Montag, 10. Januar 2022: Willenserklärung

Im deutschen Recht spielt die Willenserklärung eine zentrale Rolle: Sie stellt die Äußerung eines rechtlich erheblichen Willens durch jemanden dar, der am Rechtsverkehr teilnehmen und eine Rechtsfolge herbeiführen will. Mit Rechtsfolge ist besonders häufig die Begründung eines Rechtsverhältnisses gemeint. Und Rechtsverhältnisse sind vor allem Verträge. Für einen Vertrag benötigt man nun zumindest zwei Parteien, die miteinander korrespondierende Willenserklärungen abgeben. Das nennt man Angebot und Annahme und sieht in der Praxis oft ganz einfach aus: »Willst Du mein Auto für 2000 € kaufen?« (Angebot). »Ja, das will ich.« (Annahme). Werden sich beide auf diese Weise einig, kommt ein Vertrag über ebendieses Auto zu einem Kaufpreis von 2000 € zustande, der beide Seiten bindet.

Im Alltag reden Verhandlungspartner aber leicht aneinander vorbei. Deswegen ist es wichtig, den eigenen Willen möglichst deutlich zum Ausdruck zu bringen, damit der andere weiß, worauf er sich einlässt, wenn er das Angebot annimmt.

Im Verhältnis Gott-Mensch ist das durchaus ähnlich. Gott will den Menschen nicht im Ungewissen darüber lassen, was er vom Menschen erwartet und was er ihm anbieten möchte. Deswegen hat Jesus Christus, Gottes Sohn und dadurch vollumfänglich vertretungsberechtigt, den Willen seines Vaters ganz eindeutig auf den Punkt gebracht: Jeder (!), der in diesem Jesus wirklich Gottes Sohn sieht und daran glaubt, dass dieser für seine Sünden am Kreuz bezahlt hat, bekommt ewiges Leben. Diese Rechtsfolge ist ganz sicher. Allerdings ist es mit Gottes Angebot wie im Rechtsleben. Um in den Genuss dieses ausgesprochen klaren und unmissverständlichen Angebotes zu kommen, muss ich es annehmen.

Markus Majonica
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Frage
Was hindert uns, das Angebot Gottes anzunehmen?
Tipp
Nie war jemand zuverlässiger als Gott!
Bibellese
Johannes 1,1-18

Sonntag, 09. Januar 2022: Aus der größten Ideensammlung der Welt

Wer sich eingehend mit der Schöpfung beschäftigt, gelangt zu einer überwältigenden Erkenntnis: Die Schöpfung ist die größte Ideensammlung der Welt. Keine Wissenschaft wird je erfassen können, wie viel Wissen, wie viele Ideen und wie viele Konzepte in der Gesamtheit der Werke der Schöpfung enthalten sind. In Psalm 92,6 heißt es so treffend: »HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief.« Wir greifen hier ein Beispiel heraus:

Der mit Kammern gefüllte Nautilus und der Tintenfisch benutzen Schwimmtanks, mit denen sie ungeachtet der Tauchtiefe den notwendigen Auftrieb erhalten. Sie tun dies wirkungsvoller als unsere modernen U-Boote. Außerdem können Tintenfische per „Düsenantrieb“ durch die Luft fliegen, und sind dabei noch schneller als der Supersprinter und jamaikanische Olympiasieger Usain Bolt (* 1986). Die 100-Meter-Strecke durcheilte er in sagenhaften 9,58 Sekunden. Seine Höchstgeschwindigkeit von 44,72 km/h erreichte er bei der 54-Meter-Marke. Diese Geschwindigkeit überbietet der Tintenfisch über dem Wasser durch seinen Antrieb. Er schafft dabei einen über 30 Meter weiten Bogen durch die Luft.

