Samstag, 08. Januar 2022: Und Tschüss!

Zum Abschied grüßt man sich in Deutschland regional sehr unterschiedlich. Im Norden lautet der überwiegende Abschiedsgruß »Tschüss«, im Süden ist es eher ein »Ade«, »Servus« oder »Pfüati«. Aber wer hätte gedacht, dass Tschüss, Ade und Pfüati so ziemlich das Gleiche bedeuten? Darüber machen wir uns kaum noch Gedanken. – Können Sie noch erkennen, was der Begriff Tschüss eigentlich besagt? Diese knappe Grußformel ist die Kurzform von »Gott beschütze dich!« Im Laufe der Zeit wurde der Wunsch verkürzt zu »schütz dich« und dann verstümmelt zum heutigen »Tschüss«. Ade ist die Verkürzung der lateinischen Grußformel »Ad Deus!« – »Geh mit Gott!«

Was mich dabei verwundert: Offenbar war bei unseren Vorvätern der Wunsch allgegenwärtig: Möge Gott mit dir sein. Er beschütze dich, wie es auch in unserem Tagesvers ausgedrückt wird. Es war früher ganz üblich, einen Segenswunsch für das Gegenüber mit in den Abschied zu packen! Denn es herrschte ein allgemeines Gottesbewusstsein. Und ebenso ein Bedürfnis nach seiner Bewahrung. Aber die Gegenwart Gottes in der Alltagssprache und die Bitte um Bewahrung wurden verhunzt und bis zur Unkenntlichkeit gestutzt. Somit wurde der Gottesbezug nach und nach eliminiert. Dennoch ist im »Tschüss« jedes Mal noch ein Rest davon enthalten, der aber nicht mehr ausgesprochen wird.

Es ist dem Abschiedswunsch genau so ergangen wie dem Tischgebet vor dem Essen: Aus »Gott segne diese Mahlzeit!« blieb nach »Gesegnete Mahlzeit!« nur noch das Rudiment »Mahlzeit!« übrig. Wahrscheinlich wird man sich der Ausklammerung Gottes erst wieder bewusst, wenn gar kein Essen mehr auf dem Tisch steht. Dann lehrt uns erst die Not, wieder nach Gott zu rufen. Wie schade!

Andreas Fett
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Frage
Werden Sie heute irgendwo ein »Tschüss« oder »Ade« aufschnappen?
Tipp
Dann trauen Sie sich, Ihrem Gegenüber die ursprüngliche Form zu erklären! Gott wird es segnen.
Bibellese
Hebräer 13,20-21

Freitag, 07. Januar 2022: Die Uhr tickt

Ich bin leidenschaftlicher Uhrenfan. Diese Zeitmesser faszinieren mich. Ein Uhrwerk ist doch etwas ganz Besonderes. Eine Einheit von verschiedenen Zahnrädern auf kleinstem Raum, die ineinandergreifen und alle aufeinander angewiesen sind. Sie bewirken, dass die verschiedenen Zeiger auf dem Ziffernblatt die genaue Tageszeit anzeigen. Ohne es ständig bewusst wahrzunehmen, haben wir am Handgelenk in gewisser Weise ein kleines Meisterwerk zur exakten Anzeige von Sekunden, Minuten und Stunden.

Woran wir oft nicht denken, ist, dass die Zeit immer weiter vorwärtsschreitet. Sie kennt nur eine Richtung: vorwärts. Umgangssprachlich sagt man manchmal: Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Man meint damit z. B. schöne Ereignisse, die viel zu schnell vergangen sind, oder negative Entscheidungen, die man im Nachhinein vielleicht gern anders getroffen hätte.

