Donnerstag, 14. Dezember 2023: Vom Tod zum Leben, Lukas 8,50

»Ein Arzt, schnell einen Arzt!«, brüllte die Hebamme durch den Flur. »Wir brauchen eine Reanimations-Spritze, damit sie nicht stirbt!« Meine Frau lag angespannt auf dem Krankenbett – es ging um das Kind in ihrem Bauch. Eigentlich war es eine ganz normale Voruntersuchung. Zur Sicherheit wurde noch ein CT-Scan gemacht, der die Herztöne des Babys aufzeichnete. Doch plötzlich fielen die Herztöne unserer Tochter ab. So tief, dass sie nicht mehr gemessen werden konnten. War sie tot? Der herbeigeholte Arzt spritzte ein Mittel, das wiederbelebend wirken sollte, aber sicher war die Rettung damit nicht. Es war eine Situation zwischen Leben und Tod. Doch tatsächlich wurde der ärztliche Einsatz mit Erfolg belohnt. Die Herztöne waren plötzlich wieder hörbar. Ein wunderbarer Ausgang.

Ich war bei dem Drama nicht anwesend, und es gab vorher keine Warnzeichen. Abends redete ich mit meiner Frau über den aufregenden Tag. Wie sollte unsere Tochter heißen? Auf einen Namen hatten wir uns bisher noch nicht geeinigt. Doch jetzt ist es klar: Sie soll so heißen, wie Jesus das Mädchen in der Bibel anspricht, an das uns das Erlebte erinnerte. Ein Mann namens Jairus hatte eine todkranke zwölfjährige Tochter. Er bat Jesus, zu kommen und sie zu heilen. Zu Hause angekommen, war es eigentlich schon zu spät. Die Tochter war gestorben. Doch Jesus tröstete den Vater: »Fürchte dich nicht, glaube nur, so wird sie gerettet werden!« Jesus ging zu dem toten Kind und sprach: »Talita kumi«, das heißt: »Tochter, steh auf«. Und so geschah es.

Unsere Talita wird uns stets daran erinnern, dass es einen Gott gibt, der Wunder tut. Einer, der hier auf Erden schon Leben retten kann, ist auch der Garant ewigen Lebens. Auch dazu muss man »nur« glauben.

Tim Petkau


Frage
Was trauen wir Jesus zu?
Tipp
Wenn wir keinen Ausweg mehr sehen, dann gibt es bei Gott immer noch eine Tür.
Bibellese
Lukas 8,49-56

Mittwoch, 13. Dezember 2023: (Un)Fassbar, Richter 13,22

Herrlichkeit, Größe, Allmacht: Das sind nur einige Attribute, die wir zu Recht Gott zuschreiben. Gott übersteigt das menschliche Fassungsvermögen. Es übersteigt meinen Verstand, dass Gott ewig ist, weil ich nur zeitlich denken kann. Es ist unglaublich, dass er das Universum geschaffen hat und jeden Stern selbst in der fernsten Galaxie mit Namen kennt. In der Bibel wird überdies beschrieben, dass Gott Licht ist und sich in Licht hüllt, das unzugänglich ist. Einem Mose sagt Gott deshalb, dass dieser es nicht ertragen könnte, Gottes Angesicht zu sehen (2. Mose 33,20). Denn vor dem heiligen Gott wird jeder Mensch mit all seinen Abgründen, seinen Fehlern und seiner Schuld offenbar, sodass der Prophet Jesaja ausruft: »Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen« (Jesaja 6,5). Gott ist für den Menschen unfassbar, und es ist unerträglich, ihm in seiner Majestät zu begegnen.

Und nun Weihnachten. Gott entäußert sich in seinem Sohn seiner himmlischen, sichtbaren Herrlichkeit und wird Mensch. Und das nicht in imposanter Gestalt, als strahlender Held, der die Menschen unterwirft. Er wird ein Baby, entbunden in einem schäbigen Stall in einer kleinen israelitischen Stadt, von einer jungen, unbedeutenden Frau. Mittelalterliche Bilder zeigen diese Szenerie oft in ganz natürlicher Schlichtheit: Ein Neugeborenes, das von seiner Mutter gestillt wird, ganz verletzlich. Der große Gott wird (an)fassbar, in einer Art, die der Mensch ertragen kann. Jetzt kann er sich Gott nähern.

