Sonntag, 12. Mai 2024: Abhängig versus unabhängig, Lukas 4,18

Welches dieser zwei Wörter spricht Sie beim oberflächlichen Hinschauen mehr an: »Abhängigkeit« oder »Unabhängigkeit«? Wahrscheinlich zunächst letzteres. Doch es lohnt sich, darüber näher nachzudenken.

Versetzen wir uns in die Lage eines Sklaven, sagen wir zu Recht: Unabhängigkeit ist gut! Denn der Sklavenhalter meint es in der Regel nicht gut mit seinen Sklaven, beutet sie aus und unterdrückt sie. Diese Abhängigkeit ist schlecht und zerstörerisch. Aber: Ist Abhängigkeit tatsächlich in jedem Fall schlecht? Ein Neugeborenes z. B. ist grundlegend abhängig von seinen Eltern, besonders von der Mutter. Sie sichert sein Überleben, und diese Abhängigkeit ist – jedenfalls im Regelfall – eingebettet in eine liebevolle Beziehung. Kann es etwas Besseres für einen neuen Erdenbürger geben als diese Abhängigkeit? Was wäre die Alternative?

Gleich zu Beginn der Bibel wird der Versuch des Menschen geschildert, sich aus der Abhängigkeit von seinem Schöpfer zu lösen und unabhängig zu werden. Anlass hierzu war allerdings eine Lüge: Der Teufel stellte die Abhängigkeit von Gott als Sklaverei dar, als etwas Schlechtes und Zerstörerisches, aus dem man sich befreien müsse. Tatsächlich kann man das Verhältnis Mensch-Schöpfer aber viel besser vergleichen mit dem des Neugeborenen zu seiner Mutter: Es ist eine existentiell notwendige Beziehung, geprägt von Liebe und Fürsorge. Wie kurzsichtig erscheint der Versuch des Menschen, von seinem Gott unabhängig zu sein! Und führt das wirklich in die Freiheit – und nicht vielmehr in die Unfreiheit der Sünde?

Der Sohn Gottes öffnet uns den Weg zurück: Durch den Glauben an ihn können wir Kinder Gottes werden und in die gute Abhängigkeit zu unserem liebevollen Schöpfer zurückkehren.

Sebastian Weißbacher
Frage
In welchen Abhängigkeiten sind Sie ein Gefangener?
Tipp
Kommen Sie zurück in die Abhängigkeit von Gott! Das befreit.
Bibellese
Johannes 1,1-18

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Samstag, 11. Mai 2024: Rettung aus dem Sudan, 1. Mose 19,17

Am 25. April 2023 titelte unsere Zeitung: »Die Welt rüstet mächtig auf« und »Rettung aus dem Sudan«. Der Ukraine-Krieg und Spannungen in Fernost führen zum rasanten Anstieg der Verteidigungskosten. Im Sudan bekämpfen sich neuerdings zwei Volksgruppen. Dort bangen zwischen die Fronten geratene Ausländer um ihr Leben. Eine dreitägige Waffenruhe hielt zum Glück. In diesem Zeitfenster konnten Regierungen ihre Staatsbürger nach Jordanien ausfliegen. Mehr als 1000 Menschen war dies gelungen, 300 davon durch die Luftwaffe, die am 26. April ihre Evakuierungsflüge einstellte.

Unser Tagesvers zeigt uns eine Situation mit Parallelen zum Sudan. Vor 3700 Jahren waren die Menschen von Sodom und Gomorra so moralisch böse, dass Gott beschloss, die Städte durch Feuer vom Himmel zu vernichten. Abrahams Bruder Lot wohnte samt Familie in Sodom, war aber ein Gläubiger. Gott wollte ihn deshalb retten. Er beschloss, ihn samt Frau und zwei Töchtern durch zwei Engel aus der Stadt bringen und ihnen einen sicheren Fluchtort zeigen zu lassen. Lots Schwiegersöhne blieben zurück und Lots Frau verhielt sich falsch und musste sterben. Lot blieb allein mit seinen Töchtern übrig.

