Mittwoch, 07. August 2024: Das letzte Hemd, Johannes 10,9

1957 singt Hans Albers das Lied »Das letzte Hemd hat leider keine Taschen«. Damit wird ein Mann getröstet, der trotz aller Sparsamkeit sehr arm war: »Im Himmel braucht der Mensch bestimmt, bestimmt kein Geld.« Das Lied stimmt mich nachdenklich. Gesetzt den Fall, man könnte die Taschen seines letzten Hemdes doch noch mit Geld füllen und käme nach dem Tod wirklich in den Himmel – wofür bräuchte man dann das Geld? Der Himmel ist doch ein Ort paradiesischer Zustände. Wer dort erst einmal angekommen ist, hat freien Zugang zu allem, was die himmlische Welt bietet. Im Himmel selbst ist Geld tatsächlich völlig nutzlos.

Wozu es also dann mitnehmen? Um sich womöglich mit dem Geld eine Eintrittskarte in den Himmel zu erkaufen? Tatsächlich trifft zu, dass wir Menschen einen gegen uns gerichteten Schuldschein haben. Und solange der nicht abbezahlt ist, bekommen wir keinen Zutritt zum Himmel. Und die Wahrheit ist: Es gibt nichts, was wir Gott geben könnten, um diesen Schuldschein zu begleichen. Absolut nichts. Gott akzeptiert kein Geld, um diese Schuld zu begleichen! Man kann also Gott nicht dafür bezahlen, um sich sein eigenes Seelenheil zu erwerben. Ebenso wenig kann man ihn dafür bezahlen, einen geliebten Menschen in den Himmel zu lassen. Wie aber erhält man dann Zutritt?

Auch darauf hat Gott eine Antwort: Jesus Christus. Der hat den Eintrittspreis für den Himmel bezahlt! Er selbst wurde die Tür zum Himmel, indem er am Kreuz unseren Schuldschein beglich (vgl. Kolosser 2,13-15). Damit hat er den Zugang zu Gott für alle geöffnet, die an ihn als einzige »Eintrittskarte« glauben. Selbst wenn unsere letzten Hemdtaschen voller Geld wären – solange wir Jesus nicht als Eintrittskarte haben, nützt uns das Geld gar nichts!

Dina Wiens
Frage
Was denken Sie über Jesus Christus als Eintrittskarte in den Himmel?
Tipp
Investieren Sie nicht in zeitliche, sondern ewige Dinge!
Bibellese
Psalm 49

Neu: Jetzt als Podcast

Dienstag, 06. August 2024: What Iʼve done …, Matthäus 26,28

»What Iʼve done – was ich getan habe …« So titelt eine US-amerikanische Rockband. In ihrem Video schneidet die Gruppe viele gesellschaftliche Probleme unserer Zeit an: Krieg, Rassismus, Terror, Umweltverschmutzung, Abtreibung usw. »What Iʼve done – was ich getan habe«: Diesem Problem müssen wir uns aber nicht nur als Gesellschaft stellen, sondern auch als Einzelne: Bei mir z. B. gibt es eine Menge Dinge, die ich gerne ungeschehen machen würde. Was habe ich da nur getan?

Welche Lösung bieten die Songwriter? Im weiteren Text wird die Gnade (»mercy«) bemüht, die alles wegwaschen soll. Das klingt beinahe christlich. Doch im Weiteren formuliert der Liedtext sinngemäß: Ich lasse los, was ich getan habe, ich starte neu und vergebe (mir), was ich getan habe.

Und genau hier liegt der Fehler: Denn tatsächlich kann man zwar selbst durch sein Verhalten Schuld auf sich laden. Doch man kann sich dieser Schuld nicht allein entledigen, indem man sich einfach selbst vergibt. Stellen Sie sich einen Dieb vor, der – statt das Gestohlene zu erstatten – sich selbst vergibt; den Schuldner, der sich seine Schuld selbst erlässt, statt das Geschuldete zurückzuzahlen. All das würde zu Recht kein Bestohlener, kein Kreditgeber gegen sich gelten lassen. Und so ist es auch bei Gott: Wenn wir gegen Gottes Regeln verstoßen, werden wir (auch) seine Schuldner, und diese Schuld muss beglichen werden: Jede Lüge, jede Lieblosigkeit usw.

