Donnerstag, 06. Juni 2024: Gift im Pelz, 1. Korinther 15,56

Sie haben riesige Kulleraugen, die viel zu groß für das runde Gesicht wirken, sind nicht größer als eine Katze und haben ein flauschiges, hellbraunes Fell: Plumploris entlocken fast jedem einen entzückten Ausruf. Nicht nur Tierfreunde möchten die kleinen Äffchen am liebsten direkt in die Arme schließen und mit nach Hause nehmen. Doch hinter der niedlichen Fassade verbirgt sich ein verheerendes Geheimnis: Der im Regenwald beheimatete Primat gehört zu den wenigen giftigen Säugetieren dieser Erde! An seinen Armen sondert er ein giftiges Sekret ab, das sich durch die Fellpflege auf seinen Zähnen verteilt und so seinen Biss zu einer tödlichen Waffe macht.

So ähnlich verhält es sich auch mit der Sünde. Oft kommt sie in harmloser, geradezu attraktiver Gestalt daher. Seit dem Garten Eden hat das Böse sogar eine gewisse Anziehungskraft für den Menschen. Man lässt es an sich heran, sucht vielleicht geradezu seine Nähe und merkt nicht, was sich hinter der Fassade verbirgt. Es dauert, bis die Sünde ihr wahres Gesicht offenbart, doch dann ist es oft schon zu spät und man kann sich selbst nicht mehr befreien.

»Der Stachel des Todes aber ist die Sünde«, sagt uns der Tagesvers. Oft ist die Sünde nur ein schleichendes Gift, das zu Beginn ganz harmlos aussieht. Doch die Bibel ist in ihrem Urteil klar: Sünde führt schlussendlich immer zum Tod.

Wenn man den Bibeltext weiterliest, stößt man jedoch auf eine Aussage, die uns eine wunderbare Hoffnung schenkt: Jesus Christus hat den Tod und die Sünde besiegt! Das bedeutet, dass er stärker als alles Böse ist, auf das wir hereingefallen sind. Weil er am Kreuz für uns gestorben ist, kann er unsere Sünde wegnehmen, wenn wir ihn ehrlich darum bitten.

Carolin Nietzke
Frage
Welche Sünde hat in Ihrem Leben ganz »harmlos« angefangen?
Tipp
Jesus ist der Sieger – auch über die Sünde und den Tod!
Bibellese
1. Korinther 15,54-58

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Mittwoch, 05. Juni 2024: »Wir haben nur diese eine Erde«, 2. Petrus 3,13

Bewegungen wie »Last Generation« (»Letzte Generation«) haben sich auf die Fahnen geschrieben, vor einem unmittelbar drohenden Klimakollaps zu warnen, der aus ihrer Sicht unsere Erde endgültig bedroht. Diese und viele andere Gruppierungen, wie z. B. »Fridays for Future«, motiviert ausdrücklich die Sorge, dass wir mit einer einzigartigen Ressource, nämlich unserem Planeten, so schlecht umgehen, dass diese für kommende Generationen nicht mehr nutzbar sein könnte. Sollte dies tatsächlich eintreten, wäre dem Menschen damit seine einzige Lebensgrundlage entzogen. Eine andere Erde haben wir nicht zur Verfügung.

Wie ist dies aus biblischer Sicht zu beurteilen? Grundsätzlich haben wir Menschen von Gott bereits zu Anfang unserer Geschichte den Auftrag erhalten, die Erde zu bebauen und zu bewahren. Diese Ressource ist uns nur zur Verwaltung übergeben und wir sollen gute, sorgsame und verantwortungsbewusste Verwalter sein. Allerdings ist die Grundannahme, dass der Fortbestand der Menschheit mit dieser einen Erde stehe und falle, aus biblischer Sicht verkehrt. Gott hat uns in Aussicht gestellt, dass er eine neue Erde schaffen werde. Diese wird völlig ungetrübt von unserem bisherigen Versagen sein. Sie wird im Gegensatz zu unserer aktuellen Lage von Gerechtigkeit geprägt sein. Umweltprobleme sind sicher drängend, aber tatsächlich haben wir eine viel dramatischere menschengemachte Verschmutzung, die bis heute jeden Tag, an jedem Ort der Welt, unzählige Menschenleben kostet: Gewalt, Egoismus, Mord, Folter usw.

