Mittwoch, 26. Juni 2024: Tschuldigung, 1. Johannes 1,9

Wie oft tun oder sagen wir etwas, was andere Menschen ärgert, innerlich verletzt oder ihnen sogar Schaden zufügt. Schnell sagt man dann »Entschuldigung. Tut mir leid. War nicht so gemeint.« Allerdings sind wir darauf angewiesen, dass der andere uns verzeiht. Oft genug ist das aber schwierig, und die Situation bleibt angespannt.

Heute ist der Tag des Verzeihens. Ein weltweiter Gedenktag, der uns daran erinnern soll, wie wichtig und notwendig es ist, einander zu verzeihen, einander Schuld zu vergeben. Schuld kann ja nicht ungeschehen gemacht werden. Was passiert ist, ist passiert. Was gesagt ist, ist gesagt. Schuld belastet die Beziehung und trennt. Vergebung ist der einzige Weg, Schuld beiseite zu räumen und sich wieder frei und offen begegnen zu können. Wenn ich nicht bereit bin zu vergeben, dann hängt die Schuld des anderen an mir wie eine Eisenkugel am Bein. Ich bin nicht mehr richtig frei. Wenn ich meinen Ärger und Zorn oder mein inneres Verletztsein pflege, dann werde ich selbst nicht mehr froh.

Unsere Schuld vor Gott, die die Bibel auch Sünde nennt, schafft ebenfalls eine Trennung zwischen uns und Gott. Die Beziehung ist gestört und wir sind dem Urteil Gottes ausgesetzt. Vergebung ist die einzige Möglichkeit, unsere Schuld zu beseitigen. Genau das bietet Gott uns an. Wenn wir unsere Schuld bekennen und eingestehen, ist Gott bereit, uns zu vergeben und uns von aller Schuld zu reinigen. Er nimmt unsere Schuld weg, beseitigt sie. Das hat er uns versprochen (siehe Tagesvers), und wir können uns darauf einlassen. Dann ist der Weg zu Gott frei, und wir werden nicht gerichtet. Allerdings hat das Gott etwas gekostet. Unsere Schuld hat er an seinem Sohn Jesus Christus gerichtet. Er hat stellvertretend für uns dafür gesühnt.

Bernhard Volkmann
Frage
Haben Sie das auch schon erlebt, wie schwer es ist, dem anderen zu vergeben?
Tipp
Wie großartig ist es doch, dass Gott uns vergibt! Dann sollten auch wir vergeben.
Bibellese
Matthäus 18,21-35

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Dienstag, 25. Juni 2024: Der Mensch denkt, Gott lenkt, Apostelgeschichte 27,42-43

Meine Frau und ich lieben das Meer und die Seefahrt. Bei Fahrten mit Fähren, 3-Mast-Segelschiff, Tonnenleger, Ruderboot, Auslegerboot usw. hatten wir schon manche gute Fahrt. Aber wenn wir mit einer »Nussschale« den Naturgewalten ausgesetzt waren, haben wir durchaus auch gefährliche Situationen überstanden! Nie haben wir sie vorhersehen können, aber immer erlebt, dass Gott uns herausgeholfen hat.

Eine bis heute verwendete alte römische Weisheit lautet: »Vor Gericht und auf hoher See sind wir allein in Gottes Hand.« Das stimmt tatsächlich. Allerdings gilt es für buchstäblich jede Lebenssituation, nicht nur vor Gericht und auf hoher See. Unser Tagesvers bestätigt das: Paulus und andere Gefangene sind mit dem Schiff, das sie nach Italien bringen soll, in einen extremen Sturm geraten. Das Schiff muss aufgegeben werden, alle schweben in Lebensgefahr! Den Soldaten, die die Gefangenen bewachen, droht die Todesstrafe, falls Häftlinge wegschwimmen und fliehen. Deshalb planen sie, sämtliche Sträflinge vorsichtshalber lieber gleich zu töten. Doch dann kommt alles ganz anders. Ausgerechnet der Hauptmann stellt sich diesem Plan in den Weg! Das musste so kommen. Gott hat nämlich vorher Paulus durch einen Engel mitteilen lassen: »Gott wird deinetwegen allen, die mit dir fahren, das Leben schenken.« Somit konnte zwar das Schiff auseinanderbrechen, aber keine der 276 Seelen an Bord sind umgekommen – weder durch die Soldaten noch durch Ertrinken.