Doch was kann bei Gott Schuldenerlass bewirken? Schuld kann nur durch das Blut des Sohnes Gottes wirklich gesühnt werden. Doch dieses Sühnemittel wirkt nicht wie eine Art Blankoscheck für alle: Schuld muss individuell bekannt und an Jesus Christus individuell geglaubt werden.

Markus Majonica
Frage
Was ist Ihr Sühnemittel für Schuld?
Tipp
Gehen Sie mit Ihrer Schuld zu Gott!
Bibellese
1. Johannes 1,5-10

Mit Autor/in Kontakt aufnehmen
Neu: Jetzt als Podcast

Montag, 05. August 2024: Der Tag nach der Fahrprüfung, Hebräer 5,14

Nichts kann das Hochgefühl eines 17-Jährigen beschreiben, der am Vortag seine Führerscheinprüfung bestanden hat und nun endlich selbst am Steuer sitzt. Zwar noch mit der Mutter als Begleitung, aber ohne den peinlichen Fahrschulaufdruck thront er auf dem Fahrersitz der Familienkutsche. Alle schlecht animierten Szenarien und Vorfahrtsdilemmata hat er genau im Kopf. Doch was ist mit den Situationen, die nicht in den Theoriestunden vorkamen? Der erste Stau, ein unerwartetes Hindernis auf der Fahrbahn oder Glatteis – schon sinkt der gerade noch so selbstsichere Teenager auf dem Fahrersitz in sich zusammen und würde am liebsten rechts ranfahren.

Wer zum Glauben an Jesus Christus kommt, fühlt sich oft wie ein Teenager mit gerade erworbenem Führerschein. Anweisungen der Bibel wie: »Seid dankbar!« oder: »Achte andere höher als dich selbst!« klingen auf dem Papier oder aus dem Mund eines anderen gar nicht so schwer zu befolgen. Ist man jedoch auf der Arbeit herausgefordert oder kommt es zu einem Konflikt in der Familie, verwandelt sich die anfängliche Überschwänglichkeit schnell in Frustration.

Die Bibel sagt uns an vielen Stellen, wie ein Leben aussieht, das Gott gefällt. Doch selbst, wenn wir diese Prinzipien kennen und bejahen, müssen wir wie ein Fahranfänger erst lernen, die theoretischen Wahrheiten auf unsere ganz persönliche Situation anzuwenden. Wie wir im Tagesvers lesen, werden unsere Sinne durch den Gebrauch geübt, sodass wir im Lauf der Zeit immer besser das Richtige vom Falschen unterscheiden können. Diese Schulung ist ein Prozess, der ein Leben lang andauert. Gut zu wissen, dass Gott seine Kinder dabei niemals sich selbst überlässt, sondern nur ein Gebet weit entfernt ist!

Carolin Nietzke
Frage
Scheitern Sie auch manchmal daran, Bibelverse in Ihren Alltag zu übertragen?
Tipp
Lassen Sie sich nicht entmutigen, sondern kommen Sie vertrauensvoll zu Gott!
Bibellese
Jakobus 1,2-8

Neu: Jetzt als Podcast

Sonntag, 04. August 2024: Aus Versehen entführt, Römer 8,2

Am 4. August 1988 wurde Alberto Minervini, ein Kleinunternehmer aus Kalabrien, in Italien versehentlich entführt. Was wie eine lustige Geschichte klingt, war für den 60-Jährigen allerdings ein Albtraum. Die Entführer hielten ihn für einen wohlhabenden Unternehmer, legten ihn in Ketten und verschleppten ihn in ein Erdloch auf dem Berg Aspromonte. Für Monate wurde er dort auf engstem Raum wie ein Tier gefangen gehalten. In seiner Verzweiflung und Todesangst rief er zu Gott: »Herr! Herr! Hilf mir, auch wenn ich nur ein Sünder bin. Gib mir die Kraft, aus dieser Hölle herauszukommen!«

