Sonntag, 04. August 2024: Aus Versehen entführt, Römer 8,2

Am 4. August 1988 wurde Alberto Minervini, ein Kleinunternehmer aus Kalabrien, in Italien versehentlich entführt. Was wie eine lustige Geschichte klingt, war für den 60-Jährigen allerdings ein Albtraum. Die Entführer hielten ihn für einen wohlhabenden Unternehmer, legten ihn in Ketten und verschleppten ihn in ein Erdloch auf dem Berg Aspromonte. Für Monate wurde er dort auf engstem Raum wie ein Tier gefangen gehalten. In seiner Verzweiflung und Todesangst rief er zu Gott: »Herr! Herr! Hilf mir, auch wenn ich nur ein Sünder bin. Gib mir die Kraft, aus dieser Hölle herauszukommen!«

Gott erhörte sein Gebet; es gelang ihm, die Ketten zu öffnen. Er konnte in die Berge fliehen, immer in Angst, seinen Entführern zu begegnen. Mit zerbrochenen Ketten um den Hals kam er in ein Dorf, wo er in die Carabinieri-Kaserne gebracht wurde und Kleidung und Essen bekam. Er konnte seine Familie umarmen und machte sich tatsächlich sofort auf die Suche nach dem Gott, der ihm geholfen hatte. Und der ließ sich finden: Jemand schenkte Minervini eine Bibel, und als er in diesem Buch las, verstand er, dass die eisernen Ketten seiner Entführer nicht die einzigen Bindungen waren, aus denen er befreit werden musste. Ihm wurde bewusst, dass er Erlösung von seinen Sünden brauchte. Denn die Sünde ist wie eine Kette, die unser Leben unfrei macht. Sie ist ein Gängelband, an dem wir vielleicht ohnmächtig zerren, es aber nicht lösen können. Diese Bindung führt wie eine Gesetzmäßigkeit immer wieder zu neuen Sünden.

Er verstand aber auch, dass Jesus Christus diese geistlichen Ketten lösen kann: durch Vergebung. Als er die für sich annahm, erlebte er den Erlass seiner Lebensschuld und wurde wirklich frei.

Thomas Kröckertskothen
Frage
Sind Sie noch an die Sünde gebunden, oder haben Sie schon Befreiung erlebt?
Tipp
Gott hat für jede Bindung eine Lösung.
Bibellese
Lukas 8,26-39

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Samstag, 03. August 2024: Reparatur beim Hersteller, Psalm 139,1

In den vergangenen Jahren haben mein Mann und ich viele handwerkliche Dinge gelernt. Das geerbte Haus haben wir zunächst entkernt und anschließend von Grund auf wieder aufgebaut. Unser ständiger Begleiter dabei war ein Akkuschrauber; ziemlich einfach lassen sich damit die vielen benötigten Schrauben setzen. Doch neulich standen wir vor einem Problem: Der Akkuschrauber funktionierte nicht mehr! Ab und an bewegte er sich etwas, vor allem rückwärts, aber so richtig zuverlässig lief er nicht. Was tun?

Bei technischen Geräten, seien es Akkuschrauber, Handy oder Laptop, scheuen wir uns in den Regel nicht, den Hersteller zu kontaktieren. Wir wissen, dass er sich auskennt und den Fehler beheben kann. Doch wie ist das eigentlich bei mir selbst? Gibt es auch dort Fehlermeldungen? Wer repariert dann diese Fehler?

Wenn ich ehrlich bin, stelle ich immer wieder fest, dass ich ungerecht über meine Mitmenschen urteile, schlecht über sie rede oder andere anlüge. Die Bibel nennt so ein Verhalten Sünde und macht deutlich, dass alle Menschen gesündigt haben (vgl. Römer 3,23). Bei jedem von uns kommt es zu einer »Fehlermeldung«. Gott aber ist perfekt, ohne Sünde und kann mit niemandem Gemeinschaft haben, der sündig ist.

