Donnerstag, 27. März 2025: Paganini, Sprüche 11,25

Der italienische Violinvirtuose Paganini war einer der bedeutendsten Musiker des 19. Jahrhunderts, seine technischen Fähigkeiten überwältigten das Publikum regelmäßig. Er wurde 1782 in Genua in armen Verhältnissen geboren; es war sein Vater, der ihn früh an die Musik heranführte. So lernte Paganini erst Mandoline und dann Violine. Sein Talent konnte nicht verborgen bleiben: Schon mit zwölf Jahren gab er Konzerte in Theatern, und als er 14 war, brachte ihn sein Vater nach Parma. Dort wurde er später mit einer echten Guarneri-Violine beschenkt. Er nannte sie »il Cannone« wegen ihres kraftvollen Klangs; sie wurde sein Lieblingsinstrument. Guarneri-Violinen zählen zu den begehrtesten Streichinstrumenten der Welt. Rund 200 Exemplare gelten als erhalten, sie liegen im Preis bei bis zu 20 Millionen Euro!

Mit seiner »Cannone« wurde Paganini eine echte Legende, 1828 spielte er sogar vor Kaiser Franz II. in Wien! Doch bereits mit 58 Jahren starb er in Nizza infolge eines Blutsturzes. In seinem Testament vermachte Paganini seine Geige seiner Heimatstadt Genua »wo sie fortwährend aufbewahrt werden muss«, und zwar unter der Auflage, dass niemand mehr auf ihr spielen dürfe! Infolgedessen wurde die wertvolle Geige bald wurmstichig und damit unbrauchbar. Nur im fortwährenden Gebrauch – durch Musizieren – wäre sie erhalten geblieben.

Nur wer sich für andere einsetzt, findet völlige Freude, denn »die segnende Seele wird gesättigt«. Nur wer seine Gaben an andere verschenkt, wird glücklich, denn »der Tränkende wird auch selbst getränkt«. Jesus Christus hat so gelebt. Er hat sein Leben für andere eingesetzt und es am Kreuz sogar für die ganze Welt in den Tod gegeben. Was hat er eigentlich davon?

Andreas Fett

Mittwoch, 26. März 2025: Frühjahrsputz, 2. Chronik 29,16

Einmal im Jahr, um die Frühlingszeit, überkommt mich eine ungeheuer große Motivation, alles zu putzen (die sollte ich auch nutzen, denn ansonsten ist sie ebenso schnell wieder weg). Dann werden Vorhänge nach dem Winter wieder staubfrei gewaschen, Fenster vom Dreck befreit und die Küchenschränke ausgeräumt, geputzt und deren Inhalt sortiert. Das ist eine Menge Arbeit, aber das anschließende Gefühl der Sauberkeit ist sehr angenehm und der Mühe wert.

Neulich stieß ich in der Bibel ebenfalls auf eine Art Riesen-Frühjahrsputz. Zur Vorgeschichte: Hiskia wurde mit 25 Jahren König, nachdem sein Vater Ahas gestorben war. Ahas verehrte wie kein anderer König fremde Götzen und betete nicht den wahren Gott an. Aus diesem Grund baute er auch neue Götzenaltäre und benötigte den Tempel Gottes nicht mehr. Daher ließ er seine Tore für viele Jahre verschließen. Dementsprechend schlecht sah es leider auch in seinem Königreich aus.

Als Hiskia König wurde, lesen wir interessanterweise, dass die erste Amtshandlung im ersten Monat seiner Regierung die Öffnung der Tore des Tempels war. Dann ordnete er die komplette Reinigung des Tempels an, und die Leviten und Priester machten sich eifrig ans Werk. Hiskia hatte erkannt, woran das Volk erkrankt war und warum es bergab ging: Der König und das Volk hatten sich abgewendet von Gott, hatten die Verbindung gekappt und im wahrsten Sinne des Wortes die Tür zugemacht. Hiskia nun ließ den Tempel wieder für seine eigentliche Bestimmung herrichten, nämlich für die Anbetung Gottes.

Auch wir Menschen heute haben eine Bestimmung. Auch wir sind geschaffen, um Gott zu loben und anzubeten. Den Weg zu ihm hat Jesus frei gemacht. Und er will umgekehrt sogar in uns Wohnung nehmen – wenn dort alles sauber ist.

Rebecca Grimm

Dienstag, 25. März 2025: Endlich Frühling!, Lukas 19,10

Wer von uns kennt nicht diese schrecklichen kalten Jahreszeiten? Überall ragen kahle Bäume in die Luft. Kalter Wind fegt durch die Straßen und bringt alles Leben zum Erstarren. Die Farben der Natur verschwinden im traurigen Grau des Nebels. Die Sehnsucht nach dem Frühling wird immer stärker, aber er will einfach nicht kommen. Noch eine Woche versinkt im Regen. Furchtbar! Alle Schönheit und Lebensfreude schwindet dahin. Man fragt sich: »Was ist eigentlich der Sinn dieses Lebens?« Aber zum Glück gibt es ja den Fernseher, das Oktoberfest und jede nur mögliche Unterhaltung! Ein scheinbarer »Frühling«. Nichts wie hinein in dieses »Glück«! Und danach? Wieder genau das gleiche Grau.

