwöchentlichen Vokabeltest hatten sich einige Schüler und Schülerinnen offenbar wieder einmal nur wenig bis gar nicht vorbereitet. Kurz vor Beginn der Englischstunde schrieben sie sich jedenfalls noch schnell einige der nicht gelernten Vokabeln in ihre Handflächen. Nicht nur bei Tests muss die beschriebene Hand als Erinnerungsanker herhalten. Alles Wichtige, was Schüler und Schülerinnen nicht vergessen möchten, wird in die Handflächen geschrieben, um es vor Augen zu haben und so daran erinnert zu werden.

Gott greift dieses Bild auf, indem er sein Volk Israel über Jesaja wissen lässt, dass zwar mitunter sogar die Mutter ihr Kind vergisst, dass aber der himmlische Vater seine Kinder nicht vergessen wird, weil er sie in seine Handflächen eingezeichnet hat. Und dann, wie zum beruhigenden Beweis, öffnet Gott seine Hände und sagt: »Siehe!« – »Schau doch nur hin! Hier – in meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet.« Sogar in beide Handflächen, als wolle unser himmlischer Vater uns damit sagen, dass wir rundum in seinem festen Halt geborgen sind.

Vor dem Hintergrund des Neuen Testaments ist es das aus den durchbohrten Händen Jesu fließende Blut, das unsere Namen auf ewig in Gottes Handflächen eingezeichnet hat. Wer wird und wer könnte je in Gottes Handflächen greifen, um unsere Namen dort zu löschen? Jesus selbst bestätigt die absolute Sicherheit der Glaubenden in ihm, dem guten Hirten, und in Gott, dem himmlischen Vater: »Ich gebe meinen Schafen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater ist … größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben« (Johannes 10,28-29).

Martin von der Mühlen
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Frage
Wie viel ist Ihnen das wert?
Tipp
Danken Sie Gott für seine unbegreifliche Liebe und Treue!
Bibellese
Johannes 10,14-18.27-30

Samstag, 26. Februar 2022: Ist unser Gehirn die Quelle der Information?

Heutzutage arbeiten die Forscher in allen biowissenschaftlichen Disziplinen (z. B. Biologie, Medizin) mit der Annahme: »Unser Gehirn ist die Quelle der Information.« Stimmt das? Dies wollen wir mithilfe zweier Naturgesetze der Information (NGI) prüfen:

NGI-1: Eine materielle Größe kann keine nicht-materielle Größe hervorbringen.

NGI-2: Information ist eine nicht-materielle Größe.

Unser Gehirn ist ein rein materielles Gebilde, wenn auch ein äußerst komplexes. Aber die Quelle neuer Information kann es nicht sein, denn Information ist eine nicht-materielle Größe (NGI-2) und kann darum nicht von einem materiellen Gebilde erzeugt werden. Das Gehirn kann zwar Information speichern und verarbeiten – also das, was auch die ausschließlich aus Materie bestehenden Computer können -, aber es kann nicht neue Information erzeugen.

Der Schluss, dass das Gehirn keine neue Information erzeugen kann, ist folgenschwer. Da wir alle in der Lage sind, neue Information zu kreieren, muss der Mensch noch unbedingt eine nicht-materielle Komponente haben, aus der die Information entspringt. Dieser nicht-materielle Teil ist unsere Seele. Mithilfe der Naturgesetze der Information konnten wir also den Nachweis erbringen, dass der Mensch nicht nur aus Materie besteht, sondern auch mit naturwissenschaftlicher Begründung eine Seele haben muss. Die Positionen des Atheismus und Materialismus, die alle Phänomene dieser Welt der Materie zuschreiben, sind damit widerlegt. Die Bibel unterscheidet ganz selbstverständlich zwischen Leib und Seele: »Wenn mir auch Leib und Seele vergehen, so bleibt doch Gott ewiglich meines Herzens Fels und mein Teil« (Psalm 73,26; SLT).

Werner Gitt


Frage
Ist Ihnen bewusst, dass Sie eine kostbare Seele haben?
Tipp
Es ist unsere Seele, die sich freuen, aber auch leiden kann – und den Herrn zu loben vermag.
Bibellese
Psalm 25

Freitag, 25. Februar 2022: Paulus’ Briefe an mich

In Klöstern der Äthiopischen-Orthodoxen Kirche sind jahrhundertealte Handschriften der Heiligen Schrift erhalten geblieben, da diese Klöster oft auf schwer zugänglichen Bergen stehen oder sogar in Felswände gehauen sind. Darunter befinden sich auch Abschriften von Briefen das Apostels Paulus. Diese wurden von Paulus vor fast 2000 Jahren an Leute im damaligen Kleinasien geschrieben. Die Menschen lebten unter römischer Herrschaft und antiker Kultur, also unter ganz anderen Umständen als wir heute. Was können diese alten Briefe mir und Ihnen im modernen, dynamischen 21. Jahrhundert noch sagen, dachte ich – diese alten Schriftrollen betrachtend.

Sehr viel, wenn wir diese als persönlich an uns adressiert lesen. Vergleichen wir einmal den Einfluss der persönlichen Ansprache am Beispiel aus Paulus‘ Brief an die Römer in Kapitel 8, Vers 10, der im Original lautet: »Wenn nun also Christus in euch ist, bleibt der Körper zwar dem Tode verfallen aufgrund der Sünde, der Geist aber erfüllt euch mit Leben aufgrund der Gerechtigkeit, die Gott euch geschenkt hat.« Und jetzt lesen wir denselben Vers, den Paulus an mich geschrieben hat: »Wenn nun also Christus in mir ist, bleibt der Körper zwar dem Tode verfallen aufgrund der Sünde, der Geist aber erfüllt mich mit Leben aufgrund der Gerechtigkeit, die Gott mir geschenkt hat.« Das hört sich doch viel kraftvoller an!