Welche Liebe und Menschenfreundlichkeit offenbart der große Gott, dass er uns auf diese Weise begegnet!

Markus Majonica
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Frage
Welche Bedeutung hat Weihnachten für Sie?
Tipp
Die Schöpfung ist schon unergründlich, wie viel mehr der Schöpfer!
Bibellese
Johannes 1,14-18

Dienstag, 12. Dezember 2023: Gott im gefährlichsten Gefängnis Deutschlands, Hiob 33,29-30

Als mir der Youtube-Algorithmus eine Doku über das angeblich gefährlichste Gefängnis Deutschlands vorschlägt, ist mein Interesse geweckt. Schwerverbrecher, zu jahrzehntelanger Haft verurteilt, sitzen dort ihre Zeit ab. Sie fristen ihr Dasein in weitgehender Isolation und träumen von einem Leben in Freiheit, für viele von ihnen in weiter Ferne.

Die Kamera filmt einen zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilten Mörder in seiner Zelle. Er berichtet, dass kein einziger Tag vergeht, an dem er nicht an die Freiheit denkt. Ich pausiere das Video. Stutzig gemacht hat mich ein Kalender im Hintergrund des Mannes, der mir bekannt vorkommt. Der gleiche christliche Wandkalender hängt in unserer Wohnung. Schon oft habe ich mich über die ermutigenden Bibelverse und die Texte über die gute Botschaft von Jesus gefreut. Irgendwie hat es dieser Kalender auch in den gefährlichsten Knast Deutschlands zu einem lebenslänglichen Insassen geschafft. Wenn der Mann schon nicht mehr rauskommt, dann kommt Gott halt zu ihm rein.

Gottes Handeln beeindruckt mich, und ich denke an den Tagesvers. Jeder Mensch bekommt seine Chance. Gott versucht, ihm zu begegnen, ihn vor dem ewigen Abgrund zu retten. Dabei bleibt Gott hartnäckig. Er will dem Menschen unbedingt das ewige Leben schenken und gibt nicht so schnell auf. Er versucht es mehrmals und auf unterschiedlichen Wegen, wenn auch nicht unendlich oft. Manchmal spricht er uns durch andere Menschen an, manchmal durch Leid in unserem Leben. Manchmal tut er es durch einen Bibelvers, der uns begegnet, manchmal durch Literatur, die wir geschenkt bekommen. Auch dieser Kalender hat es ja auf irgendeine Weise in Ihre Hände geschafft. Was ist nun Ihre Reaktion?

Janina und Philipp Strack


Frage
Wie hat Gott zuletzt zu Ihnen gesprochen?
Tipp
Wenn Gott anklopft, sollten Sie öffnen.
Bibellese
Offenbarung 3,20-22

Montag, 11. Dezember 2023: »Ewigkeit bekommt ein Ablaufdatum«, Psalm 103,17

Diese Überschrift in einer bekannten Tageszeitung ließ mich aufhorchen. Was soll das – »Ewigkeit bekommt ein Ablaufdatum«? Dann wäre das ja nicht mehr Ewigkeit. Wie ist denn so eine Aussage möglich? Das waren erste Gedanken zu diesem eher widersprüchlich anmutenden Titel. Beim Lesen des Artikels wurde klar: Der Autor bezog seine Aussage auf die Halbwertzeit des radioaktiven Zerfalls von abgebrannten Brennstäben der Atomkraftwerke. Deren Strahlung wurde bisher als »beinahe ewig« bezeichnet. Nun hat ein belgisches Nuklearforschungslabor ein Verfahren entwickelt, um die Strahlungsdauer dieser Stäbe merklich verringern zu können, und kann damit ein Ablaufdatum der gefährlichen Strahlung bestimmen. Es handelt sich hier also nicht um die eigentliche »Ewigkeit« und darum, wie wir diesen Ausdruck gemeinhin verstehen.

