Montag, 31. Januar 2022: Schicksal oder Fügung?

Durchforstet man das Internet nach »Schicksalssprüchen« wird man schnell fündig. Und diese Sprüche passen meist in unsere Lebenssituation. Zum Beispiel: »Manchmal fühlt es sich so an, als würde das Schicksal ausprobieren, wie viele Schläge ich brauche, um endgültig kaputtzugehen.«

Viele Menschen glauben eher an ein Schicksal als an Gott, der alles in der Hand hat. Sie klagen Gott an, wenn sie großes Unrecht empfinden oder viel Leid tragen müssen. »Warum lässt Gott das zu?«, hört man immer wieder. Aber ist es richtig, wenn man Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, auf die »Anklagebank« setzt? Hat er als Schöpfer nicht das Recht, das zu tun, was ihm gefällt? Ihm liegt mehr an uns Menschen, als mancher denkt und sich vorstellen kann. Das bezeugt uns die Bibel, und insbesondere das Neue Testament. Dort wird davon erzählt, dass Gott seinen Sohn in diese Welt geschickt hat, um an allem Anteil zu nehmen, was uns Menschen bewegt. Ihm war nichts zu schwer, zu lästig und zu unbequem, um uns zu helfen und unseren Blick auf sich, den Retter, zu lenken, um uns zu Gott zurückzuführen. Am Ende starb er sogar für uns am Kreuz und bezahlte den Preis für unsere Schuld und Sünden.

Als Christ lebe ich in meinem Alltag mit meinem Herrn und kann aus persönlicher Erfahrung bezeugen, dass Gott mir beisteht und hilft. Diese Hilfe besteht nicht immer darin, dass alles sofort gut wird. Aber durch den Glauben an Jesus Christus wird mir Ruhe geschenkt im Blick auf das Jetzt und die Zukunft. Trotz aller erdenklichen Schwierigkeiten weiß ich: Jesus hat mein Leben vollständig in seiner guten Hand! Deshalb habe ich viele Gründe, Gott zu danken, ihn zu loben und ihn anzubeten, nicht nur dann, wenn es mir gut geht.

Axel Schneider
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Frage
Welche Perspektive bietet Ihr Leben?
Tipp
Es ist besser, auf Jesus zu hoffen, als an ein Schicksal zu glauben.
Bibellese
Hiob 42,1-6

Sonntag, 30. Januar 2022: Mutter wirft ihre Kinder aus dem dritten Stock

Als ich diese Schlagzeile las, dachte ich sofort an eine der vielen Familientragödien, von denen man immer mal wieder liest. Was hatte die Frau dazu bewegt? Viele Fragen schossen mir durch den Kopf. Aber dann las ich die zweite Zeile, die den ersten Satz in ein komplett anderes Licht stellte: »… und rettet sie so.« Was war passiert?

In Istanbul hatte eine Mutter ihre vier minderjährigen Kinder vor einem Feuer gerettet, indem sie sie aus dem Fenster warf. Das Feuer hatte sich schnell in der Wohnung ausgebreitet und die Familie eingeschlossen: Mit der spektakulären Rettungstat hatte die Mutter für diese Schlagzeilen gesorgt. Sie warf ihre vier Kinder aus dem dritten Stock eines brennenden Wohnhauses. Diese wurden von Einsatzkräften aufgefangen, die ein Tuch aufgespannt hatten.

Das Handeln der Mutter erinnert mich an die unbegreifliche Tat Gottes, seinen Sohn »auf diese Erde zu werfen«, allerdings nicht, damit dieser gerettet würde, sondern damit wir Menschen gerettet werden. Das Prinzip, etwas loszulassen, um dadurch Größeres zu gewinnen, spiegelt sich auch in der Aussage von Jesus im Blick auf sein Sterben am Kreuz wieder: »Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht« (Johannes 12,24). Gott hat nicht um jeden Preis festgehalten an seinem Sohn, und sein Sohn hat ebenso nicht um jeden Preis festgehalten an seinem Leben. Denn sein Opfertod am Kreuz konnte Menschen von ihren Sünden retten, ihnen konnte durch den Glauben an ihn ewiges Leben geschenkt werden. So ist aus dem Sterben des Einen in unermesslichem Ausmaß Frucht für Gott entstanden; zahllose Menschen wurden seitdem zu Kindern Gottes. Wertvolles hingegeben und umso mehr dadurch gewonnen. Das lässt mich staunen und jubeln!

Thomas Kröckertskothen
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Frage
Was halten Sie verzweifelt fest?
Tipp
Lassen Sie alles los, um das ewige Leben zu gewinnen!
Bibellese
Philipper 3,4-16

Samstag, 29. Januar 2022: Schwäche wird zur Stärke

Nicht wenige unserer Mitmenschen leiden an körperlichen oder geistigen Behinderungen, unheilbaren Krankheiten oder Gendefekten. In der Regel kann niemand etwas dafür, wenn sein Leben durch unerwünschte Einschnitte belastet wird oder er bereits von Geburt an eingeschränkt ist. Manche Menschen haben in der Tat schweres Leid zu tragen – doch anstatt zu jammern, Selbstmitleid zu pflegen oder Gott und die Welt für sein Schicksal anzuklagen, ist es in jedem Fall besser, das Leid, das man nicht ändern kann, anzunehmen.

Es gibt viele Beispiele von Menschen, die mit oder gerade aufgrund ihrer Schwachheiten Großartiges geleistet haben. Denken Sie an Ludwig van Beethoven, der zum Ende seines Lebens fast taub war. Seine Kompositionen sind weltweit berühmt. Vincent van Gogh war stark depressiv, doch seine Bilder gehören heute zu den teuersten der Welt. Margarete Steiff war zeitlebens auf den Rollstuhl angewiesen, wurde aber dennoch zur erfolgreichen Geschäftsfrau. Es gibt auch eine ganze Reihe behinderter Sportler und Sportlerinnen, die beweisen, wie man trotz fehlender Gliedmaßen erfolgreich an internationalen Wettkämpfen teilnehmen kann.