Der Unterschied kommt noch stärker zum Ausdruck in unserem Leitvers aus Paulus‘ zweitem Brief an die Korinther: Wenn wir darin »jemand« und »er« mit »ich« ersetzen, spricht mich das viel direkter und persönlich an und liest sich wie folgt: »Wenn also ich mit Christus verbunden bin, bin ich eine neue Schöpfung: was ich früher war, ist vergangen, etwas Neues ist entstanden.«

Martin Grunder


Frage
Wie lesen Sie die Bibel? Einfach als Buch oder als persönlichen Brief Gottes an Sie?
Tipp
Die Bibel wird oft als »Liebesbrief Gottes« an uns beschrieben. Lesen Sie die Bibel als solchen!
Bibellese
Römer 8,10-14

Donnerstag, 24. Februar 2022: Da mach ich es doch am besten gleich selbst!

Peter war viele Jahre Finanzdienstleister, ein fleißiger und fairer Typ. Er war in den Umsatzlisten seines Konzern-Partners über viele Jahre einer der Starken und Zuverlässigen. – Wir hatten uns angefreundet. Ich besuchte ihn manchmal in seinem Büro in einer westfälischen Kleinstadt. Zu seinem Team gehörten vier bis fünf Berater. Sie berieten Besucher freundlich und kompetent. Allerdings war da noch Peter, ihr Chef: Aus seinem Büro hatte Peter bei geöffneter Tür jeden Hereinkommenden sofort im Blick. Wie oft erlebte ich mit, dass Peter die Beratung höchstpersönlich übernahm. Aber ich machte mir Sorgen: Er wirkte abgespannt, unausgeglichen und überarbeitet. Wie konnte ich ihn darauf ansprechen? So fragte ich ihn einmal, wie denn sein Arbeitsalltag so laufe. Er stöhnte laut auf: »Ich komme zu nichts! Habe kaum Zeit für Telefonate. Dauernd werde ich unterbrochen, dabei habe ich doch Personal genug!« Tja, da waren wir schon beim Thema …

Mose als Führer des Volkes Israel war ebenfalls in die „Qualitätsfalle“ gegangen: »Dieses und das andere, alles kann ich selbst am besten überschauen und beurteilen. Ich habe die nötige Erfahrung , um Streit zu schlichten und Recht zu sprechen.« Gott selbst musste ihm erst durch seinen Schwiegervater klarmachen: Du zehrst dich kräftemäßig völlig auf. Du musst lernen, zu delegieren. Dein Fleiß ehrt dich, aber es gibt andere, die diese Arbeit tun könnten, wenn du sie ließest!

Welch weiser Rat! Eine nachdenkliche Analyse mit praktischem Ausblick! Und wie aktuell: Gott sieht deine Überarbeitung! Er sieht, wie kraftlos du dich manchmal fühlst. Er greift ein und öffnet dir die Augen. Schau doch mal: Du bist nicht allein. Es gibt andere, die mitmachen können, die lernen und übernehmen wollen.

Klaus Spieker


Frage
Wo könnten Sie in Bezug auf das Teilen von Verantwortung neu lernen?
Tipp
Ruhig mal auf den Rat anderer hören – warum nicht auch aus biblischen Berichten!
Bibellese
2. Mose 18

Mittwoch, 23. Februar 2022: Gott ist gut!

Ist es nicht großartig, dass die erste, oberste und allem vorausgehende Eigenschaft des großen allmächtigen Schöpfergottes darin besteht, dass er gut ist? Stellen Sie sich einmal das Gegenteil vor! Wenn er von Grund auf boshaft, hinterhältig und rachsüchtig wäre, müssten wir auch damit fertigwerden, denn ändern können wir naturgemäß unseren Schöpfer nicht. Weil aber das Gutsein Gottes Wesen ausmacht, ist es nur logisch, dass auch alles, was er tut, gut ist. Und daraus folgen all die anderen Eigenschaften, für die seine denkenden Geschöpfe ihm allezeit danken sollten: seine Liebe, Treue und Fürsorge, seine unermüdliche Vergebungsbereitschaft, und noch vieles mehr.

Allerdings ließ Gott auch das Böse in die Welt kommen, durch das alle Menschen sich zur Rebellion gegen Gott verführen ließen, weil ihnen versprochen wurde, dem Schöpfer gleich zu werden. Warum tat Gott das? Ich denke, weil er uns den Unterschied zwischen Licht und Finsternis, zwischen Gemeinschaft mit ihm und Feindschaft gegen ihn erleben lassen wollte. Was können wir tun, um unsere Herzenshaltung Gott gegenüber zu ändern? Das Einzige, was wir tun können, ist unser Unvermögen vor ihm eingestehen, also der Wahrheit die Ehre geben und ihn um Begnadigung bitten. Wer das tut, wird oftmals schon hier auf Erden, ganz gewiss aber im Himmel erkennen, dass Gottes Absichten auch auf schwierigen Wegen nur gut waren.

Niemand sollte sich durch törichten Stolz oder durch die Verführung des Materialismus verleiten lassen, an der Ablehnung des Friedensangebotes Gottes festzuhalten. Denn was wird es einem Menschen helfen, an die Nicht-Existenz Gottes geglaubt zu haben, wenn er nach dem Tod vor ebendiesem Gott erscheinen muss?

Hermann Grabe
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Frage
Was gefällt Ihnen – das Gute oder das Böse?
Tipp
Das Gute finden wir nur bei Gott.
Bibellese
Psalm 119,65-72

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