Samstag, 13. Januar 2024: Die Gedanken sind frei?, Jeremia 17,9-10

Mein alter Musiklehrer war ein echter Rebell. Ich sehe ihn immer noch vor mir, wie er seine Akustikgitarre spielt und dabei inbrünstig eines seiner Lieblingslieder schmettert: »Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten? … Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen mit Pulver und Blei …«. Mein stolzes Herz triumphierte bei diesem Lied: Ungestraft denken, was ich möchte – und niemand kann mir etwas anhaben!

Doch ist das wirklich so? Die Bibel beschreibt das »Herz« als das Zentrum unseres Seins, das trügerisch und verschlagen ist. Jesus selbst sagte, dass aus dem Inneren des Menschen böse Gedanken hervorgehen. Hinterlist, Neid, Eifersucht, Hass und Stolz werden von Gott aufgedeckt und verurteilt (vgl. Markus 7,21-23).

Auch wenn kein Mensch mein Innerstes durchschaut – Gott kennt es durch und durch. Er ist der absolute Herzenskenner, vor ihm kann ich nichts verbergen. Die Gedanken sind eben nicht frei in der Hinsicht, dass niemand sie erkennen könnte. Gott kennt sie! Das kann mir Angst machen oder aber mich erleichtert aufatmen lassen. Denn wenn Gott mich so gut kennt, brauche ich ihm nichts vorzumachen. Ich darf aufrichtig vor ihm sein. Er kennt die Abgründe meines Herzens, doch er liebt mich so sehr, dass er nicht zögert, mir einen Weg zu zeigen, diesen inneren Herzensdreck loszuwerden: durch Jesus, der mir anbietet, ihm mein schmutziges Herz zu geben, damit er es rein machen kann.

Zugegeben, ich bin immer noch froh, dass niemand außer Gott meine Gedanken lesen kann. Denn wenn sie öffentlich wären, würde ich mich oft in Grund und Boden schämen … Genau deshalb bringe ich Jesus täglich mein Herz mit der Bitte, daran zu arbeiten. Denn wer könnte das besser als er?

Dina Wiens
Frage
Wie fühlt sich der Gedanke für Sie an, dass Gott Sie durch und durch kennt?
Tipp
Unglaublich, dass Gott uns kennt – und trotzdem liebt!
Bibellese
Markus 7,14-23

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Freitag, 12. Januar 2024: Schützen, was geschützt werden muss!, Psalm 139,13-14

Ab Anfang 2022 dürfen männliche Küken nicht mehr massenhaft getötet werden. Das beschloss der Bundestag aufgrund eines Antrages der damaligen Agrarministerin Julia Klöckner. Schon lange war das »Schreddern« von Küken vielen Tierschützern ein Dorn im Auge. Und was z. B. die Frösche betrifft, so ergreift man überall Maßnahmen, damit sie nicht von Autos überfahren werden, wenn sie die Straße zum nächsten Tümpel überqueren wollen.

Es ist sicherlich ein gutes Anliegen, sich für den Schutz von Lebewesen zu engagieren. Was mich jedoch verwundert, ist, dass sich gleichzeitig kaum jemand für den Schutz ungeborenen menschlichen Lebens einsetzt. Millionen Babys werden weltweit im Mutterleib getötet. Das klingt hart, aber leider ist es eine traurige Tatsache. Ein Embryo wird nicht erst im Mutterleib zum Menschen, sondern entwickelt sich dort als Mensch – es ist keine Zäsur in der menschlichen Entwicklung feststellbar. Während in Deutschland der Paragraph 218 abgeschafft werden soll und so menschliches Leben immer weniger geschützt wird, setzen sich zugleich vermehrt Menschen für eine artgerechtere Tierhaltung ein.

