Mittwoch, 29. November 2023: »Innerer Schweinehund«, Matthäus 15,19

Ich kann mich noch gut an einen Vortrag erinnern, den ein Professor während meiner Studienzeit hielt. Das ist nun rund 30 Jahre her. Seine Aussage war in etwa: In jedem Menschen sitzt ein innerer Schweinehund, der für vier Dinge zu haben ist: Fressen, Saufen, Huren und Angebetet werden. Und am liebsten möchte er für all diese Sachen nicht einmal das Haus verlassen. Das fand ich damals ziemlich krass.

Seinerzeit gab es aber auch noch kein Internet. Wenn ich mir die heutige Wirklichkeit ansehe, dann kommt das World Wide Web genau diesen Charakterzügen extrem entgegen. Ich kann mir die ausgefallensten Speisen und Getränke direkt ins Haus liefern lassen, und zwar (fast) »24/7«, also rund um die Uhr. Ich kann – ohne in die schmuddelige Videothek im Gewerbegebiet oder den Swingerclub im Nachbarort zu betreten – jede sexuelle Spielart im Internet jederzeit konsumieren. Schließlich kann ich über diverse »soziale« Medien eine Hochglanzversion meiner Lebenswelt publizieren, um Anerkennung oder gar Bewunderung zu erhalten und mir »Follower« zu beschaffen.

Ich möchte nicht missverstanden werden: Ich schätze das Internet als Kommunikations- und Informationsquelle (wenn man weiß, wo man suchen muss). Und nicht zuletzt bietet es eine sehr gute Möglichkeit, etwas von Gottes Wirklichkeit unter Menschen zu verbreiten, zu denen man andernfalls vielleicht keinen Zugang hätte. Aber wie jede menschliche Erfindung kann ich sie auch nutzen, um sie zur Befriedigung meiner Triebe zu pervertieren. Warum ist das so? Der Tagesvers gibt eine Antwort: Weil diese Dinge aus uns herausquellen, um befriedigt zu werden. Um dies zu ändern, muss eine radikale Änderung unseres Herzens erfolgen. Doch das gelingt nur durch Gott!

Markus Majonica
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Frage
Wie gehen Sie mit Ihrem »inneren Schweinehund« um?
Tipp
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.
Bibellese
Philipper 4,8-9

Dienstag, 28. November 2023: Vereinzelung, Psalm 23,4

Wir Menschen werden in der Bibel mit Schafen verglichen, weil Gott uns als Gemeinschaftswesen erschaffen hat und nicht als Einzelgänger. Sonst würde er uns mit Katzen vergleichen, die außer in der Paarungszeit am besten ganz allein fertigwerden. Das wird in Pandemiezeiten besonders deutlich. Schon die Atemmaske wirkt stark ausgrenzend, weil man zwar – wenn auch schlecht – die Worte hört, das dazugehörige Lächeln aber nicht wahrnehmen kann, auf das es doch so sehr ankommt.

Eigentlich könnte man sich in solchen Zeiten umso intensiver den Mitgliedern der eigenen Familie widmen, was durchaus ein Segen wäre; aber durch das Handy und das Fernsehen hat selbst im engsten Kreis die Vereinzelung tiefe Gräben verursacht. Viele finden einfach nicht mehr zueinander. Weil man aber unbedingt ein Gegenüber braucht, haben sich heute sehr viele Leute Hunde angeschafft. Überall sieht man in den Parks und Anlagen die Leute mit ihren Hunden spazieren gehen. Solch ein Hund ist ein geduldiger Zuhörer, dem man, so oft man es nötig hat, sein Leid über die Bosheit anderer Menschen klagen kann. Er fühlt sich auch warm und weich an und lässt sich – meistens wenigstens – unbegrenzt streicheln und liebkosen. Aber machen wir uns da nichts vor? Kann der Hund unsere Klagen wirklich begreifen? Und verfügt er über Möglichkeiten, uns zu helfen?