Um eine wirkliche Zukunft mit Bestand zu haben, bedarf es daher eines echten Neustarts der Schöpfung. Nichts weniger als das verspricht Gott denen, die ihr Leben auf ihn setzen.

Markus Majonica
Frage
Sind wir die »Last Generation«?
Tipp
Mit Gott haben wir eine ewige, sichere Zukunft.
Bibellese
Offenbarung 21,1-6

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Dienstag, 04. Juni 2024: Aus sibirischer Gefangenschaft befreit, Psalm 71,23

Der sowjetische Jude Natan Scharansky (geb. 1948) hatte sich jahrelang für politische Freiheit und die Rechte von Juden in der Sowjetunion eingesetzt. Im Jahr 1977 wurde er wegen angeblicher Spionage verhaftet und ein Jahr später zu 13 Jahren Haft verurteilt. 1986 wurde er nach Berlin geflogen und im Rahmen eines Agentenaustauschs auf der Glienicker Brücke gegen einen sowjetischen Spion ausgetauscht. Anschließend wurde er zu einer Veranstaltung im Weißen Haus eingeladen, bei der er auf Präsident Ronald Reagan traf.

Zunächst erkannte Scharansky den Präsidenten nicht, da er in den Jahren seiner Inhaftierung keinerlei Nachrichten aus dem Ausland erhalten hatte. Als er dann realisierte, wer vor ihm stand, war er überwältigt von Emotionen und sagte unter Tränen zum Präsidenten: »Ich weiß, dass Sie sich für meine Freiheit eingesetzt haben, und ich danke Ihnen dafür.« Reagan erwiderte: »Natan, wir haben immer an Sie gedacht und gebetet, dass Sie freigelassen werden.« Dass ein amerikanischer Präsident sich für die Freilassung eines Dissidenten einsetzt, der in einem Straflager in Sibirien vor sich hinvegetierte, war für diesen unfassbar. Umso dankbarer und freudiger war er über seine vorzeitige Freilassung.

Der Schöpfer des Universums hat ebenfalls viele Hebel in Bewegung gesetzt, um Sie und mich aus der Gefangenschaft der Sünde zu retten. Im Unterschied zu Scharansky wurden wir zu Recht verurteilt. Es drohte gar der Tod als der Sünde Lohn (vgl. Römer 6,23). Doch dann fand ein »Gefangenenaustausch« statt, den die Welt noch nie gesehen hatte: Gott sandte Jesus Christus, seinen Sohn, zu uns auf die Erde herab. Dieser nahm am Kreuz unsere Stelle ein und ließ das Todesurteil für unsere Sünden an sich vollstrecken.

Tony Keller
Frage
Wie reagieren Sie darauf, was Jesus für Sie tat?
Tipp
Wer Jesu Tat für sich in Anspruch nimmt, kann in Freiheit heraustreten und fröhlich sein und Gott lobsingen.
Bibellese
Galater 1,3-5

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Montag, 03. Juni 2024: Ein Riesenknall, Psalm 28,7

Ein Platten am Fahrrad. Kein Problem. Das Rad ausgebaut, den Mantel auf einer Seite abgezogen, den Schlauch herausgenommen. Ein bisschen Luft eingepumpt und dann in ein Wasserbecken getaucht. Das Loch war schnell gefunden. Die defekte Stelle aufgeraut, Gummikleber drauf und einen Flicken aufgepresst. Fertig. Den Mantel kontrolliert, alles gut, kein Nagel oder Dorn in der Reifendecke. Der Schlauch war schnell wieder eingezogen, etwas Luft eingepumpt.