Gott zeigt hier, dass er alles in der Hand hat und wir uns nicht wundern sollen, wenn vieles anders kommt, als wir es erwartet oder selbst geplant haben. Diesem Gott kann man sich getrost anvertrauen, denn er hat sogar die Macht, uns zu ewigem Leben zu retten.

Hartmut Ulrich
Frage
An welchen Stellen Ihres Lebens kam alles anders als geplant?
Tipp
Unerwartete Wendungen sind oft Denkzettel Gottes.
Bibellese
Apostelgeschichte 27

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Montag, 24. Juni 2024: Zum Ende der Spargelsaison, Kolosser 3,15

In einem Brief bat Goethe seine Schwiegertochter Ottilie im Jahr 1824 einmal, »einen recht verbindlichen Dank« auszurichten, weil ihm eine größere Menge Spargel zugesandt worden war. Auch Christen essen gerne Spargel, vielleicht nicht alle, doch vielen ist er ein Vergnügen, auch mir. Dass Goethe ihn zu schätzen wusste, verwundert nicht, denn er war ein großer Freund guten Essens und Trinkens. Solange seine Mutter lebte, sorgte sie dafür, dass der Rheinwein aus der Heimat stets für ihren Liebling vorhanden war; und seine Schwiegertochter wusste ebenfalls, was ihrem Schwiegervater wohl gefiel.

Wie wir aus der Schrift zur Kenntnis nehmen dürfen, war Jesus keiner, der die Nase rümpfte, wenn die Hochzeitsgäste wie in Kana dem Essen und besonders dem Wein kräftig zusprachen. Er sorgte sogar für »Nachschub« in Bezug auf den Wein. Wir dürfen daraus ruhig die Kenntnis mitnehmen, dass der Herr der Herrlichkeit und Schöpfer der Erde den Menschen sowohl den Spargel wie den Wein gegeben hat, um sich daran zu erfreuen. Auch für die »kleinen Dinge«, die uns das Leben bereichern, hat er ein Gespür. Jedoch hat er weitaus mehr als dieses im Sinn, und es ist tragisch, wenn sich Menschen nur auf die angenehmen Seiten des Lebens ausrichten, während sie den wirklich weitreichenden Problemen zu wenig oder gar keine Aufmerksamkeit schenken.

Denn bei allem Schönen dürfen wir nicht vergessen, dass unsere Sünde uns zu schaffen machen wird, spätestens wenn wir vor Gott Rechenschaft für alles Tun geben müssen. Doch Gott hat sich auch darum gekümmert und gewährt jedem, der zu ihm umkehrt und im Glauben annimmt, was Jesus für uns tat, Vergebung. Und gerade dafür sollten wir – neben den »kleinen Dingen« – noch viel dankbarer sein!

Karl-Otto Herhaus
Frage
Sind Sie ein Genussmensch?
Tipp
Wirklich sorgenfrei genießen kann man nur, wenn man Gottes größte Gabe aller Gaben – Jesus Christus – angenommen hat.
Bibellese
Matthäus 6,31-34

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Sonntag, 23. Juni 2024: Gott, Leid und wir, Jesaja 38,17

»Es tut immer noch so weh«, sagte meine Bekannte, die im letzten Jahr ihren Mann verloren hat. »Auch wenn ich daran glaube, dass Gott alles gut macht, vermisse ich meinen Mann oft sehr. Auf der anderen Seite habe ich Gott in diesem Jahr erlebt wie nie zuvor. Einige gute Dinge sind passiert, die nicht stattgefunden hätten, wenn mein Mann noch bei uns gewesen wäre. Gott macht keine Fehler. Darauf will ich vertrauen und weiter an ihm festhalten.«

Trauer, Leid und Schmerz sind ein Teil unseres Lebens. Wir alle erleben sie, Christen und Nicht-Christen, der eine mehr, der andere weniger. Schon immer haben Menschen einen Widerspruch gesehen zwischen einem allmächtigen, liebenden Gott auf der einen und der Realität von Schmerz und Leid auf der anderen Seite. Leid und Gott – beides in Übereinstimmung zu bringen fällt wirklich schwer. Denn erst im Rückblick werden wir erkennen, wie alles zusammenläuft.