Gott erhörte sein Gebet; es gelang ihm, die Ketten zu öffnen. Er konnte in die Berge fliehen, immer in Angst, seinen Entführern zu begegnen. Mit zerbrochenen Ketten um den Hals kam er in ein Dorf, wo er in die Carabinieri-Kaserne gebracht wurde und Kleidung und Essen bekam. Er konnte seine Familie umarmen und machte sich tatsächlich sofort auf die Suche nach dem Gott, der ihm geholfen hatte. Und der ließ sich finden: Jemand schenkte Minervini eine Bibel, und als er in diesem Buch las, verstand er, dass die eisernen Ketten seiner Entführer nicht die einzigen Bindungen waren, aus denen er befreit werden musste. Ihm wurde bewusst, dass er Erlösung von seinen Sünden brauchte. Denn die Sünde ist wie eine Kette, die unser Leben unfrei macht. Sie ist ein Gängelband, an dem wir vielleicht ohnmächtig zerren, es aber nicht lösen können. Diese Bindung führt wie eine Gesetzmäßigkeit immer wieder zu neuen Sünden.

Er verstand aber auch, dass Jesus Christus diese geistlichen Ketten lösen kann: durch Vergebung. Als er die für sich annahm, erlebte er den Erlass seiner Lebensschuld und wurde wirklich frei.

Thomas Kröckertskothen
Frage
Sind Sie noch an die Sünde gebunden, oder haben Sie schon Befreiung erlebt?
Tipp
Gott hat für jede Bindung eine Lösung.
Bibellese
Lukas 8,26-39

Mit Autor/in Kontakt aufnehmen
Neu: Jetzt als Podcast

Samstag, 03. August 2024: Reparatur beim Hersteller, Psalm 139,1

In den vergangenen Jahren haben mein Mann und ich viele handwerkliche Dinge gelernt. Das geerbte Haus haben wir zunächst entkernt und anschließend von Grund auf wieder aufgebaut. Unser ständiger Begleiter dabei war ein Akkuschrauber; ziemlich einfach lassen sich damit die vielen benötigten Schrauben setzen. Doch neulich standen wir vor einem Problem: Der Akkuschrauber funktionierte nicht mehr! Ab und an bewegte er sich etwas, vor allem rückwärts, aber so richtig zuverlässig lief er nicht. Was tun?

Bei technischen Geräten, seien es Akkuschrauber, Handy oder Laptop, scheuen wir uns in den Regel nicht, den Hersteller zu kontaktieren. Wir wissen, dass er sich auskennt und den Fehler beheben kann. Doch wie ist das eigentlich bei mir selbst? Gibt es auch dort Fehlermeldungen? Wer repariert dann diese Fehler?

Wenn ich ehrlich bin, stelle ich immer wieder fest, dass ich ungerecht über meine Mitmenschen urteile, schlecht über sie rede oder andere anlüge. Die Bibel nennt so ein Verhalten Sünde und macht deutlich, dass alle Menschen gesündigt haben (vgl. Römer 3,23). Bei jedem von uns kommt es zu einer »Fehlermeldung«. Gott aber ist perfekt, ohne Sünde und kann mit niemandem Gemeinschaft haben, der sündig ist.

Wir wollen allzu oft das Problem der Sünde selbst lösen. Doch das funktioniert nicht. Kein Mensch kann durch eigene Anstrengungen oder Taten seine Sünde loswerden und die »Fehlermeldung« beheben. Aber Gott hat durch seinen Sohn Jesus Christus schon eine Lösung geschaffen. Wenden wir uns doch mit unserer Sünde und unserem kaputten Leben an den Hersteller – an Gott! Er kennt sich damit aus, weil er unser Schöpfer ist und uns in seinem Sohn Vergebung und Heilung anbietet.

Ann-Christin Bernack
Frage
Warum fällt es uns leicht, bei Technikgeräten den Hersteller zu kontaktieren, nicht aber bei uns selbst?
Tipp
Wenden Sie sich an den Schöpfer. Er kennt Sie ganz genau.
Bibellese
1. Johannes 1,8-10

Neu: Jetzt als Podcast

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login