Warum ist uns der Schutz menschlichen Lebens so wenig wert? Warum sind wir so egoistisch? Ist uns nicht bewusst, dass wir nur leben, weil unsere Eltern ein »Ja« für uns hatten? Ein Freund aus meiner Jugendzeit trug damals ein T-Shirt mit der Aufschrift: »Ich wurde nicht abgetrieben, danke Mama!« In den biblischen Psalmen dankt der Verfasser Gott »dafür, dass ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt das wohl!« Menschliches Leben ist in Gottes Augen kostbar – darum lohnt es sich, für den Schutz ungeborenen Lebens einzutreten!

Daniel Zach
Frage
Wie kostbar ist menschliches Leben in Ihren Augen?
Tipp
Lernen wir von Psalm 139, wie Gott das menschliche Leben sieht!
Bibellese
Psalm 139

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Donnerstag, 11. Januar 2024: Entscheidungen im richtigen Zeitfenster, 2. Korinther 6,2

1976 besaß die Firma Kodak einen Marktanteil von etwa 90 % aller Kameraverkäufe innerhalb der USA, und auch grenzüberschreitend eine nahezu beherrschende Monopolstellung. Ein paar Jahrzehnte später, im Januar 2012, unterzeichnete die Geschäftsführung einen Insolvenzantrag. Kodak verschwand vom Markt. Was war geschehen? Obwohl die Firma große Summen in die Entwicklung der Digitaltechnik investierte und die erste Digitalkamera auf den Markt brachte, fehlte der Mut, sich von der bis dahin erfolgreichen, aber allmählich veralteten analogen Technik zu verabschieden. Die Verantwortlichen hatten das Zeitfenster der Entscheidung für einen Wechsel ihrer Strategie verpasst und dadurch das Unternehmen in den Sand gesetzt.

Auch in unserem Leben gibt es für viele Entscheidungen nur einen begrenzten Zeitrahmen. Wenn wir ihn nicht nutzen, treffen wir auch eine Entscheidung, nämlich, die Chance verstreichen zu lassen. Wer vor dem Wochenende noch Lebensmittel einkaufen will, darf die Zeit vor Ladenschluss nicht verpassen. Ein Stellenangebot, das heute noch im Internet steht, ist morgen vielleicht schon nicht mehr verfügbar.

Neben diesen alltäglichen Fragen gibt es aber auch existentielle Entscheidungen von unermesslicher Tragweite, für die nur eine begrenzte Frist zur Verfügung steht. Jesus Christus veranschaulichte das in einigen Gleichnissen, am eindrücklichsten wahrscheinlich in dem von den fünf klugen und den fünf gedankenlosen Brautjungfern (siehe Matthäus 25,1-13): Irgendwann war die Tür zu dem Hochzeitsfest für die Unvorbereiteten verschlossen. So gibt es auch für die himmlische Ewigkeit nur eine begrenzte Zeitspanne in diesem Leben vor dem Tod, uns für Gottes Angebot der Vergebung und Versöhnung mit ihm zu entscheiden.

Gerrit Alberts
Frage
Welche Entscheidungen schieben Sie vor sich her?
Tipp
Die »lange Bank« ist das Lieblingsmöbel des Teufels.
Bibellese
Matthäus 25,1-13

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Mittwoch, 10. Januar 2024: Wo liegt das Paradies für deutsche Rentner?, 1. Petrus 1,3-4

»Immer mehr deutsche Rentner ziehen ins Ausland«, so beschrieb das Handelsblatt im Januar 2023 einen aktuellen Trend. Aufgrund der dort höheren Kaufkraft könne man sich in manchen Ländern mit seinem Geld mehr Luxus leisten als in Deutschland. So seien Wohnkomplexe mit Pool, Haushaltshilfen oder ein Leben in Strandnähe in Südeuropa, Südostasien oder Südamerika günstiger.

Die Aussicht auf einen entspannten Lebensabend am Meer klingt verlockend. Doch schon der nächste Absatz des Artikels mahnte zur Vorsicht. Denn Faktoren wie hohe Kriminalitätsraten und eine geringere medizinische Versorgung lassen das Ruhestandsziel weniger paradiesisch erscheinen. Auch die finanziellen oder steuerlichen Vorteile kann niemand dauerhaft garantieren. Selbst die schönste Region der Welt verliert ihren Glanz, wenn man krank wird, vor Wirbelstürmen fliehen muss oder sich wegen politischen Unruhen nicht auf die Straße trauen kann. Kein Ort auf dieser Welt kann uns daher dauerhaftes Glück bieten.