In der Bibel wird oft von Ewigkeit gesprochen. Wir können uns davon keine wirkliche Vorstellung machen. Dass unser Zeitbegriff und derjenige Gottes ganz unterschiedlich sind, zeigt uns z. B. Psalm 90,4: »Denn tausend Jahre sind für dich wie der Tag, der gestern verging, wie eine Wache in der Nacht« (in biblischer Zeit bestand eine Nacht aus drei Abschnitten von vier Stunden). Wir erkennen hier, dass Gott nicht an Zeit gebunden ist. Tausend Jahre können bei Gott 24 Stunden oder auch nur vier Stunden sein. Die Ewigkeit jedoch ist unendlich. Wo und wie wollen wir diese Ewigkeit verbringen?

Jesus selbst gibt uns dazu eine Anleitung und ein noch heute gültiges Versprechen, das Ausdruck der großen Gnade Gottes ist: »Denn so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen Sohn dafür, dass jeder der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht, sondern ewiges Leben hat« (Johannes 3,16; NeÜ).

Martin Grunder


Frage
Wo möchten Sie die wirkliche Ewigkeit, ohne Ablaufdatum, verbringen?
Tipp
Folgen Sie der Anweisung Jesu und nehmen Sie Kontakt mit ihm im Gebet auf!
Bibellese
Johannes 3,13-18

Sonntag, 10. Dezember 2023: Wer hat die Kontrolle?, Lukas 2,1

Die Situation von Maria und Josef war nicht so leicht. Maria war schwanger, und die Entbindung stand bevor. Und jetzt sollten sie gezwungenermaßen auch noch aufbrechen, um nach Bethlehem zu gehen. Das war von ihrem Ort Nazareth etwa 150 Kilometer entfernt. Weil der große Kaiser in Rom wissen wollte, über wie viele Menschen er Macht hatte, erließ er den Befehl, dass sich jeder registrieren lassen sollte. Josef, der aus Bethlehem stammte, musste mit seiner hochschwangeren Frau in seine Vaterstadt ziehen. Was das wohl für Maria bedeutete? Menschlich gesehen könnte man sagen: Nur weil ein Machthaber eine machtpolitische Idee hatte, mussten die einfachen Menschen unnötige Strapazen ertragen. Es scheint, als wären sie ein Spielball der Herrschenden.

Kennt man ein wenig Zusammenhänge der biblischen Geschichte, ergibt sich jedoch noch ein anderer Blick auf die Situation. Durch die Anordnung des Kaisers kam es dazu, dass sich die jahrhundertealte Voraussage Gottes durch den alttestamentlichen Propheten Micha erfüllte. Der kündigte an, dass der kommende Retter Gottes in der Stadt Bethlehem geboren werden sollte. Und so bewirkte Gott durch den Befehl des Kaisers, dass sein Messias rechtzeitig in der Stadt Bethlehem zur Welt kam. Kaiser Augustus ist Befehlsgeber, aber auch Werkzeug.

Möglicherweise kennen wir auch Lebenssituationen, wo wir den Eindruck haben, dass über uns verfügt wird. Oder dass wir gar keine Kontrolle über unser Leben haben, egal, was geschieht. Der Glaubende hat immer eine weitere Perspektive. Nämlich die, dass Gott über allen Lebenssituationen und misslichen Lagen steht. Und wenn ich selbst nicht begreife, wozu das alles geschieht, darf ich doch wissen: Gott regiert. Er hat die Kontrolle.

Manfred Herbst


Frage
In welchen Lebensumständen haben Sie sich schon machtlos gefühlt?
Tipp
Gott hat immer alles unter Kontrolle. Vertrauen Sie sich ihm an!
Bibellese
Lukas 2,1-14

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