Als Antrieb dient den Weichtieren der Sipho, ein trichterähnliches Organ, aus der sie Wasser per Muskelkraft aus ihrer 30 bis 40 Zentimeter langen Mantelhöhle pressen. Mit diesem „Düsenantrieb“ erreichen verschiedene Tintenfischarten eine Flughöhe von bis zu sechs Metern. Fliegende Fische schaffen bei einer Geschwindigkeit von über 20 Metern pro Sekunde Flugweiten von mehr als 300 Metern. Der Schnellste in der Welt der Flossen und Schuppen ist aber der Segelfisch: Bei der Flucht oder Jagd kommt er auf über 30 Meter pro Sekunde, das sind 110 Kilometer pro Stunde.

Werner Gitt


Frage
Meinen Sie, die Evolution könne so etwas hervorbringen?
Tipp
Wenden Sie sich dem zu, der auch Ihr Schöpfer ist!
Bibellese
Hiob 36,26-33; 37,1-24

Samstag, 08. Januar 2022: Und Tschüss!

Zum Abschied grüßt man sich in Deutschland regional sehr unterschiedlich. Im Norden lautet der überwiegende Abschiedsgruß »Tschüss«, im Süden ist es eher ein »Ade«, »Servus« oder »Pfüati«. Aber wer hätte gedacht, dass Tschüss, Ade und Pfüati so ziemlich das Gleiche bedeuten? Darüber machen wir uns kaum noch Gedanken. – Können Sie noch erkennen, was der Begriff Tschüss eigentlich besagt? Diese knappe Grußformel ist die Kurzform von »Gott beschütze dich!« Im Laufe der Zeit wurde der Wunsch verkürzt zu »schütz dich« und dann verstümmelt zum heutigen »Tschüss«. Ade ist die Verkürzung der lateinischen Grußformel »Ad Deus!« – »Geh mit Gott!«

Was mich dabei verwundert: Offenbar war bei unseren Vorvätern der Wunsch allgegenwärtig: Möge Gott mit dir sein. Er beschütze dich, wie es auch in unserem Tagesvers ausgedrückt wird. Es war früher ganz üblich, einen Segenswunsch für das Gegenüber mit in den Abschied zu packen! Denn es herrschte ein allgemeines Gottesbewusstsein. Und ebenso ein Bedürfnis nach seiner Bewahrung. Aber die Gegenwart Gottes in der Alltagssprache und die Bitte um Bewahrung wurden verhunzt und bis zur Unkenntlichkeit gestutzt. Somit wurde der Gottesbezug nach und nach eliminiert. Dennoch ist im »Tschüss« jedes Mal noch ein Rest davon enthalten, der aber nicht mehr ausgesprochen wird.

Es ist dem Abschiedswunsch genau so ergangen wie dem Tischgebet vor dem Essen: Aus »Gott segne diese Mahlzeit!« blieb nach »Gesegnete Mahlzeit!« nur noch das Rudiment »Mahlzeit!« übrig. Wahrscheinlich wird man sich der Ausklammerung Gottes erst wieder bewusst, wenn gar kein Essen mehr auf dem Tisch steht. Dann lehrt uns erst die Not, wieder nach Gott zu rufen. Wie schade!

Andreas Fett
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Frage
Werden Sie heute irgendwo ein »Tschüss« oder »Ade« aufschnappen?
Tipp
Dann trauen Sie sich, Ihrem Gegenüber die ursprüngliche Form zu erklären! Gott wird es segnen.
Bibellese
Hebräer 13,20-21

Freitag, 07. Januar 2022: Die Uhr tickt

Ich bin leidenschaftlicher Uhrenfan. Diese Zeitmesser faszinieren mich. Ein Uhrwerk ist doch etwas ganz Besonderes. Eine Einheit von verschiedenen Zahnrädern auf kleinstem Raum, die ineinandergreifen und alle aufeinander angewiesen sind. Sie bewirken, dass die verschiedenen Zeiger auf dem Ziffernblatt die genaue Tageszeit anzeigen. Ohne es ständig bewusst wahrzunehmen, haben wir am Handgelenk in gewisser Weise ein kleines Meisterwerk zur exakten Anzeige von Sekunden, Minuten und Stunden.

