Montag, 17. Januar 2022: Nur eine Anschubfinanzierung?

»Bitte beachten Sie, dass wir die Fördermittel aus unserer Stiftung nur als Anschubförderung bereitstellen. Wir leisten diese finanziellen Zuschüsse maximal drei Jahre, danach muss sich das Projekt durch eigene Einnahmen selbst tragen!« Diese Botschaft übermittle ich als Vorstandsmitglied einer Stiftung an Initiativen, denen wir Spenden zusagen können. Die Stiftung betont dabei, dass auch ihre Finanzmittel begrenzt sind und zukünftig wieder für andere, neue Zwecke zur Verfügung stehen sollen. Darum müssen die geförderten Initiativen in einer überschaubaren Zeit unabhängig von diesen Zuschüssen werden.

Manche Menschen stellen sich Jesus Christus wie jemanden vor, der uns Menschen mit einer Anschubfinanzierung hilft. Sie glauben, dass Jesus am Kreuz für ihre Schuld bezahlt und ihnen damit einen Neuanfang ermöglicht hat. Aber nun versuchen sie, auf dieser Grundlage selbstständig ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen.

Doch wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, merke ich schnell: Auch als Christ gelingt mir kein sündloses Leben. Ich falle auf Versuchungen herein, verhalte mich lieblos oder sage Dinge, die mir anschließend leidtun. Wenn ich merke, wie oft ich versage, wird mir bewusst, dass ich Jesus auch in Gegenwart und Zukunft als meinen Retter brauche. Die gute Nachricht ist: Jesus hat denen, die an ihn glauben, nicht nur die Sünden der Vergangenheit vergeben, sondern ihnen auch zugesagt, sie sicher ans Ziel zu bringen. Statt unabhängig von Jesus zu werden, geht es beim Glauben darum, sich immer enger mit Jesus zu verbinden. Nicht meine Leistung ist entscheidend, sondern meine Beziehung zu Jesus. Wie wohltuend zu wissen, dass Jesus vollendet, was er beginnt. Auch in uns!

Andreas Droese
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Frage
In welcher Beziehung stehen Sie zu Jesus?
Tipp
Wir brauchen nicht nur einen Anschub, sondern jemanden, der uns durchträgt bis zum Ziel.
Bibellese
Philipper 1,3-11

Sonntag, 16. Januar 2022: Kindliches Vertrauen

Freudiges Jauchzen ist aus dem Kindermund zu hören, als der Vater seinen kleinen Jungen in die Luft wirft, um ihn kurz darauf wieder aufzufangen. »Nochmal, nochmal!«, ruft der kleine Kerl freudig und schaut seinen Vater erwartungsvoll an. Erneut hört man das Lachen des Jungen. Was für ein Vertrauen hat er in seinen Vater! Er ist sich absolut sicher, dass er wieder aufgefangen wird.

Mich fasziniert dieses kindliche Vertrauen, das keine Sorgen um die Machbarkeit oder eine Abwägung der Gefahr kennt. In wie vielen Situationen fehlt mir dieses unbeschwerte Vertrauen! Ich mache mir Gedanken, was mich morgen wohl erwartet, was ich in bestimmten Situationen sagen soll oder wie die Reaktion meines Gegenübers sein könnte.

Vielleicht geht es Ihnen mit Gott ähnlich? Sie haben Sorge vor den Veränderungen, wenn Sie ihm die Leitung Ihres Lebens überlassen. Oder Sie fragen sich, wie Ihre Frau oder Ihr Mann auf Ihre Entscheidung für Gott reagieren wird. Vielleicht fürchten Sie, dass Sie etwas falsch machen und am Ende alleine dastehen.

Doch Gott sagt in seinem Wort, dass alle, die an ihn glauben, seine »geliebten Kinder« sind (Epheser 5,1). Als seine Kinder dürfen wir ihm jederzeit voll und ganz vertrauen. Wie der Vater seinen Sohn sicher auffängt, so möchte Gott uns in unserem Leben auffangen. Er hilft uns durch schwierige Situationen hindurch. Er ist stark, hat den Überblick und ist das stabile Fundament, das sich nicht verändert.

Haben Sie den Mut, sich von Ihrem Vater im Himmel durchs Leben begleiten zu lassen! Und bringen Sie ihm kindliches Vertrauen entgegen – es lohnt sich!

Ann-Christin Bernack


Frage
Was hindert Sie daran, Gott wie ein Kind zu vertrauen?
Tipp
Gott möchte Sie halten und durch Ihr Leben begleiten.
Bibellese
Johannes 1,12-13

Samstag, 15. Januar 2022: Grote Mandrenke

Heute und morgen vor 660 Jahren (15./16. Januar 1362) gab es die sogenannte zweite Marcellusflut; sie war eine Kombination aus Sturm- und Springflut (das Springhochwasser ist besonders hoch). In Norddeutschland nennt man diese Flut deshalb auch »Grote Mandrenke« (= großes Ertrinken). Rund 100.000 Hektar Land gingen verloren. Die ursprüngliche Küstenlinie gab es nach dieser verheerenden Flut nicht mehr. Rungholt, damals größter Handelsort des Nordens und Synonym für Größe, Reichtum, Prunk und Gottlosigkeit, verschwand für immer. Zwischen Elbe und Ripen (älteste Stadt Dänemarks) kamen bis zu 200.000 Menschen ums Leben. Keine andere Flut hat sich so tief in das Gedächtnis der Menschen eingegraben.

Für diese Katastrophe kann man viele Ursachen nennen: Das Klima hatte sich geändert, hinzu kamen menschliche Ursachen (der Torfabbau bewirkte, dass der Boden absackte; die Deiche waren z.T. kaputt usw.). Damals haben Menschen diese verheerende Flut als Gericht Gottes gedeutet. Ihr Denken war noch von biblischen Deutungsmustern geprägt. War das etwa falsch? Warum ist das heute verloren gegangen?