Ich kenne jemanden, der zu uns in dieses Grau gekommen ist und uns den wirklichen Frühling gebracht hat: Jesus! Er war mitten unter uns Menschen, ganz nah und mit den Nöten der Menschen vertraut. Wozu? Um uns rauszuführen aus diesem Kreislauf und zu retten, was verloren ist. Verloren in der Sinnlosigkeit des Lebens und in den eigenen Sünden. Jetzt fragen Sie mich: Welche Sünden? Die Sünde, dass Sie sich nicht an Gottes Regeln halten. Ich möchte Ihnen ein Beispiel geben: Der Staat stellt Verkehrsregeln auf. Wenn Sie sich nicht daran halten, sind Sie ein »Verkehrssünder«. Gott stellt die Regeln des Lebens auf. Wenn Sie sich nicht daran halten, sind Sie ebenfalls ein Sünder. »Verkehrssünden« müssen bezahlt werden. Die Sünden gegen Gott, müssen ebenfalls bezahlt werden.

Hier kommt Jesus ins Spiel. Er ist am Kreuz für Ihre und meine Sünden gestorben und hat unser hohes Bußgeld bezahlt. Er hat das eintönige Einerlei unseres Lebens ohne Gott durchbrochen, damit wir es nicht mehr durchleben müssen, sondern sinnvoll und zielbewusst leben können. Frühling!

Johannes Unger

Montag, 24. März 2025: Sei ein Türöffner!, Offenbarung 3,20

Es war am 24. März 2015 um 10.41 Uhr. Ein Airbus A320 der Fluggesellschaft Germanwings war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf. Er zerschellte an den französischen Alpen, nachdem der Kopilot die Maschine bewusst in den Sinkflug gebracht hatte. Alle 150 Insassen kamen dabei ums Leben. Die Nachforschungen ergaben, dass der eigentliche Pilot die Kabine verlassen hatte, um auf die Toilette zu gehen. Als er zurückkam, fand er die Kabinentüre von innen verschlossen vor. Alles Klopfen und Rufen half nichts. Der Absturz war vom Kopiloten eine beschlossene Sache.

Man wird zu Recht denken: Schrecklich! Wie kann der Kopilot nur solch eine Entscheidung treffen und nicht nur sich selbst, sondern alle anderen Fluggäste in den Abgrund reißen?

Doch denken wir einmal über uns selbst nach: Wie sieht unser persönlicher Lebensflug aus? Vielleicht sind wir noch weit davon entfernt, einen »Absturz« zu planen. Aber es gibt im Leben eine Menge Turbulenzen, in denen wir gefährlich ins Trudeln geraten können, etwa durch finanzielle Probleme oder Sorgen um die Ehe, die Gesundheit oder den Arbeitsplatz. Und auch diese Frage ist wichtig: Wo werden wir landen, wenn unser Leben beendet ist?

Hätte der Kopilot seinerzeit auf das Klopfen seines Kapitäns die Kabinentür wieder geöffnet und diesem das Steuer übergeben, wäre dieses große Unglück nicht geschehen. Eine Kurskorrektur wäre noch möglich gewesen. Auch wir brauchen jemanden, der rechtzeitig unser Leben unter Kontrolle bringt, damit wir am Ende nicht »abstürzen«. Jesus Christus bietet sich mit dem Tagesvers als unser Kapitän und Lebensretter an. Aber auch ihm müssen wir zunächst »die Tür öffnen«, damit er das Steuer unseres Lebens übernehmen kann und uns sicher ans Ziel bringt.

Robert Rusitschka

Sonntag, 23. März 2025: Nachdenken über ein Tattoo? (2), 1. Johannes 4,16

»Love yourself first« – »Liebe dich zuerst«. Diesen kurzen Spruch habe ich ebenfalls vor einiger Zeit an einem Menschen gelesen. Zunächst einmal ist dieser Spruch gegensätzlich zu dem in der Andacht am Tag zuvor. Dahinter steckt vielleicht ein Streben nach mehr Selbstvertrauen oder der Wunsch, das eigene »Ich« nicht zu vernachlässigen. Dieses »Ich« steht allerdings in unserer Welt zunehmend im Vordergrund. Das Motto »Selbstverwirklichung ohne Grenzen« wird in allen Bereichen unserer Gesellschaft möglichst umfassend umgesetzt. Gern werden solche Menschen, die sich selbst verwirklichen, als mutig und selbstbewusst eingestuft. Ein gesundes Selbstvertrauen ist ja auch für jeden Menschen wichtig! Dennoch bleibt die Frage, woran man sein Selbstvertrauen fest macht. An Verdienst, Freunden, dem eigenen Haus, der Familie, dem Verein oder vielleicht an besonderen Leistungen? Dann sind schon einmal die außen vor, die nichts von alledem haben, deren Selbstvertrauenssäule eingestürzt ist und bei denen das »Glück« scheinbar nicht auf ihrer Seite steht.

Unser Tagesvers weist in eine andere Richtung: Das gesündeste Selbstvertrauen findet man bei Gott. Wenn wir das Leben von Jesus betrachten, dann war seine Motivation nicht die Selbstliebe. Er liebte die Menschen und bewies das ultimativ, als er für Sie und mich am Kreuz starb. Er tat es aus reiner Liebe zu Ihnen und zu mir und verzichtete darauf, sich selbst zu lieben. Sozusagen nach dem Motto: »Love others first« – »Liebe andere zuerst«. Er liebt mich unabhängig davon, wie ich aussehe, welche Leistungen ich erbringe oder wie viel Geld ich habe. Jeder Mensch ist von Gott geliebt, das zeigte Jesus durch sein Sterben am Kreuz. Nicht Selbstliebe hält mich also aufrecht, sondern die Tatsache, dass Gott mich liebt.

Gabriel Herbert

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