Auch Christen steht bald eine »Evakuierung« bevor. Die Welt rüstet auf. Kriege werden Bestandteil von Gottes Gericht sein. Gott wird diese Erde einem schlimmen Gericht unterziehen. Nur ein Teil der Menschen wird nach Jesu Wiederkunft ins Reich Gottes auf dieser Erde gelangen. Für alle, die bis dahin gestorben sind, kommt am Ende entweder die Auferstehung zum Leben oder zum Gericht. Es liegt an uns, jetzt Gottes Rettung anzunehmen, um dabei zu sein, wenn Jesus Christus die an ihn Glaubenden, für die er am Kreuz gestorben ist, zu sich in den Himmel holt.

Hartmut Ulrich
Frage
Sind Sie dabei, wenn Jesus Christus die Seinen zu sich holt?
Tipp
Sorgen Sie für Sicherheit, dass Sie dann nicht zurückbleiben!
Bibellese
1. Thessalonicher 4,13-18; 5,1-11

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Freitag, 10. Mai 2024: Edelweißkränzchen oder Bibelstunde?, Matthäus 6,33

Ich war gerade im Ausschank beschäftigt, als eine Gruppe Studenten ihre Bestellung aufgab. Sie diskutierten dabei lebhaft, wie sie wohl an eine Karte für das begehrte »Edelweißkränzchen« (traditionelles Tanzfest des Edelweißclubs Salzburg) kämen. Ihnen schien das unmöglich. Ich bekam das Begehren mit und fragte spontan: »Soll ich euch eine Karte besorgen?« – »Ja, gern«, antworteten sie verwundert. »Gut, dann kommt in einer Woche wieder zur gleichen Zeit und ich werde eine Karte haben.«

Da hatte ich mir etwas eingebrockt! Aber versprochen ist versprochen. So bemühte ich mich, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um so eine Karte zu bekommen. Es vergingen Montag, Dienstag, Mittwoch, nichts passierte. Doch am Donnerstag erhielt ich einen Anruf einer früheren Arbeitskollegin, deren Mann von meinem Begehren gehört hatte. Und er hätte gleich zwei Karten für mich! Das Suchen wurde belohnt. Man kann sich denken, wie sehr ich mich auf den nächsten Sonntag freute. Tatsächlich kamen die Studenten zur vereinbarten Zeit. Als ich sagte, ich hätte gleich zwei Karten, umarmten sie mich begeistert. Welch riesige Freude das auslöste!

Inzwischen habe ich Gott kennengelernt. Freunde luden mich zu Vorträgen ein und beteten für mich. Ich las das erste Mal in der Bibel – das Neue Testament. Was ich las, war interessant, es hatte eine eigene »Dynamik«; es ging mir ins Herz. Dass Jesus für meinen Unglauben an ihn starb, hat mich so getroffen, dass ich ihm meine Sünden bekannt habe und ihn einlud, mein Herr zu sein. Da kam tiefer Frieden in mein Herz, und es begann ein neuer Lebensabschnitt. Mein Leben wurde ganz neu ausgerichtet. Nun freue ich mich auf ein himmlisches Fest, zu dem ich durch Jesus freien Zutritt habe.

Helmut Glöcklhofer
Frage
Was würde bei Ihnen größte Freude auslösen?
Tipp
Die Teilhabe am Reich Gottes übertrifft alles, was wir hier und jetzt kennen.
Bibellese
Lukas 14,15-24

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Donnerstag, 09. Mai 2024: Es gibt einen Weg zurück, Lukas 15,24

Es war einmal ein reicher Mann, der hatte zwei Söhne. Der Jüngere wollte etwas erleben, nicht immer nur zu Hause sein. Doch dafür brauchte er Geld. Deshalb bat er: »Vater, gib mir jetzt schon mein Erbe!« Der Vater zahlte seinen Sohn aus und dieser zog glücklich los. Endlich konnte er Partys feiern, sein Leben genießen! Aber dann wendete sich das Blatt: In der Gegend, in die er gereist war, kam es zu einer Krise mit Lebensmittelknappheit. Dem Sohn ging das Geld aus und keiner seiner neuen »Freunde« war bereit, ihm zu helfen. Nach langer Suche ergab sich immerhin eine Jobmöglichkeit auf einem Bauernhof. Das war zwar eine Drecksarbeit, aber der junge Mann hatte keine andere Wahl.