Gott, der Menschen und Tiere erschaffen hat, hört nicht nur unsere Klagen. Er kennt unsere Situation besser als wir selbst, und er hat versprochen, aufrichtige Gebete zu erhören. So sagte Gott einst zu Mose: »Gesehen habe ich das Elend meines Volkes, … und sein Schreien … habe ich gehört, und ich bin herabgekommen, es … zu erretten« (2. Mose 3,7).

Hermann Grabe
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Frage
Von wem kann man wirklich Hilfe erwarten?
Tipp
Pflegen Sie Ihren Hund so gut wie möglich, aber erwarten Sie Hilfe doch lieber von Gott!
Bibellese
Psalm 139

Montag, 27. November 2023: Elefantengedächtnis, Psalm 103,2-3

Elefanten haben ein unglaublich gutes Gedächtnis. Sie lernen aus ihren Erfahrungen und speichern ihr Wissen. Wurde ein Elefantenjunges in seiner Kindheit an eine Wasserstelle geführt, findet es diese 30 Jahre später wieder. Auch nach langer Zeit erinnern sich Elefanten an Menschen, die gut zu ihnen waren. Und wenn ein Elefant an einem bestimmten Ort auf eine Gefahr stößt, möchte er auch Jahre später nicht dorthin zurückkehren. Seine Erinnerung hilft ihm also, gute Entscheidungen zu treffen und Gefahren zu meiden.

Wir Menschen werden in der Bibel oft aufgefordert, uns zu erinnern: Erinnere dich daran, was Gott dir geschenkt und wovor er dich bewahrt hat. Im Alten Testament werden Israels nachrückende Generationen immer wieder daran erinnert, wie Gott ihre Vorfahren leitete, versorgte und bewahrte. Dieses Erfahrungswissen sollte dem Volk Israel zeigen, dass es sich lohnt, Gott zu vertrauen. Gott führte das Volk Israel auf wunderbare Weise aus der Sklaverei Ägyptens, indem er das Meer teilte. In der Wüste, wo nichts zu erwarten war, schenkte Gott für rund zwei Millionen Menschen Nahrung und Wasser. Doch anders als ein Elefant vergaßen die Israeliten schnell all dieses Gute. Es dauerte nicht lange, da murrten sie bereits über die Eintönigkeit der Verköstigung und sehnten sich zurück nach Ägypten, dem Ort ihrer Unterdrückung.

Auch Jesus Christus fordert uns auf, uns immer wieder an das zu erinnern, was er für uns getan hat: Er starb stellvertretend für uns, damit wir mit Gott versöhnt leben können. Er setzte das Abendmahl ein, damit wir diese große Rettungstat Gottes nicht vergessen. Das Gedächtnis an die Güte Gottes soll uns lehren, ihm unser ganzes Leben anzuvertrauen.

Stefan Taube
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Frage
Könnte Gott von Ihnen sagen, dass Sie ihn vergessen haben?
Tipp
Jeden Tag tut Gott Ihnen Gutes. Zählen Sie diese Dinge oder schreiben Sie sie auf!
Bibellese
Apostelgeschichte 14,8-18

Sonntag, 26. November 2023: Der Stern muss weg, Johannes 3,20

Mit der Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Als ich in der Vorweihnachtszeit einen beleuchteten Weihnachtsstern für den Außenbereich mitbrachte, wollte ich meiner Frau damit eine Freude bereiten. Um sie zu überraschen, hängte ich den Stern unter unserem Carport auf. »Dort kommt er in der dunklen Jahreszeit gut zur Geltung«, so dachte ich. Doch als meine Frau das Geschenk entdeckte, hielt sich ihre Begeisterung in Grenzen: »Das Licht fällt genau dahin, wo die Mülltonnen und die Sachen für den Sperrmüll stehen!« So dauerte es nicht lange, bis der Leuchtstern einen neuen Platz im Obstbaum auf der anderen Seite des Hauses erhielt.