Der Atheismus hat scheinbar eine einfache Lösung für dieses Problem gefunden: Er verzichtet auf Gott. Wenn es keinen Gott gibt, dann muss man sich mit der Frage, warum schlimme Dinge passieren und Menschen sterben, die doch noch gebraucht werden, nicht auseinandersetzen. Es ist sowieso alles Zufall und läuft nach unpersönlichen, rein naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten ab. Es gibt keinen Sinn und keinen Plan. Doch das Problem dieses Ansatzes ist, dass man dadurch das Leid nicht aus unserer Realität herausreden kann. Auch Atheisten erleben Trauer und Schmerz. Und mit wem können sie diesen Schmerz dann teilen?

Wer an einen persönlichen Gott glaubt, der ist in schweren Zeiten nicht allein. Er versteht vielleicht sein Handeln nicht – aber er weiß, dass Gott sogar aus Leid Gutes hervorbringen und Trost schenken kann.

Elisabeth Weise
Frage
Wie reagieren Sie auf schwere Dinge in Ihrem Leben?
Tipp
Wer Gott aus seinem Leben ausklammert, steht am Ende mit allem alleine da.
Bibellese
Hiob 38,1-20

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Samstag, 22. Juni 2024: In den Sand gesetzt, 1. Johannes 2,17

In Miami, Florida, stürzte am 24. Juni 2021 ein Teil eines Hochhauses zusammen. 140 Menschen kamen dabei ums Leben. Zwei Tage vor dem Einsturz war ein Gutachten veröffentlicht worden, in dem von erheblichen Bauschäden die Rede war. Vermutlich gingen sie auf die Absenkung des Fundaments zurück. Laut einer Studie hatte sich in den 1990-er Jahren der Boden in der Küstenregion jährlich um etwa zwei Millimeter gesenkt.

Im Februar 2023 fand in der Türkei und in Nordsyrien ein verheerendes Erdbeben statt. Einstürzende Häuser begruben Menschen unter Schutt. Zahlreiche Verantwortliche wurden wegen Pfusch am Bau festgenommen. Mit anderen Worten: Manche Menschen könnten noch am Leben sein, wenn solide gebaut worden wäre.

Nicht nur Häuser benötigen ein stabiles Fundament und eine solide Konstruktion, sondern auch wir selbst, und zwar für unser Leben auf Erden und für die Ewigkeit. Worauf kann man bauen, wenn sich Normen und Wertvorstellungen um uns herum ständig verändern? Der Dichter Georg Neumark gab vor fast 350 Jahren diese Antwort: »Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, der hat auf keinen Sand gebaut.« Er bezog sich auf ein Gleichnis Jesu Christi: »Jeder, der auf meine Worte hört und tut, was ich sage, gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baut. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und die Wassermassen heranfluten, wenn der Sturm tobt und an dem Haus rüttelt, stürzt es nicht ein, denn es ist auf dem Felsen gegründet.« Wer allerdings nicht auf die Worte Jesu hört und danach handelt, gleicht einem Mann, der sein Haus auf den Sand setzt. Wenn die Katastrophe kommt, bricht es zusammen und wird völlig zerstört. Es gibt eben nicht nur Pfusch am Häuserbau, sondern auch am Bau unseres Lebens.

Gerrit Alberts
Frage
Ist Ihr Lebensfundament sicher für jeden Sturm?
Tipp
Gott ist der beste Grund für ewige Sicherheit.
Bibellese
Lukas 6,47-49

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