Petrus bewertet zu Beginn seines ersten Briefes an Christen ebenfalls die Sicherheit eines zukünftigen Aufenthaltsorts. Ihm geht es jedoch nicht um die Ortswahl für das Rentenalter, sondern um die Zeit nach unserem irdischen Leben. Die Briefempfänger mussten für ihren Glauben an Jesus manche Schwierigkeiten erdulden. Doch in Gottes Auftrag ermutigt Petrus in diesen Versen alle, die Jesus Christus nachfolgen, mit drei Attributen über die Sicherheit ihrer Hoffnung: Erstens ist das ewige Leben sowie alles, was Gott für sie im Himmel bereithält, unzerstörbar. Zweitens ist es makellos, das heißt, es gibt keine Nachteile, Risiken oder Schattenseiten. Drittes verliert Gottes Gabe niemals an Wert. So sieht das echte Paradies aus!

Andreas Droese
Frage
Wie und wo wollen Sie Ihren Lebensabend und die Zeit danach verbringen?
Tipp
Das Paradies auf Erden gibt es nicht, aber eine ewige Heimat im Himmel für diejenigen, die zu Jesus Christus gehören.
Bibellese
2. Korinther 5,1-10

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Dienstag, 09. Januar 2024: Erhellt – auch nach Weihnachten, Johannes 8,12

Abende wie diese sind für mich die deprimierendsten im ganzen Jahr. Die Bäume, die mit ihrer glitzernden Schneeschicht in jedem zweiten WhatsApp-Status zu sehen waren, sind nun wieder nur noch leblose Skelette. Der Regen scheint nie ein Ende zu finden. Auf dem Weg zur Arbeit ist es dunkel, und wenn man zurück nach Hause kommt, ebenfalls. Das war zwar auch schon im Dezember der Fall, doch durch die unzähligen Weihnachtsbeleuchtungen war die Dunkelheit hell gewesen. Jetzt aber hat auch der Letzte seinen Tannenbaum abgeschmückt und die Lichterketten zurück in den Keller verbannt, wo sie darauf warten, im nächsten Winter wieder hervorgeholt und entknotet zu werden.

Haben sich so vielleicht auch die Jünger gefühlt, nachdem sie mitangesehen hatten, wie Jesus gekreuzigt wurde? So lange Zeit hatten sie im hellen Schein dessen gelebt, der das »Licht der Welt« war. Und dann haben Sie miterleben müssen, wie die Finsternis anscheinend doch die Überhand gewann und ihr Herr gekreuzigt wurde. Doch Jesu Tod hat das Licht nicht erlöschen lassen – ganz im Gegenteil! Er stand von den Toten auf. Seitdem gibt es für jeden Menschen die Möglichkeit, neues Leben zu bekommen.

»Ihr seid das Licht der Welt«, sagte Jesus zu seinen Jüngern. Was bedeutet das? Die Welt wird überschattet von einer furchtbarer Dunkelheit aus Ungerechtigkeit, Hass und Sünde. Doch jeder, der an Jesu Tod und Auferstehung glaubt, wird verändert. Er bekommt eine innere »Leuchtkraft«, die Jesu Licht widerspiegelt. Und das nicht nur zu einer bestimmten Jahreszeit, sondern immer. Wer Jesus Christus, das Licht der Welt, in seinem Leben hat, der kann leuchten, auch wenn es um ihn her dunkel ist.

Carolin Nietzke
Frage
Wie können Sie ein »Licht der Welt« sein?
Tipp
Je dunkler es um Sie her ist, desto mehr wird Ihr Licht benötigt.
Bibellese
Matthäus 5,13-16

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