Bei der Befestigung der Dekoration an ihrem neuen Platz musste ich daran denken, dass wir uns in anderen Bereichen unseres Lebens ähnlich verhalten: Ins rechte Licht rücken wir gerne unsere Stärken. Wir sorgen für eine schöne Dekoration, indem wir von dem reden, was uns gut gelungen ist. Wir zeigen das, wofür wir Anerkennung bekommen. Dagegen verschweigen wir, wo wir uns falsch verhalten oder mit schlechten Angewohnheiten zu kämpfen haben. Diesen »Müll« unseres Lebens soll niemand sehen.

Doch Jesus Christus ermutigt uns, gerade unsere Fehler und Sünden in sein Licht zu stellen. Er kennt unsere Gedanken, Worte und Taten sowieso. Doch sein Ziel ist es nicht, uns durch sein Licht bloßzustellen. Vielmehr will er uns befreien. Statt die Sünden weiter zu verstecken, dürfen wir sie ihm bekennen. Er vergibt uns gerne, wenn wir ihn darum bitten. Gleichzeitig will er uns verändern. Über das Licht zur manchmal schmerzhaften Selbsterkenntnis hinaus gibt er uns auch Kraft zur Veränderung und zum Neuanfang. Weil er uns liebt, dürfen wir mutig in sein Licht treten.

Andreas Droese
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Frage
Welche Bereiche Ihres Lebens halten Sie gerne im Dunkeln?
Tipp
Jesus bringt Sünden ans Licht, um sie vergeben und für immer wegräumen zu können.
Bibellese
2. Korinther 13,1-10

Samstag, 25. November 2023: Krisen und Kriege, Psalm 103,19

Was war das für ein Spaß, den wir Jugendliche hatten. Wir setzten und legten uns demonstrativ mitten auf die Straße. Wir waren gewiss, es konnte und durfte kein Auto kommen. Das war heute, vor 50 Jahren, am 25. November 1973. Nicht nur für die Straßen in unserem Dorf, sondern bundesweit (in der alten BRD) galt ein Fahrverbot. Vor dem Hintergrund der Ölkrise hatte die Bundesregierung den »autofreien Sonntag« angeordnet. Diese Krise war durch den israelisch-arabischen »Jom-Kippur-Krieg« im Oktober des gleichen Jahres ausgelöst worden, in dessen Nachgang die arabischen Staaten das Erdöl erstmals als politisches Druckmittel einsetzten. Das alles hat uns junge Menschen damals nicht interessiert. Wir genossen einfach unsere »Freiheit auf den Straßen«.

Durch die zunehmende Globalisierung haben Krisen und Kriege, egal wo sie auf der Welt geführt werden, immer mehr Einfluss auch auf Menschen, die eigentlich weit weg von diesen Krisenherden leben. Viele verlieren täglich durch Gewalt ihr Hab und Gut und oft auch ihr Leben. Es scheint so, als gäbe es immer mehr Despoten, die in ihrem Egoismus und Wahn ihre und andere Völker ins Chaos stürzen.

Doch der Einfluss selbst des größten Tyrannen ist beschränkt. Nicht der Zufall oder die Machtfülle eines Menschen bestimmen die Geschichte, sondern Gott. Die Rückkehr des Staates Israel auf die Bühne der Weltgeschichte nach fast 2000 Jahren Pause ist z. B. ein beredtes Zeugnis davon, dass Gott seine Pläne genau so umsetzt, wie er sie durch Propheten vorab verkündet hat. Deswegen lohnt es sich, trotz all des scheinbaren Wirrwarrs dieser Welt das eigene Leben ganz Gott anzuvertrauen. Die Hand, die die ganze Welt lenkt, lässt mich nicht fallen.

Axel Schneider
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Frage
Stehen Sie Krisen hilflos gegenüber?
Tipp
Geben Sie Ihre Ohnmacht dem, der Allmacht hat!
Bibellese
Jeremia 32,17-22

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