Als er jedoch mit den Schweinen auf dem Feld war und ihm sogar verboten wurde, seinen Hunger an dem Schweinefutter zu stillen, fing er an nachzudenken. Wie gut war es ihm doch bei seinem Vater gegangen! Selbst die einfachen Angestellten wurden dort gut versorgt. Wie dumm war er gewesen, die Liebe seines Vaters so zurückzuweisen! Und da entschied der junge Mann: »Ich will zu meinem Vater umkehren und ihm sagen, was ich falsch gemacht habe. Sicher kann ich nicht mehr als Sohn bei ihm leben, aber vielleicht stellt er mich wenigstens bei sich an.« Und so ging der Sohn zurück nach Hause. Und was passierte? Der Vater sah ihn schon von Weitem und lief ihm entgegen. Er umarmte und küsste ihn, besorgte neue Kleider und organisierte eine Willkommensfeier.

Diese Geschichte erzählt Jesus im Lukasevangelium Kapitel 15. Der Vater ist ein Bild für Gott. Wir alle sind von ihm weggelaufen, um unser eigenes Leben zu leben. Doch wir können umkehren, so wie der jüngere Sohn in dieser Geschichte. Gott wartet nur darauf, dass wir diesen Schritt tun. Was hält Sie davon ab?

Verena John
Frage
Warum suchen wir so oft unser Glück weit weg von Gott?
Tipp
Gott wartet mit offenen Armen auf den, der zu ihm umkehrt.
Bibellese
Lukas 15,11-32

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Mittwoch, 08. Mai 2024: Achillesferse, Johannes 12,43

Achilles ist eine Sagengestalt in Homers epischem Werk »Ilias«. Seine Mutter Thetis tauchte ihn als Kind in den Unterweltfluss Styx; von da an war er unverwundbar! Nur seine Ferse wurde nicht vom Wasser benetzt (weil Thetis ihn an dieser Stelle festhielt) und blieb als einzige Schwachstelle. Später traf ihn der trojanische Königssohn Paris genau dort mit einem giftigen Pfeil. So verloren die Griechen ihren stärksten Helden und Achilles sein Leben.

Wir alle haben solche Schwachstellen, die uns zum Verhängnis werden können – schon bei den Personen in der Bibel war das so. Man liest da von so manchen Leuten, die zwar genau wussten, was richtig war, aber es trotzdem nicht taten und dadurch zu schwerem Schaden kamen. Ein paar Beispiele:

Der Herrscher Herodes Antipas wusste, dass Johannes der Täufer ein gerechter und heiliger Mann war. Er war jedoch in sexuelle Unmoral verstrickt, indem er seinem Bruder die Ehefrau ausgespannt hatte. Unter ihrem Einfluss ließ er Johannes umbringen. Judas hatte den Erlöser aus nächster Nähe kennengelernt, doch sein wunder Punkt war die Geldgier. So hatte er zwar bald die Taschen voller Silbermünzen, aber beging kurz darauf verzweifelt Selbstmord. Pilatus bestätigte mehrfach Jesu Unschuld, doch seine Achillesferse war die Angst um seinen Job. Immerhin drohte der jüdische Hohe Rat, ihn beim Kaiser anzuschwärzen! Der römische Statthalter Felix war schwer beeindruckt und aufgewühlt, als Paulus vom kommenden Gottesgericht sprach. Aber weder brachte er sein Leben mit Gott in Ordnung noch ließ er den gefangenen Apostel frei, weil er bei den Juden Punkte sammeln wollte.

Welche Schwachstellen halten uns davon ab, unser Leben mit Gott in Ordnung zu bringen?

Gerrit Alberts
Frage
Was ist Ihre »Achillesferse«?
Tipp
Im entscheidenden Moment muss man die richtige Entscheidung treffen, indem man Gott mehr gehorcht als den Menschen.
Bibellese
Apostelgeschichte 4,13-22

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