Wir wollen allzu oft das Problem der Sünde selbst lösen. Doch das funktioniert nicht. Kein Mensch kann durch eigene Anstrengungen oder Taten seine Sünde loswerden und die »Fehlermeldung« beheben. Aber Gott hat durch seinen Sohn Jesus Christus schon eine Lösung geschaffen. Wenden wir uns doch mit unserer Sünde und unserem kaputten Leben an den Hersteller – an Gott! Er kennt sich damit aus, weil er unser Schöpfer ist und uns in seinem Sohn Vergebung und Heilung anbietet.

Ann-Christin Bernack
Frage
Warum fällt es uns leicht, bei Technikgeräten den Hersteller zu kontaktieren, nicht aber bei uns selbst?
Tipp
Wenden Sie sich an den Schöpfer. Er kennt Sie ganz genau.
Bibellese
1. Johannes 1,8-10

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Freitag, 02. August 2024: Für alle Kinder dieser Welt, Apostelgeschichte 13,47

2016 führten uns die Ferien in ein Dorf in der Nähe von Wien. Der große Vorteil dieses Standortes war nicht nur seine Lage direkt an einem See, sondern auch seine verkehrstechnisch gute Anbindung zu der österreichischen Hauptstadt. Denn in dem Ort lag ein Bahnhof, über den man in rund 30 Minuten mitten in Wien sein konnte. Als wir uns im Internet über die Fahrpreise informierten, stellten wir überrascht fest: Schulkinder fahren während der Ferien kostenlos! Na, das würde sicherlich nur für Wiener Schulkinder gelten, dachten wir. Vielleicht noch für Österreicher. Aber auch für unsere deutschen (Schul-)Kinder? Ein Anruf bei der Hotline der Verkehrsbetriebe brachte Klarheit: Auf meine Frage, ob auch unsere nicht österreichischen Kinder in den Genuss dieses Geschenks kommen könnten oder nur Landeskinder, sagte der freundliche Mitarbeiter mit typisch wienerischem Dialekt: »Na, des is für alle Kinder dieser Welt!«

Dieses Erlebnis hat mich an den großen Plan Gottes mit uns Menschen erinnert. Die Bibel berichtet, dass Gott zunächst mit der Familie Abrahams, dann mit dessen Nachkommen, dem Volk Israel, seine Geschichte schreibt. Doch bereits im Alten Testament macht Gott deutlich: Das ist mir nicht genug. Meine Güte und Rettung sollen bis an die Enden der Erde reichen (vgl. Jesaja 49,6). Diesen Plan nimmt Paulus im Neuen Testament in seiner Verkündigung auf. Die Frohe Botschaft von der Vergebung und Errettung durch Jesus Christus gilt allen Menschen, ganz gleich, ob Israelit oder nicht.

Wir haben seinerzeit – als Nichtösterreicher – das freigiebige Geschenk der Wiener Verkehrsbetriebe dankbar angenommen und die Bahn häufig benutzt. Auch das Heil Gottes wird jedem angeboten. Annehmen und nutzen muss es aber jeder für sich.

Markus Majonica
Frage
Würden Sie ein solches Geschenk ausschlagen?
Tipp
Auch das großzügigste Geschenk muss man annehmen, um in dessen Genuss zu kommen.
Bibellese
Apostelgeschichte 13,44-49

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Donnerstag, 01. August 2024: Sehnsucht nach Frieden, Jesaja 9,5

Urkatastrophe. Zivilisationsbruch. »The Great War« – Am 1. August 1914, heute vor genau 110 Jahren, erklärt das Deutsche Reich Russland den Krieg. Die Tage darauf folgt Kriegserklärung auf Kriegserklärung. Schon bald versinkt die Welt in einem bis dato nie gekannten Strudel der Gewalt. Eine ganze Generation junger Männer findet in barbarischen Schlachten den Tod. Das wahre Grauen dieses Krieges deuten unsere Schulbücher höchstens an. Krieg. Allein das Wort löst in uns schon ein beklemmendes Unbehagen aus. Seltsamerweise hatten damals nicht wenige Dichter und Denker Europas jahrelang mit einem Krieg geliebäugelt, manche ihn sogar herbeigesehnt als »reinigende Kraft der Völker«. »The War to end all wars« – Der Krieg, der alle Kriege beenden würde. Ein weit verbreiteter Irrglaube. Denn der nächste Weltkrieg ließ nicht lange auf sich warten.