Wenn heute Katastrophen passieren, gibt es auch viele Erklärungen. Aber Gott? Entweder weist man sein Mitwirken dabei entschieden von sich, oder es wird anklagend gefragt, wie Gott (wenn es ihn denn gibt) so etwas zulassen könne. Wir tun gut daran, Gott ernst zu nehmen und seine Größe und Allmacht anzuerkennen. Statt ihn anzuklagen, sollten wir uns vor ihm beugen, sein Gericht fürchten und sein Angebot der Rettung in Jesus Christus annehmen. Dem, der seine Sünden bereut und sie lässt, ist er gnädig; aber wer sie vor ihm verbirgt und daran festhält, der bleibt unter dem Zorn Gottes.

Martin Reitz
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Frage
Wann will Gott uns gnädig sein?
Tipp
Wenn wir uns vor ihm beugen und sein Rettungsangebot in Jesus Christus annehmen.
Bibellese
2. Petrus 3,3-15

Freitag, 14. Januar 2022: Keine halben Sachen?

Nachdem Meghan und Harry im Januar 2020 unter großem medialen Aufsehen die britische königliche Familie verlassen hatten, wurde nach diese Entscheidung im Februar 2021 endgültig bekräftigt. Der Buckingham Palace bestätigte, dass insbesondere Harry mit dem Verlassen des Königshauses einige Positionen und Privilegien verlieren wird: Er muss seine Schirmherrschaften und militärische Ehrentitel abgeben, darf nun bei offiziellen Anlässen entsprechende Uniformen nicht mehr tragen und sich nicht mehr »Seine Königliche Hoheit« nennen lassen. Ebenso entfallen finanzielle Zuwendungen für royale Aufgaben. Über all dies sei Harry »verärgert«, berichteten verschiedene Zeitungen. Dabei waren diese Verluste die logische Folge der eigenen Entscheidung. Wer die Pflichten eines königlichen Lebens ablegen will, muss auch auf die Rechte verzichten, die damit verbunden sind, wie einige Analysten kommentierten.

Auch wenn dieser Zusammenhang offensichtlich ist, scheinen es manche Christen hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit zur Familie Gottes dem Prinzen Harry gleichzutun: Man möchte ein intensives Gemeinschaftsgefühl, ohne jedoch verbindlich am Gemeindeleben teilzunehmen. Man möchte gut dastehen und Ansehen genießen, lehnt aber entsprechende Beteiligung an Aufgaben und Pflichten ab. Es soll gefälligst ein guter Gottesdienst geboten werden, aber die Arbeit sollen andere machen.

Paulus zeichnet ein anderes Bild von christlicher Gemeinschaft: Er beschreibt diese als einen Körper mit vielen wichtigen Teilen: Augen, Ohren, Hände etc. Jeder hat etwas beizutragen, ob in Beziehungen, in der Mitarbeit oder im Gottesdienst. Nur so kann eine Gemeinschaft dynamisch wachsen und Authentizität, Liebe, Hilfe und Annahme bieten.

Sebastian Lüling


Frage
Welche Erfahrungen mit (christlicher) Gemeinschaft haben Sie bisher gesammelt?
Tipp
Begreifen Sie sich nicht als Konsument, sondern als Mitgestalter!
Bibellese
1. Korinther 12,12-30

Donnerstag, 13. Januar 2022: Das Ei in der Flasche

Im Chemieraum herrscht gespannte Stille. Alle Blicke sind nach vorne gerichtet. Auf dem Pult steht eine Flasche und auf der Öffnung liegt ein gekochtes Ei. Der Lehrer hat angekündigt, dass sich das Ei gleich unversehrt im Inneren der Flasche befinden wird. ›Unmöglich!‹, denken die Schüler.

Vielleicht kennen Sie den Trick, mit dem man das gekochte Ei tatsächlich in das Innere der Flasche bringen kann: Zunächst füllt man heißes Wasser in die Flasche, gießt es wieder aus und legt dann das Ei direkt auf die Öffnung. Durch die heiße Luft in der Flasche entsteht ein Unterdruck, der das formbare Ei in die Flasche »saugt«. An diesem Beispiel wird deutlich, dass eigentlich Unmögliches durch Veränderung doch möglich wird. Das Ei verformt sich und gelangt so in die Flasche.

In der Bibel lesen wir von Saulus, der Christen verfolgte und reihenweise ermorden ließ. In Apostelgeschichte 9 steht: »Saulus, der die Jünger des Herrn noch immer mit großer Wut verfolgte und sie mit dem Tod bedrohte, erbat sich ein Schreiben.« Mit diesem Schreiben hatte er die Genehmigung in der Tasche, alle Christen, die er fand, gefangen zu nehmen. Doch Jesus selbst stellte sich Saulus auf seinem Weg entgegen. Der wurde nach dieser Begegnung komplett verändert: Aus dem Verfolger Saulus wurde der treue Nachfolger und Missionar Paulus.

Sicherlich haben viele Menschen damals gedacht, dass Saulus sich niemals ändern würde. Aber bei Gott sind erstaunliche Kehrtwenden möglich! Das gilt nicht nur für Saulus, sondern auch für uns. Veränderung durch Jesus ist möglich: Aus Feinden Gottes können Freunde Gottes werden!

Ann-Christin Bernack


Frage
In welchem Lebensbereich möchten Sie Veränderung erleben?
Tipp
Gott will Veränderung schenken. Lassen Sie diese zu!
Bibellese
Apostelgeschichte 22,3-16

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