Woran wir oft nicht denken, ist, dass die Zeit immer weiter vorwärtsschreitet. Sie kennt nur eine Richtung: vorwärts. Umgangssprachlich sagt man manchmal: Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Man meint damit z. B. schöne Ereignisse, die viel zu schnell vergangen sind, oder negative Entscheidungen, die man im Nachhinein vielleicht gern anders getroffen hätte.

Unser heutiger Bibelvers weist uns darauf hin, dass die Zeit, die wir zur Verfügung haben, begrenzt ist. Egal, was wir in unserem Leben machen, alles ist der Zeit unterworfen. Jesus Christus fordert uns auf, die Zeit zu nutzen, aber nicht einfach nur für das tägliche Allerlei, sondern um den lebendigen Schöpfergott als unseren Herrn und Retter anzuerkennen. Gott ist der Schöpfer aller Dinge, auch der Zeit. Er gibt uns die Möglichkeit, von unserem eigenwilligen und selbstbestimmten Leben, das die Bibel Sünde nennt, umzukehren und Vergebung unserer Schuld zu erfahren.

Wenn unsere Lebenszeit einmal vorbei sein wird und wir die Ewigkeit betreten, wird es für eine solche Entscheidung zu spät sein. Deshalb nutzen Sie die Zeit, solange Sie sie noch haben, ehe sie abgelaufen ist. Ihre ewige Zukunft steht auf dem Spiel.

Thomas Lange
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Frage
Wo werden Sie die Ewigkeit nach der Zeit verbringen? Bei Gott oder getrennt von ihm?
Tipp
Denken Sie beim nächsten Blick auf die Uhr daran, dass Ihre Zeit abläuft.
Bibellese
Psalm 95

Donnerstag, 06. Januar 2022: Ins Paradies? Nein danke!

In einem alten Buch las ich, dass auf der Eisenbahnstrecke von Großheringen nach Rudolstadt hinter Jena der Ort Paradies liegt. Eines Abends saßen ein Ehepaar und ein Soldat in einem Abteil dieses Zuges. Gelangweilt griff die Frau nach den dort herumliegenden Blättern verschiedener Firmen, die für ihre Produkte warben. Der Soldat bemerkte das und sagte: »Hier habe ich etwas Besseres zum Lesen!«; und reichte der Dame ein Blatt, in dem der Weg zum Himmel beschrieben wurde. Sie nahm es an und las es vom Anfang bis zum Ende. Dann gab sie es ihrem Mann, der aber schnell damit fertig war und bemerkte, dass man ihm als aufgeklärtem Menschen doch nicht solche alten Märchen erzählen dürfe. Damit war die Frau dann auch einverstanden. Warum sollte sie sich auch Gedanken über Sünde, Himmel und Hölle machen, das konnte einem ja den Spaß am Leben völlig verderben.

Als der Zug aus Jena abgefahren war, dauerte es gar nicht lange, und er hielt schon wieder. Und wie es früher bei Haltestellen der Eisenbahn üblich war, ertönte laut die Stimme des Schaffners: »Paradies!« Das Ehepaar blickte auf, doch dann sagte die Frau: »Paradies? Da wollen wir doch nicht hin!« – »Nein, ganz gewiss nicht« sagte der Mann, »jedenfalls jetzt noch nicht.« Dabei mussten beide lachen. Der Soldat saß in seiner Ecke und schüttelte traurig den Kopf. Hatte er eben nicht die klare Antwort der beiden gehört, die sie dem freundlichen Werben Gottes um ihre Seelen gegeben hatten? Wie jammerschade für die beiden!

Diese Geschichte ist rund 100 Jahre alt, und wir wollen hoffen, dass dieses Ehepaar noch rechtzeitig die Kurve gekriegt hat. Jetzt kommt es darauf an, was Sie Gott auf seine Einladung antworten.

Hermann Grabe
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Frage
Was bedeutet Ihnen das Paradies im Himmel?
Tipp
Niemand weiß, ob das heutige göttliche Angebot das letzte an uns ist.
Bibellese
Lukas 23,32-43

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