Auch wenn wir in Europa nun schon seit vielen Jahrzehnten vor solch einem erneuten Flächenbrand verschont geblieben sind, herrscht gleichwohl kein endgültiger Frieden. Weltweit gibt es bis heute zahlreiche Konflikte, und auch in Deutschland rückt der Krieg wieder bedrohlich nahe. Weltfrieden ist deshalb nach wie vor ein ersehntes Ziel. Doch ich fürchte, wir sind – auf uns gestellt – nicht zu dauerhaftem Frieden fähig. Um wirklich ein globales Friedensreich aufzurichten, bedarf es Gottes Hilfe. Sein Sohn Jesus Christus wird im heutigen Tagesvers nicht umsonst »Fürst des Friedens« genannt. Denn eines Tages wird er tatsächlich allen Kriegen auf der Erde ein Ende machen. Doch Zutritt zu diesem ersehnten Friedensreich erhalten nur die, die sich ihm schon jetzt anvertrauen. Mit Fug und Recht darf man sagen: Der Schlüssel zu ewigem Frieden ist eine Person: Jesus Christus.

Jan Klein
Frage
Haben Sie Kriegserinnerungen von Eltern oder Großeltern erzählt bekommen?
Tipp
Gott ist ein Gott des Friedens!
Bibellese
Römer 15,13

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Mittwoch, 31. Juli 2024: Kriegserklärung an Russland (1914), Sprüche 14,12

Ich war zutiefst erschrocken, als im vorigen Jahr unsere Außenministerin sagte, Deutschland sei mit Russland im Krieg, denn am 1. August vor 110 Jahren kam es tatsächlich zur Kriegserklärung des deutschen Kaiserreiches an Russland.

Diese Kriegserklärung wirkte in der außerordentlich angespannten Situation in Europa so, als hätte jemand ein brennendes Streichholz in ein Fass Benzin geworfen: Schnell folgten eine Reihe von weiteren Kriegserklärungen, und nur kurze Zeit später fand sich Europa in einem Weltbrand wieder, den es in diesem Ausmaß bis dahin noch nicht gegeben hatte. Es gab nicht nur Millionen von Toten, sondern die mühsam austarierte europäische Friedensordnung brach zusammen mit schwersten wirtschaftlichen Folgen, sozialem Elend und Revolutionen. Im Grunde wurde hier bereits der Nährboden für Hitler und den Zweiten Weltkrieg gelegt, denn der »böhmische Gefreite« gehörte zu den vielen Menschen, die sich mit der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg nicht abfinden wollten.

Wie treffend beurteilt die Bibel das unbesonnene Tun der Menschen in diesen Augustwochen von 1914! Nach vierjähriger Kriegsschlachterei beteuerten alle Beteiligten: »Das haben wir nicht gewollt!« Aber vorher hatten sie nichts getan, um diesen furchtbaren Krieg zu verhindern. Zweimal im Buch der Sprüche, in Sprüche 14,12 und 16,25, warnt Gott uns ausdrücklich vor der blauäugigen Haltung, die Folgen des eigenen Tuns nicht zu bedenken. Es nutzt nichts, im Strudel furchtbarer Ereignisse Gott anzuklagen, wie er all das Schreckliche nur zulassen konnte, wenn man ihn vorher ignoriert und seine Gebote missachtet hat. Lieber sollten wir uns unter die mächtige Hand des Herrn der Weltgeschichte beugen, ihn im Gebet suchen und sein Reden in unserem Leben ernst nehmen.

Karl-Otto Herhaus
Frage
Wo missachten wir Gottes Warnung?
Tipp
Noch ist es nicht zu spät, zu Gott umzukehren.
Bibellese
Sprüche 14,1-12

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