Gott, der uns alle individuell geschaffen und eventuell schwerwiegende Veränderungen im Leben zugelassen hat, macht keine Fehler! Er weiß um alle Nöte und Schwierigkeiten, fühlt mit und hält dennoch nicht alles Negative von uns zurück. Es klingt vielleicht paradox, doch das tut er, gerade weil er uns liebt. Dies zu erkennen, führt dazu, Gott mehr zu vertrauen und sich ihm ganz auszuliefern. Eigene Schwäche und eigenes Unvermögen lehren uns, auf ihn angewiesen zu sein. Gott denkt ganz anders über Schwäche und Stärke als wir Menschen: Seine Kraft vollendet sich in der Schwachheit (2. Korinther 12,9).

Daniela Bernhard
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Frage
Wie gehen Sie mit Ihren Handicaps um?
Tipp
Schwäche und Unvermögen sind keine Handicaps, sondern Gelegenheiten für Gott, seine Kraft zu erweisen.
Bibellese
Richter 6,11-16

Freitag, 28. Januar 2022: In der Warteschleife

»Bitte haben Sie noch einen Augenblick Geduld, Sie werden gleich verbunden.« Diesen Satz höre ich nun zum zehnten Mal. Immer diese Warteschleifen! Jeder von uns kennt wohl das frustrierende Gefühl, in einer Service-Hotline festzuhängen und verzweifelt zu hoffen, dass endlich die Musik aufhört und sich ein kompetenter Mitarbeiter meldet. Es ist so schwer, wenn man nichts tun kann, außer zu warten!

Aus verschiedenen Gründen gibt es immer wieder Zeiten in unserem Leben, in denen wir nicht weiterkommen. Vielleicht sind wir durch eine Krankheit zum Stillliegen gezwungen, vielleicht stecken wir beruflich in einer Sackgasse. Wir befinden uns in einer Warteschleife, wir können nichts tun, als uns in Geduld zu üben. Es ist so, wie wenn man während einer eiligen Fahrt plötzlich gezwungen ist, vor einer roten Baustellen-Ampel zu halten.

Warteschleifen-Situationen frustrieren uns verständlicherweise, aber sie können auch etwas Gutes haben. Wie oft rennen wir von Termin zu Termin und nehmen uns nur wenig Zeit, über die wichtigen Fragen des Lebens nachzudenken. Wir lenken uns ab mit vielen Vergnügungen und Erlebnissen. Doch nun haben wir Zeit zum Nachdenken, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Die gute Nachricht ist, dass wir in dem ganzen Schlamassel nicht alleine sind: Gott möchte an unserer Seite sein! In Jesus Christus streckt er uns seine Hand entgegen und möchte uns stärken, ermutigen und trösten. Menschen, die diese Hand ergriffen haben, wissen, dass sie nie alleine sind und auch die schweren Zeiten im Leben mit Gottes Hilfe meistern können. Nutzen wir doch die Warteschleifen-Zeiten in unserem Leben, um diesen Gott besser kennenzulernen!

Elisabeth Weise
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Frage
Warum müssen Menschen, die mit Gott leben, nie verzweifeln?
Tipp
Ergreifen Sie Gottes ausgestreckte Hand!
Bibellese
Josua 1,1-9

Donnerstag, 27. Januar 2022: Worte haben Macht

Neun Jahre war ich Schöffe am Amtsgericht. Da schauderte ich immer ein wenig, wenn dann nach einem Prozess das Urteil gesprochen wurde. Alle Anwesenden standen auf, und die Richterin oder der Richter begann mit den Worten: »Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil.« Oft dachte ich, welche Macht können doch Worte haben. Worte, von einer Amtsperson gesprochen, können also Zustände ändern. So z. B. auch im Standesamt. Wenn bei einer Eheschließung der Beamte zum Brautpaar sagt: »Hiermit erkläre ich Sie jetzt zu Mann und Frau.« Doch am meisten Macht haben Gottes Worte. Deshalb bewundert ein Psalmdichter die Worte Gottes, durch die er die Schöpfung ins Leben rief: »Durch des HERRN Wort ist der Himmel gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes« (Psalm 33,6).

Als Jesus, Gottes Sohn, auf dieser Erde lebte, sprach auch er mit Worten der Macht, und es änderte sich ein Zustand dramatisch, wenn er z. B. Kranke heilte oder Tote wieder ins Leben rief. Wie beispielsweise seinen Freund Lazarus. Seine Schwestern hatten Jesus rufen lassen, doch der kam erst nach vier Tagen. Vor der Gruft rief Jesus dann: Lazarus, komm heraus! Und Lazarus kam! Jesu Worte haben Macht, die Toten wieder ins Leben zu rufen. Das gilt auch für die Zukunft, denn er kündigte an: »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, dass die Stunde kommt und jetzt da ist, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben« (Johannes 5,25). Damit meinte er aber nicht nur solche, die ihn ihren Gräbern liegen, sondern auch die, denen er damals den Weg zum Leben verkündigte. Bis heute haben seine Worte die Kraft, uns vom Tod zum ewigen Leben zu führen. Letzteres können wir schon jetzt ergreifen – wenn wir ihm Glauben schenken.

Herbert Laupichler
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Frage
Wo erlebten Sie bisher, dass Worte Macht und Kraft haben, etwas zu verändern?
Tipp
Wo Glaube und Gottes Worte zusammenkommen, können Dinge von Grund auf neu werden.
Bibellese
Johannes 5,21-29

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