Unser heutiger Bibelvers weist uns darauf hin, dass die Zeit, die wir zur Verfügung haben, begrenzt ist. Egal, was wir in unserem Leben machen, alles ist der Zeit unterworfen. Jesus Christus fordert uns auf, die Zeit zu nutzen, aber nicht einfach nur für das tägliche Allerlei, sondern um den lebendigen Schöpfergott als unseren Herrn und Retter anzuerkennen. Gott ist der Schöpfer aller Dinge, auch der Zeit. Er gibt uns die Möglichkeit, von unserem eigenwilligen und selbstbestimmten Leben, das die Bibel Sünde nennt, umzukehren und Vergebung unserer Schuld zu erfahren.

Wenn unsere Lebenszeit einmal vorbei sein wird und wir die Ewigkeit betreten, wird es für eine solche Entscheidung zu spät sein. Deshalb nutzen Sie die Zeit, solange Sie sie noch haben, ehe sie abgelaufen ist. Ihre ewige Zukunft steht auf dem Spiel.

Thomas Lange
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Frage
Wo werden Sie die Ewigkeit nach der Zeit verbringen? Bei Gott oder getrennt von ihm?
Tipp
Denken Sie beim nächsten Blick auf die Uhr daran, dass Ihre Zeit abläuft.
Bibellese
Psalm 95

Donnerstag, 06. Januar 2022: Ins Paradies? Nein danke!

In einem alten Buch las ich, dass auf der Eisenbahnstrecke von Großheringen nach Rudolstadt hinter Jena der Ort Paradies liegt. Eines Abends saßen ein Ehepaar und ein Soldat in einem Abteil dieses Zuges. Gelangweilt griff die Frau nach den dort herumliegenden Blättern verschiedener Firmen, die für ihre Produkte warben. Der Soldat bemerkte das und sagte: »Hier habe ich etwas Besseres zum Lesen!«; und reichte der Dame ein Blatt, in dem der Weg zum Himmel beschrieben wurde. Sie nahm es an und las es vom Anfang bis zum Ende. Dann gab sie es ihrem Mann, der aber schnell damit fertig war und bemerkte, dass man ihm als aufgeklärtem Menschen doch nicht solche alten Märchen erzählen dürfe. Damit war die Frau dann auch einverstanden. Warum sollte sie sich auch Gedanken über Sünde, Himmel und Hölle machen, das konnte einem ja den Spaß am Leben völlig verderben.

Als der Zug aus Jena abgefahren war, dauerte es gar nicht lange, und er hielt schon wieder. Und wie es früher bei Haltestellen der Eisenbahn üblich war, ertönte laut die Stimme des Schaffners: »Paradies!« Das Ehepaar blickte auf, doch dann sagte die Frau: »Paradies? Da wollen wir doch nicht hin!« – »Nein, ganz gewiss nicht« sagte der Mann, »jedenfalls jetzt noch nicht.« Dabei mussten beide lachen. Der Soldat saß in seiner Ecke und schüttelte traurig den Kopf. Hatte er eben nicht die klare Antwort der beiden gehört, die sie dem freundlichen Werben Gottes um ihre Seelen gegeben hatten? Wie jammerschade für die beiden!

Diese Geschichte ist rund 100 Jahre alt, und wir wollen hoffen, dass dieses Ehepaar noch rechtzeitig die Kurve gekriegt hat. Jetzt kommt es darauf an, was Sie Gott auf seine Einladung antworten.

Hermann Grabe
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Frage
Was bedeutet Ihnen das Paradies im Himmel?
Tipp
Niemand weiß, ob das heutige göttliche Angebot das letzte an uns ist.
Bibellese
Lukas 23,32-43

Mittwoch, 05. Januar 2022: Begründete Hoffnung

»Ich bin der Überzeugung, dass die größten Gefahren, die dem kommenden Jahrhundert bevorstehen, folgende sind: eine Religion ohne den Heiligen Geist, eine Christenheit ohne Christus, eine Vergebung ohne Buße, eine Erlösung ohne Wiedergeburt, eine Politik ohne Gott und ein Himmel ohne Hölle« (William Booth, 1829-1912, Gründer der Heilsarmee).