Doch es zischte verdächtig, mehr als vorher. Der Schlauch war doch zu porös. Ich hatte vorgesorgt und neue Schläuche auf Vorrat. Also noch einmal von vorne, den alten Schlauch herausgeholt, den neuen rein und etwas Luft pumpen. Der Mantel war schnell aufgezogen, und dann aufpumpen. Laut Hersteller sollte ich 4 Bar Druck geben. Das Manometer der Handpumpe zeigte gerade erst 3 Bar an, dann plötzlich ein Riesenknall. Der Mantel flog auf einer Seite von der Felge und der Schlauch kam zum Vorschein, zerfetzt und völlig zerrissen.

Mein Kopf dröhnte, mir wurde schwindelig und am linken Ohr war es, als wäre ein Rohr hineingeschoben worden. Mein erster Gedanke war: Das Trommelfell ist geplatzt. Der HNO-Arzt machte alle möglichen Tests, das Trommelfell war in Ordnung. Doch ich hatte ein Knalltrauma und in der Folge tagelang Probleme mit Schwindel und teilweiser Übelkeit. Dennoch konnte ich meinem Vater im Himmel danken, dass nicht mehr passiert war. Wie leicht hätte ich das Gehör ganz verlieren können!

Glück gehabt? Kann man so sehen, doch als Christ sehe ich mehr die bewahrende Hand Gottes. Dass ich vor Schlimmeren bewahrt blieb, nehme ich nicht als selbstverständlich an. Ich vertraue auf ihn und habe schon oft erlebt, wie mir geholfen wurde.

Joschi Frühstück
Frage
Nehmen Sie es als selbstverständlich an, wenn Sie heil durch den Tag kommen?
Tipp
Danken Sie doch einmal Gott dafür, wenn Sie vor etwas Schlimmeren bewahrt wurden.
Bibellese
2. Korinther 1,8-11

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Sonntag, 02. Juni 2024: Absolute Treue, Psalm 91,14

Wer schon einmal einem Schäfer bei seiner Arbeit zugeschaut hat, der hat auch dessen gute Beziehung, ja, man könnte sagen inniges Verhältnis zu seinen Hunden bewundern können. Diese Tiere sind einerseits unerlässlich, wenn er eine große Schafherde beieinander halten will, andererseits hat man den Eindruck, die Hunde wollten um jeden Preis ihrem Herrchen dienstbar sein. Wo gibt es dieses gegenseitige Abhängigkeits- und Treueverhältnis heute noch unter den Menschen?

Auch Friedrich der Große wusste die Treue seiner Hunde zu schätzen, weil er sie bei den Menschen je länger umso weniger entdecken konnte. Er wollte sogar bei seinen Hunden beerdigt sein. In Sichtweite seines Schlosses Sanssouci ist er auch zu ebener Erde mit ihnen begraben worden. Dort liest man auf der rechten Seite seiner Grabplatte seinen Namen, während auf der linken Seite Biche, Alcmène, Thisbe, Superbe, Pax und Hasenfuß, die Namen seiner Hunde zu lesen sind.

Aber bei aller Tierliebe dürfen wir nicht sentimental werden. Hunde als Rudeltiere können, wenn sie nicht psychische Schäden haben, gar nicht anders, als dem zu folgen, den sie als Rudelführer anerkennen. Das ist bei Menschen ganz anders. Sie können seit dem Sündenfall kaum noch treu ergeben sein, sondern müssen Eigenwillen, Egoismus und Herrschsucht zeigen. Das sind alles Eigenschaften, die für ein friedliches Füreinander tödlich sind.

Auch um das zu ändern, kam Gott selbst in der Person Christi zu uns. In seinem liebenden und für uns leidenden Vorbild zeigte er wahre Treue, und durch sein Sterben am Kreuz erwarb er den an ihn Glaubenden die Kraft, auch treu und liebevoll sein zu können, wenn sie in seiner Nähe bleiben.

Hermann Grabe
Frage
Wie ist es bei Ihnen um bedingungslose Treue bestellt?
Tipp
Wir brauchen gute Vorbilder. Am besten werden wir selbst eins.
Bibellese
1. Mose 24,1-27

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