Nun ist der gute Mann schon über hundert Jahre tot, doch seine Aussage könnte treffender nicht sein. Unsere Kultur ist mittlerweile fast »kreuzlos«, Gott spielt in unserem Alltag kaum mehr eine Rolle. Sollte es einen Himmel geben, kommen wir doch alle dahin, denn wenn Gott Liebe wäre, würde er ja niemanden in die Hölle werfen, wird behauptet. Wir haben unser Glück selbst in die Hand genommen, jeder auf seine Art und Weise. Ein schnelles »Es tut mir leid« hält keine Ehe mehr zusammen, weil unser Selbstwertgefühl kaum echte Reue, Buße und Umkehr zulässt. Unser Egoismus und unsere Selbstliebe haben uns einsam gemacht. Die großen Kirchen sind der großen Politik oft näher als dem einzelnen Menschen – wohin jetzt mit unseren Lebensfragen?

Der Himmel ist nicht verschlossen – das ist die gute Botschaft! Gott wartet immer noch auf uns, dass wir Buße tun und uns ihm wieder zuwenden. Das Heilsangebot Gottes in Jesus Christus steht jedem zur Verfügung, der ihn (wieder) zum Mittelpunkt seines Lebens machen möchte.

Wir müssen nur endlich respektieren, dass JESUS der einzige Weg zu Lebensglück und Vergebung ist. Das würde bedeuten, aufrichtig und ehrlich zu ihm zu sagen: »Es tut mir wirklich leid, dass ich mein Leben bisher ohne dich geführt habe. Ab heute sollst du der Mittelpunkt meines Lebens sein, und ich will tun, was du von mir möchtest.«

Peter Lüling
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Frage
Wie beurteilen Sie unsere Zeit?
Tipp
Weise ist, wer aus der Geschichte lernt.
Bibellese
2. Timotheus 4,1-8

Dienstag, 04. Januar 2022: Gute Vorsätze

Ich erinnere mich noch gut, wie es früher in der Schule war, wenn ich ein neues Heft anfangen konnte. Ganz sauber und weiß lag es vor mir. »Diesmal werde ich das Heft wirklich ordentlich führen, alle Zettel sofort einkleben, die Überschriften sauber unterstreichen, immer das Datum an den Rand schreiben und keine Ecken verknicken«, nahm ich mir vor. Doch schon nach wenigen Seiten ließ mein Eifer nach, und das Heft sah genauso mittelmäßig aus wie die vielen anderen davor.

Das Gefühl von »Jetzt mache ich alles besser!« überkommt mich auch immer Anfang Januar, wenn das Jahr noch frisch und unberührt vor mir liegt. Weniger Handy zwischendurch, tägliche Gymnastik am Morgen, mehr trinken … doch mit den guten Vorsätzen ist es so wie mit dem Heft in der Schule: Schon nach wenigen Wochen ist auch das neue Jahr nicht viel anders als das alte auch.

Menschliche Vorsätze halten oft nicht lange. Überforderung, Trägheit, neue Ziele – es gibt viele Gründe, warum wir Menschen unsere einmal gefassten Vorsätze brechen. Wie froh bin ich, aus der Bibel zu lernen, dass Gott ganz anders ist! Auf ihn ist Verlass, seine Treue und Versprechen sind keinen Stimmungsschwankungen unterworfen. Gottes Vorsätze müssen niemals revidiert werden, er führt seine Pläne aus und erreicht seine Ziele. Immer.

Ich bin froh, dass mein Glück nicht an meinen eigenen schwachen Vorsätzen hängt, sondern dass ich mein Leben an Gott festmachen durfte. Auf sein Versprechen, dass er jedem, der an seinen Sohn Jesus Christus glaubt, ewiges Leben schenkt, ist absolut Verlass. Auch für das vor uns liegende Jahr sind seine Treue und Beständigkeit das beste Fundament.

Elisabeth Weise
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Frage
Warum sind wir Menschen oft schwankend und unzuverlässig?
Tipp
Gott hält immer, was er verspricht.
Bibellese
Jesaja 46,9-13

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